Ihr seid unsere Alltagsmeisterinnen

Ihr selbst würdet euch vielleicht nie so nennen und so einen Wirbel um euch machen. Aber wir von Vagiflor® sehen, wie viel ihr jeden Tag leistet. Denn nach wie vor übernehmen Frauen einen Großteil der sogenannten Care-Arbeit.

Ihr kümmert euch um den Haushalt, die Kinder und immer öfter auch um pflegebedürftige Angehörige. Zusätzlich wohlgemerkt, denn die meisten von euch haben darüber hinaus einen Beruf, der euch wichtig ist und obendrein in vielen Fällen die finanzielle Situation eurer Familie absichert.

All das meistert ihr mit beeindruckender Entschlossenheit und unglaublicher Widerstandsfähigkeit. Ihr beweist jeden Tag aufs Neue große Hingabe und liebevolles Mitgefühl, obwohl eure eigenen Bedürfnisse an vielen Stellen noch immer nicht ausreichend beachtet werden. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ausreichend Betreuungsplätze, gleiche Bezahlung für Frauen und Männer – ihr wisst nur zu gut, von welcher langen Liste hier die Rede ist. Aber verzagen, ist für euch keine Option. Ihr stellt euch dieser Herausforderung – jeden Tag.

Vagiflor® unterstützt euch. Wir bieten euch eine Plattform, auf der ihr euch austauschen könnt. Teilt eure Erfahrungen, eure Erfolge, gern auch eure Niederlagen und Zweifel. Keine von euch steht damit allein! Macht euch hier gegenseitig Mut, tankt Selbstvertrauen. Es gibt keine dummen Fragen – nur die, die nicht gestellt werden. Hier findet ihr die Antworten. Intimgesundheit ist eben kein „Stell-dich-nicht-so-an-Gedöns“, sondern ein elementarer Teil der persönlichen Selbstfürsorge.

Vagiflor® behält euer Wohlbefinden im Blick. Es gerät nämlich leider umso leichter zur Nebensache, je mehr andere Aufgaben Tag für Tag anstehen. Doch gerade die Intimgesundheit kann durch ein geschwächtes Immunsystem, bestimmte Grunderkrankungen, Stress und weitere Risikofaktoren aus dem Gleichgewicht geraten. Dann können Krankheitsbilder wie die bakterielle Vaginose oder Scheidenpilzinfektionen häufiger auftreten – ihr seid also damit nicht allein. Mit der Vagiflor®-Produktpalette wollen wir dazu beitragen, dass ihr intimgesund und innerlich in Balance bleibt, damit ihr das Leben in all seinen Facetten genießen könnt.

Jahrelange medizinische Erfahrung
Vagiflor® ist eine echte Traditionsmarke „Made in Germany“, die bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Seit 2018 gehört sie zum Portfolio der Sanavita Pharmaceuticals GmbH, einem Tochterunternehmen WR Group, beide mit Sitz in Hamburg. Übernommen haben wir Vagiflor® von einem anderen Arzneimittelhersteller, der ursprünglich 1935 in Italien gegründet wurde und seit 2002 ebenfalls in Hamburg ansässig ist. Und in dieser wunderschönen Stadt an der Elbe wurde Vagiflor® ursprünglich auch entwickelt – von einem Unternehmen, dass bereits 1877 eröffnet wurde. Vagiflor® war in Deutschland seinerzeit das erste Produkt, das Milchsäurebakterien einsetzte, um die Vaginalgesundheit wiederherzustellen. Ihre große Bedeutung für die Intimgesundheit hatte der deutsche Frauenarzt Albert Döderlein bereits 1892 nachgewiesen.

Wir werden Vagiflor® auch in Zukunft kontinuierlich weiterentwickeln. Unser Ziel ist ein breites Produktportfolio, das ein ganzheitlicher Partner für die Intimgesundheit sein soll. Entwicklung und Herstellung finden in Deutschland statt. Auch die dafür notwendigen Rohstoffe beschaffen wir überwiegend in Deutschland. Damit ist gewährleistet, dass unsere Abläufe und Prozesse regelmäßig überprüft („auditiert“) werden. Qualität und Sicherheit haben nicht nur bei Vagiflor®, sondern bei all unseren Produkten oberste Priorität.

Klinisch erforscht und von Ärzt:innen empfohlen

Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Wechseljahre), bakterielle Vaginosen oder Behandlungen mit Antibiotika können z.B. das natürliche saure Scheidenmilieu beeinträchtigen und den vaginalen pH-Wert ungünstig verschieben. Unsere Scheidenzäpfchen mit Milchsäurebakterien (Lactobacillus acidophilus) eignen sich dann nachweislich für die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung einer gesunden, abwehrstarken Scheidenflora.1,2,3,4

Vagiflor® Vaginalzäpfchen werden deshalb auch von Frauenärztinnen und Frauenärzten empfohlen. In einer von uns beauftragten Umfrage durch das Marktforschungsunternehmen IDS gaben kürzlich tatsächlich alle interviewten Gynäkologinnen und Gynäkologen an, dass sie einen Wiederaufbau der Vaginalflora nach therapeutischen Maßnahmen empfehlen, die einen negativen Einfluss auf das Scheidenmilieu haben können. In diesem Zusammenhang gaben ferner 98 % der Befragten an, die Marke Vagiflor® zu kennen und fast genauso viele (97 %) empfehlen sie auch ihren Patient:innen. Die Darreichungsform Zäpfchen wurde in der Umfrage gegenüber Kapseln oder Tabletten von 77 % bevorzugt.5

Umso mehr freuen wir uns über jede Alltagsheldin, die sich für ein Produkt von Vagiflor® entscheidet. Wir wissen: Ohne dich würden viele Dinge gar nicht funktionieren. Du bist unsere Heldin im Hintergrund. Du kümmerst dich immer wieder um alle anderen. Kümmere dich auch mal um dich selbst.

Phasen des weiblichen Zyklus

  • Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 25 und 31 Tage und umfasst vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, den Eisprung und die Gelbkörper- oder Lutealphase.
  • Unregelmäßiger Zyklus: Neben Stress können auch Erkrankungen Zyklusunregelmäßigkeiten auslösen, beispielsweise Endometriose oder das polyzystische Ovarialsyndrom.
  • Kinderwunsch bei unregelmäßigem Zyklus: Die meisten Frauen können trotz eines unregelmäßigen Zyklus schwanger werden. Für sie ist es jedoch schwieriger, die fruchtbaren Tage auszumachen.

Der weibliche Zyklus

Der Menstruationszyklus hat nicht nur während der Blutung einen entscheidenden Einfluss auf das Alltagsleben. Die Hormonschwankungen im Verlauf des etwa vierwöchigen weiblichen Zyklus können auch während der anderen Zyklusphasen das Wohlbefinden und die Stimmung beeinflussen.

Umso beunruhigender ist es, wenn er sich plötzlich verändert, etwa weil er unregelmäßig wird oder Beschwerden wie veränderter Ausfluss oder Intimgeruch auftreten. Oft stecken harmlose Ursachen hinter solchen Veränderungen, die dennoch ärztlich abgeklärt werden sollten. Auch bei Kinderwunsch lohnt es sich, den weiblichen Zyklus zu verstehen und die fruchtbaren Tage zu kennen.

»Der Zyklus dauert vier Wochen« – diese Faustregel nehmen viele wörtlich und sind beunruhigt, wenn ihr Menstruationszyklus davon abweicht. In Wirklichkeit sind aber 25 bis 31 Tage völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung.1 Gezählt wird immer ab dem ersten Tag der Blutung.

Der weibliche Zyklus umfasst vier Phasen:

Abgesehen von kleineren Abweichungen ist ein gesunder Zyklus regelmäßig. Nicht immer steckt jedoch ein gesundheitliches Problem hinter dem Ausbleiben der Periode. Neben einer Schwangerschaft kann beispielsweise Stress eine Ursache dafür sein.

Auch Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus können schwanger werden, solange keine Erkrankung vorliegt, die das verhindert. Wenn »frau« ihre fruchtbaren Tage kennt, ist es jedoch einfacher, den richtigen Zeitpunkt für die Zeugung abzupassen.

Die vier Phasen der Menstruation

Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 25 und 31 Tagen und umfasst vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, den Eisprung und die Gelbkörper- oder Lutealphase. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen kleinen Dramen und Heldengeschichten mit sich – von der tapferen Eizelle, die sich auf den Weg macht, bis hin zum Gelbkörper, der fleißig Hormone produziert. Und natürlich von der Frau, die all diese Veränderungen durch verschiedenste Symptome und Gefühle erlebt und diese im Alltag immer noch viel zu häufig verstecken muss.

Dementsprechend wissen viele Frauen auch nicht, an wen sie sich wenden sollen, wenn es zu Unregelmäßigkeiten oder besonders starken Menstruationsbeschwerden kommt, wie zum Beispiel bei der Endometriose. Deshalb möchten wir mit unseren Erklärungen vielleicht die eine oder andere Unsicherheit beseitigen, ohne dass Sie sich dabei unwohl fühlen müssen.

Als Beginn eines neuen Zyklus wird der erste Tag der Monatsblutung angesehen. Um die Vorgänge während eines gesamten Zyklus besser verstehen zu können, betrachten wir diesen im Folgenden aber ab dem Beginn der Follikelphase.

Der gesamte Zyklus hat vorallem einen Zweck: er bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor. Dafür muss die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter wachsen, da diese im Fall einer Befruchtung die Eizelle mit Nährstoffen versorgt. Kommt es zu keiner Einnistung, stirbt die Eizelle am Ende des Zyklus ab, die Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut öffnen sich und die obere Schicht der Schleimhautschicht löst sich ab.

Das reicht jedoch nicht, damit die abgelöste Schleimhaut auch wirklich aus dem weiblichen Geschlechtsorgan ausgeschieden werden kann. Deshalb ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter unregelmäßig zusammen und entspannen sich dann wieder, um so das Gewebe von der Innenwand der Gebärmutter zu lösen. Zusammen mit dem Menstruationsblut fließt es dann aus der Scheide ab. Es kommt also zur Menstruation bzw. Periode, die meistens 3 bis 7 Tage dauert. Sie zeigt das Ende eines Zyklus an, bevor dieser mit der Follikelphase erneut beginnt. Außer, die Frau ist schwanger oder nutzt hormonelle Verhütungsmittel.

Follikelphase (Follikelreifungsphase)

Die Follikelphase dauert in der Regel vom 1. bis zum 12. Tag des Zyklus. In dieser Zeit beginnt die Hypophyse im Gehirn, das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) auszuschütten, welches die Reifung von mehreren Follikeln in den Eierstöcken anregt. Diese Phase wird auch als Proliferationsphase bezeichnet.

Als Follikel werden die Eizelle und die sie umgebende Hülle aus Epithelzellen bezeichnet. Das Hormon Östrogen, das vorwiegend in den Eierstöcken gebildet wird, regt in dieser Zyklusphase die Reifung mehrerer solcher Follikel an (ca. zwischen 20 und 25 an der Zahl), von denen jedoch nur der stärkste überlebt und etwa zwei Zentimeter groß wird.

Die Follikel bilden ebenfalls Östrogen, wodurch der Spiegel weiter ansteigt und die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet wird. Östrogen stimuliert außerdem den Aufbau der obersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut, die sich während der vorherigen Menstruationsblutung abgelöst hat. Sie soll die Eizelle im Falle einer Befruchtung mit Nährstoffen versorgen. Kommt es zu keiner Befruchtung, löst sich die Schleimhaut ab und wird während der Menstruationsblutung ausgeschieden.

Auch der Gebärmutterkanal (Zervix) öffnet sich während der Follikelphase unter Einfluss des Östrogens, während der Zervixschleim sich temporär verflüssigt. Außerhalb der Follikelphase und nach dem Eisprung ist dieser eigentlich zähflüssig und hindert so Krankheitserreger und andere Mikroorganismen daran, die Gebärmutter zu erreichen. Während der fruchtbaren Tage wird er flüssig, um den Spermien den Weg zur Gebärmutter „frei zu machen“.

Zudem hebt das Hormon die Stimmung, sodass Frauen in dieser Zyklusphase besonders ausgeglichen sind und viel Energie haben. Etwas, was die wenigsten wissen dürften, da die Menstruation ja vor allem mit negativen Stimmungsschwankungen verbunden wird. Zuminst in den Köpfen der Männer. Diese hormonellen Veränderungen während der ersten zwei Wochen des Zyklus können hingegen positive Auswirkungen auf die Stimmung haben.

Auch das Luteinisierende Hormon (LH) wird vermehrt ausgeschüttet, das den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers anregt.

Übrigens: in dieser Phase führt der hohe Östrogenspiegel auch zu einem erhöhten Risiko für Scheidenpilzinfektionen, da unter dem Einfluss von Östrogen auch mehr Glucose in der Scheide gebunden wird, wovon sich der Hefepilz Candida albicans ernährt.

Häufigster Auslöser der Scheidenpilzinfektion ist Candida albicans. Bestimmte Faktoren können zur Vermehrung des eigentlich harmlosen Hefepilzes führen. Etwa ein geschwächtes Immunsystem oder hormonelle Veränderungen. In den meisten Fällen finden sich jedoch keine erkennbaren Auslöser und es ist nicht abschließend erforscht, warum ansonsten gesunde Frauen an einer Vaginalmykose erkranken.

Eisprung

Am 12. bis 13. Zyklustag findet der Eisprung statt.2 Also ziemlich genau in der Mitte des Zyklus. Die Eizelle gelangt nun vom Eierstock in den Eileiter und von dort aus in die Gebärmutter. Dort überlebt sie etwa 24 Stunden lang und ist nur in dieser Zeit empfängnisbereit.3 Angeregt wird diese Wanderung der Eizelle durch einen nun abfallenden Östrogenspiegel und die vermehrte Produktion der Hormone FSH und LH durch die Hirnanhangdrüse.

»Erfahrungsgemäß gehen sogar eher introvertierte Personen zum Eisprung hin mehr aus sich heraus«, wie Dr. Mirjam Wagner in ihrem Buch »Mein PMS und ich« schreibt.4 Das Plus an Charisma in dieser Zeit sorgt sogar dafür, dass Frauen rund um den Eisprung herum besonders attraktiv wirken.

Tatsächlich gibt es sogar Frauen, die den Eisprung spüren können und dieses Gefühl als einen dumpfen und einseitgen Schmerz (Mittelschmerz) im Unterbauch beschreiben, der in der Regel für einige Minuten anhält. Aber er kann auch einige Stunden fortbestehen.

Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.

Gelbkörperphase

Diese Zyklusphase – auch als Lutealphase oder Sekretionsphase bezeichnet – dauert genau 14 Tage.1,2 In dieser Zeit bildet die Follikelhülle, die nach dem Eisprung zurückbleibt, den sogenannten Gelbkörper. Er stellt Progesteron her, das auch als Gelbkörperhormon bezeichnet wird.

Es bereitet die Gebärmutter auf das Einnisten des befruchteten Eis vor –unabhängig davon, ob tatsächlich eine Befruchtung stattgefunden hat. Im Fall einer Schwangerschaft bleibt der Gelbkörper bestehen, andernfalls verschwindet er wieder.

Progesteron wirkt dämpfend auf die Psyche und weckt den Wunsch nach Ruhe und Rückzug. Auch das Prämenstruelle Syndrom (PMS) und dessen schwerere Form, die Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), fallen bei Betroffenen in diese Phase des Zyklus und sorgen für Stimmungsschwankungen oder gar depressive Symptome.

Menstruationsphase

Wenn die Frau nicht schwanger geworden ist und der Gelbkörper sich zurückbildet, sinkt auch der Progesteronspiegel. Als Reaktion darauf wird die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und blutet ab. Teilweise wird diese kurze Phase vom sinkenden Progesteronspiegel bis zur Blutung auch als ischämische Phase bezeichnet, die der Gelbkörperphase zugerechnet wird.

Die darauffolgende Blutung der Menstruationsphase dauert zwischen drei und sieben Tage.1 Gewebshormone lösen Kontraktionen der Gebärmutter aus, was zu Krämpfen führt. So soll die abgestorbene obere Schicht der Schleimhaut von der Gebärmutterwand gelöst werden. In den ersten ein bis zwei Tagen sind diese besonders stark, sodass Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen in dieser Zeit vermehrt auftreten.1 Auch Stimmungsschwankungen können weiterhin bestehen.

Typische Menstruationsbeschwerden:

Diese typischen PMS-Beschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt. Besonders starke Regelschmerzen können übrigens Symptom für eine Endometriose sein.

Wer die Pille 21 Tage lang einnimmt und dann pausiert, sorgt so für einen sinkenden Hormonspiegel. Darauf reagiert die Gebärmutter, indem sie die obere Schicht der Schleimhaut abstößt. Somit findet die Blutung ganz regelmäßig statt. Dabei handelt es sich aber nicht um eine reguläre Menstruationsblutung, sondern lediglich eine Reaktion auf das Absetzen der Pille.

Fruchtbare Tage im Zyklus

Damit es zu einer Schwangerschaft kommt, müssen in der Gebärmutter eine befruchtungsfähige Eizelle und Spermien aufeinandertreffen. Während die Eizelle nur 24 Stunden überlebt, beträgt die Lebensspanne von Spermien in der Gebärmutter zwei bis sieben Tage.3

Geschlechtsverkehr kann also bereits eine Woche vor dem Eisprung und maximal einen Tag danach noch zu einer Schwangerschaft führen. Kurz vor der Periode kann es nicht mehr zur Zeugung kommen, da zwischen dem Eisprung und der Blutung immer 14 Tage liegen.1,2

Wenn eine Befruchtung stattgefunden hat, kann die Schwangere frühestens fünf bis sechs Tage später erste Anzeichen dafür ausmachen.5 Je jünger die Frau, desto wahrscheinlicher ist eine Schwangerschaft. Bis zum Alter von 25 Jahren werden neun von zehn Frauen bei ungeschütztem Verkehr innerhalb eines Jahres schwanger.6 Zwischen 35 und 40 sind es nur von zwei von zehn Frauen.6

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Um die fruchtbaren Tage auszumachen, kann eine Zyklus-App helfen, die anhand der bisherigen Daten den wahrscheinlichen Zeitpunkt des nächsten Eisprungs und auch den Beginn der kommenden Periode berechnet.

Ein unregelmäßiger Zyklus erschwert die Familienplanung, weil Betroffene vorab nie genau wissen, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Die Bestimmung der Basaltemperatur, die nach dem Eisprung leicht ansteigt, kann helfen.

Falls den Unregelmäßigkeiten keine Erkrankung zugrunde liegt, die die Betroffene unfruchtbar macht, ist eine Schwangerschaft aber dennoch möglich.

Zyklusstörungen und deren Ursachen

Als Zyklusstörungen werden verschiedene Unregelmäßigkeiten beim Menstruationszyklus zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem:

In den meisten Fällen sind Zyklusstörungen harmlos und/oder gut behandelbar. So kann Stress beispielsweise zu Hormonungleichgewichten führen und die Periode hinauszögern. Der Beginn der Wechseljahre ist ebenfalls eine mögliche Erklärung. Hier bleibt die Monatsblutung nicht direkt ganz aus, sondern kann zunächst unregelmäßig auftreten.

Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist. 

Doch auch verschiedene medizinische Ursachen können hinter einem unregelmäßigen Zyklus stecken.

Mögliche Ursachen für einen unregelmäßigen Zyklus:

Eine weitere mögliche Erklärung für Zyklusstörungen ist eine vorangegangene Ausschabung. Selten kann eine Krebserkrankung für einen unregelmäßigen Zyklus verantwortlich sein.

Gesundheit und Selbstfürsorge für einen regelmäßigen Zyklus

Bei einem unregelmäßigen Zyklus durch zu viel Stress kann Entspannung Abhilfe schaffen. Techniken wie achtsamkeitsbasierte Stressreduktion oder autogenes Training eigenen sich gut, um Anspannung zu reduzieren.

Kann Vitamin D die Periode beeinflussen?

Es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Vitamin D mit Zyklusstörungen in Verbindung stehen könnte.7,8,9

Laut Robert-Koch-Institut litt im Jahr 2016 etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland unter einem Vitamin D-Mangel, ein weiteres Drittel war suboptimal versorgt.10

Bei einem ärztlich diagnostizierten Mangel kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein, da eine ausreichende Vitamin D-Versorgung über die Nahrung schwierig ist.

Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann in dieser Jahreszeit ganz bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Wie bekomme ich meinen Östrogenspiegel hoch?

Phytoöstrogene sind chemische Verbindungen aus pflanzlichen Quellen, die dem menschlichen Östrogen ähneln. Sie sind vor allem in Hülsenfrüchten und Soja, aber auch beispielsweise in Beeren enthalten.

Omega-3-Fettsäuren werden für die Bildung von Hormonen benötigt. Zudem könnten sie Beschwerden im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) lindern.11 Dabei handelt es sich um essentielle Fette, die in fettreichem Seefisch, aber auch in Nüssen, Lein-, Raps- und Walnussöl enthalten sind.

Welcher Tee reguliert den Zyklus?

Es sind zahlreiche verschiedene Zyklustees erhältlich, die auf unterschiedliche Weise wirken sollen. Manche sollen die Fruchtbarkeit verbessern, andere Periodenschmerzen lindern. Melisse und Frauenmantel beispielsweise lindern nachweislich Krämpfe während der Monatsblutung.12,13 Zudem wird Frauenmantel traditionell eingesetzt, um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Mönchspfeffer kann den Hormonhaushalt regulieren und so einem unregelmäßigen Zyklus vorbeugen.14

In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema „Tee bei Kinderwunsch“ von Autorin Michelle Krebs, pharmazeutisch-technische Assistentin. Sie informiert Frauen mit Kinderwunsch umfassend, welche Teesorten empfehlenswert sind und dabei helfen können, schwanger zu werden. 

Kann Magnesium die Periode beeinflussen?

Bei Periodenschmerzen kann Magnesium helfen, da der Mineralstoff Muskelkrämpfe löst. Magnesiumreiche Lebensmittel sind etwa Vollkornprodukte, Bitterschokolade, Hülsenfrüchte, Kerne und Samen.

Unregelmäßiger Zyklus: Aktueller Forschungsstand

Studien haben gezeigt, dass ein erhöhtes Körpergewicht das Risiko für Zyklusstörungen erhöht.15,16 Gleiches gilt Forschungen zufolge für regelmäßige körperliche Anstrengung und Schichtarbeit.16

Ein unregelmäßiger Zyklus scheint zudem mit verschiedenen Erkrankungen im Zusammenhang zu stehen, etwa Diabetes Typ 2.17,18

Stand: 09/2024

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Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Scheidenpilz in der Schwangerschaft

  • Während der Schwangerschaft kann es vermehrt zu Pilzinfektionen kommen. Bei Beschwerden wird der Besuch beim Gynäkologen empfohlen, von Therapien in Eigenregie wird dringend abgeraten.
  • Bei der Geburt werden Hefepilze auf das Neugeborene übertragen, auch gibt es Hinweise, dass Scheidenpilzinfektionen das Risiko einer Frühgeburt erhöhen können. Umso wichtiger ist eine gezielte Behandlung.
  • Eine Scheidenpilzinfektion kann in jedem Stadium der Schwangerschaft sicher mit einem Antimykotikum behandelt werden. Der am häufigsten verwendete Wirkstoff Clotrimazol ist für das Baby unbedenklich.
  • Um ihre natürliche Scheidenflora zu stärken und Infektionen vorzubeugen, können auch schwangere Frauen z.B. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien (Laktobazillen) nach Rücksprache mit dem Frauenarzt verwenden.

Die Auswirkungen einer Scheidenpilzinfektion auf die Schwangerschaft

Eine klassische Scheidenpilzinfektion ist nicht nur sehr unangenehm, auch kann sie in der sensiblen Lebensphase einer Schwangerschaft, in der ein neues Leben heranwächst, verständlicherweise große Ängste und Sorgen auslösen:

Es gibt Hinweise darauf, dass eine Scheidenpilzinfektion, insbesondere wenn sie im 2. Trimester vorkommt, Frühgeburten begünstigen kann.1 Laut Embryotox, einem unabhängigen Portal für Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit, schadet die Pilzinfektion selbst dem Ungeborenen vermutlich nicht, sie kann jedoch den Weg für weitere Krankheitserreger ebnen, die aufsteigende Infektionen zur Folge haben können.2

Untersuchungen konnten zudem zeigen, dass insbesondere wiederkehrende Scheidenpilzinfektionen, vermutlich mit einer höheren Frühgeburtenrate einhergehen können. Um möglichen Komplikationen vorzubeugen, wird daher empfohlen, Vaginalmykosen frühzeitig festzustellen und zu behandeln.3

In der Schwangerschaft wird die lokale antimykotische Therapie, insbesondere mit Clotrimazol, empfohlen. Clotrimazol weist kein erhöhtes Risiko für fetale Missbildungen auf und ist daher das Mittel der Wahl. Am Ende der Schwangerschaft soll die Therapie verhindern, dass die Hefepilze während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. 2,3

Zudem wirken sich die Beschwerden meist sehr stark auf das Wohlbefinden aus. Mit einer zielgenauen Behandlung lassen sich diese jedoch schnell lindern und die Schwangerschaft wieder unbeschwert genießen.

Der medizinische Fortschritt hat durch bessere Hygienestandards und wirksame Behandlungen, wie den Einsatz von Antibiotika, die Gesundheitsversorgung stark verbessert. Dieser Text beleuchtet historische Entwicklungen in der Frauengesundheit und betont die Bedeutung eines bewussten Umgangs mit Antibiotika zur Vermeidung von Resistenzen sowie den Schutz der Gesundheit durch Probiotika.

Ursachen einer Scheidenpilzinfektion

Hefepilze, die eine Scheidenpilzinfektion verursachen, sind oft ein natürlicher Bestandteil der Scheidenflora und können auch auf der Haut, im Mund-Rachen-Raum und im Magen-Darm-Trakt vorkommen. In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Scheidenpilz um eine endogene Infektion, das heißt, der Pilz befindet sich bereits auf der Haut und gelangt von dort zur Scheide und dem äußeren Genitalbereich (Vulva).

Zur Ausbreitung der Candidose kann es anschließend kommen, wenn der Pilz die Möglichkeit hat, sich zu vermehren. Dies kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, darunter körpereigene Abwehrmechanismen, genetische und allergische Komponenten, hohe Blutzuckerspiegel, Antibiotika, Stress, Östrogene und sexuelle Aktivität. Oft gibt es jedoch keinen eindeutig erkennbaren Auslöser für die Infektion.

Vaginalmykosen sind ein häufiger Grund für Besuche in gynäkologischen Praxen. Diese Scheidenpilzinfektionen sind weit verbreitet und verursachen erheblichen Leidensdruck bei den betroffenen Frauen. Umfragen zeigen, dass 70-75 Prozent aller Frauen mindestens einmal im Leben eine Vaginalmykose haben.4

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Mehr Informationen

Darum haben Schwangere öfter einen Scheidenpilz

In erster Linie haben Schwangere durch die hormonelle Umstellung und eine verringerte Immunabwehr ein höheres Scheidenpilz-Risiko. So finden sich etwa bei jeder dritten schwangeren Frau Hefepilze in der Scheidenflora. Der erhöhte Östrogen-Spiegel in der Schwangerschaft kann zu einer vermehrten Speicherung von Glykogen im Vaginalgewebe führen. Dieses Glykogen dient den Pilzen als Nährstoff. Dadurch kann es für den Hefepilz Candida albicans, dem Hauptverursacher einer Scheidenpilz-Infektion (Vaginalmykose), leichter werden, sich auszubreiten und zu vermehren.

Der Pilz kann seine Form verändern, der Übergang von seiner Ursprungsform zur krankmachenden Form wird durch das Vorhandensein von Östrogenen begünstigt. Außerdem verfügt der Pilz über sogenannte Östrogen-Rezeptoren, mikroskopisch kleine Andockstellen, die auf das weibliche Geschlechtshormon reagieren. Dies erklärt, warum Frauen während der Schwangerschaft häufiger unter Vaginalmykosen leiden. Zudem ist die Immunreaktion der werdenden Mama durch die Schwangerschaft herabgesetzt, was die Entstehung eines Scheidenpilzes ebenfalls wahrscheinlicher macht.5

Erhöht ein Schwangerschaftsdiabetes das Risiko einer Scheidenpilzinfektion?

Ein finnisches Forschungsteam hat untersucht, ob Schwangerschaftsdiabetes (GDM) das Risiko für vaginale Pilzinfektionen (Vulvovaginalkandidosen, VVC) während der Schwangerschaft erhöht. Obwohl jede dritte Schwangere von VVC betroffen ist und Untersuchungen eine höhere Rate bei Diabetikerinnen zeigten, fand diese Studie keinen Zusammenhang zwischen einem Schwangerschaftsdiabetes und einer Vaginalmykose. Stattdessen waren andere Faktoren, wie beispielsweise die Einnahme von Antibiotika für ein höheres Risiko verantwortlich.6

Wann zum Arzt?

Wenn Sie sich unwohl fühlen oder sich wegen möglicher Symptome Sorgen machen, gilt in der Schwangerschaft: Gehen Sie lieber einmal mehr als einmal zu wenig zum Frauenarzt. Ihre Gesundheit und die Ihres Babys sind es wert.

In der Schwangerschaft sollten Sie außerdem bei folgenden Symptomen unbedingt Ihren Gynäkologen informieren:

Ihre Gesundheit und die Ihres Babys stehen an erster Stelle. Suchen Sie daher bei diesen Anzeichen rechtzeitig ärztlichen Rat, um mögliche Infektionen frühzeitig zu behandeln und Komplikationen zu vermeiden.

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

So macht sich Scheidenpilz in der Schwangerschaft bemerkbar

Das Leitsymptom eines Scheidenpilzes ist der Juckreiz. Dieser kann jedoch auch bei anderen Infektionen auftreten. Zudem kann es sich um sogenannte Mischinfektionen handeln, das bedeutet, dass sich neben der vaginalen Pilzinfektion auch Bakterien nachweisen lassen. Dieser Nachweis kann nur durch eine gynäkologische Untersuchung erfolgen und bedarf einer anderen Behandlung.

Typische Scheidenpilz-Symptome im Überblick4:

Wie genau Scheidenpilz diagnostiziert wird, warum die bekannten Symptome überhaupt entstehen und weitere Anzeichen für eine Pilzinfektion, all das verraten wir Ihnen im weiterführenden Ratgeber.

Scheidenpilz in der Schwangerschaft richtig behandeln

Treten Symptome einer Scheidenpilzinfektion in der Schwangerschaft auf, sollten diese immer (frauen-)ärztlich abgeklärt werden. Eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe kann eine Vaginalmykose schnell erkennen oder ausschließen und wirksame Medikamente verordnen, die für Mutter und Kind unbedenklich sind. Von Selbstdiagnosen und/oder einer Behandlung mit möglichen Hausmitteln wird dringend abgeraten.

Laut Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité in Berlin ist Clotrimazol das Mittel der Wahl in der Schwangerschaft und Stillzeit und sollte nach Möglichkeit bevorzugt verwendet werden. Die Verwendung ist zu jeder Zeit in der Schwangerschaft bedenkenlos möglich. Für die äußere Behandlung stehen Cremes zur Verfügung, zum Einführen in die Scheide Vaginaltabletten. Diese sollten in der Schwangerschaft ohne Applikator eingeführt und die Behandlung des Scheidenpilzes während der Schwangerschaft immer mit einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt abgestimmt werden – auch wenn es sich um rezeptfreie Mittel handelt.

Die Antimykotika sind gut verträglich und in allen Schwangerschaftsphasen (med. Trimestern) ungefährlich für den Embryo bzw. Fetus. Auch in der Stillzeit ist Clotrimazol das Mittel der Wahl. Wird Clotrimazol im Brustbereich angewendet, so sollte die Brustwarze vor dem Stillen sorgfältig gereinigt werden.7

Untersuchungen konnten zudem zeigen, dass durch die Behandlung einer Vaginalmykose in der Schwangerschaft mit dem Antimykotikum Clotrimazol die Frühgeburtenrate gesenkt werden konnte. Die Forschenden führen dieses Ergebnis auf die antimykotischen und antibakteriellen Eigenschaften des Medikaments zurück, die dazu beitragen können, dass sich eine aus der Balance geratene Scheidenflora wieder regeneriert.4,7,8

Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen der Scheide.

Zuverlässige Creme mit Clotrimazol gegen Scheidenpilz.

Übertragung auf das Baby möglich

Während der Geburt wird eine vaginale Besiedlung mit Hefepilzen fast immer auf das Neugeborene übertragen. Um die Wahrscheinlichkeit von Mundsoor und Windeldermatitis beim Neugeborenen zu verringern, wird daher eine antimykotische Therapie empfohlen, wenn während der letzten sechs Wochen einer Schwangerschaft Hefepilze nachgewiesen wurden. Auch sollten asymptomatisch verlaufende Scheidenpilzinfektionen erkannt und behandelt werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.4 Wenn die Infektion im zweiten Trimester der Schwangerschaft auftritt, ist sie besonders oft mit einem niedrigen Geburtsgewicht und Frühgeburten verbunden. Daher sollte das frühe zweite Trimester als idealer Zeitpunkt für das Screening gewählt werden.9 So kann das Baby noch die letzten Wochen behütet in der Fruchtblase heranreifen, bis es dann geschützt auf die Welt kommen kann.

3 Fragen an

Janette Harazin, Hebamme

1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?

Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.

2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?

Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.

3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?

Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.

Risiko einer Scheidenpilzinfektion in der Stillzeit

Während der Stillzeit spielt das Hormon Prolaktin eine zentrale Rolle, da es nicht nur die Milchproduktion fördert, sondern auch die Östrogenproduktion hemmt. Östrogen ist entscheidend für die Gesundheit der Vaginalschleimhaut, da es die Durchblutung, Elastizität und Feuchtigkeit unterstützt. Ein niedriger Östrogenspiegel während der Stillzeit führt zu einer reduzierten Produktion von Glykogen in den Vaginalzellen. Das Risiko für Scheidenpilzinfektionen ist in dieser Zeit verringert. Vielmehr kommt es zu einer Atrophie (Verdünnung) der Vaginalschleimhaut, die Symptome wie Scheidentrockenheit, Juckreiz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen und andere Infektionen wie beispielsweise Harnwegsinfekte begünstigen kann.

Milchsäurebakterien

In einer gesunden Scheidenflora leben verschiedene Mikroorganismen im Gleichgewicht. Milchsäurebakterien, auch Laktobazillen genannt, sind dabei besonders wichtig. Sie sorgen dafür, dass das Vaginalmilieu sauer bleibt, was schädliche Erreger fernhält. Hefepilze bevorzugen ebenfalls das feucht-warme und saure Milieu der Scheide und ernähren sich von Glukose, die durch Östrogen in der Scheide gebildet wird. In einem gesunden Vaginalmilieu leben Hefepilze und Laktobazillen daher friedlich nebeneinander.

Zur Behandlung einer akuten Scheidenpilzinfektion werden Antimykotika mit dem Wirkstoff Clotrimazol empfohlen. Diese beeinträchtigen die natürliche Scheidenflora nicht, so dass eine anschließende Sanierung normalerweise nicht notwendig ist. Fetthaltige und pflegende Cremes können helfen, dass sich die gereizte Haut wieder erholt.

Eine unterstützende Behandlung mit Milchsäurebakterien kann hingegen hilfreich sein, wenn das vaginale Milieu gestört wurde und der Anteil schützender Laktobazillen gering ist. Das kann beispielsweise bei häufigen Blasenentzündungen, einer bakteriellen Vaginose oder nach einer Antibiotikatherapie der Fall sein. Hier kann eine anschließende Verwendung schützender Laktobazillen geeignet sein, um das Scheidenmilieu wiederaufzubauen und wenn nötig, zu stabilisieren.10

Vagiflor® Vaginalzäpfchen unterstützen die körpereigenen Schutzmechanismen, um widerstandsfähiger gegen erneute Infektionen zu sein. Sie können in Rücksprache mit dem Frauenarzt während der gesamten Schwangerschaft verwendet werden. 

Scheidenpilz in der Schwangerschaft vorbeugen

Sie sollte auch in der Schwangerschaft tägliche gewechselt werden und nicht zu eng am Körper anliegen, Materialien aus 100 Prozent Baumwolle eignen sich am besten. Im Falle einer Pilz-Infektion sollte sie darüber hinaus separat gereinigt werden (in der Waschmaschine bei 90°C).

Dieser Wäscheschutz sollte luftdurchlässig sein. Nach Möglichkeit sollten Slipeinlagen ohne Klebestreifen und ohne Duftstoffe verwendet werden.

Viele Schwangere empfinden einen Besuch im Schwimmbad oder in der Sauna als angenehm. Nach dem Baden sollte die Haut gut abgetrocknet und nasse Badesachen gewechselt werden, denn auch Hefepilze fühlen sich in einem feucht-warmen Milieu sehr wohl. Eine Schutzcreme für den Intimbereich kann vor Irritationen durch das Chlorwasser helfen.

Eine ausgewogene, überwiegend pflanzenbasierte Ernährung und allgemeine Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems können den Körper vor Erkrankungen aller Art schützen, auch vor Pilz-Infektionen.

Auf die Verwendung von Waschlappen sollte verzichtet werden. Diese können ein Reservoir für Krankheitserreger darstellen. Die Reinigung mit Wasser oder Waschlotionen, die auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmt sind, sind für diesen empfindlichen Bereich geeignet. Insbesondere übertriebene Hygiene schadet der physiologischen Scheidenflora und macht die Haut angreifbar für Infektionen.

Beim Waschen und beim Abwischen nach dem Toilettengang sollte auf die richtige Wischtechnik (immer von vorn (Vagina) nach hinten (After) wischen) geachtet werden. Das verhindert die Keimverschleppung aus der Analregion.

Auf Intimdeos oder Scheidenspülungen mit Essig oder Teebaumöl sollte verzichtet werden. Solche aggressiven Inhaltsstoffe reizen die empfindliche Schleimhaut und können das natürliche Scheidenmilieu beeinträchtigen.

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Interview mit Hebamme Janette Harazin zu Scheidenpilz in der Schwangerschaft

Wir haben Hebamme Janette Harazin die wichtigsten Fragen rund um eine Scheidenpilzinfektion während der Schwangerschaft gestellt.

Wie wird Scheidenpilz in der Schwangerschaft behandelt? Ist Clotrimazol unbedenklich? Empfiehlst du zusätzliche Hausmittel in deiner Praxis?

„Die Behandlung der Scheidenpilzinfektion in der Schwangerschaft ist unbedenklich. Zum Ende der Schwangerschaft muss sie ebenfalls erfolgen, um das Baby nicht mit dem Pilz anzustecken und mögliche Komplikationen im Wochenbett zu vermeiden. Die Clotrimazol Behandlung greift das Scheidenmilieu nicht an. Nach der Behandlung empfiehlt sich die Pflege der Intimflora.   

Auch bei einem sauren Milieu kann eine Scheidenpilzinfektion entstehen, laut meiner Erfahrung ist die Wahrscheinlichkeit für eine Pilzinfektion jedoch umso höher, je höher der vaginale pH-Wert ist. Zur Vorbeugung empfehle ich das Scheidenmilieu anzusäuern.   

Auch Schwangere können und sollen einen Schwimmbad oder Saunabesuch genießen, doch die Nachsorge sollte sich von nicht schwangeren Frauen unterscheiden. Nach dem Schwimmbad kann das Milieu mit geeigneten Laktobazillen oder mit Vitamin C Vaginaltabletten angesäuert werden. Früher wurde das Einführen eines in Jogurt getränkten Tampons empfohlen. Heute weiß man jedoch, dass sich Bakterien-Stämme, die extra auf das Scheidenmilieu angepasst wurden, besser eignen.“ 

Der Ausfluss verändert sich mit der Schwangerschaft stark. Wie kann man trotz all dieser Veränderungen harmlose und gefährliche/krankheitsbedingte Abweichungen unterscheiden?

„Auch hier rate ich meinen Frauen immer, auf ihr Bauchgefühl zu hören und lieber einmal mehr, ihre Hebamme oder ihren Gynäkologen, um Rat zu fragen. Grundsätzlich kann man als Orientierung schon die Farbe und den Geruch nehmen. Bei einer bakteriellen Infektion kann sich die Farbe beispielsweise verändern oder der Ausfluss nimmt einen unangenehmen Geruch an, dann ist auf jeden Fall ein Arztbesuch ratsam.“

Auf welche Scheidenpilz-Symptome sollten Frauen während der Schwangerschaft achten?

„In der Schwangerschaft sollten möglichst alle auftretenden Symptome einmal abgeklärt werden, um das Risiko für Folgen weitestgehend zu reduzieren. Das Hauptsymptom einer Scheidenpilzinfektion ist der Juckreiz, der aber auch bei anderen Infektionen vorkommen kann. Neben Rötungen, Schwellungen und einem Wundheitsgefühl, kann der Ausfluss bei einem Scheidenpilz variieren, von dünnflüssig bis flockig, bei einer chronischen Pilzinfektion kann er auch ganz fehlen. In der Regel ist er jedoch weißlich-krümelig und riecht nicht unangenehm.“  

Welche Tipps kannst du zur Vorbeugung einer Scheidenpilzinfektion während der Schwangerschaft geben?

„Allgemein sollte man versuchen, den vaginalen pH-Wert im sauren Bereich und das Scheidenmilieu gesund zu halten. Dazu kann man den pH-Wert ganz einfach selbst zu Hause messen, zum Beispiel mit dem vaginalen pH Test von Vagiflor. Liegt der pH-Wert nicht mehr im optimalen Bereich zwischen 3,8 und 4,4, kann das ein Indiz für eine Dysbalance der Intimflora sein. Für ein gesunde Intimflora eignen sich außerdem schützende Milchsäurebakterien, die sich auch auf natürliche Weise im Scheidenmilieu befinden. In der Schwangerschaft sollte man grundsätzlich auf sich und seine Gesundheit achten, natürlich auch dem Baby zuliebe.   

Viele Frauen leiden unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten, die in der Schwangerschaft mit Antibiotika behandelt werden müssen. Gleichzeitig kann es nach einer Antibiotikaeinnahme zu einem Scheidenpilz kommen. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht abschließend geklärt. Trotzdem kann es zu einem Rückgang schützender Laktobazillen, der sogenannten Döderlein-Bakterien, kommen. Mit der Verwendung schützender Milchsäurebakterien kann dem auf natürliche Weise vorgebeugt werden.“ 

Und von welchen Mythen und weit verbreiteten Hausmitteln rätst du eher ab?

Ein gängiger Mythos ist die Verwendung von Teebaumöl oder Scheidenspülungen mit Wasser oder Essig. Oder das Einführen von Tampons, die in Quark getränkt wurden, weil das angeblich dabei hilft, der Scheidenflora wichtige Milchsäurebakterien (Laktobazillen) zuzuführen. Dem ist nicht so.“

Weitere Infos zu Scheidenpilz

Eine Vaginalmykose muss mit einem Anti-Pilz-Mittel (Antimykotikum) behandelt werden. Wirksam und verträglich ist der Wirkstoff Clotrimazol. Er hindert Hefepilze wie Candida albicans daran, einen wichtigen Baustein für ihre Zellen zu bilden. Sie können sich nicht mehr vermehren und sterben ab. Tritt ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft auf, sollte die Behandlung immer in Absprache mit dem Frauenarzt erfolgen.

Häufigster Auslöser der Scheidenpilzinfektion ist Candida albicans. Bestimmte Faktoren können zur Vermehrung des eigentlich harmlosen Hefepilzes führen. Etwa ein geschwächtes Immunsystem oder hormonelle Veränderungen. In den meisten Fällen finden sich jedoch keine erkennbaren Auslöser und es ist nicht abschließend erforscht, warum ansonsten gesunde Frauen an einer Vaginalmykose erkranken.

Weitere Ratgeber zur Intimgesundheit

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das austretende Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln.

In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.

Stand: 07/2024

Autorin
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Scheidenpilz richtig behandeln

  • Der häufigste Auslöser einer Scheidenpilzinfektion ist der Hefepilz Candida albicans, der meist aus dem Darm in die Scheide gelangt und das saure Vaginalmilieu bevorzugt.
  • Die natürliche Scheidenflora sowie der vaginale pH-Wert sind bei Frauen, die zu Scheidenpilzinfektionen neigen, im Allgemeinen intakt, anders als bei der bakteriellen Vaginose.
  • Ein Scheidenpilz kann antimykotisch mit dem Wirkstoff Clotrimazol sicher und effektiv behandelt werden.
  • Die Verwendung eines Antimykotikums schädigt das Scheidenmilieu nicht. Nach der Behandlung benötigt die Vaginalschleimhaut Pflege, am besten mit einer lipidhaltigen Creme.
  • Hefepilze wie Candida albicans lieben ein saures Milieu. Daher können Präparate mit Milchsäure oder Milchsäurebakterien, bei Frauen, die zu Vaginalmykosen neigen, unter Umständen ein erneutes Auftreten begünstigen.
  • Bei einem Mangel an Milchsäurebakterien können Präparate mit Milchsäurebakterien oder Milchsäure hingegen vor Infektionen aller Art schützen.

Selbstbehandlung möglich, Arztbesuch empfehlenswert

Eine Scheidenpilzinfektion (Vaginalmykose) stellt aus medizinischer Sicht meist keine große Gefahr dar, nichtsdestotrotz kann sie erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Frauen haben. Bei einer akuten Vaginalpilzinfektion sollte die erste Behandlung lokal mit Cremes und Vaginaltabletten erfolgen, die zu den Imidazol-Antimykotika gehören, wie beispielsweise der Wirkstoff Clotrimazol, Die Behandlungsdauer kann unterschiedlich sein, aber die Ergebnisse sind vergleichbar. Für nicht-schwangere Frauen gibt es in besonders hartnäckigen Fällen auch die Möglichkeit der oralen Tabletteneinnahme, hierfür eignen sich Wirkstoffe wie Triazole, Polyene oder Ciclopiroxolamin.1

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Wann mit Scheidenpilz zum Arzt?

Da die typischen Symptome wie starker Juckreiz, vermehrter beziehungsweise weißer und bröckeliger Ausfluss, Schwellungen, Rötungen sowie Schmerzen beim Sex darüber hinaus auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert. Dies gilt insbesondere auch in folgenden Fällen:

Nach einer ausführlichen Beratung in der Apotheke können betroffene Frauen eine Behandlung mit einer rezeptfreien Creme und Vaginaltabletten mit Clotrimazol gegen Scheidenpilz durchführen. Für eine sichere und effektive Therapie wird die kombinierte innere und äußere Anwendung empfohlen.2

Im Allgemeinen dauert die Behandlung einer Scheidenpilzinfektion mit Vaginaltabletten 3 Tage. Falls erforderlich, kann eine weitere, zweite Behandlung über 3 Tage durchgeführt werden.

Wichtig für einen nachhaltigen Erfolg der Behandlung ist die zusätzliche und ausreichend lange Anwendung einer Creme mit Clotrimazol, die auch dann noch für einige Zeit angewendet werden sollte, wenn keine spürbaren Beschwerden mehr auftreten. Die Behandlungsdauer kann variieren. Sie hängt u.a. vom Ausmaß der Erkrankung ab.

Um eine komplette Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung mit der Creme nicht nach dem Abklingen Symptome abgebrochen werden, sondern bis zu einer Behandlungsdauer von mindestens vier Wochen fortgeführt werden (bitte unbedingt auch die Packungsbeilage beachten).

Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen der Scheide.

Zuverlässige Creme mit Clotrimazol gegen Scheidenpilz.

Tipps zur Anwendung der Vaginaltabletten

Ganz wichtig: Clotrimazol-haltige Vaginaltabletten sollten nicht während der Regelblutung genutzt werden. Damit sie ihre Wirksamkeit bestmöglich entfalten, sollten bei der Anwendung folgende Punkte beachten werden:

Tipps zum Eincremen bei Scheidenpilz

Eine Clotrimazol-haltige Creme sollte, falls von der Ärztin oder dem Arzt nicht anders verordnet, zwei- bis dreimal täglich auf die erkrankten Stellen dünn aufgetragen werden. Meist genügt eine kleine Menge Creme (ca. 0,5 cm Stranglänge) für eine etwa handtellergroße Fläche. Bei der Behandlung einer Scheidenpilzinfektion sollte die Creme nach Möglichkeit bis zum After aufgetragen und eingerieben werden. Insbesondere dann, wenn der Pilz auch eine Infektion der Schamlippen und angrenzender äußerer Intimbereiche der Frau ausgelöst hat.

Die Dauer der Behandlung mit der Creme bei Infektionen der Schamlippen und angrenzender Bereiche sowie bei Entzündungen von Eichel und Vorhaut des Partners ist vom Einzelfall abhängig. Obwohl die Infektionen in diesen Bereichen in der Regel in 1 bis 2 Wochen abheilen, ist für den Erfolg der Therapie eine zuverlässige und genügend lange Anwendung zur Nachsorge bis zum Aufbrauch der Tube und ggf. darüber hinaus wichtig.

Eine konsequente Behandlung ist entscheidend

Die bewährte 3-Tages-Therapie mit Clotrimazol verhindert das Wachstum der Pilze durch unterschiedliche Wirkmechanismen. Für eine erfolgreiche Behandlung des Scheidenpilzes ist entscheidend, dass die Behandlung mit Vaginaltabletten mindestens drei Tage konsequent durchgeführt wird. Die gleichzeitige Anwendung von Cremes mit Clotrimazol hat sich bewährt. Diese sollte für einen längeren Zeitraum angewandt werden, auch wenn keine Symptome mehr vorhanden sind. Auf diese Weise sollen Rückfälle und erneute Beschwerden vermieden werden. Die Mitbehandlung des Partners oder der Partnerin ist nicht notwendig, sofern keine Beschwerden bestehen.

Eine Scheidenpilzinfektion hat erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Frau. Eine einfache und wirksame Therapie mit einem Antimykotikum wie Clotrimazol eignet sich zur Akutbehandlung. Die lästigen Symptome einer Scheidenpilzinfektion werden gelindert und die Heilung gefördert. Jedoch gibt es einige Tipps rund um die Behandlung, welche die Prognose verbessern und eine schnelle Ausheilung fördern können und zudem die Ansteckungsgefahr reduzieren.

So können Sie den Heilungsverlauf zusätzlich unterstützen:

So wirkt Clotrimazol gegen Scheidenpilz

Steht die Diagnose fest, erfolgt die Behandlung des Scheidenpilzes im Allgemeinen mit einem Anti-Pilz-Mittel, der medizinische Fachausdruck dafür lautet Antimykotikum. Je nach Wirkstoffstärke hemmen diese das Wachstum der Pilze (med. fungistatisch) oder töten diese ab (med. fungizid). Bei der Behandlung einer Scheidenpilzinfektion steht die Hemmung des Wachstums von Candida albicans, dem Hauptverursacher einer Candidose, im Vordergrund (mehr zu den Ursachen in diesem Abschnitt). Sie wird fortgesetzt, bis keine Beschwerden mehr vorhanden sind.

Bei einer Scheidenpilzinfektion hat sich der Wirkstoff Clotrimazol bewährt. Er ist bei Behandlung einer Vaginalmykose besonders effektiv und zudem gut verträglich. Es handelt sich dabei um einen Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten Breitspektrum-Antimykotika mit antibakteriellen Eigenschaften. Er wird zur unkomplizierten Behandlung von Pilzinfektionen (med. Mykosen) eingesetzt. Da das antimykotische Wirkspektrum sehr groß ist, wird Clotrimazol auch bei Hautpilzerkrankungen (Dermatophyten), gegen dimorphe Pilze, die vor allem die Atemwege befallen, sowie gegen andere Hefe- und Schimmelpilzen eingesetzt.

Clotrimazol hindert Pilze wie Candida albicans daran, selbst Ergosterol (Ergosterin) herzustellen. Dieser biochemisch wichtige Naturstoff ist Bestandteil der Zellmembranen von Pilzen. Steht Pilzen nicht mehr ausreichend Ergosterol zur Verfügung, wird dadurch der Aufbau und die Funktion ihrer Zellmembranen massiv gestört und infolgedessen ihre Vermehrung verhindert.3 Clotrimazol wirkt hauptsächlich fungistatisch, das Pilzwachstum wird also gehemmt. Je nach Wirkstoff-Konzentration kann Clotrimazol aber auch fungizid wirken, also Pilze abtöten.

Darüber hinaus wird dem Arzneistoff eine Wirksamkeit gegenüber Bakterien zugesprochen. Clotrimazol kann u.a. Streptokokken, Staphylokokken oder Gardnerella vaginalis bekämpfen. Das Antimykotikum ist zudem gut verträglich, Hautreaktionen treten nur selten auf.4

Wichtig ist, dass die Behandlung einer Candidose nicht zu früh beendet wird, denn sonst kann es zu einem Rückfall kommen. Ist beim Partner oder bei der Partnerin ebenfalls eine Pilz-Infektion nachweisbar, sollte sie oder er nach Möglichkeit zeitgleich behandelt werden. Insbesondere bei einer chronischen Vaginalmykose ist das wichtig, da es sonst zum sogenannten „Ping-Pong-Effekt“ kommen kann. Auch eine Übertragung von Candida albicans über den Mund des Partners oder der Partnerin ist möglich, z.B. beim Oralsex. Daher ist auch eine regelmäßige Zahnreinigung zu empfehlen.4

Entwickelt sich bei einer Frau mindestens viermal innerhalb eines Jahres eine Vaginalmykose, sprechen Mediziner von einem chronischen Scheidenpilz. Etwa 5 von 100 Frauen sind hierzulande davon betroffen. Eine chronische Vaginalmykose erfordert eine noch genauere ärztliche Abklärung. Um das passende Antimykotikum zu finden, wird in den meisten Fällen zunächst eine Pilzkultur angelegt. Ist der richtige Wirkstoff gefunden, muss eventuell auch der Partner mitbehandelt werden.

Milchsäure bei Scheidenpilz

Die häufigste Ursache für eine Vaginalmykose ist der Hefepilz Candida albicans, der oft aus dem Darm in die Scheide gelangt und das saure Milieu bevorzugt. Milchsäure kann zwar während der Behandlung mit einem Antimykotikum helfen, dessen Wirksamkeit zu steigern. Nach einer Pilzinfektion braucht die Vaginalschleimhaut jedoch Pflege und keine weitere Säure. Tatsächlich kann die anschließende Verwendung von Milchsäure-Präparaten das Risiko einer erneuten Pilzinfektion erhöhen. Stattdessen sind lipidhaltige Cremes empfehlenswert.5

Die Rolle von Milchsäurebakterien bei der Vorbeugung von Pilzinfektionen ist umstritten. Einige Fachleute ziehen Probiotika als vorbeugende Maßnahme in Betracht, da sie den Übergang von schädlichen Mikroben aus dem Magen-Darm-Trakt in die Vagina blockieren können und bestimmte Milchsäurebakterien eine direkte fungizide Wirkung haben. In der Regel haben Frauen mit einer Neigung zu Pilzinfektionen bereits einen gesunden, sauren vaginalen pH-Wert und eine intakte Scheidenflora.

Da Hefepilze zudem eine Vorliebe für Säure haben, können Milchsäurebakterien in therapeutischen und präventiven Anwendungen sogar das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich erreichen sollen: Sie können die Situation noch verschlimmern.5 Liegt hingegen ein Mangel an Milchsäurebakterien (Laktobazillen) vor und ist der vaginale pH-Wert erhöht, können Probiotika dazu beitragen, die vaginale Abwehr zu stärken und die Scheidenflora gesund zu halten.

Scheidenpilzinfektionen effektiv vorbeugen

Folgende Hinweise können bei der Vorbeugung einer Vaginalmykose unterstützend wirken:

Stand: 07/2024

Weitere Infos zu Scheidenpilz

Häufigster Auslöser der Scheidenpilzinfektion ist Candida albicans. Bestimmte Faktoren können zur Vermehrung des eigentlich harmlosen Hefepilzes führen. Etwa ein geschwächtes Immunsystem oder hormonelle Veränderungen. In den meisten Fällen finden sich jedoch keine erkennbaren Auslöser und es ist nicht abschließend erforscht, warum ansonsten gesunde Frauen an einer Vaginalmykose erkranken.

Eine Scheidenpilzinfektion kommt in der Schwangerschaft häufiger vor. In der Regel verläuft sie unkompliziert und kann problemlos mit dem Wirkstoff Clotrimazol behandelt werden. Was es in der Schwangerschaft zu beachten gilt und welche Vorsorge-Maßnahmen empfohlen werden, lesen Sie im folgenden Beitrag.

Weitere Ratgeber zur Intimgesundheit

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Jede Frau zwischen Pubertät und Wechseljahren kennt Scheidenausfluss, medizinisch auch Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt. Die Absonderung von Sekret aus der Vagina ist etwas ganz Normales und in der Regel kein Krankheitszeichen.

Autorin
Stephanie Nitsch

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Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Dipl. Chemikerin Mariola Matura

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Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Ursachen & Risikofaktoren für Scheidenpilz

  • Der Hefepilz Candida albicans ist bei vielen Menschen ein natürlicher Bestandteil ihres Mikrobioms. Er befindet sich z.B. im Darm, auf der Haut oder in der Vagina.
  • In den meisten Fällen finden sich keine Auslöser, warum gesunde Frauen einen Scheidenpilz entwickeln. Verschiedene Faktoren wie eine Schwächung der lokalen Abwehrmechanismen, Grunderkrankungen, Stress, Medikamenteneinnahmen oder hormonelle Veränderungen können eine Scheidenpilzinfektion begünstigen.
  • Bei der Scheidenpilzinfektion handelt es sich in den meisten Fällen um eine endogene Infektion.
  • Im Allgemeinen wird ein Scheidenpilz nicht durch Ansteckung ausgelöst, dennoch kann der Erreger bei Intimkontakt übertragen werden.
  • Eine Mitbehandlung des Partners kann bei wiederkehrenden Infektionen und Symptomen hilfreich sein.
  • Bei chronischen Scheidenpilzinfektionen können sich hartnäckige Sporen bilden, die für das Wiederauftreten verantwortlich sind.

Hefepilze sind natürlicherweise in der Scheidenflora vorhanden

Viele betroffene Frauen glauben, dass eine Scheidenpilzinfektion (med. Vaginalmykose) ein Zeichen für unzureichende Intimhygiene ist oder sie befürchten, sich über Gegenstände oder Körperkontakt angesteckt zu haben. Doch die für einen Scheidenpilz verantwortlichen Hefepilze, vor allem Candida albicans, sind normalerweise ein ganz natürlicher Bestandteil der Scheidenflora und harmlos, solange die Pilze nur in kleiner Zahl vorhanden sind. Bei vielen Menschen können sie z.B. auch auf der Haut, im Mund-Rachen-Raum und im Magen-Darm-Trakt nachgewiesen werden. Sie gehören also zum sogenannten Mikrobiom des Menschen. Eine Scheidenpilzinfektion entwickelt sich in der Regel nur, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, so dass der Pilz günstige Lebensbedingungen vorfindet. Der häufigste Erreger der Vaginalmykose ist der Hefepilz Candida albicans.

Hefepilze sind somit kein Zeichen mangelnder Hygiene. Vielmehr kann ein Zuviel den empfindlichen Intimbereich reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen. Die Besiedelung der Vagina mit Hefepilzen ist bei vielen Frauen nachweisbar und völlig normal, ohne dass Krankheitszeichen vorliegen. Gleichwohl gilt der Hefepilz Candida albicans als häufigster Auslöser einer Vaginalmykose. Andere Stämme wie Candida glabrata und Candida krusei kommen dagegen sehr viel seltener vor.1,2

In einer gesunden und abwehrstarken Scheidenflora leben verschiedenste Mikroorganismen in einem sensiblen Gleichgewicht miteinander. Sie halten das Vaginalmilieu und den vaginalen pH-Wert stabil im sauren Bereich zwischen 3,8 und 4,4. Die wichtigsten Bakterien sind hier die Milchsäurebakterien, auch Laktobazillen oder Döderlein-Stäbchen genannt. Im Zusammenspiel mit dem Immunsystem der Frau schützen sie vor krankmachenden (pathogenen) Erregern und verhindern deren Ausbreitung. Darüber hinaus bevorzugen Hefepilze das feucht-warme und saure Milieu der Scheide. Sie ernähren sich, ebenso wie die Milchsäurebakterien, von Glukose, welche unter dem Einfluss von Östrogen in der Scheide gebildet wird. In einem gesunden Scheidenmilieu leben also Hefepilze mit den schützenden Laktobazillen und anderen Mikroorganismen im Gleichgewicht, ohne dass es zwangsläufig zu einer Scheidenpilzinfektion kommen muss.

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Scheidenpilzinfektion, häufig ohne erkennbare Ursache

Vaginalmykosen sind ein häufiger Grund für den Besuch in gynäkologischen Praxen. Sie sind nicht nur weit verbreitet, sondern verursachen auch einen großen Leidensdruck bei den betroffenen Frauen. Umfragen zeigen, dass 70 bis 75 Prozent aller Frauen mindestens einmal im Leben eine Vaginalmykose entwickeln. Diese durch Candida albicans verursachte Erkrankung kann durch verschiedene Faktoren wie körpereigene Abwehrmechanismen, genetische und allergische Komponenten, hohe Blutzuckerspiegel, Antibiotika, Stress, Östrogene und sexuelle Aktivität begünstigt werden. Allerdings haben die meisten Scheidenpilzinfektionen keine klar erkennbaren Auslöser.2

In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Scheidenpilz um eine endogene Infektion.3 Das heißt: Der Pilz befindet sich bereits auf, beziehungsweise im Körper und gelangt von dort zur Scheide und dem äußeren Genitalbereich (Vulva). Nach der Besiedlung haften Candida-Zellen an der Vaginalwand und dringen durch verschiedene Prozesse in das Gewebe ein und aktivieren die Immunabwehr, was nachfolgend zu einer Infektion und Entzündung führt, bemerkbar an den lästigen Symptomen einer Pilzinfektion, insbesondere Juckreiz und ein veränderter Ausfluss.

Der medizinische Fortschritt hat durch bessere Hygienestandards und wirksame Behandlungen, wie den Einsatz von Antibiotika, die Gesundheitsversorgung stark verbessert. Dieser Text beleuchtet historische Entwicklungen in der Frauengesundheit und betont die Bedeutung eines bewussten Umgangs mit Antibiotika zur Vermeidung von Resistenzen sowie den Schutz der Gesundheit durch Probiotika.

Vor allem folgende Grunderkrankungen stehen im Zusammenhang mit einer erhöhten Neigung zu Vaginalmykosen:

Bei einem Diabetes ist der Blutzuckerspiegel erhöht und gleichzeitig sind die körpereigenen Abwehrmechanismen herabgesetzt. Dieses Zusammenspiel schafft den perfekten Nährboden für Vaginalmykosen: Die im Körper im Übermaß vorhandene Glucose dient Hefepilzen als Nahrungsquelle und beschleunigt dadurch ihre Vermehrung, gleichzeitig kann das geschwächte Immunsystem dem nichts entgegensetzen. Die Neigung zur Vaginalmykose ist insbesondere bei schlecht eingestellten Blutzucker-Werten erhöht.3

Hormone: Scheidenpilze reagieren auf Östrogene

Der Übergang von der ursprünglichen Hefezellform zur krankmachenden fadenförmigen Hyphenform wird durch das Vorhandensein von Östrogenen begünstigt. Dies erklärt, warum Frauen im gebärfähigen Alter, insbesondere bei hormoneller Verhütung und Schwangerschaft, häufiger an Vaginalmykosen leiden. Denn der Pilz verfügt über sogenannte Östrogen-Rezeptoren, also mikroskopisch kleine Andockstellen, die auf das weibliche Geschlechtshormon reagieren. Schüttet der Körper also vermehrt Östrogen aus oder wird es von außen zugeführt, z.B. als Anti-Baby-Pille, kann dadurch also die Wahrscheinlichkeit zunehmen, dass sich eine Scheidenpilz-Infektion entwickelt.3

Das ist insbesondere in folgenden Situationen der Fall:

Während des Menstruationszyklus bewirkt Östrogen zudem, dass sich bestimmte Zellen in der Vagina vermehren, während Progesteron für ihren Abbau zuständig ist. Dadurch wird Glykogen freigesetzt, welches von den Milchsäurebakterien (Laktobazillen) in der Scheidenflora verarbeitet wird. Dadurch steigt der Glucose-Spiegel in der Vagina, wodurch die Vermehrung von Scheidenpilzen ebenfalls begünstigt werden kann.

Für Frauen, die mit der Pille verhüten, kann es hilfreich sein, auf Östrogen- oder Gestagen-ärmere Präparate umzusteigen. Treten Scheidenpilzinfektionen immer wieder auf und kann keine andere Ursache dafür festgestellt werden, sollten Sie Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt um eine Einschätzung dazu bitten.

Frauen, die dagegen mit einer Spirale (Intrauterinpessar) verhüten und häufig eine Vaginalmykose entwickeln, wird dagegen empfohlen, die Spirale gegebenenfalls entfernen zu lassen. In mehreren Studien wurde festgestellt, dass Intrauterinpessare das Auftreten einer chronischen Scheidenpilzinfektion begünstigen können.2

Entwickelt sich bei einer Frau mindestens viermal innerhalb eines Jahres eine Vaginalmykose, sprechen Mediziner von einem chronischen Scheidenpilz. Etwa 5 von 100 Frauen sind hierzulande davon betroffen. Eine chronische Vaginalmykose erfordert eine noch genauere ärztliche Abklärung. Um das passende Antimykotikum zu finden, wird in den meisten Fällen zunächst eine Pilzkultur angelegt. Ist der richtige Wirkstoff gefunden, muss eventuell auch der Partner mitbehandelt werden.

Haben die Wechseljahre Einfluss auf das Scheidenpilz-Risiko?

Vaginalmykosen sind eng an den Östrogenhaushalt der Frau geknüpft, weswegen Mädchen vor der Pubertät oder Frauen nach den Wechseljahren in der Regel nicht von einer klassischen Scheidenpilzinfektion betroffen sind.

Scheidenpilz ist also eine Erkrankung, die bevorzugt im gebärfähigen Alter auftritt. Nach den Wechseljahren kommt es dagegen eher zur Pilzinfektion im äußeren Intimbereich (Vulva) und anderen Hautbereichen. Die Vaginalmykose tritt in diesen Lebensphasen der Frau eher selten auf. Eine Ausnahme stellen Frauen dar, die z.B. aufgrund von starken Wechseljahresbeschwerden eine Hormonersatztherapie (HET) erhalten, die den Östrogen-Spiegel beeinflussen kann.

Häufigster Auslöser der Scheidenpilzinfektion ist Candida albicans. Bestimmte Faktoren, wie eine Schwächung des Immunsystems oder Schwankungen des Hormonhaushaltes, wie z.B.  eine Schwangerschaft, können zur pathogenen (krankheitserregenden) Vermehrung des an sich harmlosen Hefepilzes führen. Andere Stämme wie Candida glabrata und Candida krusei sind sehr viel seltener und treten beispielsweise häufiger nach der Menopause auf. Symptome und Behandlung variieren entsprechend.2,4

Übertragung einer Scheidenpilzinfektion durch Ansteckung

Eine Scheidenpilzinfektion wird im Allgemeinen nicht durch Ansteckung, sondern durch im Prinzip harmlose Hefepilze (Candida albicans) ausgelöst, die sehr häufig von Natur aus zum menschlichen Mikrobiom gehören.

Risiken beim Sex: Dennoch ist es möglich, dass der Erreger Candida albicans durch Sex oder Körperkontakt übertragen wird. Ungeschützter Geschlechtsverkehr kann zur Übertragung von Hefepilzen führen, insbesondere bei ungeschütztem Anal- oder Oralverkehr. Beim Geschlechtsverkehr kann der Erreger zwischen den Beteiligten hin- und herwandern, was als Ping-Pong-Effekt bezeichnet wird.4

Leiden Frauen unter wiederkehrenden Scheidenpilz-Infektionen, kann daher eine Untersuchung und Behandlung des Partners in Erwägung gezogen werden.2

Weitere Risikofaktoren für eine Scheidenpilzinfektion

Risiken im Schwimmbad: Gechlorte öffentliche Schwimmbecken bergen wahrscheinlich kein Ansteckungsrisiko. Dagegen können beheizte Whirlpools sehr wohl als Brutstätten für Pilzerreger dienen. Der längere Aufenthalt im warmen Wasser lässt die Haut im Vaginalbereich aufquellen, was sie für Erreger anfälliger macht. Über Oberflächen, z.B. Toilettensitze oder Türklinken werden Pilzerreger kaum übertragen, da sie nach kurzer Zeit an der Luft absterben. Die Gefahr einer Ansteckung ist hier also gering.5

Risiken durch eine zuckerreiche Ernährung: Einige Fachleute sind der Meinung, dass die Ernährung zur Entstehung von vaginalen Pilzinfektionen beitragen kann. Der Konsum von zucker- und kohlenhydratreichen Lebensmitteln, sowie von Lebensmitteln mit hohem Hefegehalt oder Milchprodukten, könnte das Wachstum von Pilzen begünstigen.2

Eine Anti-Pilz Diät gilt hingegen als überholt, da der Pilz auch ohne Zucker überleben kann, indem er seinen Stoffwechsel umstellt. Die Idee, Candida albicans im Körper „auszuhungern“ funktioniert nicht.5 Gleichwohl kann eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung das Immunsystem sowie das Mikrobiom im Darm stärken und dadurch indirekt helfen, eine Scheidenpilz-Infektion zu verhindern.6

Eine gestörte Scheidenflora kann Vaginalmykosen begünstigen: Auch ein Mangel an Milchsäurebakterien und ein erhöhter vaginaler pH-Wert können die vaginale Abwehr schwächen und infolgedessen ebenfalls eine Scheidenpilzinfektion begünstigen. Das kann beispielsweise nach der Einnahme von Antibiotika der Fall sein. Bei einer bakteriellen Vaginose kommt es übrigens ebenfalls zu einem Mangel an schützenden Milchsäurebakterien, diese werden zugunsten bestimmter Erreger (Gardnerella spp.) verdrängt.

Verschiedene Umstände können dazu führen, dass die Zahl der Milchsäurebakterien in der Scheidenflora zurückgeht:

Stand: 07/2024

Mehr Informationen zu Scheidenpilz

Eine Vaginalmykose muss mit einem Anti-Pilz-Mittel (Antimykotikum) behandelt werden. Wirksam und verträglich ist der Wirkstoff Clotrimazol. Er hindert Hefepilze wie Candida albicans daran, einen wichtigen Baustein für ihre Zellen zu bilden. Sie können sich nicht mehr vermehren und sterben ab. Tritt ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft auf, sollte die Behandlung immer in Absprache mit dem Frauenarzt erfolgen.

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Weitere Ratgeber zur Intimgesundheit

Weißer und auch dickflüssiger Ausfluss erfüllt eine wichtige Funktion. Jedoch kann eine cremige oder bröckelige Konsistenz auch auf Probleme der Scheidenflora bzw. Intimgesundheit hindeuten. Mit steigendem Östrogenspiegel wird der Ausfluss stärker und sieht dann oft weiß und cremig aus. An den fruchtbaren Tagen um den Eisprung ist er am dünnflüssigsten und durchsichtigsten – ähnlich wie rohes Eiweiß. Nach dem Eisprung nimmt die Menge wieder ab, und die Konsistenz wird wieder klebriger.

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Die Intimrasur ist für viele Frauen ein sensibles Thema, das sowohl mit persönlichem Wohlbefinden als auch mit Hygiene verbunden ist. Doch wie findet man die Balance zwischen gründlicher Pflege und dem Schutz der empfindlichen Haut im Intimbereich?

Autorin
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Symptome & Diagnose bei Scheidenpilz

  • Das Leitsymptom einer Vaginalmykose ist ein starker, oft quälender Juckreiz. Zudem können weiß-bröckeliger Ausfluss, Rötungen, Schwellungen, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen beim Sex auftreten.
  • Aufgrund der Entzündung fühlt sich die Intimregion wund an.
  • Nicht jeder Juckreiz im Intimbereich wird durch einen Scheidenpilz ausgelöst. Er sollte immer ärztlich abgeklärt werden, insbesondere in der Schwangerschaft.
  • Unangenehmer, fischiger oder stechender Intimgeruch spricht gegen eine Scheidenpilzinfektion und sollte ebenfalls untersucht werden.
  • Mit gezielten Fragen grenzt die Ärztin oder der Arzt im Anamnese-Gespräch mögliche Diagnosen zunächst ein. Anschließend wird bei einer gynäkologischen Untersuchung ein Vaginalabstrich entnommen.
  • Steht die Diagnose fest, verordnet der Frauenarzt ein geeignetes Medikament, ein Antimykotikum, und erklärt, wie es angewendet beziehungsweise eingenommen werden muss.

Scheidenpilz – häufig, aber nicht so häufig wie gedacht

Die Scheidenpilzinfektion (med. Vaginalmykose oder Vulvovaginalkandidose) ist eine Erkrankung, die bei Frauen bevorzugt im gebärfähigen Alter auftritt. Etwas 70–75 Prozent aller Frauen hierzulande leiden mindestens einmal in ihrem Leben an eine Scheidenpilzinfektion. Verursacht wird sie in den meisten Fällen durch eine übermäßige Vermehrung des Hefepilzes Candida albicans in der Scheidenflora. Nach den Wechseljahren kommt es dagegen eher zu Pilzinfektionen im äußeren Intimbereich (med. Vulva) und anderen Hautbereichen, an denen dann auch andere Pilzstämme beteiligt sein können.1,2

Nach den Wechseljahren und auch direkt nach einer Geburt macht es der niedrige Östrogenspiegel Candida albicans eher schwer, sich zu vermehren. Eine Scheidenpilzinfektion ist daher in diesen Lebensphasen einer Frau eher selten. Dafür ist das Risiko für andere Infektionen und Intimbeschwerden im Wochenbett oder nach der Menopause erhöht.

Insgesamt treten Scheidenpilzinfektionen aber bei weitem nicht so häufig auf, wie allgemein angenommen und von vielen Frauen vermutet wird. Tatsächlich leidet nur rund ein Drittel der Patientinnen, die sich wegen einer möglichen Scheidenpilzinfektion, meist aufgrund von Juckreiz, ärztlich untersuchen lassen, wirklich an einer Infektion mit Candida albicans.3 Nicht hinter jedem Juckreiz im Intimbereich steckt also ein Scheidenpilz.

Da sich trotz der typischen Beschwerden eines Scheidenpilzes zusätzlich auch Bakterien angesiedelt haben könnten, sollten Frauen unangenehme Symptome im Intimbereich möglichst immer ärztlich abklären lassen. Das sichert einerseits eine korrekte Behandlung, andererseits werden Resistenzen durch unnötige Anti-Pilz-Behandlungen vermieden.

Hier erfahren Sie mehr zu den genauen Zusammenhängen zwischen den einzelnen Ursachen und Risikofaktoren für Scheidenpilz und was genau das Hormon Östrogen mit alldem zutun hat.

Die Symptome einer Scheidenpilzinfektion

Eine Vaginalmykose kann unangenehme Beschwerden verursachen, die aber in den allermeisten Fällen gut behandelt werden können. Im Allgemeinen heilt die Infektion dann nach ein paar Wochen ohne Spätfolgen aus.

Während des Monatszyklus treten die Beschwerden hormonell bedingt normalerweise kurz vor der nächsten Regelblutung auf, wenn die Östrogenwerte steigen und Candida albicans besonders gute Lebensbedingungen vorfindet. Die Intensität der Symptome kann allerdings von Fall zu Fall und von Frau zu Frau variieren.

Zu den typischen Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion zählen1:

Bei einer Scheidenpilzinfektion kann zudem die Vulva gerötet und geschwollen sein, begleitet von weißlichen Belägen auf der Schleimhaut. Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können vor allem bei einer längeren Infektionsdauer oder einem chronischen Scheidenpilz auftreten.

Der Ausfluss bei einer Scheidenpilzinfektion ist normalerweise geruchsneutral. Ein auffälliger, z.B. fischiger oder stechender Geruch und/oder Veränderungen in Farbe und Konsistenz können auf andere Infektionen hinweisen, z.B. auf eine bakterielle Vaginose. Auch in diesem Fall sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Zwar stellt eine Vaginalmykose für die meisten Frauen keine ernsthafte Gefahr dar, dennoch kann ihr Leitsymptom – der quälende Juckreiz – sehr belastend sein. Für betroffene Frauen ist ein Scheidenpilz häufig mit einem hohen Leidensdruck verbunden, der sich negativ auf ihre Lebensqualität auswirken kann.1

Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Einige Symptome einer Vaginalmykose können auch bei anderen vaginalen Infektionen auftreten, oder denen anderer Erkrankungen im Intimbereich ähneln. Auch kann es zu sogenannten Mischinfektionen kommen, die eine klare medizinische Abgrenzung erforderlich machen.

Eine ärztliche Untersuchung und Diagnose ist daher besonders wichtig…

Für medizinische Laien kann es recht schwierig sein, Erkrankungen zu unterscheiden. Dennoch gibt es einige Merkmale, auf die auch sie achten können. Patientinnen, die in der Lage sind, ihrem behandelnden Arzt solche Beobachtungen zu schildern, können die Suche nach der richtigen Diagnose ein wenig erleichtern. Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Unterschiede zwischen einer Scheidenpilzinfektion, einer bakteriellen Vaginose und einer Trichomonaden-Infektion (Trichomoniasis) gegenüber 4:

SymptomBakterielle Vaginose Trichomonaden-
Infektion
Scheidenpilz
(Candiose)
Intimgeruchunangenehm, fischig scharf, stechend meist neutral, eventuell
leicht säuerlich
Ausflussdünnflüssig, weiß-grau,
homogen (gleichmäßig)
grün-gelblich,
eventuell schaumig
erst vermehrt, dünnflüssig,
später weißlich, bröcklig
Juckreiz im Intimbereichim Allgemeinen nicht,
keine Entzündungsanzeichen
jaja, stark und mit deutlicher
Rötung verbunden
Schmerzen beim Sexsehr seltenjagelegentlich
Vaginaler pH-Werterhöht, über 4,4 erhöht, über 4,4 meist normal, unter 4,4
Anzahl der Milchsäurebakterien
(Laktobazillen)
vermindertvermindert meist normal, nach einer Behandlung
mit Antibiotika eventuell vermindert

Was macht der Arzt?

Nach einem ausführlichen Anamnese-Gespräch und einer gynäkologischen Untersuchung kann der Frauenarzt eine Vaginalmykose bereits erkennen. Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung, um die Symptome von anderen Krankheitsbildern abzugrenzen. Bei einem Scheidenpilz lässt sich häufig ein weißlicher Belag feststellen, dieser ist abwischbar und zeigt die Entzündung der Schleimhaut. Anschließend wird ein Abstrich genommen, um die Erreger der Infektion unter dem Mikroskop sicher zu identifizieren.

Wichtig für das Anamnese-Gespräch sind vor allem folgende Punkte:

Ist die Pilzart nicht eindeutig festzustellen oder treten die Beschwerden trotz Behandlung wiederkehrend auf, so wird eine Pilzkultur angelegt. Steht fest, dass es sich um eine akute Vaginalmykose handelt, wird der Arzt ein passendes Antimykotikum, also ein Präparat gegen Pilze verordnen und erklären, wie es anzuwenden ist. In seltenen Fällen erfolgt eine systemische Behandlung in Form von oralen Tabletten.

Eine Vaginalmykose muss mit einem Anti-Pilz-Mittel (Antimykotikum) behandelt werden. Wirksam und verträglich ist der Wirkstoff Clotrimazol. Er hindert Hefepilze wie Candida albicans daran, einen wichtigen Baustein für ihre Zellen zu bilden. Sie können sich nicht mehr vermehren und sterben ab. Tritt ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft auf, sollte die Behandlung immer in Absprache mit dem Frauenarzt erfolgen.

Diagnostik einer chronischen Vaginalmykose

Von einer chronischen Scheidenpilzinfektion sprechen Medizinerinnen und Mediziner, wenn eine Frau mindestens viermal innerhalb eines Jahres unter einer Vaginalmykose leidet. Etwa fünf von 100 Frauen sind hierzulande davon betroffen. Chronische Vaginalmykosen erfordern eine genauere, ärztliche Abklärung. Treten die Beschwerden wiederholt auf, wird der Arzt eine Pilzkultur anlegen. Mit dieser kann die genaue Pilzart bestimmt und die Therapie angeglichen werden. Handelt es sich dabei um andere Pilzstämme als Candida albicans, werden diese mit einem dafür passenden Antimykotikum behandelt.

Zudem muss festgestellt werden, warum die Pilzinfektion immer wieder auftritt. Eventuelle Begleiterkrankungen oder andere Risikofaktoren müssen in Betracht gezogen werden. So kann beispielsweise ein bisher unerkannter Diabetes für die wiederkehrenden Vaginalmykosen verantwortlich sein. Ein wesentlicher Faktor ist auch Stress, denn eine fortwährende Überlastung schwächt das Immunsystem nachweisbar. Tritt die Pilzinfektion immer wieder auf, wird zusätzlich eine Untersuchung des Partners oder der Partnerin empfohlen. Um eine chronische Pilzerkrankung mit der Entstehung eines sogenannten Biofilms effektiv zu behandeln, ist meist eine Langzeittherapie notwendig.

Stand: 07/2024

Weitere Infos zu Scheidenpilz

Eine Scheidenpilzinfektion kommt in der Schwangerschaft häufiger vor. In der Regel verläuft sie unkompliziert und kann problemlos mit dem Wirkstoff Clotrimazol behandelt werden. Was es in der Schwangerschaft zu beachten gilt und welche Vorsorge-Maßnahmen empfohlen werden, lesen Sie im folgenden Beitrag.

Entwickelt sich bei einer Frau mindestens viermal innerhalb eines Jahres eine Vaginalmykose, sprechen Mediziner von einem chronischen Scheidenpilz. Etwa 5 von 100 Frauen sind hierzulande davon betroffen. Eine chronische Vaginalmykose erfordert eine noch genauere ärztliche Abklärung. Um das passende Antimykotikum zu finden, wird in den meisten Fällen zunächst eine Pilzkultur angelegt. Ist der richtige Wirkstoff gefunden, muss eventuell auch der Partner mitbehandelt werden.

Weitere Ratgeber für die Intimgesundheit

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Autorin
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft zählt für viele Frauen zu den schönsten und aufregendsten Zeiten ihres Lebens. Damit das Baby gesund heranwachsen kann, ist es in der Fruchtblase wohl behütet und vor äußeren Einflüssen gut geschützt. Bereits bei Kinderwunsch kann die natürliche Scheidenflora durch die Verwendung von Präparaten mit Laktobazillen und Milchsäure unterstützt und einem bakteriellen Ungleichgewicht entgegengewirkt werden. Denn eine bakterielle Vaginose kann den Schwangerschaftsverlauf ungünstig beeinflussen.

  • In der Schwangerschaft ist eine gesunde und abwehrstarke Intimflora von besonderer Bedeutung. So bietet ein Scheidenmilieu im Gleichgewicht den größten Schutz für das ungeborene Baby und verdient bereits bei Kinderwunsch mehr Beachtung.
  • Eine Scheidenflora, die reich an schützenden Laktobazillen ist, hält den vaginalen pH-Wert im gewünschten sauren Bereich. Krankheitserreger haben es in diesem Umfeld schwerer, sich anzusiedeln und zu vermehren.
  • Bei einer bakteriellen Vaginose werden diese schützenden Milchsäurebakterien zugunsten anderer Keime verdrängt. Ein Biofilm haftet sich an der Vaginalwand an, der nicht immer leicht zu beseitigen ist.
  • Zahlreiche Studien bestätigen einen Zusammenhang zwischen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen in der Schwangerschaft.
  • Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, die für die Schwangerschaft geeignet sind. Die zusätzliche Verwendung von Laktobazillen kann den Heilungsprozess und die Prognose verbessern.

Wie gefährlich ist eine bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft?

Zahlreiche Untersuchungen bestätigen den Zusammenhang einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen in der Schwangerschaft. Als Hauptrisikofaktor einer Frühgeburt ist die bakterielle Vaginose unumstritten.

Bei der bakteriellen Vaginose entsteht ein Ungleichgewicht des natürlichen Scheidenmilieus zugunsten schädlicher Bakterien wie Gardnerella spp., dabei verdrängen diese die guten schützenden Milchsäurebakterien. In der Frühschwangerschaft erhöht eine bakterielle Vaginose das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erheblich. Studien bestätigen, dass eine bakterielle Vaginose ein Hauptrisikofaktor für Frühgeburten ist. Mit einer routinemäßigen Untersuchung auf vaginale Infektionen soll die Frühgeburtenrate gesenkt werden. 1,2,3,4

Die veränderte Scheidenflora erleichtert das Aufsteigen von Keimen und kann somit zu einer Entzündung des oberen Genitaltraktes führen. Dies kann bei einigen Schwangeren zu einer Amnionitis, vorzeitigen Wehen, einem vorzeitigen Blasensprung (PROM), Frühgeburten und Fehlgeburten führen. Bei der Mutter kann es zu einer Gebärmutterschleimhautentzündung (Endometritis) nach der Geburt kommen. Besonders gefährlich ist eine bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft, die ohne Beschwerden einhergeht, da sie oft nicht rechtzeitig erkannt und somit nicht behandelt wird.5,6

 Mögliche Schwangerschaftskomplikationen durch eine bakterielle Vaginose5,6

Besonderer Schutz in der Schwangerschaft dank Laktobazillen

Die schützenden Milchsäurebakterien spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der vaginalen Flora, ein gesundes Scheidenmilieu bietet den besten Schutz in der Schwangerschaft. Natürliche Laktobazillen, wie sie beispielsweise in Vagiflor® Milchsäurebakterien zu finden sind, unterstützen nachweislich eine gesunde und widerstandsfähige Intimflora. Sie tragen zu einer gesunden Scheidenschleimhaut bei und helfen, den vaginalen pH-Wert konstant im sauren Bereich zu halten, was das Wachstum krankmachender Keime hemmt.

Dank der Forschung von Prof. Erich Saling und seines Frühgeburten-Vermeidungsprogramms können Frauen durch einfache Selbsttests zu Hause ihren vaginalen pH-Wert messen und frühzeitig reagieren. Liegt er nicht im sauren Bereich zwischen 3,8 und 4,4, sondern darüber, kann dies ein frühes Warnzeichen für eine beginnende Dysbalance der Scheidenflora sein. Ein Selbsttest für zuhause kann daher helfen, Veränderungen zu erkennen und diese ärztlich abklären zu lassen. Saling konnte anhand seines Frühgeburten-Vermeidungsprogramms zeigen, dass eine regelmäßige pH-Wert-Messung hilft, frühzeitig aufsteigenden Infektionen vorzubeugen und den vaginalen pH-Wert im gesunden, abwehrstarken Bereich zu halten und damit Komplikationen im Verlauf der Schwangerschaft zu vermindern.1,2

Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).

Wie entsteht eine bakterielle Vaginose eigentlich?

Viele Bakterien in der Vagina entsprechen denen im Darm und können die Gesundheit durch verschiedene Prozesse beeinflussen. Bei der BV gerät das bakterielle Gleichgewicht der Scheidenflora aus der Balance, wobei schützende Laktobazillen durch andere Bakterien wie Gardnerella spp. verdrängt werden. Es bildet sich ein Biofilm an der Vaginalwand, eine Art Bakterienverbund, der wahrscheinlich für die hohe Rückfallquote verantwortlich ist. Die genauen Ursachen für das bakterielle Ungleichgewicht sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Zu den möglichen Risikofaktoren zählen weiterhin immunologische und genetische Faktoren, ein ungesunder Lebensstil, hormonelle Einflüsse und eine sexuelle Übertragung.7

Bei einer bakteriellen Vaginose gerät die Scheidenflora beziehungsweise das vaginale Mikrobiom aus der Balance: Schützende Milchsäurebakterien werden von anderen Bakterienarten verdrängt. Warum genau es dazu kommt, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig geklärt. Fest steht aber, dass mehrere Faktoren zusammen kommen müssen, damit eine bakterielle Vaginose entstehen kann.

Auf diese Symptome sollten Schwangere achten

Das Hauptsymptom einer bakteriellen Vaginose ist ein vermehrter Scheidenausfluss, oft begleitet von einem fischigen Intimgeruch, der vielen Frauen sehr unangenehm ist. Der Ausfluss kann dünnflüssig, grau-weiß und milchig sein. Zusätzliche Beschwerden im Intimbereich können Brennen, Rötungen, Schmerzen beim Sex und beim Wasserlassen umfassen. Bei einer bakteriellen Vaginose ist der pH-Wert der Scheide in der Regel erhöht (über 4,5). Die Stärke der Symptome kann variieren, etwa die Hälfte der betroffenen Frauen zeigt keine Symptome. Eine sichere Diagnose kann nur in der gynäkologischen Praxis erfolgen.7

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Frühgeburt durch Infektionen

Eine Frühgeburt tritt auf, wenn das Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Die möglichen Auslöser einer Frühgeburt sind vielfältig, oft ist die genaue Ursache unbekannt. Infektionen, frühere Operationen am Gebärmutterhals oder große Myome sowie Krankheiten wie Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen der Mutter können eine Frühgeburt begünstigen. Auch Mehrlingsschwangerschaften erhöhen das Risiko.

Anzeichen für eine Frühgeburt können vorzeitige Wehen, ein vorzeitiger Blasensprung oder vaginale Blutungen sein, die ärztlich abgeklärt werden sollten. Vorzeitige Wehen können sich durch regelmäßiges Hartwerden des Bauches zeigen, auch wenn sie nicht schmerzhaft sind. Ein Blasensprung kann sich durch schwallartiges oder tröpfchenweises Abgehen von Fruchtwasser bemerkbar machen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, eine gesunde Lebensweise ohne Alkohol und Nikotin, eine ausgewogene Ernährung sowie Stressreduktion sind wichtig zur Vorbeugung.

Bei Verdacht auf Wehen oder Infektionen sollten Frauen immer schnellstmöglich ärztlichen Rat einholen. In der Klinik werden Maßnahmen ergriffen, die die Geburt hinauszögern oder aber, falls das nicht möglich ist, das Baby bestmöglich auf die Geburt vorbereiten. Frühgeborene benötigen eine besondere medizinische Betreuung, um ihre Chancen auf eine gesunde Entwicklung zu verbessern.

Eine Frühgeburt kann trotz aller Vorsicht passieren, was für die Eltern sehr beängstigend sein kann. In solchen Momenten ist Unterstützung von Familie, Freunden und Fachkräften entscheidend.8

Aufsteigende Infektionen rechtzeitig erkennen und vorbeugen

Aufsteigende Infektionen aus dem unteren Genitaltrakt können die Gebärmutterschleimhaut erreichen und dort eine Entzündung auslösen. Dies wird von bestimmten Immunzellen und entzündungsfördernden Stoffen unterstützt. Die Bakterien können in die Fruchtblase gelangen, wo sie weitere Entzündungsreaktionen hervorrufen. Dadurch werden Substanzen wie Interleukine und Prostaglandine freigesetzt, die Wehen auslösen können. Auch die Fruchtblase wird geschwächt und es kann zu einem vorzeitigen Blasensprung kommen.

Mikrobiologische Daten zeigen, dass viele Frühgeburten durch eine entzündliche Beckenerkrankung namens Pelvic inflammatory disease (PID) verursacht werden. Dabei ist eine aufsteigende Infektion die häufigste Ursache. Eine solche Infektion aus dem Genitalbereich ist daher die wichtigste vermeidbare Ursache für Frühgeburten.5

Da eine bakterielle Vaginose bei vielen Frauen keinerlei Beschwerden auslöst, können sich infolgedessen unbemerkt weitere aufsteigende Infektionen im Unterleib entwickeln.

Dazu zählen z.B.:

Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das austretende Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln.

Warum sind Frauen mit einer bakteriellen Vaginose anfälliger für eine Frühgeburt?

Der Grund für das erhöhte Risiko einer Frühgeburt bei Frauen mit einer bakteriellen Vaginose ist, dass der mit der bakteriellen Vaginose einhergehende Biofilm, dominiert von Gardnerella spp., die natürliche Balance der Vaginalschleimhaut beeinflusst. Das Scheidensekret wird dünnflüssiger und die Schutzbarriere der Schleimhaut wird geschwächt. Zudem haben Frauen mit bakterieller Vaginose oft niedrigere Werte an schützenden Antikörpern (IgA und IgM) in ihrem Gebärmutterhals und Vaginalbereich. Dies hängt mit der hohen Produktion eines bestimmten Enzyms zusammen, das die Immunantwort gegen die Bakterien schwächt. Daher sind Frauen mit einer bakteriellen Vaginose anfälliger für andere genitale Infektionen und das Aufsteigen von Infektionen in den oberen Genitaltrakt.7,9

Der Zeitpunkt, an dem eine bakterielle Vaginose während der Schwangerschaft auftritt, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Risiko einer Frühgeburt ist am höchsten, wenn sie vor der 16. Schwangerschaftswoche auftritt.5

Umso wichtiger ist eine gesunde und widerstandsfähige Vaginalflora sowie ein vaginaler pH-Wert im gewünschten sauren Bereich bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.  

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Wie wird eine BV in der Schwangerschaft behandelt?

Auch in der Schwangerschaft wird eine bakterielle Vaginose bei der werdenden Mutter mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt. Clindamycin scheint während der Schwangerschaft besser geeignet zu sein als Metronidazol. Das liegt daran, dass es entzündungshemmend wirkt, Zytokine hemmt und ein breites Spektrum an Bakterien bekämpft. Eine antiseptische Therapie mit Dequaliniumchlorid oder Octenidin ist ebenfalls möglich. Das gestörte Scheidenmilieu kann mithilfe von Probiotika (orale Einnahme oder vaginale Applikation) bereits während der Therapie wieder aufgebaut werden. Die Heilungsergebnisse und die Prognose können dadurch verbessert werden.7

Bessere Heilungsergebnisse dank schützender Laktobazillen

Natürliche Laktobazillen, wie Vagiflor® Milchsäurebakterien, tragen nachweislich zu einer gesunden und widerstandsfähigen Scheidenflora bei. Neben der Aufrechterhaltung einer gesunden Scheidenschleimhaut, halten sie auch den vaginalen pH-Wert konstant im sauren Bereich. Dem Eindringen und Vermehren pathogener (krankmachender) Keime wird gezielt entgegengewirkt, was insbesondere in der Schwangerschaft wichtig ist.

Die Anwendung von Präparaten mit Laktobazillen unterstützt die antibiotische Behandlung einer bakteriellen Vaginose und fördert das Gleichgewicht der Scheidenflora. In klinischen Untersuchungen wurde bestätigt, dass sich die Heilungsquote einer bakteriellen Vaginose mit Laktobazillen verbessern und einem erneuten Auftreten vorgebeugt werden kann. Probiotika können sowohl therapiebegleitend als auch im Anschluss an eine Antibiotikatherapie angewendet werden. Dabei hat sich die langfristige Einnahme von Probiotika über mehrere Wochen und Monate bewährt. Probiotika können das Immunsystem stärken und unterstützen so die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers.7,10,11

Kann eine bakterielle Vaginose die Fruchtbarkeit beeinträchtigen?

Hat sich bei einer Frau im gebärfähigen Alter eine bakterielle Vaginose entwickelt, kann die Fruchtbarkeit tatsächlich beeinträchtigt sein. Daher sollten Veränderungen des vaginalen Milieus bereits bei Kinderwunsch immer gynäkologisch abgeklärt und behandelt werden, auch wenn keine Beschwerden bestehen. Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch unklar. Eine mögliche Erklärung ist, dass die bakterielle Vaginose eine Immunreaktion auslösen kann, bei der Entzündungsprozesse im Genitaltrakt angeregt werden und so Abwehr und Schutzbarriere stören.7

Eileiter- und Eierstockentzündungen sind oft durch bakterielle Infektionen verursacht und können die Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen. Unbehandelt können sie zu Verklebungen der Eileiter führen, was wiederum das Risiko für eine extrauterine Schwangerschaft erhöht. Diese Infektionen entstehen typischerweise durch aufsteigende Bakterien aus der Scheide und werden oft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Infektionen wie Chlamydien und Gonokokken verursacht. Auch die bakterielle Vaginose gilt als Risikofaktor. Eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung einer Eileiterentzündung verhindert in der Regel negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, solange die Eileiter nicht geschädigt sind.12

Vorbeugung von Infektionen während der Schwangerschaft

Um die Schwangerschaft unbeschwert genießen zu können, gibt es ein paar Maßnahmen, die das Risiko von Infektionen verringern können:

Außerdem können folgende Empfehlungen dazu beitragen, die Gesundheit der Scheidenflora während der Schwangerschaft zu schützen und die vaginale Abwehr zu stärken:

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Interview mit Hebamme Janette Harazin: Bakterielle Vaginose als Risikofaktor für Frühgeburten

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Mehr Informationen

Wir haben Hebamme Janette Harazin (rechts im Bild) die wichtigsten Fragen zur bakteriellen Vaginose während der Schwangerschaft gestellt.

6 Fragen an

Janette Harazin, Hebamme

1. Frage: Wie kannst Du Frauen bei einer drohenden Frühgeburt und möglichen Konsequenzen in deiner Praxis am besten unterstützen? Wie genau sehen Vorbereitung und Aufklärung aus?

„Hat eine Frau schon einmal eine Frühgeburt erfahren, so geht sie natürlich mit gewissen Ängsten in die Schwangerschaft. In dem Fall würde ich 1–2-mal die Woche [den pH-Wert der Scheide] testen, alles darüber hinaus würde die Ängste meiner Meinung nach nur weiter schüren. Auch hier ist das innere Spüren, das eigene Körpergefühl, ausschlaggebend. Allgemein lassen sich mit ein paar Verhaltensmaßnahmen wie u. a. geeignete Hygienemaßnahmen mögliche Infektionen vermeiden, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sollten wahrgenommen werden und ganz wichtig, jeglicher Stress vermieden und versucht werden, die Schwangerschaft zuversichtlich zu erleben.“

2. Frage: Würdest du grundsätzlich zu einer Milchsäurekur raten oder wovon hängt diese Empfehlung ab?

„Ich rate meinen Frauen immer, gewisse Hygienemaßnahmen im Rahmen der Intimpflege zu beachten und eben, wie beispielsweise nach dem Schwimmbadbesuch, entsprechende Vorsorgemaßnahmen anzuwenden. Daher hängt die Empfehlung für mich ganz klar vom Zustand des Scheidenmilieus ab. Ist alles in Ordnung, würde ich es so belassen und nicht unnötig manipulieren und so gegebenenfalls Erreger einführen. Liegt hingegen ein hoher pH-Wert vor, kann eine Ansäuerung empfohlen werden. Grundsätzlich richtet sich meine Empfehlung auch nach den Angaben im Mutterpass.“

3. Frage: Welche Tipps kannst du geben, um die Scheidenflora in der Schwangerschaft zu unterstützen?

„In der Schwangerschaft empfiehlt es sich, den pH-Wert im gesunden Maße zu kontrollieren und bei Auffälligkeiten zur Arztkontrolle zu gehen. Auch sollten Schwangere keine Bedenken hinsichtlich notwendiger Medikamente haben. Es werden Medikamente verschrieben, die in der Schwangerschaft geeignet sind. Sie dienen dem Erhalt der Schwangerschaft und dem Schutz von Mutter und Kind. Auch ein abwehrstarkes Scheidenmilieu kann dabei helfen, verschiedenen Beschwerden vorzubeugen.“ 

4. Frage: Wie wird die bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft behandelt?

„Die bakterielle Vaginose erhöht nachweislich die Gefahr einer Frühgeburt. Deshalb wird die bakterielle Vaginose auch in der Schwangerschaft mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt. Auch hier kann die Verwendung schützender Milchsäurebakterien unterstützend wirken.“

5. Frage: An welchen Symptomen können werdende Mütter eine bakterielle Vaginose bemerken?

„Der Anteil schützender Laktobazillen wird zugunsten bestimmter schädlicher Bakterien verdrängt. Bei der bakteriellen Vaginose bildet sich ein Biofilm, ein Bakterienverbund, der an der Vaginalwand haftet. Ein hoher pH-Wert ist ein weiteres Erkennungsmerkmal. Einige Frauen leiden unter einem unangenehmen, fischig riechenden Ausfluss. Stellt man diese Anzeichen bei sich fest, sollte man sich dringend an seinen Gynäkologen wenden, um eine passende Behandlung zu erhalten. Ist die bakterielle Vaginose bereits vor der Schwangerschaft bekannt, kann mit einer regelmäßigen pH-Wert-Messung und der regelmäßigen Verwendung von Probiotika, auch oral, versucht werden, das Milieu sauer und stabil zu halten. Auf diesem Gebiet sind weitere Untersuchungen zwingend notwendig, da die gängigen Therapieempfehlungen es leider nicht vermögen, den bei der bakteriellen Vaginose bestehenden Biofilm vollständig zu beseitigen. Deshalb ist die Rückfallquote so hoch. Schwangere sollten auf jeden Fall von ihrem Arzt aufgeklärt werden und regelmäßige Voruntersuchungen wahrnehmen.“ 

6. Frage: Kennen deine Klientinnen die bakterielle Vaginose als Risikofaktor für Frühgeburten?

„Nur wenn sie schon Erfahrungen haben, beispielsweise wenn sie schon erfahren haben, wie wichtig ein niedriger vaginaler pH-Wert ist, im Zusammenhang mit der Vermeidung von Frühgeburten. Die meisten Frauen kennen die bakterielle Vaginose nicht als Risikofaktor für Frühgeburten, werden also erst im Gespräch mit Frauenärzten und Hebammen wie mir aufgeklärt.“ 

Stand: 07/2024

Weitere Infos zur bakteriellen Vaginose

Bei einer bakteriellen Vaginose gerät die Scheidenflora beziehungsweise das vaginale Mikrobiom aus der Balance: Schützende Milchsäurebakterien werden von anderen Bakterienarten verdrängt. Warum genau es dazu kommt, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig geklärt. Fest steht aber, dass mehrere Faktoren zusammen kommen müssen, damit eine bakterielle Vaginose entstehen kann.

Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Eine bakterielle Vaginose (BV) muss mit einem Antibiotikum oder einem Antiseptikum behandelt werden. Medikamente zum Einnehmen und Präparate, die vaginal verabreicht werden, können kombiniert werden. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien können die Behandlung einer BV unterstützen und die Rückfallquote senken.

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Autorin
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Stand 07/2024

Behandlung der bakteriellen Vaginose

Dieser Abschnitt fasst zusammen, wie eine bakterielle Vaginose, kurz BV, behandelt werden kann. Da die Gardnerella-Bakterien, die in der Vaginalflora die Milchsäurebakterien verdrängen, einen sogenannten Biofilm bilden, dessen Behandlung schwierig sein kann, tritt eine bakterielle Vaginose häufig erneut auf. Fachleute sprechen von einer hohen Rückfallquote. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien können die Behandlung und den Wiederaufbau eines gesunden Scheidenmilieus unterstützen.

  • Eine bakterielle Vaginose muss mit Antibiotika oder Antiseptika behandelt werden. Bekannte Hausmittel wie Joghurt-Tampons, Knoblauch oder Teebaumöl sind ungeeignet.
  • Medikamente zum Einnehmen und Präparate, die vaginal verabreicht werden, können bei der Behandlung einer BV kombiniert werden.
  • Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien (Laktobazillen) können die Behandlung einer BV unterstützen und die Rückfallquote senken. Darüber hinaus tragen sie nachweislich zu einer gesunden und widerstandsfähigen Scheidenflora bei.
  • Probiotika, ein gesunder Lebensstil und eine maßvolle Intimhygiene können das BV-Risiko ebenfalls senken.

So wird eine bakterielle Vaginose behandelt

Die typischen Symptome einer bakteriellen Vaginose, wie ein veränderter Ausfluss, ein strenger Intimgeruch oder ein auffälliger pH-Wert-Selbsttest, sollten nach Möglichkeit immer (frauen-)ärztlich abgeklärt werden. Nur so kann eine rechtzeitige Behandlung der bakteriellen Vaginose erfolgen, die für den weiteren Verlauf und die Heilungsaussichten von erheblicher Bedeutung ist. Für die Therapie können Medikamente zum Einnehmen und Präparate, die vaginal verabreicht werden, kombiniert werden. Infrage kommen antibiotisch oder antiseptisch wirkende Arzneimittel.

Zu den gängigen Antibiotika, die bei einer bakteriellen Vaginose eingesetzt werden, zählen

Zu den gängigen Antiseptika, die alternativ lokal eingesetzt werden können, gehören

In klinischen Untersuchungen wurde zudem bestätigt, dass sich die Heilungsaussichten einer BV durch die Verwendung von Milchsäurebakterien (Laktobazillen) verbessern und einem erneuten Auftreten vorgebeugt werden kann. Milchsäure und Probiotika können therapiebegleitend oder im Anschluss an die antibiotische oder antiseptische Therapie helfen, die geschädigte Vaginalflora wieder aufzubauen und die hohe Rückfallquote zu senken.1

Warum kehrt eine BV so oft wieder zurück?

Bei einer bakteriellen Vaginose werden die nützlichen und schützenden Milchsäurebakterien in der Scheidenflora durch sich stark vermehrende Gardnerella-Bakterien verdrängt. Diese bilden im weiteren Verlauf einen Biofilm, eine Art Bakterienverbund, der sich an die Scheidenwand anheftet. Antibiotika können diesen Biofilm nicht immer vollständig beseitigen. Darüber hinaus wurden bei der Behandlung mit Metronidazol häufiger Antibiotika-Resistenzen beobachtet.1 Beides, sowohl ein unvollständig entfernter Biofilm als auch Bakterien, die auf eine antibiotische Behandlung nicht mehr reagieren, kann dazu führen, dass eine BV wieder zurückkehrt.

Umso mehr Bedeutung wird einer gesunden und stabilen Scheidenflora beigemessen. Hierfür wird ein konstant niedriger vaginaler pH-Wert und eine ausreichende Menge an schützenden Milchsäurebakterien (Laktobazillen) benötigt. Frauen, die unter einer bakteriellen Vaginose leiden, können mit den Milchsäurebakterien von Vagiflor® ein gesundes und abwehrstarkes Scheidenmilieu fördern und einem erneuten Auftreten der unangenehmen Beschwerden vorbeugen. Vagiflor® Vaginalzäpfchen haben sich als unterstützende Maßnahme zur Standardtherapie und zur Prävention bewährt.

Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).

Wie können Milchsäurebakterien unterstützen?

Milchsäurebakterien (Laktobazillen) schützen das natürlich saure Scheidenmilieu und tragen dazu bei, dass der vaginale pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 liegt. Dadurch beugen sie unter anderem der übermäßigen Vermehrung und Besiedlung unerwünschter Bakterien und anderer Krankheitserreger in der Scheide vor. Denn vielen Keimen und Erregern ist eine Ansiedlung und Ausbreitung im sauren Milieu nur schwer möglich. Die Zuführung von Milchsäurebakterien von außen kann die angegriffene Scheidenflora wieder aufbauen sowie einem BV-Rückfall und anderen Intimbeschwerden infolge eines Laktobazillen-Mangels vorbeugen.

Darüber hinaus werden durch die Antibiotika-Therapie bei einer BV häufig nicht nur die krankmachenden Gardnerella-Bakterien angegriffen, sondern auch die erwünschten und wichtigen Milchsäurebakterien (Laktobazillen). Die Folge kann ein Mangel an Milchsäurebakterien sein. So reagieren einige vaginale Laktobazillen empfindlich auf bestimmte Antibiotika, z.B. Cefazolin, während andere keine schädigende Wirkung auf die Milchsäurebakterien haben.1

Expertinnen und Experten gehen außerdem davon aus, dass sich ein instabiles Scheidenmilieu, eine sogenannte Mischflora, in der schon ein beginnender Mangel an Laktobazillen herrscht und die im weiteren Verlauf zu einer BV führen kann, mithilfe von Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien noch umkehren lässt.2 Umso wichtiger ist es, Veränderungen im Scheidenmilieu rechtzeitig zu erkennen und vor allem richtig zu behandeln. Ob die Scheidenflora aus ihrem Gleichgewicht geraten ist, kann z.B. ein Selbsttest für den vaginalen pH-Wert ermitteln. Das ist vor allem während einer Schwangerschaft ratsam. Lassen Sie sich dazu und über geeignete Präparate mit Laktobazillen für ein gesundes, widerstandsfähiges Vaginalmilieu am besten von Ihrem Frauenarzt oder in Ihrer Apotheke beraten.

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Mehr Informationen

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Helfen Hausmittel bei einer bakteriellen Vaginose?

Auf vielen Webseiten finden sich Tipps und Zutaten aus dem Haushalts- oder Küchenschrank, die angeblich die Scheidenflora günstig beeinflussen oder gegen eine bakterielle Vaginose helfen sollen. Doch all diese Hausmittel und ihre angepriesene Wirkung sollten immer kritisch betrachtet werden. Hier sind die häufigsten Methoden und ihre tatsächliche leider oft begrenzte Wirksamkeit:

Das Hausmittel-Fazit fällt daher ziemlich eindeutig aus: Die Erreger, die sich bei einer BV vermehren, können nur mit einem geeigneten Antibiotikum oder Antiseptikum behandelt werden. Durch die Verwendung von Hausmitteln kommt es dagegen eher zu weiteren Irritationen des sensiblen Scheidenmilieus, die eine notwendige Behandlung der bakteriellen Vaginose unnötig erschweren oder hinauszögern. Mit einer Ausnahme: Um das natürliche Scheidenmilieu aufzubauen und im Gleichgewicht zu halten, ist die Verwendung von Vaginalzäpfchen mit schützenden Milchsäurebakterien zu empfehlen, da diese Laktobazillen natürlicher Bestandteil der Scheidenflora sind. Es ist wissenschaftlich belegt, dass solche Präparate die antibiotische Behandlung der bakteriellen Vaginose unterstützen und die hohe Rückfallquote senken können.1

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Vorbeugung: Was schützt vor einer bakteriellen Vaginose?

Nicht nur die Verwendung von Präparaten mit Laktobazillen kann die antibiotische Behandlung einer BV unterstützen und die Scheidenflora im Gleichgewicht halten, auch eine längerfristige Anwendung von Probiotika über mehrere Wochen und Monate hat sich auch als vorbeugende Maßnahme bewährt.1,2 Probiotika können das Immunsystem beeinflussen und die Abwehr auf natürliche Weise stärken. Darüber hinaus können ein gesunder Lebensstil sowie Stressvermeidung zur Prävention der bakteriellen Vaginose beitragen.

Die folgenden Empfehlungen können das Risiko, dass das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora gestört wird, senken:

Weitere Infos zur bakteriellen Vaginose

Bei einer bakteriellen Vaginose gerät die Scheidenflora beziehungsweise das vaginale Mikrobiom aus der Balance: Schützende Milchsäurebakterien werden von anderen Bakterienarten verdrängt. Warum genau es dazu kommt, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig geklärt. Fest steht aber, dass mehrere Faktoren zusammen kommen müssen, damit eine bakterielle Vaginose entstehen kann.

In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.

Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Weitere Ratgeber für eine gesunde Scheidenflora

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Die Intimrasur ist für viele Frauen ein sensibles Thema, das sowohl mit persönlichem Wohlbefinden als auch mit Hygiene verbunden ist. Doch wie findet man die Balance zwischen gründlicher Pflege und dem Schutz der empfindlichen Haut im Intimbereich?

Stand: 07/2024

Autorin
Stephanie Nitsch

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Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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