Eine bakterielle Vaginose kann charakteristische Beschwerden verursachen, bei vielen Frauen verläuft sie jedoch unbemerkt. Auf welche Symptome Frauen achten sollten und wie in einer gynäkologischen Praxis vorgegangen wird, um eine bakterielle Vaginose festzustellen, fasst dieser Abschnitt zusammen.
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehört ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Weitere Beschwerden wie Brennen, Jucken oder Schmerzen beim Wasserlassen können in einigen Fällen hinzukommen, sind aber eher untypisch.
Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen entwickelt keine Beschwerden. So können sich im weiteren Verlauf aufsteigende Infektionen im Unterleib entwickeln, die dann zu Schmerzen, Blutungsstörungen und/oder Fieber führen können.
Beschwerden, die für eine BV sprechen, sollten möglichst immer ärztlich abgeklärt werden. Insbesondere während einer Schwangerschaft kann eine BV zu Komplikationen führen.
Neben einem ausführlichen Anamnese-Gespräch wird die Ärztin oder der Arzt einen Vaginalabstrich abnehmen und im Labor untersuchen lassen. Die sogenannten Amsel-Kriterien oder der Nugent-Score helfen dann bei der Diagnosestellung.
Eine klare Diagnose ist entscheidend für die richtige Behandlung und Prävention, insbesondere bei Frauen mit Kinderwunsch oder während der Schwangerschaft.
Wie sich eine bakterielle Vaginose bemerkbar macht
Das Hauptsymptom einer bakteriellen Vaginose ist der vermehrte Scheidenausfluss, der mit einem strengen, fischigen Intimgeruch einhergehen kann, den viele Frauen als sehr belastend erleben. Auch der vaginale pH-Wert ist normalerweise erhöht. Der Scheidenausfluss kann darüber hinaus dünnflüssiger sein als gewöhnlich und eine grau-weiße, leicht milchige Farbe haben. Der unangenehme Geruch entsteht, weil Proteine (Eiweißmoleküle) von bestimmten Bakterien in der Vagina umgewandelt werden.
Zusätzlich können bei einer bakteriellen Vaginose (BV) weitere Symptome auftreten:
Betroffene Frauen können in dieser Situation z.B. mithilfe eines Selbsttests den pH-Wert ihres Scheidenmilieus bestimmen und Veränderungen, die auf ein Ungleichgewicht des Scheidenmilieus hinweisen, ärztlich abklären lassen.
Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.
Die Stärke der Beschwerden bei einer BV kann von betroffenen Frauen unterschiedlich wahrgenommen werden. Etwa die Hälfte hat trotz des Nachweises einer bakteriellen Vaginose überhaupt keine Symptome. Manche Betroffene suchen aufgrund von Blutungsstörungen oder Symptomen einer Harnwegsinfektion ärztlichen Rat. Bei Patientinnen mit wiederkehrenden Verläufen oder einer fehlenden Wirksamkeit der eingesetzten Arzneimittel, kann außerdem die Sexualität beeinträchtigt sein, was sich durch nachlassende sexuelle Aktivität, Beziehungsprobleme, eine verminderte Lebensqualität oder sogar Depressionen äußern kann.1
Entwickelt sich eine BV während der Schwangerschaft, kann sie zu vorzeitigen Wehen, einer Verkürzung des Gebärmutterhalses oder einem vorzeitigen Blasensprung führen.1 Es kann daher während der Schwangerschaft sinnvoll sein, den vaginalen pH-Wert regelmäßig, etwa zwei mal pro Woche, zu messen, um insbesondere eine BV, die sonst keinerlei Beschwerden verursacht, frühzeitig zu entdecken und ärztlich behandeln zu lassen. Das ist wichtig, da eine bakterielle Vaginose als ein wichtiger Risikofaktor für Frühgeburten gilt.
In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.
Da eine bakterielle Vaginose bei vielen Frauen keinerlei Beschwerden auslöst, können sich infolgedessen unbemerkt weitere aufsteigende Infektionen im Unterleib entwickeln.
Dazu zählen z.B.:
Entzündungen der Gebärmutterhalsschleimhaut (med. Zervizitis)
Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut (med. Endometritis)
Entzündungen der Eierstöcke und/oder der Eileiter (med. Adnexitis, Salpingitis)
Werden solche Entzündungen nicht ärztlich behandelt, können sie sich auch negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Zudem können aufsteigende Entzündungen eine Schwangerschaft gefährden. Es kann häufiger zu einem vorzeitigen Blasensprung, vorzeitigen Wehen oder zu einer Frühgeburt kommen.2,3
Frauen sollten daher unbedingt auf die charakteristischen Beschwerden achten, die eine aufsteigende Infektion verursacht:
Schmerzen im Unterleib
Blutungsstörungen
Veränderter Scheidenausfluss
Fieber
Derartige Beschwerden sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden und schnellstmöglich eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Wie läuft die ärztliche Untersuchung ab?
Frauen, die den Verdacht haben, dass sich bei ihnen eine bakterielle Vaginose entwickelt hat, sollten sich auf jeden Fall an ihren Gynäkologen wenden. Da die bereits weiter oben beschriebenen Symptome bei fast der Hälfte der Frauen gar nicht auftreten und viele Betroffene zudem irrtümlich von einer anderen Erkrankung ausgehen, z.B. von einer Scheidenpilzinfektion, ist es ausgesprochen wichtig, die genaue Ursache abzuklären. Denn die Therapie einer bakteriellen Vaginose unterscheidet sich deutlich von der Behandlung eines Scheidenpilzes. Nur eine klare und sichere Diagnose durch einen Frauenarzt gewährleistet eine nachhaltige und sichere Behandlung.1
Die Anamnese
Gezielte Fragen im Vorgespräch (Anamnese) können dem Arzt bereits helfen, sich ein erstes Bild zu machen und liefern Hinweise darauf, ob möglicherweise eine bakterielle Vaginose oder eine andere Scheideninfektion vorliegt. Vor allem die Antworten auf folgende Fragen sind zur Einschätzung wichtig:
Tritt vermehrt Scheidenausfluss (med. Fluor) auf?
Hat sich die Konsistenz und/oder die Farbe des Ausflusses verändert?
Hat sich ein unangenehmer Intimgeruch entwickelt?
Treten Schmerzen, Brennen oder Jucken im Intimbereich auf?
Gut zu wissen: Frauen, die ihren Gynäkologen wechseln, z.B., weil sie in eine andere Stadt ziehen, sollten die neue Praxis über frühere Erkrankungen und Infektionen des Intimbereichs informieren. Idealerweise überreichen Sie zurückliegende Befunde persönlich oder lassen Sie von ihrer alten an die neue Praxis schicken.
Die gynäkologische Untersuchung
Im Anschluss an die Anamnese wird der Frauenarzt die gynäkologische Untersuchung durchführen und einen Vaginalabstrich entnehmen, um eine BV sicher feststellen oder ausschließen zu können. Dafür haben sich in der gynäkologischen Praxis zwei Untersuchungsmethoden bewährt:
die Amsel-Kriterien
der Nugent-Score.
Amsel-Kriterien
Die Amsel-Kriterien: Sie wurden 1983 von dem US-Mediziner Richard Amsel sowie seinen Kolleginnen und Kollegen festgelegt.4 Sie wurden in die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. übernommen und werden bis heute für die Diagnose einer bakteriellen Vaginose, kurz BV, verwendet. Sie liegt dann gesichert vor, sobald drei der vier Amsel-Kriterien auf den untersuchten Abstrich zutreffen.1
Diese lauten:
Amin-Geruch: Wird im Labor auf das Vaginalsekret 10-prozentige Kalilauge gegeben, entwickelt sich ein fischiger Geruch (Amingeruch)
Schlüsselzellen: Von den entnommenen Epithelzellen sind mindestens 20 Prozent mit Bakterien, vor allem mit Gardnerella spp. übersät.
Erhöhter pH-Wert: Der pH-Wert des Vaginalsekrets liegt über 4,5 (alkalische Verschiebung)
Liquider Fluor: Der Scheidenausfluss ist dünnflüssig und grau-weißlich
Nugent-Score
Der Nugent-Score: Abhängig von ihrer Beschaffenheit färben sich Bakterien im Vaginalsekret blau oder rot, wenn sie im Labor mit einem speziellen Farbstoff behandelt werden, die sogenannte Gram-Färbung. Um den Nugent-Score zu berechnen wird unter dem Mikroskop üblicherweise bei 400-facher Vergrößerung ermittelt, wie viele grampositive (blau) und wie viele gramnegative (rot) Bakterien in einem festgelegten Bereich zu erkennen sind. Dieser Bereich wird auch „Gesichtsfeld“ genannt und ist im Allgemeinen 0,1 bis 0,4 Quadratmillimeter (mm2) groß. Die folgenden Tabellen zeigen, welche Werte auf diese Weise in den Nugent-Score einfließen5:
Grampositive Bakterien (z.B. Milchsäurebakterien)
Nugent-Score
Mehr als 30 pro Gesichtsfeld
0
5 bis 30 pro Gesichtsfeld
1
1 bis 4 pro Gesichtsfeld
2
Weniger als 1 pro Gesichtsfeld
3
Keine in 5 Gesichtsfeldern
4
Gramnegative Bakterien (z.B. Gardnerella spp.)
Nugent-Score
Mehr als 30 pro Gesichtsfeld
4
5 bis 30 pro Gesichtsfeld
3
1 bis 4 pro Gesichtsfeld
2
Weniger als 1 pro Gesichtsfeld
1
Keine in 5 Gesichtsfeldern
0
Gramlabile Bakterien (z.B. Mobiluncus mulieris)
Nugent-Score
Mehr als 30 pro Gesichtsfeld
2
5 bis 30 pro Gesichtsfeld
2
1 bis 4 pro Gesichtsfeld
1
Weniger als 1 pro Gesichtsfeld
1
Keine in 5 Gesichtsfeldern
0
Zum Schluss werden die ermittelten Werte zu den einzelnen Bakterien zusammengerechnet und folgendermaßen interpretiert:
Nugent-Score 0–3 (negativ): keine Anhaltspunkte für eine bakterielle Vaginose
Nugent-Score 4-6 (unklar): zusammen mit den übrigen Symptomen beurteilen
Nugent-Score 7-10 (positiv): von einer bakteriellen Vaginose ist auszugehen
Die Differentialdiagnose
Kommt eine Patientin mit einem bestimmten Beschwerdebild in eine gynäkologische Praxis, wird der Arzt nach dem Anamnese-Gespräch (siehe oben) häufig bereits eine Vermutung haben, um welche Erkrankung es sich handeln könnte. Nichtsdestotrotz können einige Symptome, die für eine bakterielle Vaginose sprechen, in sehr ähnlicher Weise auch bei anderen vaginalen Erkrankungen auftreten. Bei der sogenannten Differentialdiagnose geht es also darum, Erkrankungen mit ähnlichem oder nahezu gleichem Beschwerdebild möglichst sicher auszuschließen.
Der Arzt wird bei der Differentialdiagnose vor allem diese drei Erkrankungen im Blick behalten:
die bakterielle Vaginose, kurz BV
eine Trichomonaden-Infektion (Trichomoniasis)
eine vaginale Infektion durch Candida-Pilze (Candidose oder Candidiasis)
Für medizinische Laien ist es recht schwierig, diese Krankheiten zu unterscheiden. Dennoch gibt es einige Unterschiede, auf die auch sie achten können. Patientinnen, die in der Lage sind, solche Beobachtungen zu schildern, können die Suche nach der richtigen Diagnose ein wenig erleichtern. Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Unterschiede zwischen den drei Erkrankungen gegenüber.6
Anhand der folgenden Tabelle werden die Trichomoniasis sowie die Vaginalmykose (Pilzinfektion der Scheide) differentialdiagnostisch mit der bakteriellen Vaginose verglichen:
Krankheitsbild
Bakterielle Vaginose
Trichomonaden-Infektion
Infektion mit Candida-Pilzen
Entstehungsursache
Gardnerella- verdrängen Milchsäure-Bakterien in der Scheidenflora und bilden einen Biofilm
Einzellige Geißeltierchen (Trichomonas vaginalis) werden beim Sex übertragen.
Auch der Arzt kann sich an diesen Unterscheidungsmerkmalen orientieren, um eine bakterielle Vaginose sicher zu diagnostizieren. Steht die Diagnose fest, wird die erforderliche Behandlung gemeinsam mit der Patientin besprochen.
Bei einer bakteriellen Vaginose gerät die Scheidenflora beziehungsweise das vaginale Mikrobiom aus der Balance: Schützende Milchsäurebakterien werden von anderen Bakterienarten verdrängt. Warum genau es dazu kommt, ist wissenschaftlich bislang nicht eindeutig geklärt. Fest steht aber, dass mehrere Faktoren zusammen kommen müssen, damit eine bakterielle Vaginose entstehen kann.
Eine bakterielle Vaginose (BV) muss mit einem Antibiotikum oder einem Antiseptikum behandelt werden. Medikamente zum Einnehmen und Präparate, die vaginal verabreicht werden, können kombiniert werden. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien können die Behandlung einer BV unterstützen und die Rückfallquote senken.
Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Lechner, Monika. Infektiologische Ursachen und Folgen von Frühgeburt. Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Zahnheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München vorgelegt von Monika Lechner aus München 2013. Mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät der Universität München. Online verfügbar unter: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16310/1/Lechner_Monika.pdf. Abgerufen am 02.07.2024.
Richard Amsel, Patricia A. Totten, Carol A. Spiegel, Kirk C.S. Chen, David Eschenbach, King K. Holmes, Nonspecific vaginitis: Diagnostic criteria and microbial and epidemiologic associations, The American Journal of Medicine, Volume 74, Issue 1, 1983, Pages 14-22, https://doi.org/10.1016/0002-9343(83)91112-9.
Nugent RP, Krohn MA, Hillier SL, Reliability of diagnosing bacterial vaginosis is improved by standardized method of gram stain interpretation. J Clin Micorbiol 1991; 29; 297–301
Reißhauer, Anne Luise. Dissertation vorgelegt der Medizinischen Fakultät Charité –Universitätsmedizin Berlin. Datum der Promotion: 06.03.2020. Untersuchung der Verteilung von Gardnerella vaginalis -Genotypen bei Frauen mit bakterieller Vaginose mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung‘s (FISH) Sonden. Online verfügbar unter: https://d-nb.info/120618146X/34. Abgerufen am 03.03.21.
Blasenentzündung in der Schwangerschaft
Werdende Mütter neigen häufiger zu Harnwegsinfekten, aus denen sich unbehandelt eine Nierenbeckenentzündung entwickeln kann. Daher sollten Beschwerden, die für eine Blasenentzündung (Zystitis) sprechen, während der Schwangerschaft nach Möglichkeit immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Häufigkeit: Harnwegsinfekte, wie die Blasenentzündung, treten während der Schwangerschaft häufiger auf.
Ursachen: Ursächlich sind anatomische und physiologische Veränderungen der Nieren und der Harnwege, Krankheitserreger können so leichter eindringen und sich vermehren.
Mögliche Schwangerschaftskomplikationen: Zu den Komplikationen gehören die Nierenbeckenentzündung und mögliche Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind.
Behandlung bei Schwangeren: Beschwerden in der Schwangerschaft müssen grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden. Die Behandlung in der Schwangerschaft erfolgt mit einem für die Schwangerschaft geeigneten Antibiotikum.
Diagnose bei Schwangeren: Körperliche Untersuchung und Urinkultur zur genauen Bestimmung der Erreger, ggf. Ultraschall bei Fieber und/oder Flankenschmerz.
Warum leiden Schwangere häufiger unter Blasenentzündung?
In der Schwangerschaft treten Harnwegsinfekte sehr häufig auf. Grund dafür ist der veränderte Hormonhaushalt mit einer Weitung der Harnwege. Auch die Muskulatur verändert sich, der Urin verbleibt länger in der Blase. Dadurch können sich Bakterien leichter ansammeln und vermehren. Zudem wächst der Babybauch zunehmend und drückt auf die Blase. Die Nierendurchblutung nimmt zu, der Urin verdünnt sich und enthält weniger Substanzen, die vor einer Infektion schützen.1 Ein intaktes Scheidenmilieu bietet in dieser Situation Schutz vor Harnwegsinfekten. Wird das vaginale Schutzsystem gestört, kann sich der pH-Wert erhöhen und auf diese Weise ebenso ein Bakterienwachstum fördern. Auch scheinen die hormonellen Veränderungen Mykosen zu begünstigen, weshalb ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft ebenfalls häufiger vorkommt.
Warum muss eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft immer ärztlich abgeklärt werden?
Während der Schwangerschaft sollte eine akute Zystitis antibiotisch behandelt werden, um eine Ausbreitung der Erreger und das Risiko einer Nierenbeckenentzündung sowie schwerwiegender Komplikationen für Mutter und Kind zu verhindern. Sobald Symptome einer Blasenentzündung während der Schwangerschaft auftreten, sollte daher eine sofortige Arztkontrolle erfolgen. Nach der Behandlung ist es wichtig, eine Urinkultur durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Bakteriurie vollständig beseitigt wurde.2
Neben einer gründlichen Befragung der Schwangeren erfolgt eine körperliche Untersuchung und die Beurteilung des Urins (Mittelstrahlurin), einschließlich Anlegen einer Urinkultur. Diese dient der genauen Abklärung des Erregers. Leidet die Schwangere zusätzlich unter Fieber oder Flankenschmerz, wird bei Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) ein Ultraschall der Niere und Harnwege durchgeführt. Schwangerschaftskomplikationen, wie das Auftreten einer Präeklampsie (Schwangerschaftserkrankung, die mit einem erhöhten Blutdruck einhergeht), können durch eine Nierenbeckenentzündung begünstigt werden. Weitere Risiken, wie Frühgeburten oder ein niedriges Geburtsgewicht, werden mit dem Auftreten von Blasen- und Nierenbeckenentzündungen in Verbindung gebracht. Mit der Klinikeinweisung und einer rechtzeitigen medikamentösen Behandlung sollen jegliche Komplikationen, die die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden könnten, vermieden werden.1,2,3
Die Behandlung der Blasenentzündung in der Schwangerschaft
Nach Angaben von Experten zählt Pivmecillinam zu den bevorzugten Antibiotika für die Behandlung einer unkomplizierten Zystitis in der Schwangerschaft und kann in jeder Phase der Schwangerschaft indikationsgerecht angewendet werden. Die Dosierung sollte dabei nicht aufgrund der Schwangerschaft verringert werden. Das Antibiotikum soll das Aufsteigen der Bakterien und die Entstehung einer Nierenbeckenentzündung unterbinden.4
Wichtig: Als Schwangere sorgen Sie sich möglicherweise, ob Medikamente Ihrem Baby schaden könnten, vielleicht zögern Sie auch, die verordneten Mittel einzunehmen. Es ist jedoch wichtig, die Risiken einer unbehandelten Harnwegsinfektion in der Schwangerschaft nicht zu unterschätzen und im Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt mögliche Nebenwirkungen der Medikamente objektiv gegenüberzustellen. Bei der Auswahl der Medikamente wird selbstverständlich darauf geachtet, dass diese in der Schwangerschaft geeignet sind.
Was können Sie in der Schwangerschaft tun, um sich vor einer Blasenentzündung zu schützen?
Generell wird eine ausreichende Trinkmenge (1,5/2 L), der regelmäßige Toilettengang und eine vollständige Entleerung der Blase in aufrechter Sitzposition empfohlen. Auf diese Weise haben es Bakterien schwer, sich anzusiedeln und zu verbreiten.
Mit der Schwangerschaft kommt es zu hormonellen und körperlichen Veränderungen, die das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen können. Da der Urin von Schwangeren weniger krankheitsbekämpfende Substanzen enthält, ist eine ausreichende Trinkmenge bei regelmäßiger Entleerung zu empfehlen.
Der natürliche Zucker D-Mannose lindert die typischen Beschwerden auf natürliche Weise, indem er sich an E. coli, dem häufigsten Auslöser einer Blasenentzündung, bindet und sich dieser somit nicht an die Blasenwand anheften kann. Die Bakterien werden einfach mit dem Urin ausgeschieden. Zur Prävention chronischer Harnwegsinfekte hat sich D-Mannose daher bewährt. Bitte halten Sie in der Schwangerschaft zunächst Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt, wenn Sie D-Mannose vorbeugend oder therapiebegleitend einnehmen möchten.
Die Ansäuerung des Harns soll das Bakterienwachstum hemmen und die antibiotische Wirkung verbessern. Preiselbeersaft soll besonders gut geeignet sein, da er zusätzlich desinfizierend wirkt.
Ein starkes Immunsystem kann Ihren Körper vor Infektionen bewahren. Eine gesunde vaginale Abwehr schützt ebenso die Schleimhäute von Harnröhre und Blase – daher können Sie mit der Anwendung natürlicher Laktobazillen möglichen Infektionen auf natürliche Weise vorbeugen. Nach Rücksprache mit dem Gynäkologen sind diese auch in der Schwangerschaft anzuwenden.
Sie können das vaginale Gleichgewicht durch die Anreicherung mit natürlichen Vagiflor® Milchsäurebakterien stärken und erneuten Entzündungen vorbeugen. Auch nach einer Antibiotikaeinnahme können schützende Milchsäurebakterien helfen, das Gleichgewicht des Scheidenmilieus wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Die Blasenentzündung tritt häufig nach dem Geschlechtsverkehr auf. Daher empfehlen Experten, nach dem Sex auf die Toilette zu gehen. Auch wenn das unromantisch klingt, hat es sich bewährt, um mögliche Bakterien direkt auszuschwemmen.
Aufgrund der anatomischen Nähe zur Darmregion empfiehlt sich eine vorsichtige Reinigung des Intimbereiches. So sollte nach dem Toilettengang auf jeden Fall von vorne nach hinten gewischt werden.
Bestimmte Hygienemaßnahmen zählen ebenso zu den Risikofaktoren, die das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen. Reines Wasser oder auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmte Waschlotionen sind zur Reinigung geeignet. Auf Intimsprays oder Spülungen sollte generell verzichtet werden.
Zu enganliegende Kleidung kann Reizungen hervorrufen, tragen Sie nach Möglichkeit reine Baumwollunterwäsche, sie ist atmungsaktiv und kann bei 60 Grad gewaschen werden.
Nach dem Baden sollten nasse Kleidungsstücke sofort entfernt und der Körper vor Kälte geschützt werden. Generell vermuten viele Frauen einen direkten Zusammenhang zwischen einer Unterkühlung, insbesondere kalte Füße und dem Auftreten einer Blasenentzündung. Daher halten Sie sich warm und trocken. Bereits unsere Großmütter mahnten vor dem Sitzen auf kalten Unterlagen (Treppe/Steine), dieser Rat ist bis heute nicht aus der Mode gekommen.
Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und Entspannung tragen zu einem abwehrstarken Immunsystem bei und das ganz besonders in der Schwangerschaft.
Seite zuletzt aktualisiert: 08/2024
Quellenangaben
1. Deutsche Familienversicherung. Blasenentzündung: Ursachen, Symptome, Therapie. Stand: 29.10.20. Online verfügbar unter: https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/blasenentzuendung-ursachen-symptome-therapie/. Abgerufen am 03.05.21. 2. Berndl. F. und Thalhammer. F. (2023). Harnwegsinfektionen in der Schwangerschaft. Online verfügbar unter: https://www.medmedia.at/aerzte-krone/harnwegsinfektionen-in-der-schwangerschaft/. Abgerufen am 12.06.24. 3. Leitlinienprogramm DGU: Interdisziplinäre S3 Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Langversion 1.1-2, 2017 AWMF Registernummer: 043/044, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043044l_S3_Harnwegsinfektionen pdf (Zugriff am: 03.06.2024). 4. Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie (Hrsg.) (o. D.). Pivmecillinam. Online verfügbar unter: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/pivmecillinam. Abgerufen am 10.06.2024.
Blasenentzündung Behandlung & Vorbeugung
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen müssen in 2 von 3 Fällen glücklicherweise nicht mit Antibiotika behandelt werden. Welche natürlichen, rezeptfreien Mittel am besten wirken und wie sich das Zystitis-Risiko im Alltag effektiv senken lässt, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Unkomplizierte Blasenentzündungen heilen in 2 von 3 Fällen auch ohne die Einnahme eines Antibiotikums aus.
Natürliche und rezeptfreie Mittel wie D-Mannose, Cranberry- und Preiselbeersaft, Blasen- und Nierentees sowie schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen eignen sich für die Selbstbehandlung. Schützende Milchsäurebakterien halten die Intimflora im Gleichgewicht. Die Verwendung von Milchsäurebakterien kann einer Blasenentzündung vorbeugen.
Hausmittel: viel trinken (2 Liter pro Tag), warme Fußbäder, Wärmflaschen und Ruhe.
Antibiotika: Der Arzt verschreibt Antibiotika mit Wirkstoffen wie Fosfomycin-Trometamol, Nitrofurantoin, Nitroxolin oder Pivmecillinam bei anhaltenden oder stärkeren Beschwerden.
Prognose: eine unkomplizierte Blasenentzündung sollte innerhalb weniger Tage abheilen.
Was hilft bei der Behandlung akuter unkomplizierter Blasenentzündungen?
Unkomplizierte Blasenentzündungen heilen oft folgenlos aus, daher steht die schnelle Linderung der unangenehmen Beschwerden im Vordergrund. Je nach Dauer und Ausprägung der Krankheitszeichen kann in Absprache mit dem Arzt eine Behandlung ohne Antibiotika erfolgen. So sollen unnötige Antibiotikatherapien mit möglichen Nebenwirkungen sowie zunehmende Resistenzentwicklungen vermieden werden. Die rein symptomatische Therapie reicht in vielen Fällen aus.
Bei leichten und unkomplizierten Beschwerden steht die Linderung der unangenehmen Symptome im Vordergrund. Arzneimittel wie Ibuprofen wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend. Krampflösende Medikamente, wie zum Beispiel Butylscopolamin, können hilfreich sein, um die Blasenmuskulatur zu entspannen.1,2,3
Empirische Antibiotikatherapie
Bei starken Beschwerden, wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, Blut im Urin sichtbar ist, Fieber oder Schmerzen im Rückenbereich auftreten, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Ist die Anwendung eines Antibiotikums erforderlich, empfiehlt sich eine Einmal -oder Kurzzeitbehandlung (meist über 3 Tage) mit den Wirkstoffen Fosfomycin-Trometamol, Nitrofurantoin, Nitroxolin oder Pivmecillinam.
Die ausgewählten Arzneimittel beruhen in diesem Fall auf Erfahrungswerten, es handelt sich daher um eine kalkulierte, empirische Antibiotikatherapie. Anhand des klinischen Bildes und der zu erwartenden Erreger (im Fall einer Blasenentzündung E. coli) werden also Antibiotika eingesetzt, die erfahrungsgemäß (empirisch) wirksam sind.2
Die Behandlung chronisch rezidivierender Blasenentzündungen
Unter chronisch rezidivierenden Blasenentzündungen versteht man das Auftreten der Krankheitszeichen mindestens dreimal im Jahr oder zweimal pro Halbjahr. Sie werden nach umfangreichen Untersuchungen, Vermeidung von Risikofaktoren und gegebenenfalls Stärkung des Immunsystems zunächst mit nicht-antibiotischen Maßnahmen therapiert.
Eine antibiotische Langzeitbehandlung wird empfohlen, wenn andere Behandlungsoptionen (wie beispielsweise eine Immunprophylaxe) zur Vorbeugung nicht ausreichend sind. Auch besteht die Möglichkeit einer prophylaktischen Einmaleinnahme eines Antibiotikums nach dem Geschlechtsverkehr, wenn hier ein direkter Zusammenhang vermutet wird. Diese Behandlungsform kann mit dem behandelnden Arzt als Alternative zur antibiotischen Langzeitbehandlung berücksichtigt werden. Nach Absprache mit dem Arzt, kann eine lokal anzuwendende Östrogencreme in den Wechseljahren als Alternative zur antibiotischen Langzeittherapie in Erwägung gezogen werden.3
Eine Pilotstudie zeigte überdies einen positiven Effekt auf das Abklingen akuter Beschwerden sowie eine Verbesserung der Lebensqualität unter der Einnahme von D-Mannose.4 Der natürliche Zucker D-Mannose kann zur Vorbeugung wiederkehrender Blasenentzündungen empfohlen werden.2 Eine klinische Studie hat gezeigt, dass mit der Einnahme von D-Mannose das Auftreten wiederkehrender Harnwegsinfekte bedeutsam reduziert werden konnte.5
Bestimmung der Erreger & Antibiotika bei chronischer Blasenentzündung
Aufgrund von Nebenwirkungen und möglichen Resistenzbildungen wird auch bei wiederkehrenden Blasenentzündungen nach Alternativen zu einer Behandlung mit Antibiotika gesucht. In den meisten Fällen sind Kolibakterien für die Blasenentzündung verantwortlich. Bei chronischen Blasenentzündungen sollte dennoch der genaue Erreger bestimmt werden. Zur genauen Erregerbestimmung wiederkehrender Blasenentzündungen wird eine Urinkultur angelegt. Hier werden die mit dem Urin gewonnenen Erreger auf mikrobiologischen Nährböden kultiviert und nachgewiesen. In seltenen Fällen können auch andere Erreger eine Zystitis auslösen und erfordern eine entsprechende Behandlung. Mit der Urinkultur können die genaue Erregerart und ein dafür passendes Medikament ermittelt werden. Das Anlegen einer Urinkultur wird auch in der Schwangerschaft empfohlen. Mit einem Antibiogramm lassen sich Antibiotikaresistenzen erkennen, die für wiederkehrende Blasenentzündungen verantwortlich sein könnten.
Bevor mit einer antibiotischen Langzeittherapie begonnen wird, werden folgende Maßnahmen berücksichtigt:
Aufklärung der Patientin über bestimmte Verhaltensempfehlungen, wie zum Beispiel eine ausreichende Trinkmenge und regelmäßiges Wasserlassen
D-Mannose zur Prophylaxe wiederkehrender Blasenentzündungen
Schützende Laktobazillen können das physiologische Milieu der Intimflora ins Gleichgewicht bringen und so vor wiederkehrenden Harnwegsinfekten schützen
Pflanzliche Arzneimittel können den Heilungsprozess unterstützen
Vor einer antibiotischen Langzeittherapie sollte eine Immunprophylaxe versucht werden. Diese kann oral eingenommen oder in Form einer Impfung verabreicht werden und wird als Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfekte empfohlen.2
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Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).
Was können Sie selbst tun, um sich vor einer Blasenentzündung zu schützen?
Generell wird eine ausreichende Trinkmenge (1,5/2 L), der regelmäßige Toilettengang und eine vollständige Entleerung der Blase in aufrechter Sitzposition empfohlen. Auf diese Weise haben es Bakterien schwer, sich anzusiedeln und zu verbreiten.
Der natürliche Zucker D-Mannose lindert die typischen Beschwerden auf natürliche Weise, indem er sich an E. coli, dem häufigsten Auslöser einer Blasenentzündung, bindet und sich dieser somit nicht an die Blasenwand anheften kann. Die Bakterien werden einfach wieder mit dem Urin ausgeschieden. Zur Prävention chronischer Harnwegsinfekte hat sich D-Mannose ebenfalls bestens bewährt. Die Rate chronischer Harnwegsinfekte konnte mit der Einnahme gesenkt werden. Alternativ können Phytotherapeutika wie Bärentraubenblätter, Kapuzinerkressekraut, Meerrettichwurzel in Erwägung gezogen werden.4,5
Tritt die Entzündung der Harnblase wiederholt auf, hat sich ein altes Hausmittel bewährt: Viel trinken! Mit einer Erhöhung der Trinkmenge auf ca. 3 Liter konnte die Zahl der chronischen Harnwegsinfekte maßgeblich gesenkt werden.6
Viele pflanzliche Arzneitees, wie Blasen- und Nierentee oder Brennesseltee stehen zum Durchspülen der Harnwege zur Verfügung.
Die Ansäuerung des Harns soll das Bakterienwachstum hemmen und die antibiotische Wirkung verbessern. Preiselbeersaft soll besonders gut geeignet sein, da er zusätzlich desinfizierend wirkt.
Ein starkes Immunsystem kann Ihren Körper vor Infektionen bewahren. Eine gesunde vaginale Abwehr schützt ebenso die Schleimhäute von Harnröhre und Blase – daher können Sie mit der Anwendung natürlicher Laktobazillen möglichen Infektionen auf natürliche Weise vorbeugen.
Die Blasenentzündung tritt häufig nach dem Geschlechtsverkehr auf. Daher empfehlen Experten, nach dem Sex auf die Toilette zu gehen. Auch wenn das unromantisch klingt, hat es sich bewährt, um mögliche Bakterien direkt auszuschwemmen.
Überdenken Sie Ihre Verhütungsmethode. Das Tragen einer Spirale soll das Infektionsrisiko erhöhen, ebenso sollen chemische Verhütungsmittel das Entstehen einer Blasenentzündung fördern. Kondome hingegen schützen vor Infektionen.
Vagiflor® Milchsäurebakterien unterstützen die Stärkung des Vaginalmilieus und helfen, erneuten Entzündungen vorzubeugen. Sie tragen auch dazu bei, das Gleichgewicht der Intimflora nach einer Antibiotikatherapie wiederherzustellen.
Aufgrund der anatomischen Nähe zur Darmregion empfiehlt sich eine vorsichtige Reinigung des Intimbereiches. So sollte nach dem Toilettengang auf jeden Fall von vorne nach hinten gewischt werden.
Bestimmte Hygienemaßnahmen zählen ebenso zu den Risikofaktoren, die das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen. Reines Wasser oder auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmte Waschlotionen sind zur Reinigung geeignet. Auf Intimsprays oder Spülungen sollte generell verzichtet werden.
Zu enganliegende Kleidung kann Reizungen hervorrufen, tragen Sie nach Möglichkeit reine Baumwollunterwäsche, sie ist atmungsaktiv und kann bei 60 Grad gewaschen werden.
Nach dem Baden sollten nasse Kleidungsstücke sofort entfernt und der Körper vor Kälte geschützt werden. Generell vermuten viele Frauen einen direkten Zusammenhang zwischen einer Unterkühlung, insbesondere kalte Füße und dem Auftreten einer Blasenentzündung. Daher halten Sie sich warm und trocken. Bereits unsere Großmütter mahnten vor dem Sitzen auf kalten Unterlagen (Treppe/Steine), dieser Rat ist bis heute nicht aus der Mode gekommen.
Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und Entspannung tragen zu einem abwehrstarken Immunsystem bei.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.) (2016). Blasenentzündungen – zwei von drei Frauen werden ohne Antibiotikum gesund. Online verfügbar unter: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/blasenentzundungen-zwei-von-drei-frauen-werden-ohne-antibiotikum-gesund-1688.php. Abgerufen am 12.08.2024.
Brennen beim Wasserlassen S3-Leitlinie und Anwenderversion der S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen AWMF-Register-Nr. 053-001DEGAM Autoren Schiemann, Guido, Klaus Gebhardt, Eva Hummers. Konzeption und wissenschaftliche Redaktion: Ständige Leitlinien-Kommission der DEGAM. Stand: 07/ 2018. Online verfügbar unter: https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/053-001_Brennen%20beim%20Wasserlassen/053-001l_Brennen%20Wasserlassen_Langversion_29-08-18.pdf. Abgerufen am 07.06.21.
Domenici L, Monti M, Bracchi C, Giorgini M, Colagiovanni V, Muzii L, Benedetti Panici P. D-mannose: a promising support for acute urinary tract infections in women. A pilot study. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2016 Jul;20(13):2920-5. PMID: 27424995.
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Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e.V. Sommerleiden Blasenentzündung – Erstmal ohne Antibiotikum behandeln. Medizin – Kommunikation Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. Online verfügbar unter: https://idw-online.de/de/news719653. Abgerufen am 01.06.21.
Blasenentzündung: Ursachen & Risiken
Harnwegsinfektionen werden am häufigsten durch Kolibakterien (Escherichia coli) ausgelöst, die meist aus dem Darm über die Vagina in die Harnröhre und die Blase gelangen. Hormonelle Veränderungen und ein Mangel schützenden Milchsäurebakterien in der Scheidenflora können das Zystitis-Risiko erhöhen.
Häufigste Ursache: Kolibakterien, die in die Harnröhre und Blase gelangen.
Risikofaktoren: Begünstigend wirken Veränderungen des Hormonhaushaltes (Östrogenabfall) und die Abnahme schützender Milchsäurebakterien der Intimflora. Häufiger Geschlechtsverkehr, falsche Intimhygiene, Unterkühlung, ein geschwächtes Immunsystem und Krankheiten wie Diabetes mellitus zählen zu den Risikofaktoren.
Ein Harnwegsinfekt entsteht durch Krankheitserreger, in den häufigsten Fällen durch Kolibakterien (E. coli).1 Gelangen diese auf natürliche Weise im Darm vorkommenden Bakterien über die Harnröhre hinauf in die Blase, sprechen Mediziner von einer aufsteigenden (aszendierenden) Infektion und die charakteristischen Beschwerden einer akuten Blasenentzündung/Zystitis (Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang mit nur geringen Urinmengen) werden ausgelöst. Andere Erreger, wie beispielsweise Hefepilze (Candida albicans), sind sehr viel seltener.
Fachlich werden zwei Arten von Entzündungen der Harnwege beschrieben, welches im Wesentlichen die empfohlene Therapie beeinflusst.
Bei einer unteren Infektion ist die Harnblase und gegebenenfalls die Harnröhre, also der anatomisch untere Bereich der Harnwege betroffen.
Bei einer oberen Infektion hingegen hat sich die Entzündung von der Blase über die Harnleiter bis zum Nierenbecken und die Nieren ausgeweitet. Kehren die Entzündungen immer wieder, werden diese als chronische Harnwegsinfekte bezeichnet.
Begünstigende Risikofaktoren der Blasenentzündung
Generell erkranken Frauen wesentlich häufiger an einer Blasenentzündung als erwachsene Männer. Aufgrund der kürzeren Harnröhre (Urethra) und der anatomischen Nähe von After und Vagina haben es Darmbakterien leicht, in die Blase aufzusteigen, sich festzusetzen und die unangenehmen Beschwerden auszulösen. Ein geschwächtes Immunsystem, Veränderungen des Hormonhaushaltes (nach der Menstruation, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren), Stoffwechselstörungen wie beispielsweise Diabetes sowie kürzlicher Geschlechtsverkehr und chemische Verhütungsmittel (u. a. Diaphragmen, Salben, Schaum, Spray) können die Entzündung der Harnwege begünstigen. Auch vorangegangene Harnwegsinfekte und kürzlich eingenommene Antibiotika erhöhen das Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken.1
Untersuchungen lassen außerdem einen Zusammenhang zwischen dem Nachweis des Bakteriums Gardnerella vaginalis (bakterielle Vaginose) und wiederkehrenden Harnwegsinfekten erkennen.2 Veränderungen der physiologischen Scheidenflora sowie eine Abnahme schützender Laktobazillen (Menopause) können den Intimbereich im Allgemeinen anfälliger gegenüber Krankheitserregern werden lassen. Viele Frauen, die wiederholt unter Blasenentzündungen leiden, berichten über das Auftreten der typischen Krankheitszeichen, wie Brennen beim Wasserlassen, nach unzureichender Flüssigkeitszufuhr und bestimmten Hygienemaßnahmen (übertriebene Hygiene wie die Durchführung von Scheidenspülungen etc.). Auch Unterkühlungen, insbesondere kalte Füße und das Tragen nasser Bekleidung sollen Harnwegsinfekte wie die Blasenentzündung fördern. Zum einem kann auf diese Weise das Immunsystem geschwächt werden und zum anderen können sich die Erreger bei Kälte und Nässe leichter ausbreiten.
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Weitere Faktoren, die einen Harnwegsinfekt auslösen können, sind Harnstau oder Harnabflussstörungen. Hier können beispielsweise anatomische Veränderungen, wie eine Harnröhrenverengung (Stenose), verantwortlich sein, dass der Urin nicht richtig abfließen kann und sich in der Blase und in den Harnleitern sammelt. Das ermöglicht Bakterien sich anzusiedeln und auszubreiten. Risikofaktoren, die eine Harnabflussstörung begünstigen können, sind Fremdkörper in den Harnleitern, Blasensteine, Tumore der Harnröhre oder Harnblase. Auch eine notwendige Blasenspiegelung erhöht das Risiko für eine Entzündung. Ebenso können Blasenverweilkatheter das umliegende Gewebe reizen und ebenfalls das Erkrankungsrisiko erhöhen. Darüber hinaus können Blasenfunktionsstörungen eine Rolle spielen, bei denen der Urin von der Blase wieder zurück in die Harnleiter(vesikoureteraler Reflux) oder ins Nierenbecken(vesikorenaler Reflux) fließt.1
Ursachen & Risikofaktoren im Überblick1:
Hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
sinkender Östrogenspiegel in der Menopause
Veränderungen des Scheidenmilieus und Abnahme schützender Laktobazillen
Immunschwäche und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
bestimmte Hygienepraktiken (Scheidenspülungen/ Nichtbeachtung der Wischrichtung)
zeitnaher Geschlechtsverkehr
Unterkühlung
Harnstau, Restharn, Rückfluss von Urin in die Harnleiter
mechanische Reize, wie z.B. Blasenverweilkatheter
Blasenspiegelungen
Einnahme von Antibiotika
Diaphragmen und Spermizide zur Verhütung sollen Blasenentzündungen begünstigen
Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).
Bei der Blasenentleerung wird die Blase mit Hilfe des Blasenmuskels normalerweise vollständig entleert. Verbleibt Restharn in der Blase, kann dies das Auftreten von Blasenentzündungen begünstigen. Eine Harnabflussstörung kann beispielsweise durch eine schwache Blasenmuskulatur oder eine Absenkung der Gebärmutter entstehen. Auch Harnröhrenverengungen durch Harnröhrensteine können den Abfluss behindern. Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Harnabflussstörung.
Kommt es zu einem andauernden Rückfluss des Urins, kann sich dieser bis in die Nieren zurückstauen und diese langfristig schädigen. Insbesondere eine akut einsetzende Blasenentleerungsstörung sollte zeitnah ärztlich kontrolliert werden.
Warum leiden Frauen nach den Wechseljahren häufiger unter Harnwegsinfekten?
Die hormonelle Umstellung nach den Wechseljahren der Frau ist verantwortlich für eine Veränderung der Schleimhaut in Scheide, Harnröhre und Harnblase. So leiden Frauen nach der Menopause nicht nur unter Symptomen wie Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, auch das Auftreten von Harnwegsinfekten wird begünstigt. Zusätzlich kommt es zu Änderungen des pH-Wertes und einer verminderten Besiedelung mit schützenden Laktobazillen, weshalb Entzündungen leichter entstehen können.
So wie das Leben Veränderungen unterliegt, durchläuft auch unser Körper unterschiedliche Phasen. Die Zeit der Wechseljahre (Klimakterium) als Ende der fruchtbaren Phase ist eine lange und wichtige Zeit im Leben einer Frau, denn sie dauert immerhin im Schnitt etwa 10 Jahre an und bringt oft auch andere einschneidende und lebensverändernde Ereignisse mit sich.
Die wiederkehrende (rezidivierende) Zystitis liegt vor, wenn die erstmaligen Beschwerden einer Blasenentzündung mehr als zwei Mal innerhalb eines halben Jahres oder mehr als drei Mal innerhalb eines Jahres erneut auftreten. Die Ursachen der rezidivierenden Zystitis sind mit denen einer akuten Blasenentzündung identisch. Bei chronischen Blasenentzündungen sollte jedoch eine umfangreiche Untersuchung erfolgen, um eine geeignete Therapie und mögliche Risiken im weiteren Verlauf auszuschließen.
Bei Frauen können Veränderungen des Hormonhaushaltes für wiederkehrende Blasenentzündungen verantwortlich sein. Kommt es im Rahmen der Wechseljahre zum Östrogenabfall, führt dies zu Veränderungen der Schleimhaut und der Intimflora. Medikamenteneinnahmen, wie zum Beispiel eine Behandlung mit Antibiotika, können ebenso die weibliche Intimflora beeinträchtigen, indem sie auch die guten, schützenden Milchsäurebakterien der Intimregion angreifen. Auch kann eine falsche Intimhygiene für Irritationen verantwortlich sein und auf diese Weise das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen. Die interstitielle Zystitis zählt ebenfalls zu den chronisch verlaufenden Entzündungen, jedoch ohne eine Beteiligung von Bakterien. Bis die Diagnose gestellt wird, vergehen oft viele Jahre. Diese Form der Blasenentzündung trifft vorwiegend Frauen ab dem 4. Lebensjahrzehnt.
Ein weiterer, begünstigender Faktor einer wiederkehrenden Blasenentzündung ist der Erregernachweis von Gardnerella vaginalis.3 Dieser ist charakteristisch für das Krankheitsbild einer bakteriellen Vaginose, einem Ungleichgewicht des physiologischen Scheidenmilieus. Mit der Verwendung probiotischer Vaginalzäpfchen kann die Intimregion geschützt werden.
Einer Blasenentzündung vorbeugen
Ausreichend trinken(mind. 1,5 – 2 Liter pro Tag). Vor allem Wasser und Tee ohne Zucker.
D-Mannose ist ein natürliches & unterstützendes Mittel bei akuten Blasenentzündungen und zur Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte.
Cranberrysaft wird ein positiver Effekt nachgesagt, der jedoch nicht wissenschaftlich belegt ist.
Häufiger auf Toilette gehen und das Wasserlassen nicht hinauszögern.
Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Frauen Wasserlassen, um so ggf. vorhandene Bakterien auszuspülen.
Intimbereich mit warmem Wasser oder mit auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmten Waschlotionen reinigen, Intimdeos usw. meiden.
Verhütungsmethode anpassen, nach Möglichkeit Diaphragmen, spermienabtötende Cremes o.ä. meiden, Kondome können hier eine Alternative darstellen.
Füße und Unterleib immer warmhalten, da eine Auskühlung die Durchblutung vermindern und so die Ansiedlung und Ausbreitung von Bakterien und anderen Erregern erleichtern kann.
Nach dem Toilettengang von vorne nach hinten wischen, denn so werden die Darmbakterien nicht vom After in die Harnröhre befördert.
Unterwäsche sollte nicht zu eng und nicht aus synthetischen Stoffen sein, da diese den Intimbereich reizen und Erreger verteilen können. Atmungsaktive Baumwollunterwäsche hingegen kann Feuchtigkeit aufnehmen und so das Wachstum von Bakterien verhindern.
Bei Neigung zu Blasenentzündungen können probiotische Vaginalzäpfchen mit Laktobazillen verwendet werden, um die Scheidenflora wieder aufzubauen und ins Gleichgewicht zu bringen.
Brennen beim Wasserlassen S3-Leitlinie und Anwenderversion der S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen AWMF-Register-Nr. 053-001DEGAM Autoren Schiemann, Guido, Klaus Gebhardt, Eva Hummers. Konzeption und wissenschaftliche Redaktion: Ständige Leitlinien-Kommission der DEGAM. Stand: 07/ 2018. Online verfügbar unter: https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/053-001_Brennen%20beim%20Wasserlassen/053-001l_Brennen%20Wasserlassen_Langversion_29-08-18.pdf. Abgerufen am 07.06.21.
Gilbert NM, O’Brien VP, Lewis AL (2017) Transient microbiota exposures activate dormant Escherichia coli infection in the bladder and drive severe outcomes of recurrent disease. PLoS Pathog 13(3): e1006238. https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1006238
Blasenentzündung: Diagnose & Symptome
Ständig dieses Gefühl, auf die Toilette zu müssen, ein unangenehmes Brennen beim Wasserlassen, die typischen Zystitis-Beschwerden kennen viele Frauen nur zu gut. Kommen Fieber, Schüttelfrost, Rücken- und/oder Flankenschmerzen dazu, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Typische Symptome: Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang bei geringer Urinmenge.
Symptome bei aufsteigender Entzündung: Rückenschmerzen, Flankenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost.
Diagnose bei einfacher Blasenentzündung: Befragung der Patientin, Urintest auf Nitrit und Leukozyten, Abklopfen der Niere auf Schmerzempfindlichkeit.
Diagnose bei komplizierter oder chronischer Blasenentzündung: Blutuntersuchung, Urinuntersuchung (Mittelstrahlurin), Anlegen einer Bakterienkultur, Ultraschall, ggf. weitere Untersuchungen wie beispielsweise eine Zystoskopie (Blasenspiegelung).
Wann zum Arzt? Schwangere, Patientinnen mit Vorerkrankungen, bei ausgeprägtem Krankheitsgefühl, Fieber oder anhaltenden Schmerzen. Bei Kindern muss sofort eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Zystitis erkennen – welche Symptome treten bei einem Harnwegsinfekt auf?
Zu den typischen Beschwerden eines Harnwegsinfektes zählen Brennen und schmerzhaftes Wasserlassen sowie Schmerzen oberhalb des Schambeines. Eine Blasenentzündung äußert sich außerdem durch einen andauernden Harndrang mit wenig, zum Teil trüber, stark konzentrierter Urinmenge. Manchmal ist Blut mit bloßem Auge sichtbar. Es kann zu Schwierigkeiten kommen, den Harn zu halten.
Treten zu diesen Symptomen zusätzlich Fieber, Schmerzen im Rückenbereich (Flankenschmerzen) und ein erhebliches Krankheitsgefühl auf, wird davon ausgegangen, dass sich die Entzündung von der Blase über die Harnleiter ins Nierenbecken ausgeweitet hat. Mediziner sprechen dann von einer Pyelonephritis, der Nierenbeckenentzündung.
Typische Symptome einer Blasenentzündung:
Schmerzen beim Wasserlassen (Algurie) und erschwertes Ablassen des Harns (Dysurie)
Vermehrter Harndrang bei gleichzeitig geringer Urinmenge
Unterleibsschmerzen in der Blasengegend (suprapubische Schmerzen)
Verfärbter Urin mit unangenehmem Geruch
Seltener: sichtbares Blut im Urin (Hämaturie)
Häufiger: mit bloßem Auge nicht erkennbare Blutbeimengungen, die jedoch bei der Urinuntersuchung erkennbar sind (Mikrohämaturie)
Krämpfe der Harnblase mit schmerzhaftem Harndrang (Tenesmus)
Die hier genannten Symptome einer Blasenentzündung zählen zu den häufigen Beschwerden. Gerade bei einer leichten, unkomplizierten Zystitis beschränken sich diese meist auf ein Brennen beim Wasserlassen sowie häufiges und erschwertes Wasserlassen mit geringer Urinmenge. Im Rahmen einer Zystitis kann es zu einem verstärkten, nur schwer beherrschbaren Harndrang kommen (imperativer Harndrang). Der unkontrollierbare Harndrang kann dabei so plötzlich auftreten, dass Betroffene es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette schaffen. Man spricht dann von einer Dranginkontinenz. Steigen die Erreger weiter auf, können komplizierte Harnwegsinfekte wie eine Nierenbeckenentzündung die Folge sein. Weitere Symptome wie Schüttelfrost, Fieber und Rückenschmerzen können auftreten. Häufig kommt es zu Rückenschmerzen im Flankenbereich, wenn die Entzündung auf die Nieren übergreift.1
Zusätzliche Symptome einer komplizierten Blasenentzündung:
Fieber
Schüttelfrost
Rückenschmerzen in der Nierengegend
Diagnose: Wie wird eine unkomplizierte Blasenentzündung festgestellt?
Beim Aufsuchen des Arztes werden körperliche Beschwerden erfragt und der Nierenbereich auf Schmerzhaftigkeit geprüft(Nierenlagerklopfschmerz). Auch wird geklärt, ob die Patientin selbst vermutet, an einer Blasenentzündung zu leiden. So kann der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit abschätzen, ob es sich um einen Harnwegsinfekt handelt und andere Erkrankungen ausschließen.
Ein Teststreifen im Urin sichert durch das Vorkommen von Nitrit, Leukozyten und/oder Blut im Urin die Diagnose. Hierfür wird der sogenannte Mittelstrahlurin verwendet, das heißt, die Urinprobe wird aus dem mittleren, laufenden Urinstrahl entnommen. Die ersten und letzten Milliliter können demnach in der Toilette heruntergespült werden und der mittlere Teil wird mit Hilfe eines kleinen Bechers zur Untersuchung aufgefangen. Das soll Fehlerquellen bei der Beurteilung des Urins vermeiden. Auch die gründliche Reinigung des Intimbereiches kann dazu beitragen. Sollten zusätzlich vaginale Beschwerden wie Juckreiz oder Ausfluss vorhanden sein, wird der Besuch beim Gynäkologen empfohlen.
Wichtig:
Eine einfache Blasenentzündung einer jungen und ansonsten gesunden Frau wird anders betrachtet als eine Blasenentzündung bei Schwangeren oder Frauen mit Vorerkrankungen. Die Maßnahmen zur Diagnose und Behandlung variieren dementsprechend. Beim Auftreten einer unkomplizierten Zystitis mit moderaten Beschwerden genügt häufig eine einfache Urindiagnostik und eine symptomatische Behandlung, ohne die Gabe von Antibiotika. Wohingegen eine Blasenentzündung bei schwangeren Frauen oder Patientinnen mit Vorerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), umfangreichere Untersuchungen und Therapien notwendig machen. Das gilt auch für wiederkehrende Blasenentzündungen.1
Die Urinuntersuchung bei einer Blasenentzündung
Mittels Teststreifen kann nun der gewonnene Mittelstrahlurin auf Anzeichen für ein Bakterienwachstum untersucht werden. Zu den wichtigsten Parametern zählen hierbei Nitrit, Leukozyten, Blut und Eiweiß. Bei Nitrit handelt es sich um ein Abbauprodukt von Bakterien. Die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten, deuten auf eine Entzündung im Körper hin. Diese Anhaltspunkte und das Auftreten der charakteristischen Symptome machen eine Harnwegsinfektion sehr wahrscheinlich. Bei Unklarheiten wären genauere Untersuchungen im Labor möglich. So können die genaue Bakterienart oder andere seltenere Erreger, wie zum Beispiel Pilze (Candida albicans), Viren oder Parasiten festgestellt werden.
Von einer asymptomatischen Bakteriurie spricht man, wenn eine erhöhte Anzahl an Bakterien im Urin nachweisbar ist, jedoch keine weiteren Symptome vorliegen. Diese Form muss in der Regel nicht behandelt werden.
Weitere Methoden zur Urindiagnostik:
Die mikroskopische Urinuntersuchung ermöglicht eine genaue Untersuchung des Urinsediments (der festen Bestandteile).
Die Urinkultur beschreibt die Anzüchtung der im Urin vorhanden Erreger auf einem speziellen Nährboden. Dies ermöglicht eine genauere Identifikation der Erreger (Bakterien oder Pilze).
Durch diese Methoden kann die Behandlung entsprechend angepasst werden.
Bei wiederholt auftretenden Blasenentzündungen und zusätzlichen Beeinträchtigungen wie Schmerzen und Fieber, kann eine Ultraschalluntersuchung Gewissheit bringen. Mit dieser können Blasensteine oder ein Harnstau erkannt und dann entsprechend behandelt werden.
Diagnose einer komplizierten Blasenentzündung
Wird eine komplizierte Blasenentzündung festgestellt, kann es zu weiteren Untersuchungen kommen. Das gilt auch für eine häufig wiederkehrende Zystitis.
Ultraschalluntersuchung: wird oft bei wiederkehrenden und komplizierten Harnwegsentzündungen angewendet, die auf anatomische bzw. funktionelle Störungen der Harnwege zurückzuführen sind. Mit der Ultraschalluntersuchung können Veränderungen an Nieren und Harnwegen, wie beispielsweise Nierensteine, sichtbar gemacht werden.
Restharnbestimmung: diese stellt fest, wie viel Urin nach dem Toilettengang in der Blase verbleibt. Denn zurückbleibender Restharn ist ein Risikofaktor für wiederkehrende Blasenentzündungen. Nachdem der Patient die Blase vollständig entleert hat, wird mit einem Ultraschallgerät überprüft, wie viel Harn sich noch in der Blase befindet. Sobald dieser Wert ein bestimmtes Volumen überschreitet, liegt eine Entleerungsstörung vor, welche als mögliche Ursache für die Blasenentzündung infrage kommt.
Uroflowmetrie & Röntgen: diese Untersuchungen werden in urologischen Praxen häufig durchgeführt. Mit der Uroflowmetrie wird untersucht, ob die Blasenentleerung einwandfrei funktioniert oder ob der Urin möglicherweise zurückfließt. Unter einem Miktionszystogramm versteht man die Röntgenaufnahme während des Wasserlassens. Die Kontrastmittelgabe erfolgt über die Harnröhre, so dass die Harnblase dargestellt werden kann. Diese Untersuchung findet beispielsweise bei Harninkontinenz oder Beckenbodenschwäche Anwendung. Mit Hilfe eines Zystogramms, der Röntgenuntersuchung der Harnblase, können Form und Lage beurteilt werden.
Zystoskopie / Blasenspiegelung: Der Urologe führt ein Endoskop durch die Harnröhre in die Blase ein. So kann die Blase direkt von Innen untersucht werden. Veränderungen wie Entzündungen und ggf. Tumore werden so festgestellt.
Diese diagnostischen Untersuchungen werden in der Regel nur bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten und bei einem begründeten Verdacht auf entsprechende Veränderungen der Harnwege vorgenommen.
Leitlinienprogramm DGU: Interdisziplinäre S3 Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Langversion 1.1-2, 2017 AWMF Registernummer: 043/044, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-044l_S3_Harnwegsinfektionen pdf (Zugriff am: 12.08.2024).
Bröckeliger Ausfluss
Wenn der Scheidenausfluss bröckelig, flockig oder krümelig aussieht, kann das harmlose Ursachen haben. Meist steckt aber ein Scheidenpilz dahinter. Woran man eine Infektion erkennt, wie sie behandelt wird und wie Sie vorbeugen können.
Wissenswertes zu bröckeligem Ausfluss Bröckeliger Ausfluss kann völlig harmlose Ursachen haben und auch mal normal sein. Und selbst eine der häufigsten Ursachen – Scheidenpilz – ist meist gut und schnell behandelbar.
Was bröckeliger oder krümeliger Ausfluss bedeutet: Der gesunde Scheidenausfluss variiert in seiner Konsistenz von eher dünnflüssig bis cremig-zäh. Sieht er jedoch bröckelig, krümelig, flockig oder stückig aus, können dies Symptome einer Scheidenpilzinfektion sein.
Was Sie über Scheidenpilz wissen sollten:Scheidenpilzinfektionen kommen sehr häufig vor. Sie können durch eine geschwächte Abwehr, hormonelle Schwankungen oder auch bestimmte Medikamente begünstigt werden. Typische Symptome sind weißer bis gelblicher, bröckeliger, krümeliger Ausfluss, Juckreiz, Brennen sowie Rötungen und weißer Belag am Scheideneingang und/oder an den Schamlippen.
Was tun bei Scheidenpilz? Eine Scheidenpilzinfektion lässt sich im Allgemeinen gut selbst mit Antipilzmitteln (Antimykotika) aus der Apotheke behandeln. Treten die Symptome erstmalig auf, bleiben sie trotz 3-tägiger Behandlung mit einem Antipilzmittel bestehen oder tritt ein Scheidenpilz immer wieder auf, ist es ratsam zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt zu gehen. Auch bei zusätzlichen Beschwerden wie Fieber, blutigem Ausfluss, unangenehmen Geruch im Vaginalbereich oder (sehr) starken Schmerzen ist es auf jeden Fall sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen.
Wie Sie einer Scheidenpilzinfektion mit bröckeligem Ausfluss vorbeugen können: Der Aufbau beziehungsweise die Wiederherstellung einer gesunden Vaginalflora ist der beste Schutz. Sanfte Reinigung ohne aggressive Mittel, atmungsaktive Kleidung und richtiges Abwischen auf der Toilette können dazu beitragen, eine ungünstige Verschiebung des vaginalen pH-Wertes zu verhindern. Eine Kur mit Milchsäurebakterien, z.B. mit Vagiflor® Vaginalzäpfchen, kann ein gesundes Scheidenmilieu ebenfalls fördern.
Was bedeutet bröckeliger oder krümeliger Ausfluss?
Der normale Scheidenausfluss ist bei Frauen durchsichtig bis milchig-weißlich und geruchlos. Seine Konsistenz kann sich durchaus verändern, beispielsweise im Laufe des Zyklus. Während das Sekret rund um den Eisprung meist dünnflüssiger wird, ist es kurz vor und nach der Periode oft dicker und cremig bis zähflüssig. Auch von Frau zu Frau kann es Unterschiede geben.
Sieht der Ausfluss dagegen bröckelig, flockig oder krümelig aus, sollten Sie aufmerksam werden. Denn bröckeliger, weißer bis gelblicher Ausfluss, der an Buttermilch oder Hüttenkäse erinnert, ist oft ein Anzeichen für eine Scheidenpilzinfektion (Vaginalmykose). Diese wird in der Regel von weiteren Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen im Intimbereich, Wundsein im Bereich des Scheideneingangs, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder leicht geschwollene Schamlippen begleitet und sollte behandelt werden.
Gibt es weitere Ursachen für krümeligen Ausfluss?
Neben einer Scheidenpilzinfektion gibt es noch andere Gründe, die zu einer Veränderung von Aussehen oder Konsistenz des Scheidenausflusses führen können. Diese können harmlos sein oder auf eine Erkrankung hindeuten.
Unbedenkliche Ursachen:
Hormonelle Schwankungen während des Zyklus‘, durch die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft, in der Pubertät oder den Wechseljahren beeinflussen Menge und Beschaffenheit des Vaginalsekrets.
Kurz vor oder nach der Periode, bei hormonellen Schwankungen, rund um den Eisprung oder zu Beginn einer Schwangerschaft kann der normalerweise weißliche Ausfluss sich durch kleine Blutbeimengungen kurzzeitig rosa bis braun verfärben.
Veränderter Ausfluss als Krankheitszeichen:
Eine gestörte Scheidenflora oder Infektionen mit Hefepilzen, Chlamydien, Tripper, Trichomonaden, Herpes oder HPV gehen häufig mit verändertem Ausfluss einher. Er ist dann beispielsweise grün, gelb, grau, braun oder rötlich, bröckelig, stückig, schaumig oder schleimig. Infektionszeichen sind auch zusätzliche Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Schmerzen oder ein unangenehmer Geruch.
Bei Polypen oder Krebserkrankungen verfärbt sich der Ausfluss meist bräunlich bis rötlich.
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Scheidenpilzinfektionen kommen sehr häufig vor: Drei von vier Frauen sind mindestens einmal im Leben betroffen. Die Auslöser sind in der Regel Hefepilze der Gattung Candida albicans. Diese sind auch in der gesunden Scheiden- und Darmflora vorhanden, allerdings in begrenzter Anzahl. Bei einer geschwächten Abwehr, hormonellen Schwankungen oder auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antibiotika) können sie sich stark vermehren und Beschwerden verursachen. Auch eine Infektion durch Geschlechtsverkehr ist möglich, wenn der Partner oder die Partnerin eine Pilzerkrankung hat.
Typische Symptome sind:
Weißer bis gelblicher, geruchloser Ausfluss, der mit Stückchen durchsetzt, bröckelig oder krümelig ist.
Starker Juckreiz. Selten verläuft Scheidenpilz auch ohne Jucken.
Gerötete und geschwollene Schleimhäute an Scheideneingang und Schamlippen, oft mit einem weißlichen Belag, Bläschen oder wunden Stellen.
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Bröckeliger Ausfluss hat zwar oft, aber nicht immer eine Scheidenpilzinfektion als Ursache. Manchmal sieht auch normaler, im Slip getrockneter Ausfluss bröckelig aus. Nach der Anwendung von Vaginalzäpfchen, etwa Milchsäurekuren, kann das Sekret ebenfalls krümelig wirken, wenn Reste des Zäpfchens darin enthalten sind.
Wie wird bröckeliger Ausfluss infolge von Scheidenpilz behandelt?
Zum Glück ist ein Vaginalpilz in der Regel nicht gefährlich und mit rezeptfreien Antipilzmitteln aus der Apotheke gut zu behandeln. Diese sogenannten Antimykotika – etwa mit dem Wirkstoff Clotrimazol – sind als Zäpfchen und Cremes erhältlich und beseitigen die unangenehmen Beschwerden meist schnell und sicher innerhalb weniger Tage.
Sie sind rezeptfrei erhältlich und können daher zur Selbstbehandlung verwendet werden. Manchmal heilt eine Scheidenpilzinfektion auch von selbst wieder aus. Unterstützen lässt sich dies mit lauwarmen Kamillensitzbädern und sanfter Reinigung sowie anschließendem gutem Abtrocknen und Einfetten des Intimbereichs. Von anderen Hausmitteln wie Joghurt, Teebaumöl oder Essig wird wegen möglicher Risiken abgeraten. Als unbedenklich, aber wirkungslos gelten zuckerfreie Anti-Pilz-Diäten.
Auch, wenn sich ein Scheidenpilz oft gut selbst behandeln lässt, sollten Sie in folgenden Fällen unbedingt einen Arzt aufsuchen:
Sie haben die Symptome zum ersten Mal. Dann sollte zur Sicherheit eine genaue Diagnose gestellt werden.
Die Beschwerden bessern sich trotz Behandlung nicht innerhalb von drei Tagen oder treten öfter als viermal im Jahr auf.
Es zeigen sich zusätzliche, untypische Symptome wie Fieber oder Blutungen.
Sie sind schwanger. Durch die Hormonumstellungen in der Schwangerschaft ist das Risiko für eine Pilzinfektion in dieser Zeit besonders groß.
Zwar ist ein Scheidenpilz normalerweise nicht gefährlich für Mutter und Kind, er kann aber weitere Infektionen begünstigen und bei der Geburt auf das Baby übertragen werden. Generell sollte bei allen gynäkologischen Problemen in der Schwangerschaft ärztlicher Rat eingeholt werden.
Eine Scheidenpilzinfektion kommt in der Schwangerschaft häufiger vor. In der Regel verläuft sie unkompliziert und kann problemlos mit dem Wirkstoff Clotrimazol behandelt werden. Was es in der Schwangerschaft zu beachten gilt und welche Vorsorge-Maßnahmen empfohlen werden, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Der beste Schutz gegen die Hauptursache von bröckeligem Ausfluss, eine Scheidenpilzinfektion, ist eine gesunde Vaginalflora.
Diese können Sie sehr gut mit einfachen Mitteln unterstützen:
Sanft reinigen: Waschen Sie den Intimbereich nur äußerlich mit warmem Wasser oder einem pH-neutralen Syndet.
Luftig kleiden: Atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle oder Seide verhindert einen Feuchtigkeitsstau, der Pilzwachstum begünstigt. Kunstfaserwäsche oder Slipeinlagen lieber nur selten tragen. Nasse Badebekleidung zügig wechseln.
Richtig wischen: Nach dem Stuhlgang immer nur von vorne nach hinten! So vermeiden Sie, dass Candida-Pilze aus dem Darm in die Scheide gelangen.
Scheidenflora fördern: Nach einer Infektion oder der Einnahme von Antibiotika, bei geschwächtem Immunsystem oder in der Schwangerschaft kann es sinnvoll sein, die Scheidenflora mit Milchsäurebakterien zu unterstützen. Diese sind zum Beispiel in Vagiflor® Vaginalzäpfchen enthalten.
Stand: 09/2024
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Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Bröckeliger oder cremiger weißer Ausfluss gehört im Allgemeinen zu den normalen weiblichen Körperfunktionen. Manchmal kann er aber auch auf eine Schwangerschaft oder eine Erkrankung hinweisen. Hier erfahren Sie, wie Sie normalen und ungewöhnlichen Ausfluss unterscheiden können.
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Jede Frau hat Ausfluss: Im gebärfähigen Alter ist weißer, cremiger Ausfluss ganz normal. Er schützt und reinigt die Scheide. Stärke und Konsistenz schwanken im Verlauf des Zyklus.
Ist mein Ausfluss normal oder ungewöhnlich? Gesunder vaginaler Ausfluss ist milchig-weiß, dünnflüssig bis cremig und geruchlos. Eine dicke, klumpige oder schaumige Konsistenz, Verfärbungen sowie fischiger Geruch können auf Erkrankungen wie eine Scheidenentzündung hinweisen, besonders bei weiteren Symptomen wie Jucken, Brennen, Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen.
Weißer Ausfluss und Schwangerschaft: Durch die hormonelle Umstellung kann der weiße Ausfluss in der Schwangerschaft oft deutlich stärker sein, was auch ein erstes Schwangerschaftszeichen sein kann. Bei ungewöhnlich dickem, klumpigem, weißem Ausfluss sollten Schwangere ärztlichen Rat einholen.
Diagnose bei ungewöhnlichem weißem Ausfluss: Sie erfolgt meist durch einen Abstrich, der mikroskopisch oder im Labor untersucht wird. Je nach dem gefundenen Erreger wird die passende Behandlung verordnet.
Mögliche Ursachen für cremigen und dickflüssigen, weißen Ausfluss: In den meisten Fällen ist cremiger weißer Ausfluss völlig unbedenklich. Veränderungen des Hormonspiegels, etwa in einer Schwangerschaft, können ihn verstärken. Dickflüssiger weißer Ausfluss, der an Quark oder Hüttenkäse erinnert, ist typisch für eine Pilzinfektion. Auch bei einigen Geschlechtskrankheiten kann vermehrter, milchiger bis cremig-dicker weißer Ausfluss auftreten.
Jede Frau kennt weißen Ausfluss
Jede Frau im gebärfähigen Alter hat Ausfluss aus der Scheide. Er gehört zu den normalen, weiblichen Körperfunktionen. Der Ausfluss schützt die Scheide vor Krankheitserregern, transportiert abgestorbene Schleimhautzellen ab und kann verhindern, dass außerhalb der fruchtbaren Tage Spermien in die Gebärmutter eindringen. Gesunder Ausfluss ist weißlich. Ärztinnen und Ärzte sprechen deshalb auch von Weißfluss oder Fluor albus.
Der typische weiße Ausfluss verändert seine Farbintensität und Konsistenz rhythmisch im Verlauf des Zyklus: Direkt nach der Periode ist die Menge meist gering und die Konsistenz zäh bis klebrig. Mit steigendem Östrogenspiegel wird der Ausfluss stärker und sieht dann oft weiß und cremig aus. An den fruchtbaren Tagen um den Eisprung ist er am dünnflüssigsten und durchsichtigsten – ähnlich wie rohes Eiweiß. Nach dem Eisprung nimmt die Menge wieder ab, und die Konsistenz wird wieder klebriger. Auch eine leicht gelbliche Verfärbung ist möglich. Das Spektrum dessen, was bei weißem Ausfluss völlig unbedenklich sein kann, ist also recht breit.
Normale und ungewöhnliche Merkmale von Ausfluss
Wie schon beschrieben, ist täglicher Weißfluss von wenig und klebrig über weiß und cremig bis zu dünnflüssig-durchsichtig ganz normal. Weitere
Anzeichen dafür, dass alles in Ordnung ist, sind:
Der Ausfluss ist (fast) geruchlos.
Es bestehen keine Beschwerden wie Jucken, Brennen oder Schmerzen im Genitalbereich
Anzeichen für ungewöhnliche Veränderungen sind dagegen:
Weißer, cremiger Ausfluss, der klumpig oder quarkartig aussieht
Unangenehmer Geruch, z.B. nach Fisch oder Hefe.
Ungewöhnliche Verfärbungen. So kann gelber, grüner oder grauer Ausfluss auf Infektionen hinweisen, eine rötliche bis braune Farbe deutet auf Blutbeimischungen hin.
Abweichende Menge und Konsistenz, also beispielsweise schleimiger, eitriger, bröckeliger oder wässriger Ausfluss sowie eine ungewöhnlich große Menge.
Begleitsymptome wie Rötungen, Schwellungen, Hautveränderungen, Jucken, Brennen oder Schmerzen im Genitalbereich.
Bei Unsicherheit immer ärztlichen Rat einholen
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr vaginaler Ausfluss normal aussieht, sollten Sie eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt aufsuchen, damit eventuelle Erkrankungen schnell behandelt werden können. Das gilt ganz besonders während einer Schwangerschaft.
Weißer Ausfluss und Schwangerschaft
Wird eine Eizelle befruchtet und die Schwangerschaft beginnt, steigen die Spiegel der Hormone Östrogen und Progesteron im Körper stark an. Die Scheidenschleimhaut wird stärker durchblutet, was sich oft in vermehrtem weißem Ausfluss äußert. Viele Schwangere bemerken den verstärkten Ausfluss schon, bevor das erste Mal die Regel ausbleibt – er kann also ein erstes Schwangerschaftszeichen sein.
Auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft ist es normal, dass der Weißfluss stärker ist als sonst. Das ergibt auch Sinn, denn jetzt muss die Scheide noch gründlicher gereinigt werden als sonst, um das Eindringen von Krankheitserregern in die Gebärmutter zu verhindern. Der Ausfluss kann dünnflüssig bis cremig und fast klar, milchig oder weiß sein.
Ist der weiße Ausfluss allerdings sehr dick, klumpig, quark- oder hüttenkäseartig, kann das ein Hinweis auf eine Pilzinfektion sein – insbesondere, wenn es zusätzlich juckt und brennt. Die Anfälligkeit für Pilzinfektionen ist in der Schwangerschaft durch die Hormonumstellungen erhöht. Zwar bedeuten sie meist keine Gefahr, können aber den Weg für andere schädliche Keime bereiten. Auch können die Pilze bei der Geburt auf das Baby übertragen werden und einen Mundsoor des Kindes verursachen. Deshalb sollte bei ungewöhnlichem weißem Ausfluss in der Schwangerschaft immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Schmierblutung als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Anzeichen und Diagnose bei ungewöhnlichem weißen Ausfluss
Milchiger bis weißer, cremiger bis dickflüssiger Ausfluss ist in bestimmten Phasen des Monatszyklus ganz natürlich. Doch es gibt auch anormale Formen von weißem Ausfluss, die z.B. auf eine Scheideninfektion hindeuten können. Diese kann durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden.
Wenn Sie bei sich Veränderungen des Ausflusses feststellen, z.B. eine ungewöhnliche Zunahme der Menge, eine besonders dicke, dünnflüssige, schaumige, klumpige oder schleimige Konsistenz, einen unangenehmen Geruch oder Verfärbungen, sollten Sie Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt aufsuchen.
In der Frauenarztpraxis wird dann nach Anamnese und äußerer Untersuchung für gewöhnlich ein Abstrich genommen, der direkt unter dem Mikroskop analysiert oder in ein Labor geschickt wird. Ist der Erreger identifiziert, kann die Ärztin oder der Arzt das passende Medikament verordnen – in der Regel ein Antimykotikum gegen Pilze oder ein Antibiotikum bei bakteriellen Erkrankungen. Bei einem gestörten Scheidenmilieu werden auch Produkte mit Milchsäurebakterien wie Vagiflor® Vaginalzäpfchen eingesetzt, um das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich wieder herzustellen.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Mögliche Ursachen für cremigen und dickflüssigen Weißfluss
In den meisten Fällen ist cremiger weißer Ausfluss völlig unbedenklich. Innerhalb des weiblichen Zyklus tritt er z.B. vor dem Eisprung und vor der Periode auf, wobei die Konsistenz sich von Frau zu Frau unterscheiden kann. Veränderungen des Hormonspiegels, etwa bei einer Schwangerschaft, aber auch die Pille oder die Spirale können zu verstärktem Ausfluss führen.
Cremiger weißer Ausfluss kann nach dem Sex vorkommen. Mögliche Ursachen sind hier die verstärkte Scheidensekretion oder abgehende Reste von Gleitmitteln oder Sperma.
Dickflüssiger Weißfluss, der an Buttermilch, Quark oder Hüttenkäse erinnert, ist typisch für eine Pilzinfektion der Scheide – meist mit Hefepilzen der Gattung Candida. Zusätzlich zu dem bröckeligen weißen Ausfluss sind Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an Scheideneingang und Schamlippen typische Anzeichen für einen Scheidenpilz.
Auch bei einigen Geschlechtskrankheiten (Gonorrhö, Chlamydien, Trichomonaden) kann es zu vermehrtem, milchigem bis cremig-dickem weißem Ausfluss kommen. Meist verfärbt sich das Sekret dann jedoch in Richtung gelb oder grün, die Konsistenz kann eitrig, schleimig, schaumig oder klumpig sein.
FAQ: kurze Antworten auf häufige Fragen zu cremigem Ausfluss
Was bedeutet cremiger weißer Ausfluss?
In der Regel bedeutet er, dass der Körper ganz normal funktioniert. Bei ungewöhnlichen Veränderungen oder weiteren Symptomen wie Jucken, Brennen, Schmerzen oder Rötungen sollten Sie ärztlichen Rat einholen.
Ist es normal, jeden Tag Ausfluss zu haben?
Frauen im gebärfähigen Alter haben eigentlich immer etwas Ausfluss. Menge und Konsistenz verändern sich während des Zyklus.
Warum habe ich immer so viel Ausfluss?
Die Menge des normalen weißen Scheidenausflusses kann von Frau zu Frau verschieden sein. Auch hormonelle Faktoren beeinflussen sie, so ist der Ausfluss rund um den Eisprung und während einer Schwangerschaft meist stärker. Extrem starker oder anderweitig ungewöhnlicher Ausfluss sollte ärztlich abgeklärt werden.
Wie sieht gesunder Ausfluss aus?
Gesunder Ausfluss ist weißlich und geruchlos. Je nach der Zyklusphase kann er cremiger oder dünnflüssiger und milchig-weiß oder fast durchsichtig sein.
Was bedeutet milchiger dicker Ausfluss?
Ist der Ausfluss dick, bröckelig oder klumpig und erinnert an Milchprodukte wie Quark oder Hüttenkäse, kann das ein Anzeichen für einen Scheidenpilz sein. Meist wird dieser von Juckreiz begleitet.
Welcher Ausfluss ist Zeichen für eine Schwangerschaft?
Durch die steigenden Hormonspiegel kommt es bei einer Schwangerschaft meist zu stärkerem weißem Ausfluss. Oft zeigt sich dieser schon früh nach der Einnistung und kann so ein erster Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.
Wie sieht Ausfluss bei Östrogenmangel aus?
Bei einem niedrigen Östrogenspiegel, also insbesondere ab den Wechseljahren, wird weniger Ausfluss produziert. Viele Frauen leiden dann an Scheidentrockenheit, und auch die Anfälligkeit für Infekte steigt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von anormalem Ausfluss größer. Bei Auffälligkeiten, Verfärbungen und schlechtem Geruch ist immer ein Arztbesuch ratsam.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern.
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Mehr als jede fünfte Frau hat im Laufe Ihres Lebens Probleme mit Schmerzen oder Verspannungen beim Geschlechtsverkehr. Die Ursachen dafür können vielfältig und sowohl körperlich als auch seelisch sein. Was Betroffene dann tun können, damit der Sex wieder Spaß macht, verraten wir in diesem Artikel.
Überblick: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind nicht nur unangenehm, sondern können auch Beziehung und Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Viele Frauen sind betroffen: Einer repräsentativen Studie zufolge haben 21 Prozent der Frauen im Verlauf ihres Lebens Probleme mit Schmerzen oder Verspannungen beim Sex – also etwa jede fünfte.1
Ursachen für Schmerzen beim Sex: Körperliche Gründe können z.B. Entzündungen, Allergien, Geschlechtskrankheiten, hormonelle Veränderungen, Endometriose, Krebs oder anatomische Probleme sein. Nicht selten spielen aber auch psychische Faktoren eine Rolle, etwa Ängste, Traumata, Stress, Depressionen oder Beziehungsprobleme.
Endometriose und Geschlechtsverkehr: Bei einer Endometriose bilden sich gebärmutterschleimhautartige Wucherungen außerhalb der Gebärmutter, was zu Entzündungen, Zysten und Verwachsungen führen kann. Diese können beim oder nach dem Sex Schmerzen verursachen. Für eine Endometriose gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, zusätzlich lassen sich zusammen mit dem Partner individuell angenehmere Sexpraktiken finden.
Wechseljahre und Sexualität: Der häufigste Grund für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr in den Wechseljahren ist Scheidentrockenheit, die durch den sinkenden Östrogenspiegel verursacht wird. Abhilfe können ein ausgiebiges Vorspiel, Gleitmittel und lokal angewendete Östrogenpräparate (verschreibungspflichtig) schaffen.
Behandlung und Selbsthilfe: Länger andauernde oder wiederkehrende Schmerzen beim Sex sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Je nach Diagnose ist eine Behandlung oft schnell und effektiv möglich. Bei psychischen Ursachen ist eine entsprechende Therapie wichtig, die durch weitere Maßnahmen wie Training der Beckenboden- und Vaginalmuskulatur ergänzt werden kann. Eine gute Intimpflege und Safer Sex können vor Infektionen schützen und so manchen Problemen vorbeugen.
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: ein häufiges Frauenproblem
Eigentlich sollte Sex die schönste Nebensache der Welt sein und sich rundum gut anfühlen. Doch viele Frauen leiden beim Geschlechtsverkehr unter Schmerzen, Fachleute sprechen dann von Dyspareunie. Eine repräsentative Bevölkerungsstudie in Deutschland aus dem Jahr 2020 ergab, dass 21 Prozent der Frauen im Verlauf ihres Lebens Probleme mit Schmerzen oder Verspannungen beim Sex haben, bei 11 Prozent kam das innerhalb der letzten zwölf Monate vor. Dabei sind jüngere Frauen deutlich häufiger von Schmerzen beim Geschlechtsakt betroffen als ältere.1
Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr können in vielen verschiedenen Formen auftreten: Als Brennen, Ziehen oder Stechen, eher oberflächlich am Scheideneingang, in der Scheide oder tiefer im Unterleib – z. B., wenn der Penis gegen den Muttermund stößt –, und sogar beim Orgasmus. Diese verschiedenen Arten des Schmerzes hängen mit den ebenso vielfältigen Ursachen von Schmerzen beim Sexualverkehr zusammen.
Ursachen für Schmerzen beim Sex
Wenn Sex für Frauen schmerzhaft oder unmöglich wird, kann das viele Gründe haben. Oft spielen aber auch mehrere Ursachen zusammen, körperliche und seelische.
Entzündung der Bartholin-Drüse (sorgt für die Befeuchtung der Scheide)
Eileiter- oder Eierstockentzündung
Vulvodynie: Dabei handelt es sich um eine chronische Schmerzerkrankung der äußeren Geschlechtsteile. Ohne erkennbare Ursache kommt es am Scheideneingang oder der gesamten Vulva zu brennenden, stechenden Schmerzen oder dem Gefühl des Wundseins.
Allergien etwa gegen Latex, Pflegeprodukte oder chemische Verhütungsmittel
Hormonelle Veränderungen, die zu Scheidentrockenheit führen, vor allem in den Wechseljahren
Geschlechtskrankheiten wie Tripper (Gonorrhö), HPV, Trichomonaden, Chlamydien, Genitalherpes, Genitaltuberkulose oder Syphilis
Gutartige Wucherungen, etwa Endometriose oder Myome
Anatomische Probleme wie (Geburts-)Narben, Verwachsungen, Fehlbildungen oder eine Gebärmutterabsenkung
Krebserkrankungen an den Genitalien oder im Unterleib
Hautkrankheiten (Lichen planus, Lichen sclerosus)
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
Mögliche psychische Ursachen
Ängste, Stress, Depressionen oder Probleme in der Partnerschaft können zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen oder diese verstärken.
Die Ursache für starke Ängste vor Schmerzen beim Sex sind mitunter konkrete negative Erfahrungen, wie sexueller Missbrauch oder eine frühere organische Erkrankung. Sex wird dann im Kopf automatisch mit Schmerzen verbunden und löst eine entsprechende Reaktion aus, zum Beispiel die Verkrampfung der Scheidenmuskulatur (Vaginismus), die jedes Eindringen schmerzhaft bis unmöglich macht.
Wenn Schmerzen beim Eindringen oder Verkehr, eine ausgeprägte Furcht davor oder ein starkes Anspannen des Beckenbodens bei Penetrationsversuchen für mehr als sechs Monate bestehen, spricht man von einer Genito-Pelvinen Schmerz-Penetrationsstörung (GPSPS).2
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Körperliche und seelische Ursachen von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr lassen sich oft schwer trennen. Ein multidisziplinärer Ansatz, bei dem auch Psycho- und Physiotherapie sowie Paarberatung einbezogen werden, ist deshalb häufig sinnvoll.
Wie Stress oder Beziehungsprobleme sich auf den Sex auswirken
Die meisten Frauen kennen das wahrscheinlich: Stress ist ein echter Lustkiller. War der Tag anstrengend und nimmt die To-do-Liste im Kopf kein Ende, wird es oft sehr schwer, sich zu entspannen und lustvolle Erregung aufzubauen. Bleibt dann die Scheide zu trocken oder die Muskulatur verkrampft, kann der Sex mit dem Partner plötzlich weh tun.
Ein weiterer wichtiger Stressfaktor sind Beziehungsprobleme. Streitigkeiten, Spannungen, unterschwellige Aggressionen oder mangelndes Vertrauen können deshalb indirekt ebenfalls für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verantwortlich sein. Auch die unterschwellige Angst vor einer Schwangerschaft oder ein zu kurzes Vorspiel sind mögliche Auslöser für Unbehagen und Schmerzen beim Sex.
Leicht kann sich daraus eine belastende Abwärtsspirale entwickeln: Durch Stress tut die Scheide beim Sex weh, als Folge wird Geschlechtsverkehr möglichst vermieden und findet vielleicht irgendwann gar nicht mehr statt. Das wiederum kann die Partnerschaft belasten und dadurch zusätzlichen Stress erzeugen. Es ist deshalb ratsam, mit dem Partner oder der Partnerin offen über Schmerzen beim Sex zu sprechen und ihn gegebenenfalls in die Therapie einzubeziehen.
Können auch Männer Schmerzen beim Sex haben?
Ja, auch Männer können beim Geschlechtsverkehr unter Schmerzen leiden, auch wenn dies seltener vorkommt als bei Frauen. Häufige Ursache ist eine Vorhautverengung (Phimose). Aber auch Entzündungen der Vorhaut, der Eichel, der Prostata oder der Harnwege sowie eine Penisverkrümmung können dahinterstecken. Sehr schmerzhaft ist ein Penisbruch, also ein Riss des Schwellkörpers, zu dem es meist beim Sex selbst kommt. Ebenso wie bei Frauen können außerdem Geschlechtskrankheiten oder Allergien auch bei Männern Schmerzen beim Sex verursachen.
Symptome und Diagnose von Scheidenentzündungen
Gelingt es Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in die Scheide einzudringen und sich dort zu vermehren, beginnt das körpereigene Immunsystem, die Eindringlinge zu bekämpfen und es kann sich eine Scheideninfektion (med. Kolpitis oder Vaginitis) entwickeln, die ebenfalls Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hervorrufen kann.
Neben einer solchen primären Vaginitis kann auch das Scheidenmilieu selbst aus unterschiedlichen Gründen durcheinandergeraten. Infolgedessen können sich bestimmte in der Vagina bereits vorhandene Keime stark vermehren und es entwickelt sich eine sekundäre Vaginitis, die ebenfalls zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr führen kann.
Typische Symptome einer Scheidenentzündung:
ungewöhnlicher Ausfluss: stärker als normal (Nässegefühl) sowie von abweichender Farbe und Konsistenz – beispielsweise weiß-krümelig bei Pilzinfektionen, gelb-grünlich bei Tripper und Trichomonaden oder gräulich, schaumig und nach Fisch riechend bei einer bakteriellen Vaginose.
Schmerzen oder Brennen in der Scheide nach dem Geschlechtsakt, beim Wasserlassen oder ohne konkreten Auslöser.
Je nach Erreger auch Jucken (typisch für Pilzinfektionen) oder Bläschen (etwa bei Genitalherpes).
Rötungen oder Schwellungen der Schleimhäute
Blutungen
In manchen Fällen breitet sich die Entzündung vom Scheideneingang auf die Vulva, also den gesamten äußeren Intimbereich aus. Dann spricht man von einer Vulvovaginitis.
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Beim Verdacht auf eine Scheidenentzündung sollten Sie immer eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt aufsuchen. Dieser untersucht die Scheide und macht einen Abstrich, der dann unter dem Mikroskop oder im Labor untersucht wird. So wird bestimmt, welcher Erreger für die Infektion verantwortlich ist.
Die Behandlung erfolgt dann je nach Erreger, z.B. mit Antibiotika bei bakteriellen Infektionen oder Antimykotika bei Pilzerkrankungen. Wenn den Beschwerden eine gestörte Scheidenflora zugrunde liegt – das ist etwa bei einer bakteriellen Vaginose der Fall – können auch Produkte mit Milchsäurebakterien wie Vagiflor® Vaginalzäpfchen helfen, das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen.
Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).
Endometriose ist eine gutartige, aber sehr häufige Unterleibserkrankung bei Frauen. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes sind schätzungsweise 10 bis 15 Prozent von ihnen im gebärfähigen Alter betroffen3. Bei einer Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter, z.B. am Bauchfell, an den Eileitern und Eierstöcken, an oder in der Gebärmutterwand, an Blase oder Darm. Da die Endometriose-Herde im Rhythmus der normalen Menstruation wachsen und bluten, können sie Entzündungen, Zysten und Verwachsungen verursachen. Schmerzen, Menstruationsprobleme und Unfruchtbarkeit sind häufige Folgen.
Wenn beim Sex der Penis gegen Endometriose-Herde oder Verwachsungen stößt, kann das sehr weh tun. Dazu kommen die erhöhte Durchblutung und die Bewegung der Unterleibsorgane beim Sex. Oft treten die Schmerzen auch erst nach dem Geschlechtsverkehr auf, wenn die Endorphine („Glückshormone“) wieder absinken. Oder die Lust will erst gar nicht aufkommen, weil der Unterleib weh tut.
Wichtig ist, dass Endometriose-Patientinnen mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt über ihre Beschwerden sprechen. Eine Behandlung kann unter anderem durch Schmerzmittel, hormonelle Therapien oder eine operative Entfernung der Schleimhautwucherungen erfolgen. Wenn gewünscht, kann der Partner oder die Partnerin in die Behandlung mit einbezogen werden, denn oft lässt sich durch ein ausgiebiges Vorspiel und das Herausfinden der angenehmsten Praktiken und Stellungen der Sex wieder positiv erleben. Auch eine Paarberatung oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann bei Endometriose unterstützend wirken.
Die Dunkelziffer, der an Endometriose erkrankten Frauen ist hoch – entweder haben betroffene Patientinnen keine bzw. kaum Beschwerden oder falls doch, wird die Diagnose im Durchschnitt erst nach 7 Jahren gestellt.
Vorab: Es ist nicht normal, dass Sex weh tut. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sollten deshalb von Frauen keinesfalls hingenommen oder erduldet werden. Manchmal handelt es sich zum Glück um ein vorübergehendes Problem, das etwa durch Stress oder eine mechanische Reizung durch zu enge Hosen oder ähnliches hervorgerufen wird. Doch wenn die Schmerzen beim Sex länger anhalten oder öfter auftreten, sollte unbedingt medizinischer Rat eingeholt werden. Denn Krankheiten wie eine Scheidenentzündung, ein Tripper oder eine Endometriose gehen selten oder nie von allein wieder weg, sondern müssen fachkundig diagnostiziert und behandelt werden. Meist ist dies mit entsprechenden Medikamenten oder Therapien sehr gut möglich.
Stecken (auch) psychologische Ursachen hinter den Schmerzen beim Sex, kommt eine Paar- oder Sexualberatung oder eine Psychotherapie in Frage. Bei Vaginismus haben sich auch Beckenbodenübungen und der Einsatz von Dilatatoren bewährt. Das sind medizinische Geräte (es gibt sie auch als Sexspielzeuge), die in die Vagina eingeführt werden, um sie an ein Eindringen zu gewöhnen. Sie sind meist im Set mit unterschiedlichen Dicken erhältlich, sodass man mit dem kleinsten anfangen und sich langsam steigern kann.
Tipps zur Intimgesundheit
Tipps zur Intimgesundheit
Häufigen Problemen wie einer Störung des Scheidenmilieus, Scheidenentzündungen und Geschlechtskrankheiten lässt sich zumindest teilweise vorbeugen.
Geeignete Maßnahmen hierfür sind:
Den Intimbereich einmal am Tag nur äußerlich mit lauwarmem Wasser und/oder einer pH-neutralen Waschlotion reinigen. Auf basische Seifen und Co. lieber verzichten.
Auf der Toilette immer von vorn nach hinten wischen.
Bei der Intimrasur vorsichtig sein oder die Haare nur kürzen.
Auf luftdurchlässige, bei 60 Grad waschbare Slips setzen. Keine zu enge oder scheuernde Kleidung tragen.
Beim Sex (insbesondere mit wechselnden Partnern) Kondome verwenden.
Besonders während einer Schwangerschaft, nach der Einnahme von Antibiotika oder bei einer bakteriellen Vaginose kann die gesunde Scheidenflora durch Präparate mit Milchsäurebakterien unterstützt werden, beispielsweise mit Vagiflor® Vaginalzäpfchen.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.
Die Wechseljahre sind für Frauen ein großer körperlicher Umbruch und bringen leider auch negative Begleiterscheinungen mit sich. Neben Hitzewallungen und Schlafstörungen gehören dazu auch häufig Schmerzen beim Sex. So klagte bei einer über 13 Jahre laufenden amerikanischen Studie knapp die Hälfte der Teilnehmerinnen, die zu Beginn 42 bis 52 Jahre alt und schmerzfrei waren, im Verlauf dieser Zeit über mindestens gelegentliche Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.4
Die Studie zeigt auch: Wenn Frauen in den Wechseljahren der Scheideneingang beim Geschlechtsakt brennt oder schmerzt, hängt das am häufigsten mit Scheidentrockenheit zusammen. Diese entsteht, weil durch den sinkenden Östrogenspiegel die Schleimhäute in der Scheide dünner, trockener und weniger elastisch werden – medizinisch wird das als vaginale Atrophie bezeichnet. Die Scheide wird dadurch empfindlicher, kann jucken und besonders beim Sex auch schmerzen und brennen. Sogar zu kleinen Rissen und Blutungen kann es kommen.
Das heißt aber nicht, dass mit den Wechseljahren Schmerzen beim Geschlechtsakt als normal akzeptiert werden müssen. Denn die Lust auf Sex und Zärtlichkeit mit dem Partner oder der Partnerin geht ja nicht verloren. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, Sex auch in und nach den Wechseljahren schmerzfrei zu genießen.
Tipps gegen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr in den Wechseljahren
Mehr Zeit nehmen: Im höheren Alter ist beim Sex oft Qualität wichtiger als Quantität. Ein ausgiebiges, langes Vorspiel ermöglicht, trotz langsamerer körperlicher Reaktion, ausreichend feucht zu werden.
Befeuchtungs- und Gleitmittel nutzen: Regelmäßige Pflege der Vagina mit Befeuchtungscremes oder -gelen sowie die Nutzung von Gleitmitteln beim Sex schützt die zarten Schleimhäute.
Östrogen lokal anwenden: Vom Frauenarzt verordnete östrogenhaltige Cremes oder Zäpfchen können die Scheidenschleimhaut aufbauen und stärken, sodass auch das Feuchtwerden wieder besser funktioniert. Die lokale Anwendung macht sie besonders gut verträglich und nebenwirkungsarm.
So wie das Leben Veränderungen unterliegt, durchläuft auch unser Körper unterschiedliche Phasen. Die Zeit der Wechseljahre (Klimakterium) als Ende der fruchtbaren Phase ist eine lange und wichtige Zeit im Leben einer Frau, denn sie dauert immerhin im Schnitt etwa 10 Jahre an und bringt oft auch andere einschneidende und lebensverändernde Ereignisse mit sich.
FAQ: kurze Antworten auf häufige Fragen zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Ist es normal, wenn Frauen Schmerzen beim Sex haben?
Nein, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind nicht normal und sollten nicht einfach erduldet werden. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen darüber.
Warum tut mein Scheideneingang weh?
Schmerzen in der Scheide oder am Scheideneingang können viele Gründe haben, von Entzündungen über Geschlechts- und Hautkrankheiten, Fehlbildungen oder Verletzungen bis hin zu psychischen Ursachen. Für eine genaue Diagnose und Behandlung sollten Sie ärztlichen Rat einholen.
Was soll ich tun, wenn es beim Sex weh tut?
Sie sollten offen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin darüber sprechen und dann mit ärztlicher Hilfe der Ursache für die Schmerzen auf den Grund gehen. Nur so kann die richtige Behandlung gefunden werden.
Wie fühlt sich eine Scheidenentzündung an?
Manche Frauen spüren eine Scheidenentzündung nur wenig oder gar nicht, bei anderen kommt es zu Schmerzen oder Brennen beim Sex oder Wasserlassen, auch Juckreiz ist möglich. Auffälligstes Symptom einer Scheidenentzündung ist meist Ausfluss mit ungewöhnlicher Farbe oder Konsistenz.
Was passiert, wenn man eine Scheidenentzündung nicht behandelt?
Im ungünstigen Fall kann die Entzündung sich ausweiten und z.B. auf die Gebärmutter oder die Eierstöcke übergreifen. Bei Schwangeren kann es zu vorzeitigen Wehen oder einer Ansteckung des Babys während der Geburt kommen.
Was ist ein Scheidenkatarrh?
Ein Katarrh ist eine Entzündung der Schleimhäute, ein Scheidenkatarrh ist also eine Scheidenentzündung. Das Wort ist aber nicht sehr gebräuchlich.
Wie fühlen sich Endometriose-Schmerzen beim Sex an?
Das ist individuell verschieden. Es kann bei bestimmten Bewegungen oder Stellungen schmerzen oder auch erst nach dem Verkehr. Auf jeden Fall sollte die zugrundeliegende Endometriose behandelt werden.
Warum haben Frauen in den Wechseljahren Schmerzen beim Sex?
Der Östrogenmangel in den Wechseljahren führt dazu, dass die Scheidenschleimhaut dünner und trockener wird, manchmal fühlt sich die Scheide dadurch auch enger an. Die Reibung beim Sex kann dann Schmerzen und Brennen auslösen. Abhilfe können ein ausgiebiges Vorspiel, Gleitmittel und ärztlich verordnete Östrogencremes oder -zäpfchen schaffen.
Wie verändert sich der Sex in den Wechseljahren?
Das ist so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Manche haben in und nach den Wechseljahren weniger Lust, viele genießen aber auch noch im höheren Alter eine aktive Sexualität. Oft wird dabei mehr Wert auf Qualität als auf Quantität gelegt. Wichtig ist, gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin herauszufinden, wie der Sex für beide schön und befriedigend gestaltet werden kann.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern.
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Dias-Amaral A, Marques-Pinto A. Female Genito-Pelvic Pain/Penetration Disorder: Review of the Related Factors and Overall Approach. Revista Brasileira de Ginecologia e Obstetricia : Revista da Federacao Brasileira das Sociedades de Ginecologia e Obstetricia. 2018 Dec;40(12):787-793. DOI: 10.1055/s-0038-1675805. PMID: 30428492; PMCID: PMC10309300. https://europepmc.org/article/MED/30428492#id376916
Robert Koch-Institut (Hrsg) (2020) Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis.
Waetjen, L. Elaine MD; Johnson, Wesley O. PhD; Xing, Guibo PhD; Hess, Rachel MD, MS; Avis, Nancy E. PhD; Reed, Barbara D. MD; Dugan, Sheila A. MD; Neal-Perry, Genevieve MD, PhD; Gold, Ellen B. PhD; for the Study of Women’s Health Across the Nation (SWAN). Patterns of Sexual Activity and the Development of Sexual Pain Across the Menopausal Transition. Obstetrics & Gynecology 139(6):p 1130-1140, June 2022. | DOI: 10.1097/AOG.0000000000004810, https://journals.lww.com/greenjournal/Abstract/2022/06000/Patterns_of_Sexual_Activity_and_the_Development_of.19.aspx
Fischiger und strenger Intimgeruch
Woher kommt eigentlich ein strenger oder fischiger Intimgeruch? In der Vagina leben eine Vielzahl verschiedener Bakterien. Im Normalfall dominieren gesundheitsförderliche Stämme wie die Laktobazillen, die Milchsäure produzieren. So entsteht ein leicht säuerlicher Geruch. Dafür müssen Frauen sich nicht schämen; er ist vielmehr ein Anzeichen für eine gesunde, gepflegte Vagina. Fauliger, hefeähnlicher oder fischiger Geruch aus der Scheide kann hingegen auf eine Infektion hindeuten.
Richtige Pflege für den Intimbereich: Klares Wasser reicht aus, um den Intimbereich zu reinigen. Reinigungsprodukte für den Körper stören die Vaginalflora, daher sollten höchstens Produkte speziell für den Intimbereich verwendet werden. So lässt sich das Risiko für eine Dysbalance der Scheidenflora und damit eventuell einhergehenden strengen Intimgeruch reduzieren.
Was tun bei verändertem Intimgeruch? Hinter veränderten, unangenehmen bzw. fischigen Gerüchen aus der Scheide können behandlungsbedürftige Erkrankungen stecken. Daher ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis notwendig, bevor eine gezielte Behandlung eingeleitet werden kann. Steckt ein Scheidenpilz hinter verändertem Intimgeruch, so kann eine Behandlung mit Antimykotika helfen, bei einer gestörten Scheidenflora eine angepasste Intimhygiene und eine Milchsäurekur.
Gesunde Vaginalflora: Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien können dabei helfen, die Scheidenflora aufzubauen und vor Infektionen zu schützen.
Ist Intimgeruch normal?
Intimgeruch betrifft viele Frauen. In den meisten Fällen ist er kein Anzeichen für ein gesundheitliches oder hygienisches Problem. Intensivere Intimgerüche können jedoch auf Hygienefehler hindeuten, Hefe- oder Fischgeruch auf eine Erkrankung.
Genau wie im Darm befindet sich in der Vagina ein Mikrobiom. Die Scheide ist von einer Vielzahl verschiedener Mikroorganismen besiedelt, darunter Milchsäurebakterien. Die in der Scheidenflora befindlichen, gesundheitsförderlichen Bakterien produzieren Milchsäure, die vor Infektionen schützt. Dadurch herrscht in der Scheide ein säuerliches Milieu: Der pH-Wert liegt normalerweise unter 4,5.1,2 So hat der weibliche Intimbereich von Natur aus oft einen leicht säuerlichen Geruch.
Mit der Pubertät und noch einmal mit der Menopause wandelt sich das Mikrobiom in der Scheide. Daher verändert sich mit den Wechseljahren der Geruch der Scheide. In den fruchtbaren Jahren dominieren die sogenannten Döderlein-Bakterien; aus diesem Grund ist dann auch von der Döderlein-Flora die Rede, auch wenn noch bis zu 250 weitere Bakterienstämme vorhanden sein können.2
Zu Infektionen mit Pilzen oder Bakterien kommt es vor allem, wenn das saure Milieu der Vagina in Ungleichgewicht gerät, etwa durch hormonelle Schwankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Wenn der Intimgeruch sich plötzlich verändert, kann das harmlose Gründe haben, aber auch auf eine Erkrankung hindeuten. Welche Ursachen dahinterstecken könnten, hängt von der Art des Scheidengeruchs ab.
Fischgeruch aus der Scheide
Bei einem fischigen Geruch aus der Scheide können eine bakterielle Vaginose (BV) oder Trichomoniasis vorliegen:
Bakterielle Vaginose (BV): Die BV ist bei geschlechtsreifen Frauen die häufigste Vaginalerkrankung. Hierbei dominieren schädliche Bakterien die Scheidenflora. Es kommt zu fischig riechendem, weißem Ausfluss. Nach dem Geschlechtsverkehr ist der Geruch stärker. Der pH-Wert der Scheide ist bei BV erhöht und liegt bei etwa 5.1. Dadurch besteht die Gefahr, dass Erreger die Scheide entlangwandern und Infektionen im Bauchraum auslösen. Das kann vor allem während der Schwangerschaft zu Komplikationen führen.
Trichomoniasis: Ein unangenehmer, stechender und fischiger Geruch im Intimbereich kann auf diese sexuell übertragbare Krankheit hindeuten, die bei Frauen vor allem im Alter von 16 bis 35 auftritt und von Parasiten ausgelöst wird, den sogenannten Trichomonaden.3 Zusätzlich zum Fischgeruch können bei einer solchen Infektion gelblicher bis grünlicher Ausfluss, Brennen, Juckreiz und Schmerzen beim Sex und Wasserlassen auftreten.
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Erinnert der Intimgeruch an Hefe, könnte eine Scheidenpilzinfektion mit dem Hefepilz Candida albicans vorliegen. Neben dem unangenehmen Geruch aus der Scheide können weißlich-krümeliger Ausfluss und Juckreiz auftreten sowie ein brennendes Gefühl insbesondere beim Geschlechtsverkehr.
Jedoch muss der Intimgeruch bei Scheidenpilz nicht unbedingt auffällig sein. Es kann auch sein, dass sich der Ausfluss eher bezüglich Menge und Konsistenz verändert, aber geruchslos ist. Typisch für Scheidenpilz ist der bereits genannte bröckelige Ausfluss.
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Metallischer Geruch im Intimbereich vor und nach der Periode
Der Intimgeruch kann während der Menstruation, insbesondere kurz davor und kurz danach, leicht metallisch sein, da Blut, welches sich in den Ausfluss mischt, Eisen enthält. Da Menstruationsblut dementsprechend zusammen mit Vaginalsekret und Ablösungen der Gebährmutterschleimhaut ausgeschieden wird, riecht es auch anders als beispielsweise das Blut, welches aus einer Schnittverletzung an der Hand austritt. Um den Eisprung herum (Ovulation) wird der Geruch hingegen meist als mild und angenhm beschrieben.
Hormonelle Schwankungen und Veränderungen des pH-Werts der Vagina während des Menstruationszyklus können also dazu beitragen, dass der Geruch sich verändert. Denn diese Schwankungen beeinflussen die Zusammensetzung und Menge der Vaginalsekrete und können das Wachstum bestimmter Bakterien fördern. Der Verzehr von eisenreichen Lebensmitteln oder die Einnahme von Eisenpräparaten kann ebenfalls den Geruch beeinflussen.
Ein metallischer Intimgeruch im Zeitraum der Periode ist also völlig normal. Besteht der Geruch jedoch länger,kann das ein Anzeichen dafür sein, dass die Blutung nicht nur mit der Menstruation zusammenhängt, insbesondere wenn weitere Symptome wie Juckreiz, ein erhöhter pH-Wert oder Schwellungen auftreten. Dann ist ein Arztbesuch unabdingbar.
Fauliger Scheidengeruch
Riecht die Scheide faulig, kann das an einem vergessenen Tampon liegen, der krankmachenden Keimen den idealen Nährboden bietet. Die Keime, welche im Menstruationsblut natürlicherweise enthalten sind, fühlen sich im feuchtwarmen Milieu eines Tampons oder einer Einlage sehr wohl und können sich dort schnell vermehren. Es entsteht schon nach wenigen Tagen ein sehr strenger, unangenehmer und fauliger Intimgeruch. Daher sollte der Tampon schnellstmöglich entfernt werden. Falls das nicht gelingt, ist umgehend ein Besuch in der frauenärztlichen Praxis oder beim Notdienst angezeigt. Andernfalls kann es zu schweren Infektionen bis hin zum gefährlichen toxischen Schock kommen.
Wechseln Sie deshalb alle paar Stunden Ihre Periodenutensilien.
Stechender Uringeruch im Intimbereich
Riecht der Intimbereich nach Ammoniak kann das auf einen Harnwegsinfekt hindeuten, oder darauf, dass Urin in die Unterwäsche gelangt ist. Ist Letzteres der Grund, nutzen Sie einfach etwas Toilettenpapier, um den Urin zu entfernen oder befördern Sie die Unterwäsche einfach in die Waschmaschine. Kommt es jedoch häufiger zu einem Ammoniakgeruch, könnte auch eine Inkontinenz vorliegen, wogegen spezielle Einlagen helfen, die den Geruch binden.
Außerdem hilft viel Trinken gegen intensiven und konzentrierten Uringeruch.
Süßlicher Scheidengeruch
Der Geruch des Intimbereichs unterliegt hormonellen Schwankungen. So kann er sich beispielsweise während einer Schwangerschaft verändern oder in den Wechseljahren süßlicher werden.
Weitere Ursachen für unangenehmen Intimgeruch
Auch mangelnde Hygiene oder falsche Pflege können hinter vermehrten Intimgeruch stecken. Bei heißen Temperaturen oder beim Sport steigt die Schweißproduktion. Im Anschluss daran kann der Intimbereich intensiver riechen. Regelmäßiges Waschen und Unterwäsche aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle helfen in diesem Fall.
Doch auch zu viel Pflege kann schädlich sein. Um den Intimbereich zu reinigen, reicht klares Wasser aus. Waschlappen sind ein Nährboden für Keime, aggressive Pflegeprodukte können die Haut irritieren und den pH-Wert der Scheide aus dem Gleichgewicht bringen. Wer nicht auf ein Reinigungsprodukt verzichten möchte, sollte auf eines zurückgreifen, das ausdrücklich für den Intimbereich gedacht ist.
Durch den Kontakt mit Sperma ändert sich der pH-Wert der Vagina ebenfalls, sodass es nach dem Verkehr vorübergehend zu Veränderungen des Intimgeruchs kommen kann.
Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.
Ist ein unangenehmer Geruch der Scheide gefährlich?
In den meisten Fällen ist ein wahrnehmbarer Scheidengeruch ganz normal oder hat harmlose Ursachen wie eine Pilzinfektion. Ganz selten kann jedoch eine Krebserkrankung für den veränderten Geruch verantwortlich sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, Veränderungen stets frauenärztlich abklären zu lassen. Auch ein fischiger Intimgeruch, der auf eine Bakterielle Vaginose hinweisen kann, ist ein wichtiges Alarmsignal, insbesondere während der Schwangerschaft. Denn eine BV gilt als wichtiger Risikofaktor für Frühgeburten und sollte schnellstmöglich abgeklärt werden. Neben einem fischigen Geruch kann auch ein erhöhter pH-Wert auf eine bakterielle Vaginose hinweisen.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Tipps gegen Intimgeruch: Hausmittel und Prävention
Um unangenehme Gerüche im Intimbereich zu vermeiden, ist geeignete Körperpflege unerlässlich. Tägliches Waschen mit klarem Wasser oder einem Reinigungsprodukt für den Intimbereich genügt.
Tampons sind möglichst nach sechs, spätestens jedoch nach acht Stunden zu wechseln und dürfen nicht über Nacht verwendet werden.4
Um zu vermeiden, dass Sperma den Scheiden-pH-Wert verändert, sind Kondome geeignet. Alternativ ist es ratsam, direkt nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen.
Vor Infektionen – nicht nur im Intimbereich – kann ein gesundes Immunsystem schützen. Eine nähr- und ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Rauchverzicht und Stressreduktion können dazu beitragen.
Oft werden bei einem fischigen Geruch der Scheide Hausmittel wie in Joghurt getränkte Tampons oder Honig empfohlen. Davon ist abzuraten, da Lebensmittel nicht für den Intimbereich gedacht sind und durch die genannten Maßnahmen sogar Erreger in die Vagina gelangen können.
Sinnvoller ist es, zunächst mit geeigneten Teststreifen den pH-Wert der Scheide zu bestimmen. Zäpfchen, Gele und Cremes für die Vagina und/oder den Intimbereich können dabei helfen, die Scheidenflora aufzubauen und den pH-Wert zu stabilisieren.
Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.
Bei plötzlichen Änderungen des Intimgeruchs ist eine Selbstbehandlung nicht ratsam. Insbesondere wenn noch weitere Symptome wie Ausfluss, Juckreiz oder Brennen auftreten, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.
Wird bei der Untersuchung eine Erkrankung als Ursache für den veränderten Intimgeruch festgestellt, muss diese behandelt werden. Je nach Erreger kommen dazu Antibiotika gegen Bakterien und Parasiten oder Antimykotika gegen Pilze zum Einsatz.
Antimykotika werden meist lokal angewendet, also an der betroffenen Stelle in Form von Zäpfchen oder Cremes. Antibiotika können – je nach Ausmaß der Infektion – auch in Tablettenform eingenommen werden.
Im Anschluss an eine solche Behandlung ist es ratsam, die geschwächte Vaginalflora wieder aufzubauen, um weitere Infektionen zu vermeiden. Das gilt auch für Antibiotikatherapien gegen Infektionen in anderen Bereichen des Körpers. Diese Wirkstoffe bekämpfen Bakterien, können aber nicht zwischen »guten« und »schlechten« unterscheiden. So wird die Vaginalflora bei einer Antibiotikatherapie auch in Mitleidenschaft gezogen. Daher kann es vor allem nach der Einnahme eines solchen Medikaments sinnvoll sein, sie mit Vaginalzäpfchen zu unterstützen.
Es wird nicht empfohlen, ergänzende Hausmittel zur Beseitigung des unangenehmen Geruchs zu verwenden. Z. B. können in Joghurt-getränkte Tampons zusätzliche Erreger in die Vagina einführen. Ebenso können parfümierte Produkte, übermäßige Intimhygiene und Scheidenspülungen das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora stören.
Aktuelle Forschung über Intimgerüche
Die Zusammensetzung einer gesunden Intimflora variiert und hängt ab von genetischen Faktoren, dem ethnischen Hintergrund und Umweltfaktoren.5
In verschiedenen Untersuchungen zeigte sich, dass die Ernährung Einfluss auf die Zusammensetzung der Vaginalflora haben könnte und damit auch auf das Risiko von Infektionen. Den Forschenden zufolge ist eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen D und E sowie Kalzium und Folat wichtig.6 Der Verzehr von viel Fett sowie kurzkettigen Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl wirkt sich hingegen negativ auf die Vaginalgesundheit aus.6
Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung deuten darauf hin, dass die Vaginalflora nicht nur eine wichtige Schutzfunktion haben, sondern auch die Fruchtbarkeit beeinflussen könnte.7 So wurde ein Zusammenhang zwischen dem Vaginalmikrobiom und dem Erfolg von künstlicher Befruchtung festgestellt.7
Forschungen zeigten: Trotz der wichtigen Funktionen einer gesunden Vaginalflora legen die meisten Frauen mehr Wert darauf, unrealistische Ansprüche an »Sauberkeit« zu erfüllen, als auf eine gesunde Vagina.
Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.
Ein starker, unangenehmer Intimgeruch kann auf eine Erkrankung hindeuten. Zu den möglichen Ursachen gehören Infektionen mit Hefepilzen, Parasiten oder Bakterien.
Was kann man gegen Scheidengeruch tun?
Leichter, säuerlicher Intimgeruch ist normal. Ein hefeähnlicher, fauliger oder Fischgeruch aus der Scheide kann hingegen auf eine Erkrankung hindeuten und eine ärztliche Behandlung notwendig machen. Vorbeugend können Scheidenzäpfchen mit Milchsäurebakterien wirken.
Was beeinflusst den Intimgeruch?
Der Intimgeruch hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Intimhygiene, der Zusammensetzung der Scheidenflora und dem Hormonstatus.
Wie merkt man, dass die Scheidenflora gestört ist?
pH-Tests für die Vagina geben Aufschluss über die Scheidenflora. Eine gesunde Vagina hat meistens einen pH-Wert von weniger als 4,5.
Wie kann ich Scheidenflora wieder aufbauen?
Bei einem gestörten Scheidenmikrobiom können Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien helfen. Das kann zum Beispiel nach einer Scheideninfektion oder der Einnahme von Antibiotika notwendig sein.
Fazit
Ein leichter, säuerlicher Geruch aus der Scheide ist normal. Riecht die Vagina jedoch faulig, nach Hefe oder Fisch, können eine Infektion oder ein vergessener Tampon dahinterstecken. Insbesondere wenn weitere Symptome wie gefärbter Ausfluss, Juckreiz oder Brennen auftreten, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.
Für die angemessene Intimhygiene reicht tägliches Waschen mit klarem Wasser aus. Wenn überhaupt, sollten nur für den Intimbereich gedachte Reinigungsprodukte dort eingesetzt werden, weil diese den pH-Wert der Vagina nicht verändern.
Wichtig für die Gesundheit im Intimbereich ist die Vaginalflora. Dominieren dort gesundheitsförderliche Bakterienstämme, schützt dies vor Infektionen. Zur gezielten Unterstützung der Scheidenflora eigenen sich Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien. Wer mag, kann zuvor mit einem speziellen Teststreifen den pH-Wert der Scheide ermitteln.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern.
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Billon, Amaury, et al. „Association of characteristics of tampon use with menstrual toxic shock syndrome in France.“ EClinicalMedicine 21 (2020)
Auriemma, Renata S., et al. „The vaginal microbiome: a long urogenital colonization throughout woman life.“ Frontiers in cellular and infection microbiology 11 (2021): 686167.
Barrientos-Durán, A.; Fuentes-López, A.; de Salazar, A.; Plaza-Díaz, J.; García, F. Reviewing the Composition of Vaginal Microbiota: Inclusion of Nutrition and Probiotic Factors in the Maintenance of Eubiosis. Nutrients2020, 12, 419. https://doi.org/10.3390/nu12020419
Günther, V.; Allahqoli, L.; Watrowski, R.; Maass, N.; Ackermann, J.; von Otte, S.; Alkatout, I. Vaginal Microbiome in Reproductive Medicine. Diagnostics2022, 12, 1948. https://doi.org/10.3390/diagnostics12081948
Rosa Ausfluss
Rosa Ausfluss kann bei Frauen Unruhe verursachen, besonders wenn er überraschend und in der Schwangerschaft auftritt. Dieser Artikel untersucht die möglichen – meist harmlosen – Ursachen von rosa Ausfluss, von normalen physiologischen Prozessen bis hin zu potenziell ernsten gesundheitlichen Problemen.
Rosa Ausfluss im Überblick Oft ist rosa Ausfluss auf beigemischtes Blut zurückzuführen, beispielsweise während der Periode oder bei einer Einnistungsblutung.
Meist ist rosafarbener Ausfluss harmlos: Dabei handelt es sich in der Regel um normalen Ausfluss, dem kleine Mengen von Blut beigemischt sind. Dies ist beispielsweise bei rosa Ausfluss vor und nach der Periode oder bei hormonellen Schwankungen häufiger der Fall.
Rosa Schmierblutungen, wenn ich keine Tage habe? Kommt es zu einer rosa oder hellroten Zwischenblutung, kann dies auch eine sogenannte Ovulationsblutung sein, die bei manchen Frauen kurz vor dem Eisprung auftritt.
Schwangerschaft und rosa Ausfluss: Die Einnistungsblutung, bei der sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut ansiedelt, ist oft mit rosa Ausfluss und mitunter auch leichten Krämpfen verbunden. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Ratgeber zu Zervixschleim nach der Befruchtung.
Kann rosa Ausfluss ein Warnzeichen sein? In selteneren Fällen ist hellroter, rosa- oder fleischfarbener Ausfluss beim Abwischen auch Anzeichen für Schwangerschaftskomplikationen, krankhafte Veränderungen oder Infektionen.
Im Zweifelsfall zum Arzt: Bei rosa Ausfluss, Schmier- oder Zwischenblutungen in der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren sollte umgehend der Gynäkologe oder die Gynäkologin aufgesucht werden, um die Ursache zu klären.
Rosa Ausfluss: meist kein Grund zur Besorgnis
Vaginaler Ausfluss ist die natürlichste Sache der Welt und ein Zeichen für die gesunde Funktion des weiblichen Körpers. Wenn sich der normale Ausfluss aber plötzlich rosa verfärbt, kann das für Frauen erst einmal beunruhigend sein. Dennoch besteht meist kein Grund zur Sorge, da rosa Ausfluss oft auf natürliche Prozesse wie die Menstruation, Hormonschwankungen oder den Eisprung zurückzuführen ist. Seltener kann er auch ein Warnzeichen für eine mögliche Erkrankung sein, wie zum Beispiel eine Infektion. Wir informieren über die verschiedenen möglichen Ursachen und klären darüber auf, wann es ratsam ist, ärztlichen Rat einzuholen.
Mögliche Ursachen für rosa Ausfluss
Ab Beginn der Pubertät sind Frauen an Scheidenausfluss gewöhnt. Mit ihm werden Keime sowie alte Hautzellen ausgeschwemmt. Dieses Sekret ist normalerweise klar bis milchig-weiß und nahezu geruchslos. Zeigen sich hingegen beim Abwischen oder beim Blick in den Slip leicht rosa oder hellrote Verfärbungen, handelt es sich vermutlich um Ausfluss, dem eine kleine Menge Blut beigemischt ist. Das kommt in den Tagen vor oder nach dem Einsetzen der Periode häufig vor und ist nicht ungewöhnlich. Durch den Kontakt mit Luft wird der Ausfluss dann aufgrund von Oxidation meist zunehmend brauner. Generell kann die Färbung zwischen hellrosa, rosa, rötlich bis bräunlich variieren.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Ist rosa Ausfluss ein Zeichen für eine Frühschwangerschaft?
Tritt rosa oder hellroter Ausfluss einige Tage nach dem Eisprung auf, handelt es sich oft um die sogenannte Nidations- oder Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut – Hinweis auf eine Frühschwangerschaft. Sie kann auch mit leichten Krämpfen verbunden sein. Allerdings wird diese rosa Blutung manchmal auch mit der Menstruation verwechselt, weil sie ungefähr sieben bis zwölf Tage nach der Befruchtung einsetzt – also etwa zu dem Zeitpunkt, an dem üblicherweise auch die Periode erwartet wird. Jedoch ist die Blutmenge bei einer Einnistung geringer, die Farbe schwächer und die Blutung kürzer. Außerdem gibt es keine Gerinnsel oder Klümpchenbildung.
Weitere mögliche Ursachen für rosa Ausfluss
Hormonstörungen: Der weibliche Hormonhaushalt ist immer wieder Schwankungen unterworfen, die mitunter rosa Ausfluss verursachen. Das kann in verschiedenen Fällen vorkommen.
Verhütungsumstellung: Der Wechsel zu einem hormonellen Verhütungsmittel wie der Pille oder der Hormonspirale führt bei vielen Frauen kurzfristig zu einer leichten Blutung, die sich als rosa oder hellroter Ausfluss zeigt.
Pille: Wenn die Antibaby-Pille mal vergessen, unregelmäßig eingekommen oder etwa aufgrund von Durchfall oder Erbrechen nicht richtig vom Körper aufgenommen wird, können leichtere rosafarbene Zwischenblutungen die Folge sein.
Pubertät und Wechseljahre: Diese Phasen bringen natürlicherweise immer wieder unregelmäßige Hormonspiegel mit sich. Das kann zu einer unregelmäßigen Menstruation oder zu rosa Ausfluss beim Abwischen führen.
Eisprung: Kurz bevor der Eierstock eine Eizelle freisetzt, steigt im weiblichen Körper der Östrogenspiegel an und die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich. Dabei kann eine leichte rosa Blutung oder rosa Ausfluss auftreten. Man spricht dann von einer Ovulationsblutung, die bei etwa fünf Prozent der Frauen auftritt.1
Geschlechtsverkehr: Ist es beim Sex etwas stürmischer zugegangen oder war die Frau nicht feucht genug, kommt es durch die Penetration manchmal zu winzigen Mikroverletzungen der Scheidenschleimhaut, die den Ausfluss rosa färben.
Gynäkologische Eingriffe: Medizinische Verfahren, wie eine PAP-Abstrichuntersuchung, eine Gebärmutterhalsbiopsie oder die Einsetzung eines Intrauterinpessars (IUP), können kurzzeitig einen rosa Ausfluss verursachen.
Wochenbett: Nach der Geburt eines Babys tritt grundsätzlich der sogenannte Wochenfluss (Lochien) auf, mit dem abgestorbenes Material und Wundgewebe aus der Gebärmutter ausgeschwemmt wird. Anfangs ist er meist kräftig hellrot bis rot. Mit der Zeit wird der Wochenfluss schwächer und die Farbe wechselt zu Rosa oder Braun und färbt sich später gelblich, bis er ganz farblos wird.
Krankhafte Veränderungen: In manchen Fällen kann rosa Ausfluss auch Hinweis auf eine Erkrankung sein. Hellrotes Blut, rosa oder fleischfarbener Ausfluss oder hellrosa Schmierblutungen kommen vor beispielsweise bei:
Entzündungen der Scheide, der Eierstöcke und Eileiter sowie der Gebärmutter
Auch Infektionen mit Herpesviren, Gonokokken, Pilzen, Trichomonaden oder Chlamydien können zugrunde liegen. In diesen Fällen ist der Ausfluss meist mit weiteren Beschwerden wie Juckreiz und Brennen, oder einem fischigen Intimgeruch verbunden.
Polypen (gutartige Wucherungen) in der Gebärmutter oder am Gebärmutterhals
Eierstockzysten
Fleischfarbener Ausfluss kann Hinweis auf Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs sein, besonders in Verbindung mit Schmerzen im Unterbauch.
Schwangerschaftskomplikationen: Leichte Blutungen in Form von rosa Ausfluss während der Schwangerschaft können Warnzeichen für eine Fehlgeburt sein. Ebenfalls möglich sind Komplikationen wie eine ektopische Schwangerschaft (Einnistung eines befruchteten Eis außerhalb der Gebärmutter) oder eine Plazentaanomalie.
Schmierblutung als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei rosa oder bräunlichem Ausfluss oft um die sogenannte Einnistungs- oder Nidationsblutung. Diese tritt auf, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Wenn man also blutet, aber seine Tage nicht hat, kann das ein Anzeichen für eine Frühschwangerschaft sein. Sicherheit gibt dann ein Schwangerschaftstest.
Während einer Schwangerschaft kommt es aufgrund der erhöhten Durchblutung und durch Veränderungen im Gebärmutterhals mitunter zu leichten Blutungen oder rosa Ausfluss, insbesondere nach einer gynäkologischen Untersuchung oder Geschlechtsverkehr.
3 Fragen an
Janette Harazin, Hebamme
1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?
„Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.„
2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?
„Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.„
3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?
„Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.„
Rosa Ausfluss durch Schwangerschaftskomplikationen
Leichte Blutungen in Form von rosa Ausfluss während der Schwangerschaft können auf eine beginnende Fehlgeburt hindeuten. Ebenfalls möglich sind Komplikationen wie eine ektopische Schwangerschaft (Einnistung eines befruchteten Eis außerhalb der Gebärmutter) oder eine subchoriale Blutung. Diese tritt normalerweise im ersten Trimester der Schwangerschaft zwischen der Plazenta und der Gebärmutterwand auf und kann sich durch Schmierblutungen aus der Scheide oder rosa Ausfluss bemerkbar machen.
Wichtig:
Rosa Ausfluss und Schmierblutungen in der Schwangerschaft sollten umgehend ärztlich abgeklärt werden.
Wann zum Arzt mit rosa Ausfluss?
Wenn rosa Ausfluss nur einmalig auftritt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Kommt es jedoch häufiger zu Zwischenblutungen und machen sich zusätzlich Schmerzen im Unterbauch oder andere Begleitsymptome bemerkbar, ist ärztlicher Rat gefragt. Ein besonderes Augenmerk sollte auf rosa Ausfluss während der Schwangerschaft und lange nach den Wechseljahren gelegt werden, da dies auf Komplikationen und krankhafte Veränderungen hindeuten kann.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Der Gynäkologe oder die Gynäkologin wird nach einem ausführlichen Anamnesegespräch zunächst Ihre Geschlechtsorgane untersuchen. Dabei kommt oft auch Ultraschall zum Einsatz. Zudem wird ein Abstrich genommen und gegebenenfalls eine Gewebeprobe, um den Verdacht auf Gewebeveränderungen auszuschließen. Je nach Diagnose kann dann im Bedarfsfall eine entsprechende Behandlung in die Wege geleitet werden. In den meisten Fällen ist rosa Ausfluss allerdings harmlos und benötigt keine weitere Therapie.
Kann auch ein Scheidenpilz zu rosa Ausfluss führen? Normalerweise ist weißer bis gelblicher Ausfluss, der bröckelig und krümelig aussieht, ein Hinweis auf Scheidenpilz. Wenn die Infektion allerdings zu starken Reizungen geführt hat, kann sich der Ausfluss mitunter leicht rosa färben.
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
FAQ: kurze Antworten auf die häufigsten Fragen bei rosa Ausfluss
Was bedeutet rosa Ausfluss?
Typischerweise tritt rosa oder fleischfarbener Ausfluss kurz vor oder nach der Periode auf, wenn sich eine kleine Menge Blut mit dem normalen Ausfluss vermischt.
Ist rosa Ausfluss ein Anzeichen für eine Schwangerschaft?
Das ist gut möglich, denn bei rosa Ausfluss nach dem Eisprung handelt es sich oft um die sogenannte Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.
Warum blute ich, obwohl ich meine Tage schon hatte?
Hellrote Zwischenblutungen können durch hormonelle Veränderungen der Frau verursacht werden. Oft regulieren sie sich von selbst. Schmierblutungen nach dem Eisprung können zudem erster Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.
Kann Scheidenpilz auch rosa Ausfluss auslösen?
Scheidenpilz äußert sich vor allem durch weißen, bröckeligen Ausfluss. Bei starken Reizzuständen durch die Infektion kann sich dieser in Ausnahmefälle auch rosa färben.
Wie sieht eine Ovulationsblutung aus?
Eine Ovulationsblutung (Mittelblutung) ist an einem rosafarbenen, leicht rötlichen Ausfluss zu erkennen. Sie tritt nur bei etwa fünf Prozent der Frauen aufgrund von Hormonschwankungen während ihres Eisprungs auf.1
Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.
Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern.
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Dasharathy SS, Mumford SL, Pollack AZ, Perkins NJ, Mattison DR, Wactawski-Wende J, Schisterman EF. Menstrual bleeding patterns among regularly menstruating women. American Journal of Epidemiology. 2012 Feb 20;175(6):536–45.
Hinweis
Ab Mai müssen Vaginalia mit lebenden probiotischen Inhaltsstoffen als Arzneimittel zugelassen sein und dürfen nicht mehr als Medizinprodukt verkauft werden. Grundlage für die Neuregelung ist die Medical Device Regulation (MDR), EU 2017/745. Betroffen sind auch Vaginaltherapeutika mit lebensfähigen Milchsäurebakterien.
Allerdings haben wir für Vagiflor® eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2028 erhalten.
Somit kann Vagiflor® bedenkenlos biszu diesem Zeitpunkt weiter vertrieben werden.