15. September 2020
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Jetzt KaufenJuckreiz im Genitalbereich der Frau, vor allem am Scheideneingang, kommt häufig vor und kann sehr belastend sein. Viele Frauen denken spontan an einen Scheidenpilz und tatsächlich ist Pilzbefall einer der häufigsten Gründe, wenn es im Intimbereich juckt. Aber das Jucken und Brennen der Scheide können auch andere Ursachen, wie zum Beispiel eine Blasenentzündung, haben.
In der Regel sind Pilzerkrankungen der äußeren Genitalien (Vulva) und der Scheide (Vagina) harmlos und lassen sich sehr wirksam behandeln. In den allermeisten Fällen wird eine Scheidenpilzinfektion durch Candida albicans ausgelöst. Quälender Juckreiz im Intimbereich ist dabei das Leitsymptom. Mit den richtigen Medikamenten lassen sich Scheidenjucken und Begleitsymptome, wie das Brennen am Scheideneingang, meist schnell und dauerhaft beseitigen. Aber was kann man noch tun, um einer juckenden und brennenden Scheide vorzubeugen oder den Juckreiz zu behandeln?
Lesen Sie in unserem Beitrag alles Wissenswerte zum Thema Juckreiz im Intimbereich:
Die meisten Frauen hatten selbst schon mindestens einmal im Leben mit Juckreiz am Scheideneingang bzw. im Schambereich zu tun. Sollten Sie also unter diesem Symptom leiden und ist es auf eine Pilzinfektion des Intimbereiches zurückzuführen, machen Sie sich keine Sorgen: Scheidenpilz kommt häufig vor und lässt sich gut behandeln. Seit Antipilz-Medikamente (Antimykotika) zur lokalen Anwendung ohne Rezept erhältlich sind, erfolgt die Behandlung eines Scheidenpilzes häufig in eigener Regie, ohne vorherigen Arztbesuch.
Dabei sollten Sie aber bedenken: Wenn die Scheide juckt und brennt, dann kann das auch andere Ursachen haben. Eine Selbstmedikation mit Antimykotika sollte deshalb beim bloßen Verdacht auf einen Scheidenpilz zeitlich begrenzt sein (siehe Abschnitt “Selbstbehandlung bei Scheidenjucken: was zu beachten ist”). Haben sich die Beschwerden wie Scheidenjucken und Brennen nach einigen Tagen nicht deutlich gebessert, sollten Sie spätestens jetzt einen Frauenarzt aufsuchen, damit eine genaue Diagnose gestellt wird.
Nicht selten ist Juckreiz im Genitalbereich auch einfach die Folge einer harmlosen Irritation zum Beispiel nach dem Sex oder dem Rasieren. Andererseits können auch weit weniger harmlose Erreger als ein Scheidenpilz hinter einem Juckreiz Schambereich und Scheideneingang stecken. Unterschiedliche Bakterien kommen ebenfalls als Auslöser in Frage und in diesen Fällen sind ganz andere Medikamente erforderlich.
Nicht nur mit Blick auf Ihre eigene Gesundheit ist es wichtig, dem Jucken der Scheide auf den Grund zu gehen. Auch Ihrem Partner zuliebe sollten Sie sich einem Arzt anvertrauen, wenn der Juckreiz hartnäckig ist oder immer wiederkommt. Denn manche Erreger sind ansteckend und können beim Sex übertragen werden.
Wo genau juckt es? Ist der Scheideneingang bzw. der äußere Genitalbereich betroffen oder entsteht der Juckreiz im Inneren der Vagina? Diese Frage ist wichtig bei der Suche nach möglichen Ursachen. Und auch Begleitsymptome können aufschlussreich sein. Oft geht Juckreiz im Intimbereich mit brennenden Missempfindungen in der Scheide einher. Ein solches Brennen spricht dafür, dass sich ein Keim – ein Pilz oder ein Bakterium – in der Scheide ausgebreitet hat.
Auch Ausfluss ist ein Symptom, das in diese Richtung weist. Farbe und Beschaffenheit des Ausflusses deuten manchmal schon auf den verantwortlichen Erreger hin. Ausfluss ist oft weißlich, kann aber auch eine andere Farbe haben. Die Konsistenz variiert je nach Erreger von flüssig bis bröckelig. Für eine eindeutige Diagnose ist jedoch ein Scheidenabstrich erforderlich. Der Blick durchs Mikroskop bringt Klarheit, ob es sich um einen Scheidenpilz (vaginale Mykose), eine bakterielle Scheideninfektion oder um ein Ungleichgewicht, eine Dysbiose (bakterielle Vaginose) handelt.
Ist der Erreger identifiziert, gilt es herauszufinden, wie genau es zu seiner Ausbreitung in der Scheide kommen konnte. Denn nur dann lässt sich verhindern, dass dies nicht wieder passiert. Manche Erreger werden beim Sex übertragen. Es kommt aber auch vor, dass sich Keime, die schon länger unbemerkt in der Scheide ansässig waren, plötzlich stark vermehren und dann Beschwerden wie Juckreiz und Brennen hervorrufen.
Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Hormonelle Veränderungen zum Beispiel: Bei einer Schwangerschaft und auch in den Wechseljahren (Menopause) kommt es zu ausgeprägten hormonellen Veränderungen, durch die sich das Keimspektrum der natürlichen Scheidenflora verschieben kann. Mitunter kann allein schon der monatliche Zyklus ausreichen, um die Scheidenflora durcheinander zu bringen. Ein weiterer – häufiger – Grund für Dysbalancen ist übertriebene Intimhygiene und auch Stress kann eine Rolle spielen. Zu heftigen Turbulenzen in der Scheide kann es bei einer Behandlung mit Antibiotika, zum Beispiel wegen eines Atemwegsinfekts, kommen. Antibiotika greifen nämlich nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien, wie beispielsweise die Milchsäurebakterien der Intimflora, an, sodass es zu einem Milchsäurebakterienmangel kommen kann. In der Folge erhöht sich das Risiko, dass sich pathogene Keime (Krankheitserreger) in der Scheide ansiedeln und vermehren können.
Wie genau kommt es zu diesen lästigen Beschwerden? Eine übermäßige Vermehrung von Pilzen oder Bakterien führt zu einer Irritation der hochempfindlichen Schleimhaut im Intimbereich, in der freie Nervenendigungen dicht an dicht liegen. Es kommt zu Entzündungsreaktionen und dabei zu einer Reizung der sensiblen Nervenfasern.
Jucken und Brennen im Innern der Vagina sowie im Bereich des Scheideneingangs, der Schamlippen und des Venushügels sind mögliche Folgen. Ausfluss sowie eine gerötete Schleimhaut deuten ebenfalls auf eine Entzündung im Genitalbereich hin.
Manchmal jedoch lassen sich keine Erreger nachweisen, die für Juckreiz und brennende Missempfindungen verantwortlich sein könnten. In diesen Fällen sind die äußeren Genitalien und nicht das Scheideninnere betroffen. Verschiedene Gründe für eine solche Vulvodynie werden diskutiert, im individuellen Fall bleiben die Ursachen aber meist rätselhaft. Die Behandlung erfolgt mehrgleisig: Beckenbodentraining, Entspannungsverfahren, aber auch verschiedene Medikamente können die Beschwerden bei Vulvodynie lindern.
Bakterien in der Scheide sind ganz normal. Denn die Scheide wird von einer natürlichen Mikroflora besiedelt, die in erster Linie aus „guten Bakterien“ besteht. Vor allem Milchsäurebakterien zählen dazu, denn sie spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass sich schädliche Keime nicht im Genitalbereich ausbreiten können. So unterstützen schützende Laktobazillen unser Immunsystem auf natürliche Weise. Eine Win-win-Situation.
Juckende Scheide: Pilz oder nicht? (istock.com/arcyto)
Die Milchsäurebakterien (Laktobazillen) ernähren sich von Glykogen, einem Zucker, der von den Zellen der Vaginalschleimhaut freigesetzt wird. Diesen Zucker verarbeiten die Bakterien zu Milchsäure und schaffen so in der Scheide ein saures Milieu. Der Säuremantel der Scheide stellt eine Barriere dar, an der viele Krankheitserreger scheitern. Bei deren Bekämpfung werden die Milchsäurebakterien von anderen ‘Mitgliedern’ der natürlichen Scheidenflora unterstützt. Eine gut funktionierende Abwehr ist ‘Teamarbeit’. Und deshalb ist es wichtig, dass die Zusammensetzung der Scheidenflora stimmt.
Ein paar „böse Bakterien“ können ruhig schon mal dazwischen sein. Das ist nicht schlimm, solange es den „Guten“ gelingt, sie in Schach zu halten. Gerät das Scheidenmilieu allerdings aus der Balance, wird die lokale Abwehr geschwächt. Dann kann es passieren, dass sich ansässige, zur Aggressivität neigende Keime stark vermehren und Entzündungsreaktionen mit Jucken und Brennen provozieren. Oder es dringen von außen Krankheitserreger ein und machen sich breit, weil die lokale Abwehr es nicht schafft, die ‘Angreifer’ aus dem Verkehr zu ziehen.
Eine wichtige Rolle bei Juckreiz im Schambereich spielen die Hormone. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen hält die Scheide feucht. Nimmt die Östrogenproduktion ab, bildet die Schleimhaut der Scheide weniger Sekret. Scheidentrockenheit ist die Folge. Viele Frauen in den Wechseljahren leiden darunter, aber auch sonst kommt Scheidentrockenheit infolge eines Östrogenmangels vor. Eine trockene Scheide ist anfälliger, und es kommt leichter zu Rissen in der Schleimhaut – winzige Verletzungen, die mit Jucken einhergehen können. Vor allem beim Sex besteht Verletzungsgefahr. Beim Sex kann Scheidentrockenheit zudem sehr störend und auch schmerzhaft sein.
Hinzu kommt, dass Östrogenmangel die natürliche Scheidenflora durcheinanderbringen kann. Östrogen hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Scheidenmilieu und auf die lokalen Abwehrmechanismen. Das weibliche Geschlechtshormon reguliert nämlich die Zuckerproduktion der Schleimhautzellen: Bei hohen Östrogenspiegeln wird viel Zucker produziert, bei niedrigen Spiegeln wenig. Dadurch verändert sich das Nahrungsangebot für die Milchsäurebakterien. Bei niedrigen Östrogenspiegeln und geringem Zuckerangebot nimmt die Anzahl der Milchsäurebakterien tendenziell ab, und das wiederum schwächt die Säurebarriere. Scheidentrockenheit tut sein Übriges, denn auch dadurch verschlechtern sich die Lebensbedingungen der schützenden Milchsäurebakterien.
Hygiene im Intimbereich ist für Gesundheit und Wohlbefinden besonders wichtig. Aber manche Frauen tun zu viel des Guten. Häufiges, intensives Reinigen des Genitalbereichs greift den natürlichen Säuremantel der Scheide an. Seifen und parfümierte Duschgels können die Schutzschicht schädigen und so das Infektionsrisiko erhöhen. Es wird deshalb empfohlen, den äußeren Intimbereich nur mit klarem, lauwarmem Wasser zu reinigen. Das ist völlig ausreichend. Wer sich damit nicht wohl fühlt, sollte spezielle Reinigungsprodukte für den sensiblen Intimbereich verwenden. Von Spülungen der Scheide ist dringend abzuraten. Das gilt auch und ganz besonders bei Anzeichen einer Infektion wie Juckreiz und Brennen. Scheidenspülungen sind keine geeignete Maßnahme, um eingedrungene Erreger zu entfernen. Sie machen im Gegenteil alles nur noch schlimmer, weil sie die natürliche Scheidenflora durcheinanderbringen und die lokale Abwehr schwächen.
Auch nach der Intimrasur kann die Scheide jucken. Meist tritt der Juckreiz nach ein bis zwei Tagen auf, wenn die Haare nachwachsen. Das Jucken kann mit Hautveränderungen wie kleinen rötlichen Pickeln einhergehen, die aber – ebenso wie der Juckreiz – in der Regel von selbst wieder verschwinden. Allerdings sollte die Intimrasur möglichst keine Miniverletzungen hervorrufen, die sich entzünden könnten.
Viele Frauen berichten, dass sie in stressigen Zeiten besonders anfällig sind für einen Scheidenpilz. Offenbar schlägt Stress nicht nur auf den Magen, sondern beeinträchtigt auch die Abwehrkräfte im Genitalbereich. Das passt gut zu Ergebnissen, denen zufolge die Psyche einen starken Einfluss auf unsere Fähigkeit hat, Krankheitserreger erfolgreich abzuwehren. Im letzten Detail sind die Verbindungswege zwischen Psyche und Immunsystem noch nicht entschlüsselt, aber niemand zweifelt heute mehr daran, dass es diese Verbindungen gibt. So zählt Stress zu den Risikofaktoren, die einen Scheidenpilz begünstigen.
Rund 40 Prozent aller Frauen mit Juckreiz im Intimbereich leiden an einer Pilzinfektion. In vielen Fällen – aber keineswegs immer – steckt also ein Pilz hinter dem Scheidenjucken. Bei einer Vaginalmykose breitet sich der Pilz im Scheideninneren aus, bei der Vulvovaginalmykose sind auch die äußeren Genitalien betroffen. In den allermeisten Fällen handelt es sich um den Hefepilz Candida albicans.
Dieser Pilz findet in der Scheide optimale Lebensbedingungen vor und gehört in begrenztem Umfang zum normalen Keimspektrum. Oft wird er auch aus dem Darm in die Scheide verschleppt. Da sich Candida albicans – ebenso wie die Milchsäurebakterien – von Zucker (Glykogen) ernährt, kann sich der Pilz bei hohem Zuckerangebot in der Scheide besonders stark vermehren. In der späten Schwangerschaft zum Beispiel ist das Glykogenangebot infolge der hohen Östrogenspiegel für den Pilz optimal, weshalb Schwangere vor allem in den letzten Monaten vor der Geburt häufig an einer Pilzbesiedelung der Scheide leiden. Nach dem Versiegen der Östrogenproduktion in den Wechseljahren sind Pilzinfektionen dagegen selten.
Ein hohes Zuckerangebot allein führt aber in der Regel noch nicht zu einer ungezügelten Vermehrung von Candida albicans. Der Pilz breitet sich nur dann aus, wenn die Abwehrmechanismen geschwächt sind. Das ist unter anderem nach der Behandlung mit einem Breitbandantibiotikum der Fall. Antibiotika, die zum Beispiel bei einer Blasenentzündung verabreicht werden, töten nicht nur die Erreger, auf die man es abgesehen hat. Leider werden auch die „guten Bakterien“ der Scheidenflora – also die Milchsäurebakterien – dezimiert. In der Folge leiden viele Frauen nach einer Antibiotikabehandlung an einer Scheidenpilzinfektion. Übermäßige Intimhygiene kann wie gesagt einen ähnlichen Effekt haben. Und auch manche Erkrankungen können die Abwehr schwächen. Diabetes mellitus – die Zuckerkrankheit – gehört dazu. Frauen mit Diabetes sind u.a. aufgrund eines erhöhten Glukosespiegels und einer verminderten Immunabwehr besonders anfällig für Pilzinfektionen der Scheide – und somit für Symptome wie das Jucken und Brennen der Scheide.
Starker Juckreiz im Intimbereich ist das Leitsymptom, unter dem die meisten Frauen mit Scheidenpilz leiden. Brennende Missempfindungen in der Scheide können später hinzukommen oder das Jucken ablösen. Typisch ist darüber hinaus ein weißlicher, leicht bröseliger Ausfluss. Der Ausfluss ist geruchlos, was ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber bakteriellen Infektionen ist. I
n einigen Fällen gehen Vaginalmykosen mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen einher, weil die Erreger auf die Harnröhre übergreifen können. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Pilzinfektionen und bakterielle Infektionen nicht. Auch der Geschlechtsverkehr kann bei allen Infektionen der Scheide schmerzhaft sein.
Verschiedene Bakterien kommen bei Anzeichen einer Scheideninfektion als „Täter“ in Frage. In den meisten Fällen handelt es sich um Bakterien, die in geringer Anzahl schon vorher in der Scheide angesiedelt waren und bislang in Schach gehalten wurden. Infolge eines veränderten Scheidenmilieus und einer lokalen Abwehrschwäche haben sie sich diese Bakterien nun aber stark vermehrt. Sie gewinnen die Oberhand und werden plötzlich auffällig. Die Scheide brennt und produziert einen Ausfluss, der Entzündungszellen und abgetötete Erreger enthält.
Ist das Bakterium Gardnerella vaginalis verantwortlich, hat der weißlich-gräuliche Ausfluss einen stark fischigen Geruch. Typisch für eine starke Vermehrung von Streptokokken ist dagegen ein Ausfluss von grünlich-gelber Färbung.
Auch bei sexuell übertragbaren Infektionen (Sexually Transmitted Diseases – STI) sind Scheidenjucken und Scheidenbrennen gängige Symptome. Zu den häufigsten STI zählen Infektionen mit Chlamydien, die in vielen Fällen stumm verlaufen. Symptomatische Verläufe gehen mit Juckreiz, Brennen und eitrigem Ausfluss einher. Ähnliches gilt für die Gonorrhö, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae hervorgerufen wird. Diese im Volksmund als „Tripper“ bezeichnete Geschlechtskrankheit ist – wie einige andere auch – in den letzten Jahren wieder auf dem Vormarsch. Tabuisierung sowie Sorglosigkeit infolge mangelnder Aufklärung tragen maßgeblich dazu bei.
Schon mal was von Trichomonas vaginalis gehört? Der Einzeller zählt zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern, ist aber laut Umfragen so gut wie unbekannt. Er ruft ebenfalls Scheidenjucken und -brennen sowie einen scharf riechenden Ausfluss hervor. Weiterhin unterschätzt werden Infektionen mit Herpes-simplex-Viren. Grundsätzlich ist es wichtig, sexuell übertragbare Infektionen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Für die meisten STIs stehen wirkungsvolle Medikamente zur Verfügung, mit denen sich die Infektionen ausheilen und drohende Komplikationen verhindern lassen.
Hinweis: Hartnäckiger Juckreiz am äußeren Genitalbereich kann in seltenen Fällen auch Hinweis auf eine Krebserkrankung sein. Juckreiz als Frühsymptom geht oft mit Hautveränderungen einher, kleinen rötlichen Verhärtungen oder Flecken, die an Warzen und Narben erinnern. Gebärmutterhalskrebs kann ebenfalls zu Juckreiz im Genitalbereich führen.
Neben den verschiedenen Ursachen, die einen Juckreiz auslösen können, gibt es auch eine Reihe an Risikofaktoren, welche einen Scheidenpilz begünstigen. Dieser geht wiederum mit dem Leitsymptom Juckreiz einher:
Angesichts der Vielfalt möglicher Ursachen sollte Juckreiz im Intimbereich von einem Arzt abgeklärt werden. In den meisten Fällen sind Mikroorganismen für den Juckreiz verantwortlich. Aber nicht immer liegt eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien vor. So kann auch Trockenheit der Scheide, die in der Regel hormonell bedingt ist, mit Juckreiz einhergehen. Manchmal allerdings bleiben die Auslöser von Juckreiz und brennenden Missempfindungen im Genitalbereich auch rätselhaft.
Eine exakte Diagnose ist Voraussetzung für eine gezielte Therapie, die sich an den aktuellen medizinischen Leitlinien orientiert. In den meisten Fällen gibt es Therapiemöglichkeiten, die darauf abzielen, die Ursachen des Juckreizes und anderer Beschwerden im Intimbereich zu beseitigen. Pilzinfektionen werden mit Antimykotika behandelt, bakterielle Infektionen mit Antibiotika. In den Leitlinien ist auf der Basis der vorliegenden Studiendaten festgehalten, welche Medikamente gegen welche Erreger am besten wirken. In dieser Hinsicht gibt es bei Bakterien und auch bei Pilzen relevante Unterschiede.
Pilzinfektionen der äußeren Genitalien und/oder der Scheide werden in der Regel mit Cremes und Vaginaltabletten behandelt. Viele Antimykotika zur lokalen Anwendung sind heute freiverkäuflich, erfordern also kein ärztliches Rezept. Die Selbstbehandlung hat entsprechend an Bedeutung gewonnen. Auf den reinen Verdacht hin, eine Pilzinfektion könnte für den Juckreiz im Intimbereich verantwortlich sein, sollten Sie aber auch diese freiverkäuflichen Medikamente nicht über einen längeren Zeitraum anwenden. Nach ein paar Tagen sollten die Beschwerden verschwunden sein oder sich doch zumindest deutlich gebessert haben. Ist dies nicht der Fall, steckt vermutlich etwas anderes dahinter. Zur Abklärung sollte spätestens jetzt ein Arztbesuch erfolgen.
Schwangeren, die infolge der hormonellen Umstellung häufiger unter Pilzinfektionen leiden, ist von einer Behandlung in eigener Regie grundsätzlich abzuraten. Sie sollten bei immer einen Arzt zu Rate ziehen, wenn die Scheide juckt oder brennt. Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Pilzinfektion sind in der Schwangerschaft ebenso gut und ohne Risiko für den Embryo.
Die Ursachen für Juckreiz im Genitalbereich sind vielfältig. Pilzinfektionen und auch bakterielle Infektionen der Scheide spielen dabei die Hauptrolle. Doch es gibt wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung. Diese zielt in erster Linie darauf ab, es den Erregern schwer zu machen, sich im Bereich der äußeren und inneren Genitalien anzusiedeln und auszubreiten. Wichtig ist dabei der Schutz des natürlichen Scheidenmilieus, das eine wirksame Barriere für Krankheitserreger darstellt. Mit den folgenden Verhaltenstipps können Sie selbst viel dazu beitragen, dass die natürliche Abwehr im Schambereich gut funktioniert und Erreger außen vor bleiben, die Scheidenjucken verursachen.
Das regelmäßige Wechseln der Unterwäsche, die Vermeidung von Kunstfasern und zu enger Kleidung, sowie die Verwendung schonender Waschmittel gehören ebenso dazu wie eine ausgewogene und gesunde Ernährung und Verhütung beim Sex.
Um Pilzinfektionen der Scheide und/oder äußeren Genitalien in den Griff zu bekommen, ist zusätzlich die Stärkung der lokalen Abwehrmechanismen sinnvoll. In der Regel ist die lokale Abwehr geschwächt, wenn sich Pilze in der Scheide ausbreiten. Mögliche Begleiterkrankungen, die eine Scheidenpilzinfektion begünstigen, sollten ärztlich abgeklärt sein. Folge einer geschwächten, vaginalen Abwehr kann eine vorangegangene Antibiotikaeinnahme sein.
Nach der Einnahme von Antibiotika hat sich das Keimspektrum in der Scheide häufig verschoben. So zerstört das Medikament nicht nur Krankheitserreger wie beispielsweise die einer Erkältung, sondern es greift auch nützliche Bakterien, wie die Milchsäurebakterien der Scheide, an.
Mit natürlichen Milchsäurebakterien, die in Form von Vaginalzäpfchen in die Scheide eingebracht werden, lässt sich der natürliche Säuremantel der Scheide wiederherstellen und stabilisieren. Bei akuten Pilzinfektionen des Intimbereiches stehen hingegen bewährte Antimykotika für eine sichere Behandlung zur Verfügung.
Außerdem steht ein vaginaler pH-Wert Selbsttest zur Verfügung, mit dem Sie den pH-Wert der Scheide selbständig bestimmen können. Der pH-Wert gibt an, wie sauer das Scheidenmilieu ist. Durch die Milchsäure, die von den Laktobazillen gebildet wird, herrscht in der Scheide normalerweise ein saures Milieu. Durch Antibiotika, aber auch durch andere Einflüsse, kann sich die Dichte der Milchsäurebakterien verringern. In der Folge steigt der pH-Wert in der Scheide an, wobei die 4,4-Marke nicht überschritten werden sollte.
Bei höheren Werten besteht die Möglichkeit, den schützenden Säuremantel durch Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien wiederaufzubauen. Eine regelmäßige Selbsttestung des vaginalen pH-Wertes empfiehlt sich vor allem für Frauen, die in der Vergangenheit bereits häufiger mit Scheideninfektionen zu tun hatten.
Wir wünschen Ihnen alles Gute.
Herzlichst, Ihr Vagiflor®-Team
Stand: 10/2020
Quellenangabe
Hintergrundinformationen zu Symptomen, Ursachen, Diagnose & Behandlungsmöglichkeiten bei Scheidenpilz.
WeiterlesenMilchsäurebakterien (Laktobazillen) sind essentiell für die Gesundheit des weiblichen Intimbereichs, da sie den Säuregrad der vaginalen Flora bestimmen. Das saure Milieu der Scheide verhindert, dass sich Krankheitserreger vermehren. Aber verschiedene Ursachen können zu einem Mangel an Milchsäurebakterien führen.
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