Zervixschleim & Zyklus
Der Zervixschleim, ein wichtiger Indikator für die Fruchtbarkeit einer Frau, durchläuft im Menstruationszyklus verschiedene Phasen, die Aufschluss über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage geben können. Der Artikel beleuchtet, wie sich die Beschaffenheit des Zervixschleims von trocken über cremig bis hin zu flüssig und fadenziehend verändert, abhängig von den hormonellen Schwankungen im Zyklus. Diese natürlichen Veränderungen können Frauen nutzen, um ihre fruchtbarsten Tage zu bestimmen oder um Anzeichen einer frühen Schwangerschaft zu erkennen.
- Was verrät Zervixschleim über Fruchtbarkeit und Zyklus?
- Aufgaben & Qualität des Zervixschleims
- Kann man die Qualität des Zervixschleims verbessern?
- Phase 1: Menstruation
- Phase 2: Zervixschleim nach der Periode
- Phase 3: Zervixschleim vor dem Eisprung
- Phase 4: Zervixschleim während des Eisprungs
- Phase 5: Zervixschleim nach dem Eisprung und vor der Periode
- Zervixschleim für die natürliche Familienplanung – mit technischer Unterstützung
- Ausfluss vor der Periode: Schwangerschaft oder Warnsignal?
Alles Wichtige zum Zervixschleim
Der Zervixschleim kann nicht nur viel über den Zyklus verraten, sondern auch über Fruchtbarkeit und Gesundheit.
- Was verrät der Zervixschleim über Fruchtbarkeit & Zyklus? Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
- Aufgaben und Qualität des Zervixschleims: Die Qualität des Zervixschleims verändert sich im Laufe eines Zyklus und übernimmt unterschiedliche Aufgaben. Je nach Phase des Zyklus erschwert oder erleichtert seine Beschaffenheit den Spermien den Weg zur Gebärmutter. Außerdem hält er Krankheitserreger fern und filtert Spermien nach ihrer Qualität.
- Veränderung des Zervixschleims nach der Einnistung und Befruchtung: Vermehrter rot-bräunlicher, aber auch weißer und cremiger bis dünnflüssiger Ausfluss, kurz vor dem üblichen Beginn der Periode, kann ein erstes Anzeichen für eine beginnende Schwangerschaft sein.
- Kann man die Qualität des Zervixschleims verbessern? Wenn in der fruchtbaren Zeit des Zyklus kein oder kaum Zervixschleim vorhanden ist, kann man die Qualität und Menge mitunter fördern und verbessern. Da der Schleim größtenteils aus Wasser besteht, ist zunächst reichliches Trinken der beste Tipp – etwa zwei bis drei Liter pro Tag. Gut geeignet sind Wasser, Kräuter- oder Früchtetees bzw. sog. Kinderwunschtees.
Was verrät Zervixschleim über Fruchtbarkeit und Zyklus?
Der weibliche Ausfluss besteht neben abgeschilferten Zellen der Scheidenschleimhaut zum größten Teil aus dem sogenannten Zervixschleim. Dabei handelt sich um ein Sekret, das in den Drüsen des Gebärmutterhalses (Zervix, Cervix uteri) produziert wird. Neben einem großen Teil Wasser besteht Zervixschleim zudem aus Muzinen (Schleimstoffe), Aminosäuren, Salzen, Zucker und Enzymen, und er erfüllt mehrere wichtig Aufgaben. Er wird auch als Sekret des Muttermundes bezeichnet.
Unter dem Einfluss der Hormone Östrogen und Progesteron verändern sich im Laufe eines Zyklus die Farbe bzw. Durchsichtigkeit, Konsistenz, pH-Wert und Menge des Schleims. Üblicherweise wandelt er sich von trocken zu flüssig, von cremig zu zäh-fadenziehend, von fein spinnbar zu klebrig.
Diese Veränderungen sind natürlich und vollkommen normal. Die Beschaffenheit des Zervixschleim kann vielfach sogar interessante Informationen liefern – so lassen sich etwa wichtige Rückschlüsse auf den Eisprung und die Fruchtbarkeit ziehen. Also darauf, ob man sich im Zyklus vor, während oder nach dem Eisprung befindet. Und auch nach der Befruchtung und Einnistung kann der veränderte Zervixschleim ein erstes Anzeichen für die beginnende Frühschwangerschaft sein. Es handelt sich also um einen normalen Bestandteil des gesunden Ausflusses.
Auf eventuelle Erkrankungen im Genitalbereich deuten eher veränderter Geruch, blutiger Ausfluss oder gelbliche und grünliche Farbveränderungen hin, aber nicht eine schwankende Menge und Konsistenz.
Wichtig:
Scheidenausfluss ist etwas ganz Natürliches. Treten dabei allerdings Beschwerden oder eine ungewöhnliche Menge, Farbe und Beschaffenheit auf, ist ärztlicher Rat gefragt. Solche Veränderungen können auf Infektionen oder andere Erkrankungen hindeuten.
Gelb, grün, braun oder rosa?
Ausfluss – was Farbe und Konsistenz verraten
Jede Frau zwischen Pubertät und Wechseljahren kennt Scheidenausfluss, medizinisch auch Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt. Die Absonderung von Sekret aus der Vagina ist etwas ganz Normales und in der Regel kein Krankheitszeichen.
Aufgaben & Qualität des Zervixschleims
Die Qualität bzw. Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims verändern sich im Lauf eines Zyklus. Mal ist er dick, weißlich und undurchlässig und schützt den Muttermund so vor eindringenden Keimen oder auch vor Spermien, wenn die Eizelle noch nicht befruchtungsfähig ist. Dann ist er wieder flüssiger, glasiger und spinnbarer, um den Spermien das Durchkommen zu erleichtern. Hat der weiße und spinnbare Zervixschleim etwa die Konsistenz von rohem Eiweiß und zieht zwischen den Fingern Fäden, ist dies die fruchtbarste Zeit.
Funktionen und Aufgaben des Zervixschleims in der Übersicht:
- In der unfruchtbaren Zeit bildet der zähe und dicke Schleim eine undurchdringliche physikalische Barriere für Spermien, sodass diese nicht zur Gebärmutter (Uterus) vordringen können.1Am Scheideneingang ist dann oft kein Schleim spür- und sichtbar.
- Darüber hinaus schirmt er die Gebärmutter vor Bakterien und anderen Krankheitserregern ab.2
- In der fruchtbaren Zeit um den Eisprung (Ovulation) herum sorgt seine wässrige, spinnbare Beschaffenheit dafür, dass die Spermien leichter hindurchschwimmen, in die Gebärmutter aufsteigen und zur Eizelle gelangen können. Der Zervixschleim ist dann weißlich bis gelblich und wandelt sich von klumpig und zäh, hin zu elastisch, bis er an den fruchtbarsten Tagen dann sehr dünnflüssig wird, ähnlich wie Wasser oder rohes Eiweiß. Das Fädenziehen (Spinnbarkeit zwischen den Fingern) ist sehr typisch für Zervixschleim an fruchtbaren Tagen.
- Zervixschleim filtert Spermien mit schlechter Morphologie und Beweglichkeit heraus, damit nur eine Minderheit tatsächlich in den Gebärmutterhals vordringt.3
- Der Zervixschleim schafft außerdem einen Ausgleich zum sauren Milieu in der Vagina und enthält Antikörper, die Krankheitserreger fernhalten. Spermien können in der Flüssigkeit und dem neutralen bis basischen Bereich (pH-Wert 7 bis 7,5) während der fruchtbaren Tage verharren und somit länger überleben. Denn im ansonsten sauren Milieu der Scheide (pH-Wert 3,8 bis 4,4) überleben Spermien nur wenige Stunden.3,4
Kann man die Qualität des Zervixschleims verbessern?
Wenn in der fruchtbaren Zeit des Zyklus kein oder kaum Zervixschleim vorhanden ist, kann man die Qualität und Menge mitunter fördern und verbessern. Da der Schleim größtenteils aus Wasser besteht, ist zunächst reichliches Trinken der beste Tipp – etwa zwei bis drei Liter pro Tag. Gut geeignet sind Wasser, Kräuter- oder Früchtetees. Alkohol hingegen entzieht dem Körper Wasser.
Auch soll Grapefruitsaft die Produktion des Zervixschleims anregen, da er den Östrogenabbau im Körper verzögert. Bestätigende Studien gibt es dazu allerdings nicht.
Zudem kann regelmäßiger Verzehr von Lachs hilfreich sein. Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren reguliert den Hormonhaushalt, unterstützt den Eisprung und wirkt sich positiv auf die Bildung von Zervixschleim aus.5
Vitamin B kann die Konsistenz des Zervixschleims ebenso verbessern. Es ist zum Beispiel in Spinat, Grünkohl, Rosenkohl, Orangen und Tomaten enthalten.
Eine gesunde Ernährung hat somit vor allem Auswirkungen auf einen regelmäßigen und gesunden Zyklus, der dann auch die Eireifung verbessert.
Mein persönlicher Tipp ist, auf das eigene Körpergefühl zu hören, das erachte ich aber grundsätzlich für sehr wichtig und hilfreich. Zur Familienplanung ist es gut zu wissen, inwieweit sich der Zervixschleim an den fruchtbaren Tagen verändert. Zur Verhütung sollte man sich aber dennoch im Klaren sein, dass trotz aller Beobachtungen eine Schwangerschaft eintreten kann.
Janette Harazin
Hebamme
Normale Veränderungen des Ausflusses während des Zyklus
Dass sich Konsistenz und Aussehen des Zervixschleims innerhalb eines Zyklus wandeln, ist ein natürlicher Prozess, welcher optimale Bedingungen für die Fortpflanzung schaffen soll. Dabei durchläuft der Ausfluss im Zyklus mehrere Phasen.
Phase 1: Menstruation
Der erste Tag der Monatsblutung markiert auch den ersten Tag des Zyklus. In dieser Zeit sind die Spiegel von Östrogen und Progesteron niedrig und es wird kaum oder auch gar kein Zervixschleim produziert. Aufgrund der Periode nehmen Frauen ihn sowieso nicht wahr.
Phase 2: Zervixschleim nach der Periode
In den ersten Tagen kurz nach der Periode ist nahezu kein Zervixschleim vorhanden bzw. er tritt nicht aus der Scheide aus. Der Scheideneingang fühlt sich trocken bis schwach feucht an. Das rührt auch daher, da der zähe und undurchlässige Schleim zu diesem Zeitpunkt vor allem innerhalb der Scheide bleibt, um Spermien den Weg zur Gebärmutter zu versperren und Keime fernzuhalten. In dieser Zeit kann der Ausfluss auch leicht gelblich oder klumpig sein.
Phase 3: Zervixschleim vor dem Eisprung
Erst in den nächsten Tagen des Zyklus steigt der Östrogenspiegel und die Menge des Zervixschleims nimmt zu. In dieser Phase variieren Konsistenz und Farbe von Frau zu Frau. Der Zervixschleim ist meist milchig-trüb, kann aber auch gelblich sein und ist eher dickflüssig, klebrig oder klumpig. Zum bevorstehenden Eisprung hin wird er dann immer cremiger, weiß und schließlich dünnflüssig und spinnbar. Wenn man vermehrt Zervixschleim feststellen kann, der zwischen den Fingern Fäden zieht und der Scheideneingang langsam feuchter wird, ist dies ein Zeichen dafür, dass man kurz vor dem Eisprung ist.
Phase 4: Zervixschleim während des Eisprungs
Je mehr Östrogen gebildet wird, umso mehr verflüssigt sich der Ausfluss. In der Zeit um den Eisprung herum wird der Zervixschleim klarer, dünnflüssig, glitschiger und zunehmend eiweißartig bzw. geleeartig und spinnbarer. Er kann auch durchsichtig sein, teilweise gemischt mit weißen Schlieren. Die Vagina ist insgesamt nasser. Die Chance, dass sich ein Ei im Eileiter befindet, ist jetzt am höchsten. Doch fruchtbarkeitstypischer Zervixschleim ist keine Garantie für fruchtbare Tage. Nach dem Eisprung bleiben noch etwa 24 Stunden Zeit für die Befruchtung.
Phase 5: Zervixschleim nach dem Eisprung und vor der Periode
Nach dem Eisprung (Platzen des Follikels), und somit kurz vor der nächsten Periode, nimmt die Östrogenproduktion ab und es wird wieder mehr Progesteron produziert. Der Follikel wird zu einem Gelbkörper (Corpus luteum), nach dem das „Gelbkörperhormon“, wie Progesteron auch genannt wird, übrigens benannt wurde. Wenn das Ei gesprungen ist, wandelt sich die Konsistenz des Zervixschleims unter Einfluss des Gelbkörperhormons wieder, hin zu cremigem bis klumpigem oder zähflüssigem Ausfluss. Die Farbe ist dann meist weiß bis gelblich. Der Zervixschleim ist vor der Periode somit wieder undurchlässiger für Sperma, da die Schutzmechanismen, die während der fruchtbaren Tage für kurze Zeit heruntergefahren wurden, wieder aktiv sind.
Fand jedoch während der fruchtbaren Phase eine Befruchtung statt, verändert sich der Zervixschleim nach dem Eisprung natürlich auf andere Art und Weise. Insbesondere nimmt die Menge dann kurz vor dem Moment deutlich zu, an dem normalerweise die Periode einsetzen würde. Der Zervixschleim bleibt dann dünnflüssig bzw. gelee- oder eiweißartig, anstatt wieder zäh und undurchlässig zu werden.
Schmierblutung als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft
Wie sich der Zervixschleim nach der Befruchtung verändert
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Veränderung und Abgrenzung des Zervixschleims
Nicht nur der Zyklus kann sich auf Qualität und Beschaffenheit des Zervixschleims und Scheidenausflusses auswirken. Zudem muss das Sekret etwa von Erregungsschleim unterschieden werden, damit die Zervixschleimbeobachtung zur natürlichen Familienplanung (NFP) genutzt werden kann.
Folgende Dinge können den Zervixschleim verändern:
- Antihistaminika: Sekretverdickende Mittel, die beispielsweise bei Pollenallergien eingenommen werden, können nicht nur die Nase austrocknen und die Tränenproduktion verringern, sondern auch die Konsistenz und Qualität des Zervixschleims verändern, was die Beobachtung und Auswertung für die NFP erschwert. Dadurch kann die Auswertung erschwert werden, da die Menge des Schleims abnimmt und es den Spermien etwas schwieriger machen kann.
- Veränderung des Hormonhaushalts: Da die Beschaffenheit und Menge des Zervikalschleims von den Hormonen Östrogen und Progesteron beeinflusst werden, kann auch eine Veränderung des Hormonhaushalts das Sekret beeinflussen. Und Hormone können aus verschiedensten Gründen aus der Balance gerate, etwa durch Medikamente, ungesunde Ernährung und Stress.
- Erregungsschleim: Es ist wichtig, den Erregungsschleim vom Zervixsekret zu unterscheiden. Der Erregungsschleim des Körpers ist ebenfalls klar und bildet Fäden. Wenn Sie erregt sind, können Sie Ihren Zervixschleim nicht richtig auswerten. Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um Erregungsschleim handelt, können Sie ihn in Wasser auflösen. Im Gegensatz zum Gebärmutterhalsschleim löst sich Erregungsschleim auf.
- Veränderter Ausfluss: Auch Erkrankungen können den Ausfluss verändern. Nicht jede farbliche Veränderung des Scheidensekrets ist bedenklich. Treten jedoch zusätzlich ein strenger Geruch, Juckreiz oder Brennen auf, ist Vorsicht geboten.
Zervixschleim für die natürliche Familienplanung – mit technischer Unterstützung
Frauen können mit modernen Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) durch Beobachtung des Zervixschleims sowie Temperaturmessung das Zeitfenster im Monatszyklus ermitteln, in dem sie fruchtbar sind. Spezielle Smartphone-Apps oder Tracker unterstützen und vereinfachen dies.
Hier einige Beispiele:
- Ovy
- Flo
- Clue
- Lady Cycle
Zervixschleimbeobachtung für Verhütung und Familienplanung
Zervixschleim während der fruchtbaren Tage
Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.
Zusammen mit der Messung der Basaltemperatur (Symptothermale Methode) ist das regelmäßige Prüfen und Auswerten des Zervixschleims deshalb elementar für die natürliche Familienplanung. Jedoch ist die alleinige Beobachtung des Sekrets nicht zuverlässig genug und sollte immer mit der Temperaturmessung kombiniert werden, vor allem dann, wenn die NFP primär der Verhütung und nicht dem Kinderwunsch dienen soll.
Der Zervixschleim gibt lediglich Hinweise auf den bevorstehenden Eisprung, stellt jedoch keinen Beweis dafür dar, ob der Eisprung tatsächlich stattgefunden hat. Bei einigen Frauen treten Störungen bei der Reifung der Eier auf. Dies erschwert einerseits die Empfängnis, andererseits kann der Eisprung dann nochmals stattfinden. Nach dem scheinbaren Höhepunkt der Zervixschleimqualität folgt dann ein weiterer, da der Eisprung aufgrund der Eireifungsstörung noch nicht stattgefunden hat. Das ist dann besonders problematisch, wenn man die Beobachtung des Zervixschleims zur Verhütung nutzen möchte. Ein verlässlicher Indikator dafür, dass der Eisprung tatsächlich stattgefunden hat, ist nur die Körpertemperatur.
Ausfluss vor der Periode: Anzeichen für Schwangerschaft oder Warnsignal?
Bis zur nächsten Menstruation ist es noch ein paar Tage hin, aber trotzdem ist es untenrum ständig feucht? Dieser Zervixschleim vor der Periode kann auf hormonelle Umstellungen hindeuten, wie sie bei einer beginnenden Schwangerschaft auftreten. Dieser Scheidenausfluss beziehungsweise Zervixschleim in der Frühschwangerschaft ist üblicherweise farblos oder weiß, geruchlos und nicht mit Beschwerden verbunden. 6 Also alles ganz normal.
Dennoch ist vermehrter Ausfluss vor der Periode kein eindeutiges Anzeichen für eine Schwangerschaft. Sicherheitshalber sollte immer ein Schwangerschaftstest gemacht werden.
Wenn kurz vor der Periode rosaroter oder bräunlicher Ausfluss auftritt, ist das ebenfalls kein Warnsignal, sondern üblicherweise einfach der Vorbote für die nahende Monatsblutung.
Manchmal kann veränderter Ausfluss – auch vor der Periode – allerdings auf Infektionen oder andere Krankheiten hindeuten. Das gilt etwa, wenn er eine ungewöhnliche Farbe (insbesondere grünlich) und/oder Konsistenz aufweist, sowie mit unangenehmen Begleiterscheinungen einhergeht.
Das sind zum Beispiel:
- Juckreiz oder Brennen im Bereich von Vulva und Vagina
- Schwellungen
- Rötungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- unangenehmer Geruch
In diesem Fall ist es angeraten, umgehend den Gynäkologen oder die Gynäkologin aufzusuchen. Meist handelt es sich um harmlose Erkrankungen, die schnell und unkompliziert behandelt werden können. Am häufigsten sind hier bakterielle Entzündungen und Pilzinfektionen.7 Bei Scheidenpilz hat sich beispielsweise der Wirkstoff Clotrimazol zur Behandlung bewährt. Ist die Scheidenflora beispielsweise nach einer Antibiotikaeinnahme gestört, kann eine Milchsäurekur sie wieder ins Gleichgewicht zurückbringen.
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Wirkstoff Clotrimazol bei Scheidenpilz
Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen der Scheide.
Wenn die Scheide juckt und brennt
Symptome & Diagnose bei Scheidenpilz
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Gar kein Zervixschleim vor der Periode?
Wenn beim Eisprung keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat und somit keine beginnende Schwangerschaft vorliegt, produziert der Körper erst einmal weniger Ausfluss. Dieser wird zunächst weniger flüssig und klar, sondern mehr milchig, zäh und cremig. Kurz vor der Periode zeigt sich dann meist gar kein Zervixschleim mehr.
Was, wenn allgemein gar kein Zervixschleim vorhanden ist?
Wenn eine Frau bei sich allgemein keinen Zervixschleim feststellt, kann das daran liegen, dass dieser einfach nicht bis zum Scheidenausgang hinunterfließt. Möglicherweise auch, weil nicht so viel produziert wird. Wichtig ist jedoch, dass am Gebärmutterhals genügend Zervixschleim vorhanden ist. Wird jedoch insgesamt zu wenig produziert, erschwert dies den Weg der Spermien zum Ei.
Ob die Menge an Zervixschleim ausreicht und wie es um die Qualität steht, kann der Gynäkologe mit dem sogenannten Postkoitaltest bestimmen.
Veränderung des Zervixschleims nach Einnistung und Befruchtung
Bin ich endlich schwanger? Diese Frage stellen sich viele Frauen, die sich ein Baby wünschen, jeden Monat vor Einsetzen ihrer Periode aufs Neue. Eine Veränderung des Zervixschleims kann hier erste Hinweise geben. Dazu muss man wissen: Nach erfolgreicher Befruchtung wandert die Eizelle durch den Eileiter zur Einnistung in die Gebärmutter. Dabei teilt sie sich mehrere Male und verbindet sich schließlich über die Gebärmutterschleimhaut mit dem Blutkreislauf. Dieser Prozess dauert etwa vier bis fünf Tage.8
Währenddessen steigt die Produktion des Östrogens im Körper. Das wiederum führt zu einer vermehrten Durchblutung der Scheidenschleimhaut und damit oftmals auch zu mehr Ausfluss. Er hat im Normalfall eine milchige bis flüssige Konsistenz. Mitunter kann die Einnistung auch eine leichte Zwischenblutung auslösen, dann färbt sich der Zervixschleim rötlich-braun. Tritt also vermehrter weißer oder auch rot-bräunlicher Ausfluss kurz vor der Periode auf, kann das ein frühes Anzeichen einer beginnenden Frühschwangerschaft sein.
Weitere Anzeichen einer Schwangerschaft:
- Leichtes Ziehen im Unterleib
- Spannungsgefühle in den Brüsten
- Ziehen im unteren Rücken
- Leichte bis stärkere Übelkeit
- Heißhunger
- Müdigkeit
- Schwindel
Meist harmlos und ganz normal
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Kann man die Zervixschleimbeobachtung zur Verhütung nutzen?
Mit ein wenig Übung und Erfahrung kann man die Veränderung des Zervixschleims im Monatszyklus erkennen, daraus Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit ziehen – und sie damit natürlich auch zur Verhütung nutzen. Die sogenannte „Billingsmethode“ wurde nach dem australischen Ärztepaar Billings benannt, die hierzu wichtige Beobachtungen machten.
Experten raten aber von der „Billingsmethode“ als sichere Verhütungsmethode ab.
Bei der natürlichen Familienplanung NFP wird die Schleimbeobachtung zusammen mit der Temperaturmessung genutzt und dadurch etwas sicherer. Tatsächlich aber eignet sich die Methode eher zur Berechnung des idealen Zeitpunkts für die Zeugung.
Stand: 09/2024
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Quellenangaben
- Eurocytology, Plattform zur beruflichen Aus- und Weiterbildung von Zytotechnologen und Zytotechnologinnen/Funktion der Zervix uteri. Stand: 2016. Online verfügbar unter: https://www.eurocytology.eu/de/course/930. Abgerufen am 6.12.2021.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gebärmutterhalskrebs. Stand: 06.2021. Online verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/gebaermutterhalskrebs.html.
Abgerufen am 6.12.2021. - Suarez SS, Pacey AA. Sperm transport in the female reproductive tract. Human Reproduction Update. 2006 Jan 1;12(1):23-37.
- Saltzman WM, Radomsky ML, Whaley KJ, Cone RA. Antibody diffusion in human cervical mucus. Biophysical journal. 1994 Feb 1;66(2):508–15.
- Gaskins AJ, Sundaram R, Buck Louis GM, Chavarro JE. Seafood Intake, Sexual Activity, and Time to Pregnancy. J Clin Endocrinol Metab. 2018 Jul 1;103(7):2680-2688. doi: 10.1210/jc.2018-00385. PMID: 29800287; PMCID: PMC6276709.
- Berufsverband der Frauenärzte e.V. Anzeichen einer Schwangerschaft. Stand: 03.2018. Online verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/schwangerschaftsanzeichen-schwangerschaftstest/.
Abgerufen am 6.12.2021. - Berufsverband der Frauenärzte e.V. Ausfluss / Entzündung der Scheide. Stand: 04.2018. Online verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/ausfluss-entzuendung-der-scheide/. Abgerufen am 16.11.2021.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Befruchtung und Einnistung (1. bis 4. Schwangerschaftswoche). Stand: 05.2016. Online verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/kindliche-entwicklung/1-bis-4-woche/.
Abgerufen am 6.12.2021.