Schonende Intimpflege für eine gesunde Scheidenflora

  • Wichtige Döderlein-Bakterien durch schonende Intimpflege schützen: Das natürliche Scheidenmilieu ist Teil des körpereigenen Schutzsystems der Frau. Zusammen mit einem intakten Immunsystem schützt es vor Krankheitserregern und hilft dabei, die weibliche Intimregion gesund zu halten. Übertriebene Intimhygiene mit Intimpflegelotionen, Deos oder Vaginalduschen kann die Scheidenflora schwächen.
  • Die optimale Intimhygiene – weniger ist mehr: Die weibliche Intimregion reinigt sich selbst. Lauwarmes Wasser und die Berücksichtigung einiger Dos and Don’ts reichen meistens aus.
  • Vaginalduschen oder Scheidenspülungen zur Reinigung der Intimregion? Die Verwendung spezieller Scheidenspülungen und Vaginalduschen wird in der Fachwelt äußerst kritisch gesehen.
  • Auf Intimdeos, Lotionen und Seifen verzichten: Zur Reinigung der empfindlichen Intimregion ist lauwarmes Wasser ausreichend. Da sich die meisten Frauen damit allein jedoch nicht wohlfühlen, sollten – wenn gewünscht – spezielle Intimwaschlotionen verwendet werden, die auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmt sind.

Häufiger Fehler bei der Intimpflege

Die Intimhygiene ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags und trägt zum Wohlbefinden und zur Gesunderhaltung bei. Dabei neigen viele Frauen eher zu einer übertriebenen als zu einer mangelnden Intimpflege. Diese kann das natürliche Schutzsystem der Frau jedoch schwächen und das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Mögliche Folgen einer falschen Intimhygiene

All diese vermeidbaren(!) Einflussfaktoren können zu einer Verdrängung schützender Milchsäurebakterien und zum Anstieg des vaginalen pH-Wertes führen, was das Eindringen und Ausbreiten von Krankheitserregern begünstigt. Damit einhergehend entstehen verschiedene Symptome, von einem unangenehmen Intimgeruch, bis hin zu Schwellungen und Juckreiz, sowie einem veränderten Ausfluss. Insbesondere in der Schwangerschaft ist es deshalb wichtig, das vaginale Milieu im Gleichgewicht und den pH-Wert der Scheide im Blick zu behalten, um eine ungünstige Verschiebung ins basische Milieu rechtzeitig zu bemerken. Denn unbemerkte Scheideninfektionen in der Schwangerschaft können zu Komplikationen führen. Die bakterielle Vaginose ist zudem ein großer Risikofaktor für eine Frühgeburt.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Eine schonende und richtig ausgeführte Intimpflege ist nicht nur für das eigene Wohlbefinden und die Vorbeugung von Infektionen und Beschwerden wichtig, sondern auch therapiebegleitend, z.B. während der Behandlung eines Scheidenpilzes.

Wichtige Döderlein-Bakterien schützen

Das natürliche Scheidenmilieu ist Teil des körpereigenen Schutzsystems der Frau. Zusammen mit einem intakten Immunsystem schützt es vor Krankheitserregern und hilft dabei, die weibliche Intimregion gesund zu halten. Wesentlicher Bestandteil des Scheidenmilieus sind die schützenden Milchsäurebakterien. So besitzen wir von Natur aus beste Voraussetzungen, die wir für eine abwehrstarke Intimgesundheit benötigen. Mit der richtigen Hygiene können wir diese durchaus unterstützen.

Schützende Milchsäurebakterien, auch Döderlein-Bakterien oder Laktobazillen genannt, sind wertvolle Bestandteile des physiologischen Scheidenmilieus. Ihr Entdecker, Albert Döderlein (1860-1941), erkannte ihre Bedeutung für die Intimgesundheit der Frau: Die Bakterien wandeln Glykogen, das ebenfalls in der Vagina vorhandenen ist, in Milchsäure um.

Auf diese Weise wird der pH-Wert gesenkt und das saure Scheidenmilieu aufrechterhalten. Die Laktobazillen bilden weiterhin verschiedene Stoffe, die das Wachstum, die Ausbreitung und Anheftung von Krankheitserregern an die Vaginalwand hemmen. Zudem erzeugen sie H2O2 (Wasserstoffperoxid, eine Flüssigverbindung aus Wasser- und Sauerstoff), welches zusätzlich desinfizierend wirkt.

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Faktoren, die ein gesundes Scheidenmilieu beeinflussen

Zu einer Erkrankung, einem Ungleichgewicht wie der bakteriellen Vaginose oder einer Pilzinfektion kommt es in der Regel erst, wenn das Immunsystem nicht mehr einwandfrei funktioniert und mehrere Faktoren zusammentreffen. Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, dann haben es krankmachende Erreger leichter, sich zu vermehren. Diese sind auch bei einer gesunden Frau in geringem Maße zu finden und deshalb nichts Ungewöhnliches. So stellt der Hefepilz Candida albicans, der als Hauptverursacher für Scheidenpilz gilt, in geringer Anzahl einen ganz normalen Bestandteil der gesunden Scheidenflora dar. Erst wenn sich dieser übermäßig vermehrt kann es zu Symptomen einer Scheidenpilzinfektionen kommen.

Ist das Immunsystem durch Stress oder Grunderkrankungen bereits geschwächt können sich Erreger leichter vermehren und zu Beschwerden führen. Auch Medikamenteneinnahmen können unseren Körper schwächen. Das ist zum Beispiel nach der Einnahme von Antibiotika der Fall, wenn auch die schützenden Milchsäurebakterien in Mitleidenschaft gezogen wurden. Nicht selten leiden Frauen dann an einem Scheidenpilz.

Kommt zu Risikofaktoren wie hormonellen Schwankungen, Stress oder Antibiotikaeinnahmen nun zusätzlich eine falsche Intimhygiene hinzu, kann eine Dysbalance der Scheidenflora noch leichter entstehen. Die Berücksichtigung der folgenden Tipps und Hinweise zur Intimpflege unterstützen Sie dabei, die gesunde Scheidenflora nicht durch falsche Pflegemaßnahmen zu schwächen.

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Vaginalduschen oder Scheidenspülungen zur Reinigung der Intimregion?

Die Verwendung spezieller Scheidenspülungen wird in der Fachwelt äußerst kritisch gesehen. Ein unsachgemäßer Gebrauch kann die Verbreitung von Bakterien fördern und so zu Infektionen führen. Durch die Anwendung einer Scheidenspülung kann das Scheidenmilieu im Inneren gestört werden und somit das natürliche Gleichgewicht aus der Balance geraten. Auf diese Weise wird das eigene Schutzsystem unnötig geschwächt. Zudem kann eine unsachgemäße Handhabung zu Verletzungen führen.

Was versteht man unter Vaginalduschen und Scheidenspülungen?

Mit einer Vaginaldusche oder Scheidenspülung soll die Scheide von innen gereinigt werden. Dabei werden lauwarmes Wasser oder andere Substanzen, wie zum Beispiel Essig, verwendet. Das persönliche Sauberkeitsgefühl verhilft in diesem Fall jedoch nicht zur Gesunderhaltung eines physiologischen und abwehrstarken Scheidenmilieus. Denn mit Vaginalduschen oder anderen Scheidenspülungen wird langfristig oft das Gegenteil erreicht. Mit dem Ausspülen der schützenden Milchsäurebakterien wird das Gleichgewicht des vaginalen Milieus unnötig gestört und ein Anstieg des vaginalen pH-Wertes begünstigt. Zusätzlich könnten vorhandene Krankheitserreger noch weiter hineingespült werden. Einige Frauen wenden die Vaginalspülung nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr an. Doch auch hier hat es weder einen protektiven Effekt, noch kann eine ungewollte Schwangerschaft auf diese Weise verhindert werden.

Auf Intimdeos, spezielle Lotionen und Seifen verzichten

Zur Reinigung der empfindlichen Intimregion ist lauwarmes Wasser ausreichend. Da sich die meisten Frauen damit allein jedoch nicht wohlfühlen, sollten – wenn gewünscht – Waschlotionen verwendet werden, die auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmt sind. Auf den Einsatz von Intimdeos, Lotionen und Seifen sollte hingegen verzichtet werden, da sie die empfindliche Intimregion reizen können. Das bestätigt auch eine Studie, bei der die Teilnehmerinnen ein oder mehrere Vaginalprodukte verwendet hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie über ein unerwünschtes Gesundheitssymptom berichteten, war etwa dreimal so hoch. Es wurden mehrere Zusammenhänge zwischen bestimmten Vaginalhygieneprodukten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen festgestellt.3

Sollte ich Feuchttücher für die Intimpflege verwenden?

Die optimale Intimhygiene – weniger ist mehr

Die weibliche Intimregion reinigt sich selbst. Der Anteil schützender Milchsäurebakterien sowie die von ihnen gebildete Milchsäure reinigt die Vagina im Inneren und hält Krankheitserreger durch einen niedrigen vaginalen pH-Wert fern.

Die natürliche Barriere der empfindlichen Haut kann durch zu viele oder falsche Hygienemaßnahmen gestört werden. So können Waschlotionen, die nicht auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmt sind, die Haut reizen und für Irritationen sorgen. Auch Waschlappen können zu einer Verbreitung von Bakterien führen, insbesondere dann, wenn sie mehrfach genutzt werden und so als Reservoir für Keime dienen. Für die tägliche Reinigung werden klares Wasser oder auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmte Waschlotionen empfohlen. Von dem Gebrauch von Waschlappen sollte man möglichst absehen. Wer nicht darauf verzichten mag, sollte sie in jedem Fall nur einmal benutzen und bei der Reinigung der Intimregion den Analbereich zunächst aussparen und erst im Anschluss reinigen.

Zur Intimpflege gehört auch die richtige und schonende Reinigung der Analregion. Personen, die zu trockener Haut neigen oder unter Hauterkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis leiden, sollten hier besondere Vorsicht walten lassen. Nach dem Toilettengang kann das Toilettenpapier mit Wasser angefeuchtet und die Analregion vorsichtig gereinigt werden. Hierbei sollte unbedingt auf die richtige Wischtechnik geachtet werden, so dass Darmbakterien nicht in die Scheide gelangen. Übermäßiges Reiben sowie die Verwendung parfümierter Substanzen können zu allergischen Reaktionen und Hautreizungen führen.

Intimpflege während Schwangerschaft & Periode

In der Schwangerschaft wirkt sich das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit auch auf das Baby aus. Gerade in dieser besonderen Zeit ist eine angepasste Intimhygiene von besonderer Bedeutung, da sie zur Gesunderhaltung und zum Schutz der Schwangerschaft beitragen kann. Durch das natürliche Gleichgewicht des Scheidenmilieus werden mögliche Krankheitserreger ferngehalten. Laktobazillen produzieren die schützende Milchsäure, die dafür verantwortlich ist, den vaginalen pH-Wert im sauren Bereich zu halten. Um dieses körpereigene Schutzsystem zu unterstützen, können regelmäßige pH-Wert Selbstmessungen sowie die Verwendung von Vaginalzäpfchen empfohlen werden. Zur Intimhygiene eignen sich lauwarmes Wasser, auf den pH-Wert der Intimregion angepasste Waschlotionen sowie ein unparfümierter, atmungsaktiver Wäscheschutz.

Während der Periode steigt der vaginale pH-Wert auf natürliche Weise an, da sich das Menstruationsblut im basischen Bereich befindet. Normalerweise gleicht der Körper dies wieder selbständig aus. Trotzdem können Scheideninfektionen gerade in dieser Zeit leichter entstehen. Daher ist auch hier eine sorgsame Intimhygiene wichtig und übertriebene Hygienemaßnahmen besser zu vermeiden.

Je nach Vorlieben und Blutungsstärke können Tampons, Binden, Menstruationstassen oder Menstruationsunterwäsche zur Monatshygiene verwendet werden. Wichtig ist auch hier, vor Verwendung der Produkte auf eine entsprechende Handhygiene zu achten.

Diese Pflegetipps während und nach dem Sex berücksichtigen

Ähnlich wie während der Menstruation kann sich das Scheidenmilieu auch nach dem Geschlechtsverkehr vorübergehend in den basischen Bereich verschieben. Dafür verantwortlich sind die Spermien des Mannes. Der weibliche Körper reguliert das in der Regel selbständig schon nach kurzer Zeit. Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, können Wasserlassen und viel trinken nach dem Sex helfen. So werden etwaige Kolibakterien herausgespült. Für die Reinigung & Pflege des Intimbereichs reichen lauwarmes Wasser und geeignete Intimpflegeprodukte aus.

Do’s und Dont’s der schonenden Intimpflege im Überblick

Richtige IntimpflegeFalsche Intimpflege
Lauwarmes Wasser verwenden.Verwendung von Vaginalduschen, Intimdeos, Seife und Lotionen.
Nur den äußeren Vaginalbereich reinigen.Scheide von innen spülen oder waschen.
Tampons, Slipeinlagen, Binden oder Menstruationtassen verwenden. Die Monatshygiene sollte unparfümiert und wenn möglich atmungsaktiv sein. Je nach Stärke der Regelblutung, sollte ein passender Schutz gewählt werden.Luftundurchlässiger Wäscheschutz kann zu einem Wärmestau führen und das Wachstum von Bakterien und Pilzen begünstigen.
Toilettenpapier anfeuchten und vorsichtig trockenwischen.Vaginal- und Analbereich mit parfümierten Produkten reinigen, dadurch kann es zu Kontaktallergien und Hautreizungen kommen. Zu starkes Reiben.
Von vorne nach hinten wischen.Falsche Wischtechnik.
Auf den pH-Wert der Intimregion angepasste, seifenfreie und unparfümierte Produkte zur Reinigung verwenden.Shampoos und Seifen können beim Duschen die Intimregion reizen.
Intimbereich morgens und abends mit Wasser reinigen. Bei empfindlicher Haut ausgiebige Bäder und häufigen Kontakt mit Chlorwasser meiden.Übertriebenes Waschen nach jedem Toilettengang, Vaginalspülungen, zu langer Kontakt mit Wasser und Chlor können den Säureschutzmantel der Haut angreifen.
Unterwäsche mit hohem Tragekomfort wählen, sie sollte nicht zu eng anliegen. Hautschonende und atmungsaktive Baumwollunterwäsche bevorzugen. Die Haut der Intimregion warm und trocken halten, nach dem Sport die Wäsche wechseln. Nach dem Baden nasse Kleidung entfernen. Bei Neigung zu Blasenentzündungen auf warme Füße achten.Unterwäsche, die nicht täglich oder nach dem Sport oder Schwimmen gewechselt wird, zu enganliegende Unterwäsche, insbesondere Stringtangas können die Übertragung von Darmbakterien in die Scheidenflora begünstigen.
Für den Intimbereich ein extra Handtuch verwenden.Ein geteiltes Handtuch für den Intimbereich in der Familie. Stattdessen: Für den Intimbereich sollte jedes Familienmitglied sein eigenes, separates Handtuch verwenden. Bei einer Scheidenpilzinfektion sollte das Handtuch zudem nur für die Intimregion genutzt und häufiger gewechselt werden.
Unterwäsche und Handtücher bei mind. 60 Grad waschen.Unterwäsche und Handtücher bei niedriger Temperatur waschen, Dosierung der Waschmittel beachten.

Viele Frauen denken spontan an einen Scheidenpilz. Tatsächlich ist Pilzbefall einer der häufigsten Gründe, wenn die Scheide juckt und brennt. Aber die Beschwerden können auch andere Ursachen haben, etwa eine Blasenentzündung oder Verletzungen und Irritationen nach einer Intimrasur.

Furunkel im Intimbereich

Unter einem Furunkel im Intimbereich versteht man eine ausgeprägte Haarbalgentzündung, auch Haarwurzelentzündung genannt. Zu den Hauptursachen zählen Manipulationen an den Haarwurzeln, zu enganliegende Kleidung und Schwitzen. Auch können ein geschwächtes Immunsystem oder chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, das Auftreten von Furunkeln begünstigen.

Sehr häufig entsteht eine Haarwurzelentzündung jedoch nach Manipulationen an den Haarwurzeln, wie es beispielsweise bei der Rasur der Fall ist. Dabei ermöglichen kleinste Hautverletzungen den Eintritt von Bakterien und führen so zu den klassischen Entzündungszeichen. Der entzündete Bereich schmerzt, fühlt sich warm an und ist stark gerötet. Im weiteren Verlauf kann sich Eiter ansammeln. Zusätzlich werden Juckreiz und Brennen beschrieben. Unbehandelt entsteht auf diese Weise ein Furunkel oder ein Abszess. Breitet sich die Entzündung weiter aus und es sind mehrere Haarwurzeln betroffen, so sprechen Mediziner von einem Karbunkel. Bei starken Schmerzen, Schwellung, Fieber und Verschlechterung des Allgemeinbefindens sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.

Die Behandlung richtet sich nach dem zugrundeliegenden Erreger und natürlich der Schwere der Entzündung. In der Regel werden antibiotische (gegen Bakterien) oder antimykotische (gegen Pilze) Salben aufgetragen. Die Beschwerden werden rasch gemildert und eine weitere Ausbreitung sowie mögliche Komplikationen können so vermieden werden.

Jede Frau zwischen Pubertät und Wechseljahren kennt Scheidenausfluss, medizinisch auch Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt. Die Absonderung von Sekret aus der Vagina ist etwas ganz Normales und in der Regel kein Krankheitszeichen.

Hygiene in Schwimmbädern & Co.

Viele Frauen sorgen sich um die Hygiene in Schwimmbädern und Thermen. Untersuchungen konnten jedoch bestätigen, dass Hefepilze, die in der Regel für eine Scheidenpilzinfektion verantwortlich sind, im Wasser so gut wie gar nicht nachweisbar waren. Auch wurde festgestellt, dass normalerweise kein Wasser beim Schwimmen in die Scheide gelangt. Bei der Verwendung von Tampons stellt der Faden zwar eine gewisse Dochtwirkung dar, doch die Wahrscheinlichkeit, dadurch an einer Scheideninfektion zu erkranken, sei ebenfalls gering. Unter Berücksichtigung der generellen Hygienerichtlinien in Schwimmbädern oder beim Besuch der Sauna sollten die gesundheitsfördernden Effekte überwiegen. Mit regelmäßigen Saunagängen können die Abwehrkräfte gestärkt und einem weiteren Risikofaktor wie Stress nachhaltig entgegengewirkt werden.

Kommt es nach dem Besuch im Schwimmbad doch zu Intimbeschwerden wie Juckreiz und Rötungen, kann das auch auf Reizungen durch das Chlorwasser zurückgeführt werden. Sollten sich die Beschwerden nicht bessern oder treten weitere Krankheitszeichen wie Schmerzen oder unangenehmer Ausfluss hinzu, sollte zeitnah die gynäkologische Praxis aufgesucht werden.

Treten die Beschwerden einer Scheidenpilzinfektion unmittelbar nach dem Besuch des Schwimmbades auf, vermuten viele Frauen fälschlicherweise eine Ansteckung. Dabei sind Hefepilze auch bei gesunden Menschen grundsätzlich nachweisbar. Beschwerden entstehen demnach erst, wenn sie sich krankhaft vermehren und zu den typischen Symptomen wie Rötung und quälender Juckreiz führen. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um eine endogene Erkrankung, das bedeutet, dass sich körpereigene Pilze ausweiten und zu den typischen Symptomen führen. Gerade Pilzinfektionen der Intimregion entstehen häufig durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, wie beispielsweise eine Abwehrschwäche, Stress oder eine chronische Erkrankung. Die Möglichkeit, sich im Schwimmbadbesuch mit einer Pilzinfektion angesteckt zu haben, halten Mediziner für unwahrscheinlich. Eine ärztliche Abklärung der Hintergründe ist jedoch ratsam, insbesondere wenn die Beschwerden wiederholt auftreten. So können chronische Scheidenpilzinfektionen einen Hinweis auf eine bislang noch unentdeckte Grunderkrankung, wie beispielsweise Diabetes mellitus, darstellen. Unter einem chronischen Scheidenpilz versteht man eine Pilzinfektion der Genitalregion, die mindestens viermal im Jahr auftritt.

Stand: 09/2024

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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