Bröckeliger Ausfluss
Wenn der Scheidenausfluss bröckelig, flockig oder krümelig aussieht, kann das harmlose Ursachen haben. Meist steckt aber ein Scheidenpilz dahinter. Woran man eine Infektion erkennt, wie sie behandelt wird und wie Sie vorbeugen können.
Wissenswertes zu bröckeligem Ausfluss
Bröckeliger Ausfluss kann völlig harmlose Ursachen haben und auch mal normal sein. Und selbst eine der häufigsten Ursachen – Scheidenpilz – ist meist gut und schnell behandelbar.
- Was bröckeliger oder krümeliger Ausfluss bedeutet: Der gesunde Scheidenausfluss variiert in seiner Konsistenz von eher dünnflüssig bis cremig-zäh. Sieht er jedoch bröckelig, krümelig, flockig oder stückig aus, können dies Symptome einer Scheidenpilzinfektion sein.
- Was Sie über Scheidenpilz wissen sollten: Scheidenpilzinfektionen kommen sehr häufig vor. Sie können durch eine geschwächte Abwehr, hormonelle Schwankungen oder auch bestimmte Medikamente begünstigt werden. Typische Symptome sind weißer bis gelblicher, bröckeliger, krümeliger Ausfluss, Juckreiz, Brennen sowie Rötungen und weißer Belag am Scheideneingang und/oder an den Schamlippen.
- Was tun bei Scheidenpilz? Eine Scheidenpilzinfektion lässt sich im Allgemeinen gut selbst mit Antipilzmitteln (Antimykotika) aus der Apotheke behandeln. Treten die Symptome erstmalig auf, bleiben sie trotz 3-tägiger Behandlung mit einem Antipilzmittel bestehen oder tritt ein Scheidenpilz immer wieder auf, ist es ratsam zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt zu gehen. Auch bei zusätzlichen Beschwerden wie Fieber, blutigem Ausfluss, unangenehmen Geruch im Vaginalbereich oder (sehr) starken Schmerzen ist es auf jeden Fall sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen.
- Wie Sie einer Scheidenpilzinfektion mit bröckeligem Ausfluss vorbeugen können: Der Aufbau beziehungsweise die Wiederherstellung einer gesunden Vaginalflora ist der beste Schutz. Sanfte Reinigung ohne aggressive Mittel, atmungsaktive Kleidung und richtiges Abwischen auf der Toilette können dazu beitragen, eine ungünstige Verschiebung des vaginalen pH-Wertes zu verhindern. Eine Kur mit Milchsäurebakterien, z.B. mit Vagiflor® Vaginalzäpfchen, kann ein gesundes Scheidenmilieu ebenfalls fördern.
Was bedeutet bröckeliger oder krümeliger Ausfluss?
Der normale Scheidenausfluss ist bei Frauen durchsichtig bis milchig-weißlich und geruchlos. Seine Konsistenz kann sich durchaus verändern, beispielsweise im Laufe des Zyklus. Während das Sekret rund um den Eisprung meist dünnflüssiger wird, ist es kurz vor und nach der Periode oft dicker und cremig bis zähflüssig. Auch von Frau zu Frau kann es Unterschiede geben.
Sieht der Ausfluss dagegen bröckelig, flockig oder krümelig aus, sollten Sie aufmerksam werden. Denn bröckeliger, weißer bis gelblicher Ausfluss, der an Buttermilch oder Hüttenkäse erinnert, ist oft ein Anzeichen für eine Scheidenpilzinfektion (Vaginalmykose). Diese wird in der Regel von weiteren Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen im Intimbereich, Wundsein im Bereich des Scheideneingangs, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder leicht geschwollene Schamlippen begleitet und sollte behandelt werden.
Gibt es weitere Ursachen für krümeligen Ausfluss?
Neben einer Scheidenpilzinfektion gibt es noch andere Gründe, die zu einer Veränderung von Aussehen oder Konsistenz des Scheidenausflusses führen können. Diese können harmlos sein oder auf eine Erkrankung hindeuten.
Unbedenkliche Ursachen:
- Hormonelle Schwankungen während des Zyklus‘, durch die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft, in der Pubertät oder den Wechseljahren beeinflussen Menge und Beschaffenheit des Vaginalsekrets.
- Kurz vor oder nach der Periode, bei hormonellen Schwankungen, rund um den Eisprung oder zu Beginn einer Schwangerschaft kann der normalerweise weißliche Ausfluss sich durch kleine Blutbeimengungen kurzzeitig rosa bis braun verfärben.
Veränderter Ausfluss als Krankheitszeichen:
- Eine gestörte Scheidenflora oder Infektionen mit Hefepilzen, Chlamydien, Tripper, Trichomonaden, Herpes oder HPV gehen häufig mit verändertem Ausfluss einher. Er ist dann beispielsweise grün, gelb, grau, braun oder rötlich, bröckelig, stückig, schaumig oder schleimig. Infektionszeichen sind auch zusätzliche Beschwerden wie Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Schmerzen oder ein unangenehmer Geruch.
- Bei Polypen oder Krebserkrankungen verfärbt sich der Ausfluss meist bräunlich bis rötlich.
Veränderter Ausfluss im Laufe des Zyklus
Was der Zervixschleim über den Zyklus verrät
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Was Sie über Scheidenpilz wissen sollten
Scheidenpilzinfektionen kommen sehr häufig vor: Drei von vier Frauen sind mindestens einmal im Leben betroffen. Die Auslöser sind in der Regel Hefepilze der Gattung Candida albicans. Diese sind auch in der gesunden Scheiden- und Darmflora vorhanden, allerdings in begrenzter Anzahl. Bei einer geschwächten Abwehr, hormonellen Schwankungen oder auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antibiotika) können sie sich stark vermehren und Beschwerden verursachen. Auch eine Infektion durch Geschlechtsverkehr ist möglich, wenn der Partner oder die Partnerin eine Pilzerkrankung hat.
Typische Symptome sind:
- Weißer bis gelblicher, geruchloser Ausfluss, der mit Stückchen durchsetzt, bröckelig oder krümelig ist.
- Starker Juckreiz. Selten verläuft Scheidenpilz auch ohne Jucken.
- Gerötete und geschwollene Schleimhäute an Scheideneingang und Schamlippen, oft mit einem weißlichen Belag, Bläschen oder wunden Stellen.
- Eventuell Brennen oder Schmerzen beim Sex oder beim Wasserlassen.
Wenn die Scheide juckt und brennt
Symptome & Diagnose bei Scheidenpilz
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Gut zu wissen
Bröckeliger Ausfluss hat zwar oft, aber nicht immer eine Scheidenpilzinfektion als Ursache. Manchmal sieht auch normaler, im Slip getrockneter Ausfluss bröckelig aus. Nach der Anwendung von Vaginalzäpfchen, etwa Milchsäurekuren, kann das Sekret ebenfalls krümelig wirken, wenn Reste des Zäpfchens darin enthalten sind.
Wie wird bröckeliger Ausfluss infolge von Scheidenpilz behandelt?
Zum Glück ist ein Vaginalpilz in der Regel nicht gefährlich und mit rezeptfreien Antipilzmitteln aus der Apotheke gut zu behandeln. Diese sogenannten Antimykotika – etwa mit dem Wirkstoff Clotrimazol – sind als Zäpfchen und Cremes erhältlich und beseitigen die unangenehmen Beschwerden meist schnell und sicher innerhalb weniger Tage.
Sie sind rezeptfrei erhältlich und können daher zur Selbstbehandlung verwendet werden. Manchmal heilt eine Scheidenpilzinfektion auch von selbst wieder aus. Unterstützen lässt sich dies mit lauwarmen Kamillensitzbädern und sanfter Reinigung sowie anschließendem gutem Abtrocknen und Einfetten des Intimbereichs. Von anderen Hausmitteln wie Joghurt, Teebaumöl oder Essig wird wegen möglicher Risiken abgeraten. Als unbedenklich, aber wirkungslos gelten zuckerfreie Anti-Pilz-Diäten.
Vagiflor® mykomed 200 mg Vaginaltabletten
Wirkstoff Clotrimazol bei Scheidenpilz
Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen der Scheide.
Mykomed 10 mg/g Creme
Scheidenpilz äußerlich behandeln
Zuverlässige Creme mit Clotrimazol gegen Scheidenpilz.
Wann mit bröckeligem Ausfluss zum Arzt?
Auch, wenn sich ein Scheidenpilz oft gut selbst behandeln lässt, sollten Sie in folgenden Fällen unbedingt einen Arzt aufsuchen:
- Sie haben die Symptome zum ersten Mal. Dann sollte zur Sicherheit eine genaue Diagnose gestellt werden.
- Die Beschwerden bessern sich trotz Behandlung nicht innerhalb von drei Tagen oder treten öfter als viermal im Jahr auf.
- Es zeigen sich zusätzliche, untypische Symptome wie Fieber oder Blutungen.
- Sie sind schwanger. Durch die Hormonumstellungen in der Schwangerschaft ist das Risiko für eine Pilzinfektion in dieser Zeit besonders groß.
- Zwar ist ein Scheidenpilz normalerweise nicht gefährlich für Mutter und Kind, er kann aber weitere Infektionen begünstigen und bei der Geburt auf das Baby übertragen werden. Generell sollte bei allen gynäkologischen Problemen in der Schwangerschaft ärztlicher Rat eingeholt werden.
Welche Risiken gibt es?
Scheidenpilz in der Schwangerschaft
Eine Scheidenpilzinfektion kommt in der Schwangerschaft häufiger vor. In der Regel verläuft sie unkompliziert und kann problemlos mit dem Wirkstoff Clotrimazol behandelt werden. Was es in der Schwangerschaft zu beachten gilt und welche Vorsorge-Maßnahmen empfohlen werden, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Wie Sie bröckeligem Ausfluss vorbeugen können
Der beste Schutz gegen die Hauptursache von bröckeligem Ausfluss, eine Scheidenpilzinfektion, ist eine gesunde Vaginalflora.
Diese können Sie sehr gut mit einfachen Mitteln unterstützen:
- Sanft reinigen: Waschen Sie den Intimbereich nur äußerlich mit warmem Wasser oder einem pH-neutralen Syndet.
- Luftig kleiden: Atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle oder Seide verhindert einen Feuchtigkeitsstau, der Pilzwachstum begünstigt. Kunstfaserwäsche oder Slipeinlagen lieber nur selten tragen. Nasse Badebekleidung zügig wechseln.
- Richtig wischen: Nach dem Stuhlgang immer nur von vorne nach hinten! So vermeiden Sie, dass Candida-Pilze aus dem Darm in die Scheide gelangen.
- Scheidenflora fördern: Nach einer Infektion oder der Einnahme von Antibiotika, bei geschwächtem Immunsystem oder in der Schwangerschaft kann es sinnvoll sein, die Scheidenflora mit Milchsäurebakterien zu unterstützen. Diese sind zum Beispiel in Vagiflor® Vaginalzäpfchen enthalten.
Stand: 09/2024
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Quellenangaben
1. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Pilzinfektion der Scheide (Scheidenpilz), https://www.gesundheitsinformation.de/pilzinfektion-der-scheide-scheidenpilz.html, abgerufen am 30.01.2024