Zervixschleim nach der Befruchtung

  • So verändert sich der Zervixschleim nach der Befruchtung & Einnistung: durch Einnistungsblutung evtl. rötlicher oder brauner, meistens aber weißer und cremiger Ausfluss kurz vor dem üblichen Beginn der Periode. Einige Frauen sprechen auch von geleeartigem oder eiweißartigem Ausfluss. In seltenen Fällen verändert sich auch der Geruch.
  • Mehr Zervixschleim bei beginnender Schwangerschaft: Nicht alle Frauen haben eine Einnistungsblutung, aber bei vielen weist dennoch der vermehrte milchige oder cremige Zervixschleim vor der üblichen Periode auf die Frühschwangerschaft hin.
  • Kein Ausfluss vor der Periode oder gar kein Zervixschleim? Wenn Sie bei sich keinen Zervixschleim kurz vor der Periode feststellen können, ist das meist ganz normal.

Zervixschleim als Anzeichen für eine Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger werden möchten, können Sie wahrscheinlich kaum erwarten, dass es endlich „klappt“. Bei jedem Zyklus wird dann der eigene Körper genau beobachtet und auf mögliche Schwangerschaftszeichen untersucht. Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung können auch bestimmte Veränderungen des Zervixschleims kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Zervixschleim ist ein Sekret, das von Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) gebildet wird. Zusammen mit abgeschilferten („heruntergefallene“ bzw. sich ablösenden) Schleimhautzellen und Milchsäurebakterien bildet er den normalen Scheidenausfluss. Der Zervixschleim schützt die Gebärmutter durch seine Zähflüssigkeit und Undurchlässigkeit vor eindringenden Keimen und bildet in den unfruchtbaren Tagen auch eine Barriere gegen die Spermien.1

Um den Eisprung herum verändert sich der vorher eher milchig-trübe, weiß-gelbliche Ausfluss, da der Zervixschleim zu den fruchtbaren Tagen um den Eisprung herum dünnflüssig, eiweißartig und „spinnbar“ wird (das heißt, dass er Fäden zieht). So lässt er die Spermien passieren und es kann zu einer Befruchtung kommen.

Nach dem Eisprung wird der Schleim dann kurz vor der Periode wieder zäher, trüber und auch die (äußerlich sicht- und fühlbare) Menge nimmt ab.2 So wird die Schutzfunktion des Zervixschleims reaktiviert, um die Gebärmutter vor Keimen zu schützen. Bei manchen Frauen ist kurz vor der Periode auch gar kein Zervixschleim zu sehen, und die Vagina fühlt sich eher trocken an. Nach einer Befruchtung und erfolgreichen Einnistung können die Veränderungen des Zervixschleims jedoch anders aussehen. Kurz vor dem Zeitpunkt, an dem normalerweise die Periode einsetzt, verändert sich der Zervixschleim dann auf eine andere Art und Weise; die Menge nimmt zu statt ab und die Konsistenz bleibt dünnflüssig und zieht Fäden, wird also nicht wieder zäh- bzw. dickflüssiger.

Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.

Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das austretende Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln.

Einnistung & Befruchtung

Wird die Eizelle innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung von Spermien erreicht, kann es zur Befruchtung kommen. Eizelle und Spermium verschmelzen zur Zygote. Dann sind Sie aber noch nicht schwanger. Zuerst muss die Zygote vom Eileiter in die Gebärmutter wandern. Das dauert vier bis fünf Tage, während derer sie sich bereits teilt und zu einer Keimblase wird. Diese braucht dann nochmals einige Tage, um sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten – der eigentliche Beginn der Schwangerschaft.4 Dieser Vorgang wird Nidation oder Implantation genannt.

Dabei können Blutgefäße verletzt werden, sodass es zu einer leichten Schmierblutung (Einnistungsblutung) kommt. Auch brauner Ausfluss kann deshalb ein Anzeichen für eine beginnende Schwangerschaft sein. Keine Angst, diese kurze, meist schwache Rotfärbung des Zervixschleims, oder ein leicht bräunlicher Ausfluss vor der Periode, sind nach der Befruchtung ganz harmlos, dafür aber eines der frühesten möglichen Schwangerschaftszeichen.5 Manchmal wird der mit Blut vermischte Zervixschleim bei der Einnistung mit der Menstruation verwechselt, da die Einnistungsblutung etwa zur gleichen Zeit auftritt. Sie ist aber deutlich schwächer und kann bereits vor der erwarteten Periode auftreten. Nach der Einnistung können sich weitere Symptome beim Ausfluss zeigen.

3 Fragen an

Janette Harazin, Hebamme

1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?

Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.

2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?

Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.

3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?

Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.

Zervixschleim bei beginnender Schwangerschaft

Nicht alle Frauen haben eine Einnistungsblutung. Aber bei vielen weist dennoch der veränderte Zervixschleim auf die Frühschwangerschaft hin. Denn während normalerweise kurz vor der Periode eher weniger, festerer und zäher Zervixschleim produziert wird und die Scheide sich manchmal sogar trocken anfühlt, kann dieser nach einer Befruchtung anders sein.

Bemerken Sie nicht weniger, sondern vermehrten weißen Ausfluss vor der erwarteten Periode, der zudem eher flüssig, cremig, gelee- oder eiweißartig ist, kann das ein Anzeichen für eine beginnende Schwangerschaft sein. Denn durch die hormonellen Veränderungen wird die Scheide intensiver durchblutet als vorher, was oft einen verstärkten Ausfluss zu Folge hat. Solange dieser durchsichtig bis weiß ist, nicht unangenehm riecht und keine Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen dazukommen, müssen Sie sich keine Sorgen machen.6 Der vermehrte Zervixschleim in der Schwangerschaft hat sogar positive Effekte, denn er reinigt die Scheide und hält Krankheitserreger davon ab, in die Gebärmutter aufzusteigen.7

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Kein Ausfluss vor der Periode oder gar kein Zervixschleim?

Wenn Sie bei sich keinen Zervixschleim kurz vor der Periode feststellen können, ist das meist ganz normal. Denn nach dem Eisprung wird der Ausfluss deutlich weniger, und nicht selten ist gar kein Ausfluss vor der Periode zu bemerken. Zeigt sich während des gesamten Zyklus kein Zervixschleim, produzieren Sie vielleicht generell nur relativ wenig, sodass er nicht durch die Scheide nach außen dringt.

Eine unzureichende Produktion von Zervixschleim – vor allem dem spinnbaren Schleim in der Zyklusmitte, der die Befruchtung erleichtert – oder das Vorhandensein von anormalem Zervixschleim, der Spermien nicht durchlässt oder sogar angreift, kann unter anderem folgende Ursachen haben:9

Im Zweifel sollten Sie einen Gynäkologen zu Rate ziehen. Zur Selbsthilfe ist es auch empfehlenswert, viel zu trinken, wenn kein Zervixschleim sichtbar wird.

Stand: 09/2024

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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