Rosa Ausfluss

  • Meist ist rosafarbener Ausfluss harmlos: Dabei handelt es sich in der Regel um normalen Ausfluss, dem kleine Mengen von Blut beigemischt sind. Dies ist beispielsweise bei rosa Ausfluss vor und nach der Periode oder bei hormonellen Schwankungen häufiger der Fall.
  • Rosa Schmierblutungen, wenn ich keine Tage habe? Kommt es zu einer rosa oder hellroten Zwischenblutung, kann dies auch eine sogenannte Ovulationsblutung sein, die bei manchen Frauen kurz vor dem Eisprung auftritt.
  • Schwangerschaft und rosa Ausfluss: Die Einnistungsblutung, bei der sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut ansiedelt, ist oft mit rosa Ausfluss und mitunter auch leichten Krämpfen verbunden. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Ratgeber zu Zervixschleim nach der Befruchtung.
  • Kann rosa Ausfluss ein Warnzeichen sein? In selteneren Fällen ist hellroter, rosa- oder fleischfarbener Ausfluss beim Abwischen auch Anzeichen für Schwangerschaftskomplikationen, krankhafte Veränderungen oder Infektionen.
  • Im Zweifelsfall zum Arzt: Bei rosa Ausfluss, Schmier- oder Zwischenblutungen in der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren sollte umgehend der Gynäkologe oder die Gynäkologin aufgesucht werden, um die Ursache zu klären.

Rosa Ausfluss: meist kein Grund zur Besorgnis

Vaginaler Ausfluss ist die natürlichste Sache der Welt und ein Zeichen für die gesunde Funktion des weiblichen Körpers. Wenn sich der normale Ausfluss aber plötzlich rosa verfärbt, kann das für Frauen erst einmal beunruhigend sein. Dennoch besteht meist kein Grund zur Sorge, da rosa Ausfluss oft auf natürliche Prozesse wie die Menstruation, Hormonschwankungen oder den Eisprung zurückzuführen ist. Seltener kann er auch ein Warnzeichen für eine mögliche Erkrankung sein, wie zum Beispiel eine Infektion. Wir informieren über die verschiedenen möglichen Ursachen und klären darüber auf, wann es ratsam ist, ärztlichen Rat einzuholen.

Mögliche Ursachen für rosa Ausfluss

Ab Beginn der Pubertät sind Frauen an Scheidenausfluss gewöhnt. Mit ihm werden Keime sowie alte Hautzellen ausgeschwemmt. Dieses Sekret ist normalerweise klar bis milchig-weiß und nahezu geruchslos. Zeigen sich hingegen beim Abwischen oder beim Blick in den Slip leicht rosa oder hellrote Verfärbungen, handelt es sich vermutlich um Ausfluss, dem eine kleine Menge Blut beigemischt ist. Das kommt in den Tagen vor oder nach dem Einsetzen der Periode häufig vor und ist nicht ungewöhnlich. Durch den Kontakt mit Luft wird der Ausfluss dann aufgrund von Oxidation meist zunehmend brauner. Generell kann die Färbung zwischen hellrosa, rosa, rötlich bis bräunlich variieren.

Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist. 

Ist rosa Ausfluss ein Zeichen für eine Frühschwangerschaft?

Tritt rosa oder hellroter Ausfluss einige Tage nach dem Eisprung auf, handelt es sich oft um die sogenannte Nidations- oder Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut – Hinweis auf eine Frühschwangerschaft. Sie kann auch mit leichten Krämpfen verbunden sein. Allerdings wird diese rosa Blutung manchmal auch mit der Menstruation verwechselt, weil sie ungefähr sieben bis zwölf Tage nach der Befruchtung einsetzt – also etwa zu dem Zeitpunkt, an dem üblicherweise auch die Periode erwartet wird. Jedoch ist die Blutmenge bei einer Einnistung geringer, die Farbe schwächer und die Blutung kürzer. Außerdem gibt es keine Gerinnsel oder Klümpchenbildung.

Weitere mögliche Ursachen für rosa Ausfluss

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Rosa Ausfluss und Schwangerschaft

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei rosa oder bräunlichem Ausfluss oft um die sogenannte Einnistungs- oder Nidationsblutung. Diese tritt auf, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Wenn man also blutet, aber seine Tage nicht hat, kann das ein Anzeichen für eine Frühschwangerschaft sein. Sicherheit gibt dann ein Schwangerschaftstest.

Während einer Schwangerschaft kommt es aufgrund der erhöhten Durchblutung und durch Veränderungen im Gebärmutterhals mitunter zu leichten Blutungen oder rosa Ausfluss, insbesondere nach einer gynäkologischen Untersuchung oder Geschlechtsverkehr.

3 Fragen an

Janette Harazin, Hebamme

1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?

Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.

2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?

Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.

3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?

Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.

Rosa Ausfluss durch Schwangerschaftskomplikationen

Leichte Blutungen in Form von rosa Ausfluss während der Schwangerschaft können auf eine beginnende Fehlgeburt hindeuten. Ebenfalls möglich sind Komplikationen wie eine ektopische Schwangerschaft (Einnistung eines befruchteten Eis außerhalb der Gebärmutter) oder eine subchoriale Blutung. Diese tritt normalerweise im ersten Trimester der Schwangerschaft zwischen der Plazenta und der Gebärmutterwand auf und kann sich durch Schmierblutungen aus der Scheide oder rosa Ausfluss bemerkbar machen.

Wann zum Arzt mit rosa Ausfluss?

Wenn rosa Ausfluss nur einmalig auftritt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Kommt es jedoch häufiger zu Zwischenblutungen und machen sich zusätzlich Schmerzen im Unterbauch oder andere Begleitsymptome bemerkbar, ist ärztlicher Rat gefragt. Ein besonderes Augenmerk sollte auf rosa Ausfluss während der Schwangerschaft und lange nach den Wechseljahren gelegt werden, da dies auf Komplikationen und krankhafte Veränderungen hindeuten kann.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Diagnose und Behandlung

Der Gynäkologe oder die Gynäkologin wird nach einem ausführlichen Anamnesegespräch zunächst Ihre Geschlechtsorgane untersuchen. Dabei kommt oft auch Ultraschall zum Einsatz. Zudem wird ein Abstrich genommen und gegebenenfalls eine Gewebeprobe, um den Verdacht auf Gewebeveränderungen auszuschließen. Je nach Diagnose kann dann im Bedarfsfall eine entsprechende Behandlung in die Wege geleitet werden. In den meisten Fällen ist rosa Ausfluss allerdings harmlos und benötigt keine weitere Therapie.

Kann auch ein Scheidenpilz zu rosa Ausfluss führen? Normalerweise ist weißer bis gelblicher Ausfluss, der bröckelig und krümelig aussieht, ein Hinweis auf Scheidenpilz. Wenn die Infektion allerdings zu starken Reizungen geführt hat, kann sich der Ausfluss mitunter leicht rosa färben.

Zur Behandlung von Scheidenpilz haben sich Antimykotika – etwa mit dem Wirkstoff Clotrimazol – als Zäpfchen und Cremes bewährt. Milchsäurezäpfchen mit Laktobazillen können für den Erhaltung und die Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora sorgen.

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

FAQ: kurze Antworten auf die häufigsten Fragen bei rosa Ausfluss

Was bedeutet rosa Ausfluss?

Typischerweise tritt rosa oder fleischfarbener Ausfluss kurz vor oder nach der Periode auf, wenn sich eine kleine Menge Blut mit dem normalen Ausfluss vermischt.

Ist rosa Ausfluss ein Anzeichen für eine Schwangerschaft?

Das ist gut möglich, denn bei rosa Ausfluss nach dem Eisprung handelt es sich oft um die sogenannte Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.

Warum blute ich, obwohl ich meine Tage schon hatte?

Hellrote Zwischenblutungen können durch hormonelle Veränderungen der Frau verursacht werden. Oft regulieren sie sich von selbst. Schmierblutungen nach dem Eisprung können zudem erster Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.

Kann Scheidenpilz auch rosa Ausfluss auslösen?

Scheidenpilz äußert sich vor allem durch weißen, bröckeligen Ausfluss. Bei starken Reizzuständen durch die Infektion kann sich dieser in Ausnahmefälle auch rosa färben.

Wie sieht eine Ovulationsblutung aus?

Eine Ovulationsblutung (Mittelblutung) ist an einem rosafarbenen, leicht rötlichen Ausfluss zu erkennen. Sie tritt nur bei etwa fünf Prozent der Frauen aufgrund von Hormonschwankungen während ihres Eisprungs auf.1

Stand: 09/2024

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Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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