Übelkeit in der Schwangerschaft verstehen und lindern

Übelkeit in der Schwangerschaft ist ein Symptom, das viele werdende Mütter, besonders im ersten Trimester, begleitet. Obwohl es ein ganz normales Zeichen für die tiefgreifenden Veränderungen im Körper ist, kann es den Alltag erheblich beeinträchtigen. Hier gibt es praktische Ratschläge, wie Sie mit Schwangerschaftsübelkeit umgehen können, ab wann ein Arztbesuch notwendig ist und welche Tipps es gibt, um die Beschwerden zu lindern.

  • Wann kommt es zu Schwangerschaftsübelkeit? Sie tritt normalerweise zwischen der 5. und 6. SSW auf und endet meist spätestens bis zum Ende der zwanzigsten Schwangerschaftswoche.
  • Ist eine Schwangerschaftsübelkeit gefährlich? Ein Gefühl von Übelkeit in der Schwangerschaft ist in der Regel ungefährlich, sowohl für das ungeborene Baby als auch für die werdende Mutter.
  • Was löst Schwangerschaftsübelkeit aus? Insbesondere Gerüche, wie beispielsweise Kaffee oder Parfüm, die vor der Schwangerschaft oft angenehm empfunden wurden, können die Schwangerschaftsübelkeit auslösen. Auch eine plötzliche Abneigung gegen Fleisch ist häufig.
  • Was kann man selbst tun? So wie Gerüche häufig der Auslöser für die Übelkeit sind, so gibt es auch Gerüche, die als besonders angenehm empfunden werden und die Übelkeit mildern können, z. B. Zitrone, Orange und Lavendel. Eine ausgewogene Ernährung mit mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt, hat sich bewährt.
  • Hat die Schwangerschaftsübelkeit Auswirkungen auf das Ungeborene? Wenn die Kontrollen beim Frauenarzt keine Auffälligkeiten ergeben und kein Gewichtsverlust der Schwangeren besteht, kann man davon ausgehen, dass das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Halten Sie dazu bitte Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt.

Kein Grund zur Sorge, Sie können die Übelkeit lindern

Eine Schwangerschaft gehört zu den wohl beeindruckendsten Erfahrungen im Leben einer Frau. Bestand zudem ein konkreter Kinderwunsch, scheint die Welt plötzlich still zu stehen. Ein neues Leben wächst heran und erfüllt die werdenden Eltern mit tiefem Glück. Das Leben, die Beziehung, die eigenen Gedanken – alles ändert sich blitzartig. Doch trotz aller Vorfreude und auch bei bester Gesundheit, kann sie die werdende Mutter treffen – die Schwangerschaftsübelkeit.

Sie tritt sogar recht häufig auf. Entgegen aller Erwartungen blühen nicht alle Frauen im ersten Trimester auf und strahlen von innen heraus, im Gegenteil, vielen ist ganz einfach nur noch schlecht. In den meisten Fällen tritt die Schwangerschaftsübelkeit in den ersten Schwangerschaftswochen (SSW) auf, meist zwischen der 5. und 6. SSW und vergeht so schnell, wie sie gekommen war. Mit Erreichen der 10. Woche erlangt sie ihren Höhepunkt, um dann nach der 14. SSW wieder abzuklingen. Häufig ist eine einfache Schwangerschaftsübelkeit also zeitlich begrenzt und muss nicht behandelt werden.

Auch sind die Sorge um mögliche Folgen für das Ungeborene meist unbegründet, denn in der Regel hat die Schwangerschaftsübelkeit keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind.

Was versteht man unter Schwangerschaftsübelkeit?

Unter einer Schwangerschaftsübelkeit versteht man Übelkeit, die allein oder in Kombination mit Erbrechen auftreten kann. Der Fachausdruck für eine Schwangerschaftsübelkeit mit Erbrechen lautet: Emesis gravidarum. In den allermeisten Fällen begleitet die Schwangerschaftsübelkeit die werdende Mutter im 1. Trimenon, das heißt im ersten Schwangerschaftsdrittel. Sie tritt normalerweise zwischen der fünften und sechsten Woche auf und endet bis zum Ende der zwanzigsten Woche. Diese Zeit, auch wenn es sich strenggenommen nur um ein paar Wochen handelt, erscheint vielen Paaren endlos. Viele erleben ein Wechselbad der Gefühle, da sie einerseits die ganze Welt vor Freude umarmen könnten, andererseits hindert sie die ständige Übelkeit an einfachsten Aufgaben. So kann es vorkommen, dass es unmöglich ist, seiner Arbeit nachzugehen und auch der Alltag kann zur Belastungsprobe werden. Mögliche Ängste oder Unsicherheiten im Umgang mit der Schwangerschaftsübelkeit, insbesondere durch die eigene Familie oder Freunde, machen die Situation oft unnötig kompliziert. Eine Schwangerschaftsübelkeit ist zwar unangenehm, doch Sorgen und Unverständnis können das Wohlbefinden der werdenden Mama noch verschlechtern.

Bei einer starken Schwangerschaftsübelkeit und anhaltendem Erbrechen ist es also ratsam, mit seinem behandelnden Gynäkologen zu sprechen. Denn dieser kann am besten einschätzen, ob es sich um eine unkomplizierte Schwangerschaftsübelkeit handelt oder ob die schwere Form, das unstillbare Erbrechen (Hyperemesis gravidarum) erreicht wurde. Eine Hyperemesis gravidarum muss entsprechend beobachtet und eine ärztliche Versorgung sichergestellt werden.

Wann mit Schwangerschaftsübelkeit zum Arzt?

Fühlen Sie sich krank und haben Sie Bedenken, dann vertrauen Sie sich bitte Ihrem Gynäkologen an. In den meisten Fällen ist eine Schwangerschaftsübelkeit harmlos und kommt ohne eine ärztliche Behandlung aus. Anhaltende Übelkeit und mehrmaliges Erbrechen, das mit einem erhöhten Krankheits- und Schwächegefühl einhergeht, sollte umgehend mit dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden. Sie machen sich einfach Sorgen? Wenden Sie sich an Ihre Arztpraxis oder an Ihre Hebamme und vertrauen Sie auf deren Erfahrungen.

Ein Warnzeichen, das auf jeden Fall untersucht werden muss, ist das erstmalige oder erneute Auftreten von Schwangerschaftsübelkeit nach der 20. Schwangerschaftswoche.

In seltenen Fällen (etwa bei 0,2% bis 2% aller schwangeren Frauen) kann es durch langanhaltende Übelkeit mit Erbrechen zu einem Nährstoffmangel und Flüssigkeitsverlust kommen, was dann als Hyperemesis gravidarum bezeichnet wird. Von einem derart häufigen Erbrechen bzw. starker Schwangerschaftsübelkeit ist die Rede, wenn betroffene Frauen sich fünf- bis zehnmal am Tag übergeben müssen, egal, ob sie etwas gegessen und getrunken haben oder nicht.

Die Folge können Stoffwechselstörungen, Flüssigkeitsmangel und kritischer Gewichtsverlust sein, was zu Komplikationen für die Mutter und das Ungeborene führen kann, zum Beispiel zu Schädigungen der Nerven- und Hirnfunktionen. Zudem gehen wichtige Elektrolyte durch das Erbrechen verloren. Eine ärztliche Behandlung ist dann unbedingt und zeitnah erforderlich.

Eine Schwangere mit Hyperemesis gravidarum gehört in die Obhut eines Arztes, in der Regel erfolgt eine stationäre Behandlung im Krankenhaus. Dort wird die Patientin mit Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen versorgt und erhält Medikamente gegen die Übelkeit, die in der Schwangerschaft geeignet sind.

Begünstigt wird schweres Schwangerschaftserbrechen mitunter durch die hormonellen Veränderungen im Rahmen der Schwangerschaft, vorallem durch den steigenden β-hCG-Spiegel (humanes Choriongonadotropin), der die Schwelle des Brechzentrums im Gehirn herabsetzt, bei dem es den Würgereiz auslöst. Doch auch beeinflussbare psychsoziale Risikofaktoren wie Ängste, Stress und Konfliktsituationen können die Hyperemesis gravidarum begünstigen.

Warnzeichen auf die Sie achten sollten:

In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.

Auslöser für Schwangerschaftsübelkeit

Oft wird sie von zuvor als angenehm empfundenen Gerüchen ausgelöst. Das kann der bis dato geliebte Kaffee sein oder das ein paar Tage zuvor noch angenehm duftende Parfüm. Viele Schwangere entwickeln eine Abneigung gegen Fleisch.

Der Begriff Morgenübelkeit ist dabei irreführend, da tatsächlich nur wenige der betroffenen Schwangeren ausschließlich an Morgenübelkeit leiden, während die meisten Frauen den ganzen Tag mit der Übelkeit zu kämpfen haben. Früher sagte man, das habe seinen Grund. Als Schwangere wisse man instinktiv, was gut für einen ist oder was dem Ungeborenen eventuell schaden könnte. Das Ungeborene wurde so beispielsweise vor verdorbenen Lebensmitteln geschützt. Auch schrieb man der Schwangerschaftsübelkeit eine gewisse Sicherheit zu.

Tatsächlich sprechen Untersuchungen für den Zusammenhang einer Schwangerschaftsübelkeit und einem positiven Verlauf der frühen Schwangerschaft.

Mögliche Folgen für das Baby

Eine einfache Schwangerschaftsübelkeit hat normalerweise keine Auswirkungen auf die Nährstoffversorgung des Ungeborenen. Sofern die regelmäßigen Kontrollen beim Frauenarzt keine Auffälligkeiten ergeben und kein Gewichtsverlust der Schwangeren besteht, kann man davon ausgehen, dass das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Halten Sie dazu bitte Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt.

„Die normale Schwangerschaftsübelkeit ist zwar für die Mutter unangenehm, sie ist aber für das Ungeborene nicht gefährlich.“

Professor Gitsch, Universitätsklinikum Freiburg

Zunächst einmal ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sich bewusst zu machen, dass eine einfache Schwangerschaftsübelkeit nichts Gefährliches ist. Es besteht normalerweise keinerlei Gefahr für das ungeborene Baby. Dieses Wissen hilft in vielen Fällen schon, die Schwangerschaftsübelkeit als gegeben hinzunehmen. Mit der Aussicht, dass sie in den meisten Fällen ohnehin nach ein paar Wochen zurückgeht und keinerlei negative Auswirkungen zu erwarten sind, lässt sich diese Zeit viel besser überstehen. Sieht man die Schwangerschaftsübelkeit als eine Art Begleiterscheinung der hormonellen Umstellung an, lässt sie sich erfahrungsgemäß besser ertragen.

Zudem kann es hilfreich sein, auslösende Faktoren zu erkennen und bestenfalls zu eliminieren. Das kann beispielsweise das Lieblingsparfüm oder das Rasierwasser des Mannes sein. Entspannung, ein Glas frischgekochten Ingwertee oder der Duft nach frischen grünen Äpfeln können bei akuter Übelkeit bereits Linderung verschaffen.

Was hilft bei Schwangerschaftsübelkeit?

Gegen Schwangerschaftsübelkeit lässt sich schon mit einfachen Maßnahmen gegensteuern, beispielsweise anhand eines Ernährungsplanes. Zunächst muss die Schwangere herausfinden, ob es bestimmte Speisen oder Getränke gibt, welche die Übelkeit hervorrufen.

Diese sollten dann möglichst gemieden werden. In vielen Fällen wird die Schwangerschaftsübelkeit auch durch Gerüche ausgelöst, die zuvor noch fester Bestandteil des Alltags waren. Sehr häufig ist das der Geruch nach frischem Kaffee oder man verträgt aus heiterem Himmel das Lieblingsparfüm nicht mehr.

Andere Gerüche wiederum, werden von Schwangeren häufig als angenehm empfunden und können sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken.

Dazu zählen in erster Linie frische Düfte wie beispielsweise:

Gönnen Sie sich Ruhe und Entspannung. Besonders beliebt sind Aromaduschen mit dem Duft nach frischen Zitronen. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut.

Welche Nahrungsmittel eignen sich für Schwangere besonders?

Eine gesunde und abwechslungsreiche Kost schmeckt nicht nur gut, auch ist der Bedarf vieler Nährstoffe in der Schwangerschaft erhöht. Das bedeutet aber nicht, das jetzt zwangsläufig mehr gegessen werden muss.

Wichtiger ist es, richtig zu essen und die wichtigen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente aufzunehmen:

Der eigentliche Grundumsatz oder Energiebedarf erhöht sich in den ersten Wochen kaum. Ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft sollten dann 200 – 300 kcal hinzukommen. Umso wichtiger ist eine ausgewogene und nährstoffhaltige Ernährung.

Wie Ernährung die Schwangerschaftsübelkeit mildern kann

Neben dem Verzicht auf Getränke und Speisen, die Unverträglichkeiten hervorrufen könnten, sollen Schwangere möglichst mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt, zu sich nehmen. Leidet die Schwangere überwiegend unter Morgenübelkeit, kann es helfen, sich schon abends einen Zwieback bereitzulegen und diesen noch vor dem Aufstehen zu essen. Auf sehr fettige und stark gewürzte Speisen sollte nach Möglichkeit ebenfalls verzichtet werden. Eine ausgewogene, ballaststoff- und vitaminreiche Kost ist empfehlenswert und soll Mutter und Ungeborenes mit wichtigen Nährstoffen versorgen.

Nehmen Sie nach Möglichkeit fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich.

Über den Tag verteilt können kleinere Mahlzeiten einer Schwangerschaftsübelkeit vorbeugen. Auch leiden viele Schwangere häufig unter Sodbrennen, das ebenfalls mit Speisen, die nicht zu schwer im Magen liegen, positiv beeinflusst werden kann. Als Zwischenmahlzeit eignen sich selbstgemachte Smoothies, Obstsalate oder auch Joghurts. Ein Glas kalte Milch hat sich zum Beispiel gegen Sodbrennen bewährt.

Wichtige Nährstoffquellen sind Fleisch und Fisch.

Auch wenn viele Schwangere eine Abneigung gegen Fleisch verspüren, so ist Fleisch doch ein sehr guter Eisenlieferant. Versuchen Sie fettarme Fleischsorten mit frischem Gemüse zu kombinieren. Fettreicher Fisch ist gesund und eine ausgezeichnete Eiweißquelle. Er liefert neben Jod und wertvollen Omega-3-Fettsäuren auch DHA (Docosahexaensäure), diese ist besonders wichtig für die Entwicklung der Sehfunktion und des Gehirns des Ungeborenen.

Bevorzugen Sie frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte.

Viel frisches Obst und Gemüse sollten täglich auf Ihrem Speiseplan stehen, denn diese sind nicht nur gesund und schmecken gut, auch liefern sie wichtige Nährstoffe für Sie und Ihr Baby. Die Speisen sollten nicht zu stark gewürzt werden. Auf Zucker, Weißmehl und Fertigprodukte sollte nach Möglichkeit verzichtet werden.

Trinken Sie ausreichend, am besten Wasser, Tee oder Saftschorlen

Viele Schwangere vertragen Getränke ohne Kohlensäure besser, auch sollte der Koffeinkonsum begrenzt werden. In unserem Artikel über Kinderwunschtees sprechen wir auch über Tees, die für Schwangere besonders geeignet sind.

Muss ich wegen des Erbrechens in der Schwangerschaft mehr essen?

Auch wenn unsere Großmütter vielleicht noch davon überzeugt waren, Essen für Zwei gehört der Vergangenheit an. In der gesamten Zeit der Schwangerschaft wird eine Gewichtszunahme von ca. 12,5 kg empfohlen. In den ersten Wochen, genauer gesagt bis zur 20. Schwangerschaftswoche, sogar nur 1-3 kg. Bei starker Übelkeit und mehrmaligen Erbrechen wenden Sie sich bitte an Ihren Frauenarzt.3

Wie wird Schwangerschaftsübelkeit behandelt?

Eine normale Schwangerschaftsübelkeit bedarf normalerweise keiner Therapie. Empfehlungen zur Linderung richten sich nach der Ausprägung der Schwangerschaftsübelkeit und beschränken sich in der Regel auf Empfehlungen zur Vermeidung möglicher Auslöser (Verbannung der Kaffeemaschine) sowie Tipps & Tricks zur geeigneten Ernährung.

In den meisten Fällen wirkt die Erkenntnis, dass es sich um nichts Schlimmes handelt, schon Wunder. In vielen Fällen ist eine Ernährungsumstellung und mehr Ruhe schon hilfreich. Alle Faktoren, die bei Ihnen persönlich eine Schwangerschaftsübelkeit begünstigen, sollten nach Möglichkeit entfernt werden. Insbesondere Gerüche wie Kaffeeduft oder Parfüm lösen bei Schwangeren besonders häufig Unbehagen aus. In jedem Fall sollten Sie bei Übelkeit und Erbrechen mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen, er kann am besten entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist und ob sich Ihr Baby gut entwickelt.

Sollten sich die Schwangerschaftsübelkeit mit den empfohlenen Maßnahmen nicht bessern, so kann mit Akupunktur oder der Einnahme von Vitamin B6 versucht werden, eine Linderung zu erzielen. Lassen Sie sich dazu am besten in der Apotheke beraten und halten sie Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt. Wenn erforderlich wird er Ihnen ein Antihistaminikum gegen die Übelkeit und den Brechreiz verschreiben.

Welche Nahrungsergänzungsmittel sollte ich einnehmen?

Bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft gibt es einige wenige Nährstoffe, die nicht oder nur schwer in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden können. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hier die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Dazu zählen Jod und Folsäure, bereits bei Kinderwunsch.

Sollten Sie keinen Fisch zu sich nehmen, kann eine DHA-Supplementation empfohlen werden (200 mg DHA/Tag). Wenn Sie sich vegan ernähren, sollten Sie gegebenenfalls Ihre Blutwerte kontrollieren lassen, denn die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie u.a. Eisen, Zink und Vitamin B12 kann unzureichend sein. Wichtig: Eine zusätzliche Eisensupplementation sollte nur nach Rücksprache mit dem Arzt, bei einem diagnostizierten Eisenmangel, erfolgen. Auch können Vitaminpräparate zusätzlich auf den Magen schlagen. Wählen Sie nach Möglichkeit einen Zeitpunkt, an dem Sie die Einnahme gut vertragen und weniger unter Brechreiz leiden.

Weitere Informationen finden Sie unter folgender Seite: Deutsche Gesellschaft für Ernährung – Einheitliche Handlungsempfehlungen für die Schwangerschaft

Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann in dieser Jahreszeit ganz bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.

Welche Hausmittel helfen wirklich? Alles zum Multitalent Ingwer

Ingwer ist für seine zahlreichen positiven Eigenschaften bekannt. Bereits in der Antike wurde auf die heilende Wirkung der Ingwerknolle vertraut. Ingwer enthält reichlich Gingerole (Scharfstoffe), welche ihm seinen unverwechselbaren Geschmack verleihen. Neben zahlreichen Mineralstoffen (u.a. Zink und Eisen) und Vitaminen (u.a. Vitamin C sowie wichtige B-Vitamine) ist er auch reich an ätherischen Ölen. Ingwer beruhigt Magen und Darm, wärmt von innen und wirkt entzündungshemmend.

Kurzum, Ingwer stärkt unser Immunsystem. Doch darüber hinaus vermag er auch gegen eine leichte Schwangerschaftsübelkeit zu helfen und kann somit als natürliches Mittel probiert werden.

Unser Rezeptvorschlag bei leichter Schwangerschaftsübelkeit:

Für einen wohltuenden Ingwertee verwenden wir frischen Ingwer, am liebsten aus dem Bioladen. Dieser sollte gründlich gewaschen werden, Schälen wäre in diesem Fall nicht nötig. Im Anschluss werden möglichst viele kleine Stücke geschnitten, damit der Ingwer im Tee sein volles Aroma entfalten kann. Danach fügen wir frisch gepressten Zitronensaft und ein wenig Apfelsaft hinzu. Das Ganze mit heißem Wasser übergießen und ein paar Minuten ziehen lassen. Je länger der Tee zieht, desto schärfer wird der Geschmack unseres selbstgemachten Ingwertees. Nun noch nach Belieben mit Honig oder ähnlichem süßen und et voila fertig ist unser Helfer gegen die Übelkeit.

Ursachen: wieso vermehrtes Erbrechen und Übelkeit in der Schwangerschaft?

Die genauen Hintergründe der Schwangerschaftsübelkeit sind noch nicht abschließend geklärt. Verschiedene Faktoren, wie u.a. die hormonelle Umstellung, ein Vitamin-B6-Mangel, ein Ungleichgewicht des Blutzuckerspiegels und eine genetische Veranlagung werden in Erwägung gezogen. Auch sollen Frauen mit einer Mehrlingsschwangerschaft häufiger von einer Schwangerschaftsübelkeit betroffen sein. Ob psychosomatische Gründe zu einer Schwangerschaftsübelkeit beitragen können, muss individuell geschaut werden.

Mediziner vermuten einen starken Zusammenhang zwischen der Schwangerschaftsübelkeit und der steigenden hCG-Konzentration. Das schwangerschaftserhaltende Hormon (ß-humanes Choriongonadotropin) wird im Mutterkuchen gebildet und dient im weiteren Verlauf der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Anhand eines positiven Schwangerschaftstests lässt es sich im Blut oder im Urin nachweisen. Das ist genau jene Zeit, in der die Schwangerschaftsübelkeit normalerweise auftritt. Genauer gesagt, kommt es zu einem kontinuierlichen Anstieg und der ß-hCG-Wert verdoppelt sich in den ersten sieben Wochen alle zwei Tage. Um die 10. Schwangerschaftswoche (SSW) ist der höchste Stand erreicht. Bis zur 14. Woche bleibt dieser Wert stabil, um danach wieder langsam abzusinken. Mit dem Einpendeln des Hormonhaushaltes nimmt die Übelkeit und das Erbrechen nach der 20. Woche in der Regel ab. Des Weiteren hat die hormonelle Umstellung Auswirkungen auf die Magentätigkeit. Durch die steigende Konzentration der Hormone wird diese herabgesetzt und kann so Übelkeit und Erbrechen begünstigen. Die gute Nachricht ist, dass eine Schwangerschaftsübelkeit meist zeitlich begrenzt ist. Nur in seltenen Fällen leiden Frauen die gesamte Schwangerschaft unter Übelkeit und Erbrechen.

Mit Übelkeitsanfällen bei der Arbeit und in der Öffentlichkeit umgehen

So amüsant die Hollywoodstreifen, in denen Schwangere sich in der Öffentlichkeit übergeben müssen, auch sein mögen…die Realität sieht leider nicht so rosig aus. Viele Schwangere, die unter Übelkeit und Erbrechen leiden, fühlen sich nicht nur elend, auch sind sie nicht dazu in der Lage, ihren Alltag zu meistern, geschweige denn zur Arbeit zu fahren. So kann es schlichtweg fahrlässig sein, wenn man sich oder andere durch plötzliches Erbrechen im Straßenverkehr gefährden könnte. In diesem Fall raten wir Ihnen, offen damit umzugehen. Sprechen Sie mit Ihrem Partner, Ihrem Vorgesetzten und mit Ihrem Frauenarzt. In der Regel handelt es sich um einen überschaubaren Zeitraum und vielleicht gibt es Möglichkeiten, diese Zeit für alle Beteiligten sinnvoll zu überbrücken.

Fazit: Eine Schwangerschaftsübelkeit ist meist harmlos und viele Hausmittel können helfen

Eine Schwangerschaftsübelkeit kann sehr unangenehm sein und zu einer ziemlichen Herausforderung werden. Alltägliche Dinge wie Einkaufen, mit dem Hund spazieren gehen usw. müssten gegebenenfalls für eine Zeit lang von anderen übernommen werden. Verständnis und Unterstützung durch die Familie und Freunde können hilfreich sein, gerade wenn noch zukünftige Geschwisterkinder betreut werden müssen.

Die Schwangerschaftsübelkeit geht in den meisten Fällen nach ein paar Wochen vorüber und sollte nicht zum Mittelpunkt gemacht werden. Vielen Frauen hilft es, zu wissen, dass es ihrem Baby gut geht. Und im Mittelpunkt sollten jetzt nur Sie stehen – Sie und natürlich Ihr Baby im Bauch!

Stand: 09/2024

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Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Autor
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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