Schonende Intimrasur ohne Pickel und Rötungen

Für viele Frauen ist die Rasur der Intimregion fester Bestandteil der täglichen Hygiene. Um die empfindliche Haut vor Verletzungen und nachfolgenden Entzündungen, Rötungen und Pickeln zu schützen, bieten sich beispielsweise flexible Einmalrasierer an. So können sich keine Krankheitserreger in der Rasierklinge ansammeln und die Flexibilität schützt vor einem zu festen Aufsetzen des Rasierers.

Unter der Dusche kann die Verwendung einer pH-neutralen Intimwaschlotion die Rasur vereinfachen, ohne die Haut durch weitere chemische Zusätze unnötig zu reizen. Im Anschluss kann der empfindliche Intimbereich mit einer hautberuhigenden Pflegecreme geschützt werden, die ebenfalls auf den pH-Wert der Scheidenflora abgestimmt ist.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Um Pickel, Rötungen oder Entzündungen nach der Intimrasur zu vermeiden, können folgende Tipps hilfreich sein.

Vorbereitung auf die Rasur

  1. Vor der Rasur: Eine warme Dusche oder ein entspanntes Bad können die Haut vorbereiten und das Rasieren erleichtern (die Poren öffnen sich und die Haare werden weicher). Die Haut vor der Rasur gründlich reinigen. So können auf der Haut befindliche Erreger bei Verletzungen nicht in die Wunde gelangen. Wichtig: Beachten Sie bei der Reinigung unbedingt unsere Tipps zur schonenden Intimpflege. Denn ungeeignete Pflegeprodukte, Waschlappen, eine falsche Wischtechnik und weitere Faktoren können den sensiblen Intimbereich ansonsten aus der Balance bringen und verletzen, was im schlimmsten Fall Intimbeschwerden wie die bakterielle Vaginose und Infektionen wie Scheidenpilz begünstigen kann.
  2. Die Wahl des Rasierers: Ein flexibler Einmalrasierer passt sich den Konturen an. Auch verfügt er über eine scharfe Klinge, sodass das Risiko von Verletzungen minimiert wird. Zudem können sich bei der Verwendung von Eimalrasierern weniger Krankheitserreger ansammeln, die wiederum zu Entzündungen führen könnten. Bei wiederverwendbaren Rasierern ist daher auf eine gründliche Reinigung und Kontrolle der Klinge zu achten.
  3. Lange Haare im Intimbereich vor der Rasur vorsichtig einige Millimeter stutzen, beispielsweise mit einer gereinigten Nagelschere. Um einem Rasurbrand vorzubeugen, sollten bis zur nächsten Rasur ein paar Tage vergehen.

Während der Rasur

Nach der Intimrasur

  1. Den Intimbereich sanft reinigen und die restlichen Haare entfernen.
  2. Kurz mit kaltem Wasser abbrausen: die Gefäße ziehen sich wieder zusammen und das Eindringen von Erregern wird erschwert. Zudem lindert kaltes Wasser Rötungen und einen eventuellen Juckreiz nach der Rasur.
  3. Die Haut nach der Rasur vorsichtig abtupfen, anstatt grob “trocken zu rubbeln”.
  4. Nach der Rasur kann der Intimbereich mit Feuchtigkeit und Pflege versorgt werden. Dafür eignen sich Produkte, die auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmt sind.
  5. Leichte Hautirritationen und kleine Rasierpickel können dennoch entstehen. Wichtig ist, die Haut nach der Rasur zu schonen. Hautschonenden und atmungsaktiven Textilen, die nicht zu eng am Körper anliegen, sollte jetzt der Vortritt gegeben werden. Bis zur nächsten Rasur sollten ein paar Tage vergehen, an denen sich die Haut erholen kann.
  6. Meiden Sie direkt nach der Rasur Sonne, Sport und Chlor, also z.B. einen Schwimmhallen- oder Freibadbesuch oder ein Sonnenbad. Sowohl UV-Strahlen als auch Schweiß, Salz und Chlor können die Haut reizen und Irritationen wie Rötungen und Juckreiz begünstigen. Eine Intimrasur am Abend ist besonders empfehlenswert, so dass sich die Haut in Ruhe regenerieren kann.

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Was tun bei Rötungen und Pickeln?

Nach der Rasur auftretende Rötungen und Pickelchen werden als Rasierpickel bezeichnet. Durch die Rasur wird die Haut geschädigt und kleinste Mikroverletzungen können entstehen. Auch nachwachsende oder eingewachsene Haare beschädigen die Haarfollikel, sodass auf der Haut lebende Mikroorganismen in diese eindringen und zu Entzündungen führen können. Zu den Erregern zählen in erster Linie die natürlicherweise auf der Haut lebenden gelben Staphylokokken (Staphylococcus aureus). Typische Symptome einer Entzündung der Haarfollikel sind Rötungen, Juckreiz und die beschriebenen Rasierpickel.

Eine gestörte Hautbarriere, sehr trockene Hautbereiche, eine stumpfe Klinge sowie ungereinigte Rasierer können die Entstehung von Rasierpickeln begünstigen. Nach der Rasur sollten hautreizende Stoffe ferngehalten und auf weite, atmungsaktive Wäsche geachtet werden. Auch auf Sport gilt es eine Weile zu verzichten. Schweiß kann die Haut reizen, zudem können in einem feucht-warmen Milieu Bakterien sehr gut gedeihen. Zinkhaltige Pflegeprodukte können die Wundheilung beschleunigen. Eine erneute Rasur ist erst nach vollständiger Heilung der entzündeten Hautbereiche ratsam. Mit der richtigen Vorbereitung, Technik und Nachsorge lässt sich das Risiko von Rasierpickelchen jedoch minimieren.

Stand: 09/2024

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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