Gelber Ausfluss
Gelber Ausfluss kann ein Thema sein, das viele Frauen beschäftigt, sei es aufgrund von Veränderungen, die sie bei sich bemerken, oder weil sie sich über die Bedeutung dieser Veränderungen unsicher sind. Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern. Ziel ist es, Klarheit zu schaffen und Frauen zu ermutigen, auf ihren Körper zu hören und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Gelber Ausfluss im Überblick
- Gelber Ausfluss: Was er bedeuten kann: Gelblicher bis gelber Ausfluss kann völlig unbedenklich sein – zum Beispiel kurz vor oder nach der Periode –, aber auch krankhafte Ursachen haben.
- Ursachen von gelbem Ausfluss: Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für gelblichen Ausfluss. Viele davon sind zum Glück harmlos, andere gut zu behandeln.
- Behandlung und Vorbeugung von gelbem Ausfluss: Steht die Ursache fest, kann gelber Ausfluss meist unkompliziert behandelt werden. Bei einer Pilzinfektion werden Antimykotika als Salbe oder Zäpfchen verordnet. Bei bakteriellen Infektionen und Trichomonaden jeweils auf die Erkrankung zugeschnittene Antibiotika.
- Was Frauen selbst gegen gelben Ausfluss tun können: Um sexuell übertragbare Krankheiten, die gelben Ausfluss verursachen können, vorzubeugen, ist die Verwendung von Kondomen eine der effektivsten Maßnahmen. Eine sanfte Intimhygiene und ein saures Scheidenmilieu können weiterhin zur Gesunderhaltung beitragen.
Was gelber Ausfluss bedeuten kann
Der ganz normale, gesunde Scheidenausfluss der Frau ist in der Regel milchig-weißlich und geruchlos. Manchmal nimmt er aber auch andere Farben an, zum Beispiel gelb. Gelblicher bis gelber Ausfluss kann völlig unbedenklich sein – zum Beispiel kurz vor oder nach der Periode –, aber auch krankhafte Ursachen wie eine Infektion mit Bakterien oder anderen Erregern haben. In diesem Artikel erfahren Sie, wie es zu gelbem Ausfluss kommen kann, wann Sie zum Arzt gehen sollten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Mögliche Ursachen für gelben Ausfluss
Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für gelblichen Ausfluss mit und ohne Geruch. Viele davon sind zum Glück harmlos, andere gut zu behandeln.
Normale Abweichungen
Bei manchen Frauen ist der Ausfluss immer gelblich, besonders wenn er mit Luft in Berührung kommt. Ist der Ausfluss dabei geruchlos und bestehen keine weiteren Beschwerden, ist das kein Grund zur Sorge.
Menstruation
Im Verlauf des Zyklus beobachten viele Frauen gelben Ausfluss kurz vor oder nach der Periode. Die Ursache dafür können geringe Beimischungen von Blut oder Schleimhautzellen im Sekret sein, die harmlos sind.
Schwangerschaft
Viele Frauen berichten vor allem in der Frühschwangerschaft über stärkeren und oft gelblichen Ausfluss. Dies kann durch die hormonellen Umstellungen bedingt sein und ist, wenn keine weiteren Beschwerden hinzukommen, in der Regel ungefährlich. Trotzdem sollten Schwangere auffällige Veränderungen wie gelben Ausfluss immer gynäkologisch abklären lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Übrigens: Nicht nur während der Schwangerschaft kann es zu gelbem Ausfluss kommen. Auch in den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt stark, was ebenfalls zu farblichen Veränderungen des Vaginalsekrets führen kann.
Verhütung
Auch Verhütungsmittel, die mit chemischen und/oder mechanischen Reizen einhergehen, können mitunter zu gelblichem Ausfluss führen, vor allem die Spirale und einige Antibabypillen.
Medikamente
Manche Medikamente, zum Beispiel Antibiotika, können sich auf das Scheidenmilieu auswirken und so zu einer Farbveränderung führen. Da insbesondere Antibiotika das sensible Mikrobiom der Scheidenflora stören können, kommt es infolge einer Antibiotikabehandlung teilweise zu Scheidenpilzinfektionen.
Infektionen
Oft ist gelber Ausfluss ein Zeichen dafür, dass sich der Körper gegen eine Infektion wehrt. Dann sammeln sich besonders viele weiße Blutkörperchen (Leukozyten) an der betroffenen Stelle, die das Sekret gelblich färben.
Bei folgenden Erkrankungen ist gelber Ausfluss ein typisches Symptom:
- Eitrig-gelber Ausfluss kann auf eine Chlamydien-Infektion hindeuten. Begleitende Symptome können Schmerzen beim Wasserlassen und Ziehen im Unterleib sein.
- Ein Tripper (Gonorrhoe) zeigt sich oft durch einen gelblichen, übelriechenden, eitrigen Ausfluss.
- Gelber bis grünlicher, stark nach Fisch riechender Ausfluss ist typisch für einen Befall mit Trichomonaden (einzellige, durch Geschlechtsverkehr übertragbare Parasiten). Dazu kommen oft Juckreiz, Brennen, Rötungen und Schwellungen im Genitalbereich.
- Gelblicher, bröckeliger Ausfluss mit schlechtem Geruch kann auf eine – heutzutage seltene – Genitaltuberkulose hindeuten.
- Eine bakterielle Vaginose – also ein Ungleichgewicht der Scheidenflora, bei dem sich unerwünschte Bakterien zu stark vermehren – äußert sich zwar meist durch gräulichen, schaumigen, fischig riechenden Ausfluss, kann aber weitere Entzündungen wie eine Scheiden- oder Eileiterentzündung begünstigen, die mit eitrig-gelbem Ausfluss einhergehen können.
- Manchmal ist der Ausfluss auch bei einem Scheidenpilz gelblich verfärbt. Dann kann es sein, dass eine Mischinfektion vorliegt. In der Regel äußert sich eine reine Pilzinfektion aber durch weißen, krümelig-flockigen Ausfluss, begleitet von Jucken, Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Vulva.
Gut zu wissen:
Gelber Ausfluss ist KEIN typisches Anzeichen für bösartige Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs. Hier ist das Vaginalsekret eher rötlich bis fleischwasserfarben, wässrig und riecht unangenehm süßlich. Regelmäßige Krebsvorsorge ist trotzdem immer ratsam.
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3 Fragen an
Janette Harazin, Hebamme
Weitere Symptome & Diagnose bei gelbem Ausfluss
Meistens bemerken Frauen gelblichen oder gelben Ausfluss zuerst in ihrer Unterhose. Wenn Sie gerne schwarze oder bunte Slips tragen, kann das etwas schwieriger sein. Dann können Sie bei Verdacht auf untypischen Ausfluss diesen mit einer weißen Slipeinlage sichtbar machen. Auch ein Blick auf das Toilettenpapier beim Abwischen kann helfen.
Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Ausfluss „normal“ ist, sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen, insbesondere, wenn:
- … der Ausfluss nicht nur gelb ist, sondern auch eine ungewöhnliche Konsistenz aufweist, etwa schleimig, schaumig, bröckelig oder klumpig ist.
- … der Ausfluss fischig, streng oder generell unangenehm riecht.
- … zusätzlich zu der Gelbfärbung weitere Symptome wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Schwellungen, Rötungen oder Fieber auftreten.
- … Sie schwanger sind.
Was passiert beim Gynäkologen?
Zunächst fragt der Arzt oder die Ärztin Sie im Anamnesegespräch nach Ihren Beobachtungen zu Ihrem Ausfluss und ob es weitere Symptome gibt. Dann werden die Geschlechtsorgane und das Innere der Scheide untersucht – das verursacht keine Schmerzen. Mit einem Teststreifen kann der pH-Wert gemessen werden und so Hinweise auf mögliche Erkrankungen geben. Schließlich wird ein Abstrich des Ausflusses genommen und unter dem Mikroskop untersucht bzw. an ein Labor geschickt.
AMSEL-Kriterien & NUGENT-Score
Symptome & Diagnose der bakteriellen Vaginose
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Wenn die Scheide juckt und brennt
Symptome & Diagnose bei Scheidenpilz
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Behandlung & Vorbeugung von gelbem Ausfluss
Steht die Ursache fest, kann gelber Ausfluss meist unkompliziert behandelt werden. Bei einer Pilzinfektion werden Antimykotika als Salbe oder Zäpfchen verordnet. Bei bakteriellen Infektionen und Trichomonaden jeweils auf die Erkrankung zugeschnittene Antibiotika. Da Antibiotika die Scheidenflora stören können, muss diese gegebenenfalls nach der Behandlung wieder aufgebaut werden, etwa mit einer Milchsäurekur.
Wichtig:
Bei sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) muss auch der Partner oder die Partnerin mitbehandelt werden, damit es keinen Ping-Pong-Effekt gibt.
Wie Frauen selbst vorbeugen können
- Um sexuell übertragbare Krankheiten, die gelben Ausfluss verursachen können, vorzubeugen, ist die Verwendung von Kondomen eine der effektivsten Maßnahmen – speziell bei neuen oder häufig wechselnden Partnern.
- Ein gesundes Scheidenmilieu schützt vor Infektionen mit Pilzen und Bakterien. Dafür sollten Sie bei der Intimpflege am besten nur auf warmes Wasser und geeignete Intimwaschlotionen setzen. Luftundurchlässige Kunstfaserhöschen oder Slipeinlagen lieber nicht dauerhaft tragen.
- Gegen natürliche Ursachen von gelblichem oder gelbem Ausfluss wie die Periode, hormonelle Schwankungen oder persönliche Veranlagung lässt sich nicht vorbeugen. In diesen Fällen ist die leicht abweichende Farbe völlig normal.
Tipps zum Erhalt einer gesunden Scheidenflora
Tipps & Tricks für die richtige Intimhygiene
Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.
Ursachen & Symptome bei zu hohem pH-Wert
Gesunde und widerstandsfähige Scheidenflora aufbauen
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Stand: 09/2024
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