Blasenentzündung:
Diagnose & Symptome

Ständig dieses Gefühl, auf die Toilette zu müssen, ein unangenehmes Brennen beim Wasserlassen, die typischen Zystitis-Beschwerden kennen viele Frauen nur zu gut. Kommen Fieber, Schüttelfrost, Rücken- und/oder Flankenschmerzen dazu, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.

  • Typische Symptome: Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang bei geringer Urinmenge.
  • Symptome bei aufsteigender Entzündung: Rückenschmerzen, Flankenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost.
  • Diagnose bei einfacher Blasenentzündung: Befragung der Patientin, Urintest auf Nitrit und Leukozyten, Abklopfen der Niere auf Schmerzempfindlichkeit.
  • Diagnose bei komplizierter oder chronischer Blasenentzündung: Blutuntersuchung, Urinuntersuchung (Mittelstrahlurin), Anlegen einer Bakterienkultur, Ultraschall, ggf. weitere Untersuchungen wie beispielsweise eine Zystoskopie (Blasenspiegelung).
  • Wann zum Arzt? Schwangere, Patientinnen mit Vorerkrankungen, bei ausgeprägtem Krankheitsgefühl, Fieber oder anhaltenden Schmerzen. Bei Kindern muss sofort eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Zystitis erkennen – welche Symptome treten bei einem Harnwegsinfekt auf?

Zu den typischen Beschwerden eines Harnwegsinfektes zählen Brennen und schmerzhaftes Wasserlassen sowie Schmerzen oberhalb des Schambeines. Eine Blasenentzündung äußert sich außerdem durch einen andauernden Harndrang mit wenig, zum Teil trüber, stark konzentrierter Urinmenge. Manchmal ist Blut mit bloßem Auge sichtbar. Es kann zu Schwierigkeiten kommen, den Harn zu halten.

Treten zu diesen Symptomen zusätzlich Fieber, Schmerzen im Rückenbereich (Flankenschmerzen) und ein erhebliches Krankheitsgefühl auf, wird davon ausgegangen, dass sich die Entzündung von der Blase über die Harnleiter ins Nierenbecken ausgeweitet hat. Mediziner sprechen dann von einer Pyelonephritis, der Nierenbeckenentzündung.

Typische Symptome einer Blasenentzündung:

Die hier genannten Symptome einer Blasenentzündung zählen zu den häufigen Beschwerden. Gerade bei einer leichten, unkomplizierten Zystitis beschränken sich diese meist auf ein Brennen beim Wasserlassen sowie häufiges und erschwertes Wasserlassen mit geringer Urinmenge. Im Rahmen einer Zystitis kann es zu einem verstärkten, nur schwer beherrschbaren Harndrang kommen (imperativer Harndrang). Der unkontrollierbare Harndrang kann dabei so plötzlich auftreten, dass Betroffene es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette schaffen. Man spricht dann von einer Dranginkontinenz. Steigen die Erreger weiter auf, können komplizierte Harnwegsinfekte wie eine Nierenbeckenentzündung die Folge sein. Weitere Symptome wie Schüttelfrost, Fieber und Rückenschmerzen können auftreten. Häufig kommt es zu Rückenschmerzen im Flankenbereich, wenn die Entzündung auf die Nieren übergreift.1

Zusätzliche Symptome einer komplizierten Blasenentzündung:

Diagnose: Wie wird eine unkomplizierte Blasenentzündung festgestellt?

Beim Aufsuchen des Arztes werden körperliche Beschwerden erfragt und der Nierenbereich auf Schmerzhaftigkeit geprüft (Nierenlagerklopfschmerz). Auch wird geklärt, ob die Patientin selbst vermutet, an einer Blasenentzündung zu leiden. So kann der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit abschätzen, ob es sich um einen Harnwegsinfekt handelt und andere Erkrankungen ausschließen.

Ein Teststreifen im Urin sichert durch das Vorkommen von Nitrit, Leukozyten und/oder Blut im Urin die Diagnose. Hierfür wird der sogenannte Mittelstrahlurin verwendet, das heißt, die Urinprobe wird aus dem mittleren, laufenden Urinstrahl entnommen. Die ersten und letzten Milliliter können demnach in der Toilette heruntergespült werden und der mittlere Teil wird mit Hilfe eines kleinen Bechers zur Untersuchung aufgefangen. Das soll Fehlerquellen bei der Beurteilung des Urins vermeiden. Auch die gründliche Reinigung des Intimbereiches kann dazu beitragen. Sollten zusätzlich vaginale Beschwerden wie Juckreiz oder Ausfluss vorhanden sein, wird der Besuch beim Gynäkologen empfohlen.

Die Urinuntersuchung bei einer Blasenentzündung

Mittels Teststreifen kann nun der gewonnene Mittelstrahlurin auf Anzeichen für ein Bakterienwachstum untersucht werden. Zu den wichtigsten Parametern zählen hierbei Nitrit, Leukozyten, Blut und Eiweiß. Bei Nitrit handelt es sich um ein Abbauprodukt von Bakterien. Die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten, deuten auf eine Entzündung im Körper hin. Diese Anhaltspunkte und das Auftreten der charakteristischen Symptome machen eine Harnwegsinfektion sehr wahrscheinlich. Bei Unklarheiten wären genauere Untersuchungen im Labor möglich. So können die genaue Bakterienart oder andere seltenere Erreger, wie zum Beispiel Pilze (Candida albicans), Viren oder Parasiten festgestellt werden.

Von einer asymptomatischen Bakteriurie spricht man, wenn eine erhöhte Anzahl an Bakterien im Urin nachweisbar ist, jedoch keine weiteren Symptome vorliegen. Diese Form muss in der Regel nicht behandelt werden.

Weitere Methoden zur Urindiagnostik:

Durch diese Methoden kann die Behandlung entsprechend angepasst werden.

Bei wiederholt auftretenden Blasenentzündungen und zusätzlichen Beeinträchtigungen wie Schmerzen und Fieber, kann eine Ultraschalluntersuchung Gewissheit bringen. Mit dieser können Blasensteine oder ein Harnstau erkannt und dann entsprechend behandelt werden.

Diagnose einer komplizierten Blasenentzündung

Wird eine komplizierte Blasenentzündung festgestellt, kann es zu weiteren Untersuchungen kommen. Das gilt auch für eine häufig wiederkehrende Zystitis.

Diese diagnostischen Untersuchungen werden in der Regel nur bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten und bei einem begründeten Verdacht auf entsprechende Veränderungen der Harnwege vorgenommen.

Seite zuletzt aktualisiert: 08/2024

Autorin
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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