Claudia über Beschwerden ihrer Menopause

Wechseljahre mit typischen und untypischen Beschwerden

Über das Thema Wechseljahre schreibe ich auf meinem Blog Glam up your Lifestyle immer wieder mal. Schon allein, weil dieser Lebensabschnitt uns Frauen über mehrere Jahre begleitet. Aber auch, weil während dieser Phase immer wieder neue Beschwerden auftreten können. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sich bei mir mit 51 Jahren die ersten Anzeichen der Wechseljahre bemerkbar machten. Das waren Symptome, die ich mit den Wechseljahren gar nicht in Verbindung gebracht hätte: Blaseninfektionen.

Auf Empfehlung meines Gynäkologen setzte ich mit 51 Jahren die Antibabypille ab. Mein Arzt war der Meinung, in meinem Alter müsse man das Pro und Contra der Pille bedenken. Die Aussage „in meinem Alter“ fand ich zwar erst mal nicht so prickelnd, wusste aber auch, was mein Frauenarzt damit meinte. Es war schon sehr unwahrscheinlich, dass ich mit 51 Jahren tatsächlich noch mal schwanger werden würde. Deswegen jeden Tag Hormone einzunehmen, wäre also nicht nötig. Davon mal abgesehen, gibt es zur Verhütung auch noch andere Methoden. Gleichzeitig hatte mich damals mein Arzt darauf vorbereitet, dass ich durch das Absetzen der Pille innerhalb der nächsten 14 Tage in die Menopause kommen würde. Diese wird nämlich durch die Einnahme der Antibabypille hinausgezögert.

Und so war es dann auch: nach ca. zwei Wochen hatte ich nachts das erste Mal mit den wohl bekanntesten Wechseljahresbeschwerden zu tun, mit Hitzewallungen. Um ehrlich zu sein, dachte ich bis dahin immer, das wären auch die einzigen Symptome, die in den Wechseljahren auftreten würden. Hatte mich davor aber auch nie wirklich mit dieser Thematik beschäftigt. Aus den Erzählungen meiner Mutter und meiner älteren Kolleginnen über die Wechseljahre wusste ich überwiegend von dieser lästigen aufsteigenden Hitze. Jetzt, wo ich selbst mittendrin in dieser Phase stecke, weiß ich auch, weshalb mir darüber nie mehr berichtet wurde. Nicht jeder Frau möchte über all ihre Wechseljahresbeschwerden offen plaudern. Zumindest nicht die ältere Generation vor mir. Wir Frauen von heute sind im Umgang mit intimen Themen freier.

Plötzlich wiederkehrende Blasenentzündungen

Kurz nachdem bei mir offiziell die Wechseljahre eingeläutet wurden, bekam ich eine Blasenentzündung. Was mich erst mal verwunderte, denn normalerweise bin ich damit weniger behaftet. Zum Glück! Ich kenne Frauen, die sich mit Blasenentzündungen häufiger herumplagen. Ich selbst hatte zu dem Zeitpunkt höchstens drei oder viermal damit zu tun. Dadurch weiß ich auch, wie schmerzhaft eine Blasenentzündung (medizinisch auch Zystitis genannt) sein kann. Der häufige Harndrang und die Schmerzen beim Wasserlassen können schon sehr unangenehm sein. Da bei mir glücklicherweise Zystitis nur sporadisch vorkam, nahm ich dann einfach immer das vom Arzt verschriebene Antibiotikum und das Problem war schnell aus der Welt geschafft.

Das hat sich allerdings geändert, als ich in die Menopause kam, da hatte ich plötzlich innerhalb kurzer Zeit mehrmals hintereinander Blasenentzündungen. Selbstverständlich war ich erst mal besorgt darüber und machte mir Gedanken, warum diese lästigen Symptome auf einmal so oft auftraten. Ich hatte sogar die Sorge, es könnte eine ernsthafte Erkrankung vorliegen. Bis mir mein Arzt sagte, meine ständigen Blasenentzündungen könnten mit den Wechseljahren zu tun haben.

Bei Dr. Google informierte ich mich dann erst mal, warum diese Beschwerden überhaupt vermehrt in den Wechseljahren auftreten können. In wenigen Sätzen zusammengefasst: in den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Was dazu führen kann, dass die Schleimhäute der Scheide dünner werden und dadurch auch empfindlicher für Infektionen sind. Deutlich ausgesprochen, kann es durch Scheidentrockenheit eben auch zu Blasenentzündungen kommen.

Zu wissen, warum ich ständig Blasenentzündungen bekam, beruhigte mich schon mal. Mir war es wichtig, eine ernsthafte Erkrankung ausschließen zu können. Wobei Scheidentrockenheit auch nicht unbedingt angenehm ist. Allerdings war ich sicher, dieser Unannehmlichkeit entgegenwirken zu können. So einige Symptome der Wechseljahre sind zwar lästig, aber auch nicht unbedingt gesundheitsgefährdend. Manche Begleiterscheinungen kann man in den Griff bekommen, andere muss man einfach annehmen.

Immer wieder Blasenentzündungen zu bekommen, damit konnte ich mich nicht anfreunden und deswegen ständig Antibiotika einnehmen zu müssen, auch nicht. Deshalb habe ich mich auch darüber schlau gemacht, was ich gegen Scheidentrockenheit, und die damit zusammenhängenden Blasenentzündungen, machen könnte. Wichtig war mir, Linderung zu finden, ohne dafür Hormone einnehmen zu müssen. Eine Hormontherapie kommt für mich nicht infrage, da ich vor Jahren Brustkrebs hatte.

Wie Milchsäure helfen kann

Auch die permanente Einnahme von Antibiotika wollte ich vermeiden. Durch Antibiotika werden zwar die schlechten Bakterien im Körper getilgt, aber auch die Guten. Mir ist es bereits ein paar Mal passiert, dass ich nach einem Antibiotikum Scheidenpilz bekam, eben weil es auch die gesunden Milchsäurebakterien angreift. Milchsäurebakterien (Laktobazillen) sind wichtig für eine gesunde Scheidenflora, denn sie bestimmen dort den pH-Wert. Steigt dieser pH-Wert, werden die Schleimhäute der Scheide trocken und anfällig für Infektionen.

Es ist also ein richtiger kleiner Teufelskreis. Auf der einen Seite die Scheidentrockenheit durch die Wechseljahre und dann noch durch die Einnahme von Antibiotika. Inzwischen weiß ich übrigens, dass es nicht immer nötig ist, gleich ein Antibiotikum bei einer Blaseninfektion zu nehmen.

Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).

Scheidentrockenheit: immer noch Tabuthema

Auch Scheidentrockenheit gehört nicht unbedingt zu den Gesprächen, die man mit den besten Freundinnen beim Kaffee und Kuchen führt. Doch mit meinen Freundinnen konnte ich mich doch über dieses Thema austauschen. Wir kennen uns bereits seit 40 Jahren und haben zusammen schon viele gute und schlechte Zeiten durchgemacht. Ihre hilfreichen Tipps und auch das Internet haben mir damals weitergeholfen.

Wie ich es mir schon dachte, kann man für eine ausgeglichene Scheidenflora auf ganz einfache Weise selbst sorgen. Es gibt Lebensmittel, die die Produktion von Milchsäurebakterien ankurbeln, dazu gehören z.B. Sauerkrautsaft und Apfelessig. Sauerkrautsaft ist jetzt nicht unbedingt eines meiner bevorzugten Lebensmittel, doch eine gute Quelle für Probiotika ist auch Joghurt, der mir geschmacklich wesentlich mehr zusagt.

Beim Stöbern im Internet nach Tipps für eine gesunde Scheidenflora, bin ich auch auf Empfehlungen aufmerksam geworden, mit denen ich gar nichts anfangen konnte. Wie z.B. die Geschichte mit dem in Joghurt getränkten Tampon, der in die Scheide eingeführt werden soll, um so für eine gesunde Vaginalflora zu sorgen und zudem auch noch bei Scheidenpilz hilfreich wäre. Im ersten Moment klingt das vielleicht logisch, doch den gewünschten Effekt bringt es nicht, denn die Milchsäurebakterien in der Scheide sind nicht die gleichen, wie die in einem Joghurt. Mit dem empfohlenen Hausmittel kann man sogar das Gegenteil bewirken.

Statt mit solchen Hausmitteln zu experimentieren, habe ich damals einen Tipp einer guten Freundin befolgt: Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien. Diese Vaginalzäpfchen, mit den passenden gefriergetrockneten Laktobazillen für die Scheide, können die Flora der Scheide wieder in Einklang bringen und auch vor Scheidenpilz nach einer Antibiotikaeinnahme schützen.

Stand: 09/2024

Scheidentrockenheit entsteht durch einen Mangel an Feuchtigkeit im Intimbereich. Obwohl auch junge Frauen darunter leiden können, zählen die Wechseljahre und die hormonellen Veränderungen in dieser Lebensphase zu den häufigsten Ursachen.

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Autor
Claudia Steinlein

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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