Phasen des weiblichen Zyklus

  • Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 25 und 31 Tage und umfasst vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, den Eisprung und die Gelbkörper- oder Lutealphase.
  • Unregelmäßiger Zyklus: Neben Stress können auch Erkrankungen Zyklusunregelmäßigkeiten auslösen, beispielsweise Endometriose oder das polyzystische Ovarialsyndrom.
  • Kinderwunsch bei unregelmäßigem Zyklus: Die meisten Frauen können trotz eines unregelmäßigen Zyklus schwanger werden. Für sie ist es jedoch schwieriger, die fruchtbaren Tage auszumachen.

Der weibliche Zyklus

Der Menstruationszyklus hat nicht nur während der Blutung einen entscheidenden Einfluss auf das Alltagsleben. Die Hormonschwankungen im Verlauf des etwa vierwöchigen weiblichen Zyklus können auch während der anderen Zyklusphasen das Wohlbefinden und die Stimmung beeinflussen.

Umso beunruhigender ist es, wenn er sich plötzlich verändert, etwa weil er unregelmäßig wird oder Beschwerden wie veränderter Ausfluss oder Intimgeruch auftreten. Oft stecken harmlose Ursachen hinter solchen Veränderungen, die dennoch ärztlich abgeklärt werden sollten. Auch bei Kinderwunsch lohnt es sich, den weiblichen Zyklus zu verstehen und die fruchtbaren Tage zu kennen.

»Der Zyklus dauert vier Wochen« – diese Faustregel nehmen viele wörtlich und sind beunruhigt, wenn ihr Menstruationszyklus davon abweicht. In Wirklichkeit sind aber 25 bis 31 Tage völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung.1 Gezählt wird immer ab dem ersten Tag der Blutung.

Der weibliche Zyklus umfasst vier Phasen:

Abgesehen von kleineren Abweichungen ist ein gesunder Zyklus regelmäßig. Nicht immer steckt jedoch ein gesundheitliches Problem hinter dem Ausbleiben der Periode. Neben einer Schwangerschaft kann beispielsweise Stress eine Ursache dafür sein.

Auch Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus können schwanger werden, solange keine Erkrankung vorliegt, die das verhindert. Wenn »frau« ihre fruchtbaren Tage kennt, ist es jedoch einfacher, den richtigen Zeitpunkt für die Zeugung abzupassen.

Die vier Phasen der Menstruation

Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 25 und 31 Tagen und umfasst vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, den Eisprung und die Gelbkörper- oder Lutealphase. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen kleinen Dramen und Heldengeschichten mit sich – von der tapferen Eizelle, die sich auf den Weg macht, bis hin zum Gelbkörper, der fleißig Hormone produziert. Und natürlich von der Frau, die all diese Veränderungen durch verschiedenste Symptome und Gefühle erlebt und diese im Alltag immer noch viel zu häufig verstecken muss.

Dementsprechend wissen viele Frauen auch nicht, an wen sie sich wenden sollen, wenn es zu Unregelmäßigkeiten oder besonders starken Menstruationsbeschwerden kommt, wie zum Beispiel bei der Endometriose. Deshalb möchten wir mit unseren Erklärungen vielleicht die eine oder andere Unsicherheit beseitigen, ohne dass Sie sich dabei unwohl fühlen müssen.

Als Beginn eines neuen Zyklus wird der erste Tag der Monatsblutung angesehen. Um die Vorgänge während eines gesamten Zyklus besser verstehen zu können, betrachten wir diesen im Folgenden aber ab dem Beginn der Follikelphase.

Der gesamte Zyklus hat vorallem einen Zweck: er bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor. Dafür muss die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter wachsen, da diese im Fall einer Befruchtung die Eizelle mit Nährstoffen versorgt. Kommt es zu keiner Einnistung, stirbt die Eizelle am Ende des Zyklus ab, die Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut öffnen sich und die obere Schicht der Schleimhautschicht löst sich ab.

Das reicht jedoch nicht, damit die abgelöste Schleimhaut auch wirklich aus dem weiblichen Geschlechtsorgan ausgeschieden werden kann. Deshalb ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter unregelmäßig zusammen und entspannen sich dann wieder, um so das Gewebe von der Innenwand der Gebärmutter zu lösen. Zusammen mit dem Menstruationsblut fließt es dann aus der Scheide ab. Es kommt also zur Menstruation bzw. Periode, die meistens 3 bis 7 Tage dauert. Sie zeigt das Ende eines Zyklus an, bevor dieser mit der Follikelphase erneut beginnt. Außer, die Frau ist schwanger oder nutzt hormonelle Verhütungsmittel.

Follikelphase (Follikelreifungsphase)

Die Follikelphase dauert in der Regel vom 1. bis zum 12. Tag des Zyklus. In dieser Zeit beginnt die Hypophyse im Gehirn, das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) auszuschütten, welches die Reifung von mehreren Follikeln in den Eierstöcken anregt. Diese Phase wird auch als Proliferationsphase bezeichnet.

Als Follikel werden die Eizelle und die sie umgebende Hülle aus Epithelzellen bezeichnet. Das Hormon Östrogen, das vorwiegend in den Eierstöcken gebildet wird, regt in dieser Zyklusphase die Reifung mehrerer solcher Follikel an (ca. zwischen 20 und 25 an der Zahl), von denen jedoch nur der stärkste überlebt und etwa zwei Zentimeter groß wird.

Die Follikel bilden ebenfalls Östrogen, wodurch der Spiegel weiter ansteigt und die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet wird. Östrogen stimuliert außerdem den Aufbau der obersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut, die sich während der vorherigen Menstruationsblutung abgelöst hat. Sie soll die Eizelle im Falle einer Befruchtung mit Nährstoffen versorgen. Kommt es zu keiner Befruchtung, löst sich die Schleimhaut ab und wird während der Menstruationsblutung ausgeschieden.

Auch der Gebärmutterkanal (Zervix) öffnet sich während der Follikelphase unter Einfluss des Östrogens, während der Zervixschleim sich temporär verflüssigt. Außerhalb der Follikelphase und nach dem Eisprung ist dieser eigentlich zähflüssig und hindert so Krankheitserreger und andere Mikroorganismen daran, die Gebärmutter zu erreichen. Während der fruchtbaren Tage wird er flüssig, um den Spermien den Weg zur Gebärmutter „frei zu machen“.

Zudem hebt das Hormon die Stimmung, sodass Frauen in dieser Zyklusphase besonders ausgeglichen sind und viel Energie haben. Etwas, was die wenigsten wissen dürften, da die Menstruation ja vor allem mit negativen Stimmungsschwankungen verbunden wird. Zuminst in den Köpfen der Männer. Diese hormonellen Veränderungen während der ersten zwei Wochen des Zyklus können hingegen positive Auswirkungen auf die Stimmung haben.

Auch das Luteinisierende Hormon (LH) wird vermehrt ausgeschüttet, das den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers anregt.

Übrigens: in dieser Phase führt der hohe Östrogenspiegel auch zu einem erhöhten Risiko für Scheidenpilzinfektionen, da unter dem Einfluss von Östrogen auch mehr Glucose in der Scheide gebunden wird, wovon sich der Hefepilz Candida albicans ernährt.

Häufigster Auslöser der Scheidenpilzinfektion ist Candida albicans. Bestimmte Faktoren können zur Vermehrung des eigentlich harmlosen Hefepilzes führen. Etwa ein geschwächtes Immunsystem oder hormonelle Veränderungen. In den meisten Fällen finden sich jedoch keine erkennbaren Auslöser und es ist nicht abschließend erforscht, warum ansonsten gesunde Frauen an einer Vaginalmykose erkranken.

Eisprung

Am 12. bis 13. Zyklustag findet der Eisprung statt.2 Also ziemlich genau in der Mitte des Zyklus. Die Eizelle gelangt nun vom Eierstock in den Eileiter und von dort aus in die Gebärmutter. Dort überlebt sie etwa 24 Stunden lang und ist nur in dieser Zeit empfängnisbereit.3 Angeregt wird diese Wanderung der Eizelle durch einen nun abfallenden Östrogenspiegel und die vermehrte Produktion der Hormone FSH und LH durch die Hirnanhangdrüse.

»Erfahrungsgemäß gehen sogar eher introvertierte Personen zum Eisprung hin mehr aus sich heraus«, wie Dr. Mirjam Wagner in ihrem Buch »Mein PMS und ich« schreibt.4 Das Plus an Charisma in dieser Zeit sorgt sogar dafür, dass Frauen rund um den Eisprung herum besonders attraktiv wirken.

Tatsächlich gibt es sogar Frauen, die den Eisprung spüren können und dieses Gefühl als einen dumpfen und einseitgen Schmerz (Mittelschmerz) im Unterbauch beschreiben, der in der Regel für einige Minuten anhält. Aber er kann auch einige Stunden fortbestehen.

Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.

Gelbkörperphase

Diese Zyklusphase – auch als Lutealphase oder Sekretionsphase bezeichnet – dauert genau 14 Tage.1,2 In dieser Zeit bildet die Follikelhülle, die nach dem Eisprung zurückbleibt, den sogenannten Gelbkörper. Er stellt Progesteron her, das auch als Gelbkörperhormon bezeichnet wird.

Es bereitet die Gebärmutter auf das Einnisten des befruchteten Eis vor –unabhängig davon, ob tatsächlich eine Befruchtung stattgefunden hat. Im Fall einer Schwangerschaft bleibt der Gelbkörper bestehen, andernfalls verschwindet er wieder.

Progesteron wirkt dämpfend auf die Psyche und weckt den Wunsch nach Ruhe und Rückzug. Auch das Prämenstruelle Syndrom (PMS) und dessen schwerere Form, die Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), fallen bei Betroffenen in diese Phase des Zyklus und sorgen für Stimmungsschwankungen oder gar depressive Symptome.

Menstruationsphase

Wenn die Frau nicht schwanger geworden ist und der Gelbkörper sich zurückbildet, sinkt auch der Progesteronspiegel. Als Reaktion darauf wird die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und blutet ab. Teilweise wird diese kurze Phase vom sinkenden Progesteronspiegel bis zur Blutung auch als ischämische Phase bezeichnet, die der Gelbkörperphase zugerechnet wird.

Die darauffolgende Blutung der Menstruationsphase dauert zwischen drei und sieben Tage.1 Gewebshormone lösen Kontraktionen der Gebärmutter aus, was zu Krämpfen führt. So soll die abgestorbene obere Schicht der Schleimhaut von der Gebärmutterwand gelöst werden. In den ersten ein bis zwei Tagen sind diese besonders stark, sodass Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen in dieser Zeit vermehrt auftreten.1 Auch Stimmungsschwankungen können weiterhin bestehen.

Typische Menstruationsbeschwerden:

Diese typischen PMS-Beschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt. Besonders starke Regelschmerzen können übrigens Symptom für eine Endometriose sein.

Wer die Pille 21 Tage lang einnimmt und dann pausiert, sorgt so für einen sinkenden Hormonspiegel. Darauf reagiert die Gebärmutter, indem sie die obere Schicht der Schleimhaut abstößt. Somit findet die Blutung ganz regelmäßig statt. Dabei handelt es sich aber nicht um eine reguläre Menstruationsblutung, sondern lediglich eine Reaktion auf das Absetzen der Pille.

Fruchtbare Tage im Zyklus

Damit es zu einer Schwangerschaft kommt, müssen in der Gebärmutter eine befruchtungsfähige Eizelle und Spermien aufeinandertreffen. Während die Eizelle nur 24 Stunden überlebt, beträgt die Lebensspanne von Spermien in der Gebärmutter zwei bis sieben Tage.3

Geschlechtsverkehr kann also bereits eine Woche vor dem Eisprung und maximal einen Tag danach noch zu einer Schwangerschaft führen. Kurz vor der Periode kann es nicht mehr zur Zeugung kommen, da zwischen dem Eisprung und der Blutung immer 14 Tage liegen.1,2

Wenn eine Befruchtung stattgefunden hat, kann die Schwangere frühestens fünf bis sechs Tage später erste Anzeichen dafür ausmachen.5 Je jünger die Frau, desto wahrscheinlicher ist eine Schwangerschaft. Bis zum Alter von 25 Jahren werden neun von zehn Frauen bei ungeschütztem Verkehr innerhalb eines Jahres schwanger.6 Zwischen 35 und 40 sind es nur von zwei von zehn Frauen.6

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Um die fruchtbaren Tage auszumachen, kann eine Zyklus-App helfen, die anhand der bisherigen Daten den wahrscheinlichen Zeitpunkt des nächsten Eisprungs und auch den Beginn der kommenden Periode berechnet.

Ein unregelmäßiger Zyklus erschwert die Familienplanung, weil Betroffene vorab nie genau wissen, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Die Bestimmung der Basaltemperatur, die nach dem Eisprung leicht ansteigt, kann helfen.

Falls den Unregelmäßigkeiten keine Erkrankung zugrunde liegt, die die Betroffene unfruchtbar macht, ist eine Schwangerschaft aber dennoch möglich.

Zyklusstörungen und deren Ursachen

Als Zyklusstörungen werden verschiedene Unregelmäßigkeiten beim Menstruationszyklus zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem:

In den meisten Fällen sind Zyklusstörungen harmlos und/oder gut behandelbar. So kann Stress beispielsweise zu Hormonungleichgewichten führen und die Periode hinauszögern. Der Beginn der Wechseljahre ist ebenfalls eine mögliche Erklärung. Hier bleibt die Monatsblutung nicht direkt ganz aus, sondern kann zunächst unregelmäßig auftreten.

Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist. 

Doch auch verschiedene medizinische Ursachen können hinter einem unregelmäßigen Zyklus stecken.

Mögliche Ursachen für einen unregelmäßigen Zyklus:

Eine weitere mögliche Erklärung für Zyklusstörungen ist eine vorangegangene Ausschabung. Selten kann eine Krebserkrankung für einen unregelmäßigen Zyklus verantwortlich sein.

Gesundheit und Selbstfürsorge für einen regelmäßigen Zyklus

Bei einem unregelmäßigen Zyklus durch zu viel Stress kann Entspannung Abhilfe schaffen. Techniken wie achtsamkeitsbasierte Stressreduktion oder autogenes Training eigenen sich gut, um Anspannung zu reduzieren.

Kann Vitamin D die Periode beeinflussen?

Es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Vitamin D mit Zyklusstörungen in Verbindung stehen könnte.7,8,9

Laut Robert-Koch-Institut litt im Jahr 2016 etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland unter einem Vitamin D-Mangel, ein weiteres Drittel war suboptimal versorgt.10

Bei einem ärztlich diagnostizierten Mangel kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein, da eine ausreichende Vitamin D-Versorgung über die Nahrung schwierig ist.

Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann in dieser Jahreszeit ganz bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Wie bekomme ich meinen Östrogenspiegel hoch?

Phytoöstrogene sind chemische Verbindungen aus pflanzlichen Quellen, die dem menschlichen Östrogen ähneln. Sie sind vor allem in Hülsenfrüchten und Soja, aber auch beispielsweise in Beeren enthalten.

Omega-3-Fettsäuren werden für die Bildung von Hormonen benötigt. Zudem könnten sie Beschwerden im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) lindern.11 Dabei handelt es sich um essentielle Fette, die in fettreichem Seefisch, aber auch in Nüssen, Lein-, Raps- und Walnussöl enthalten sind.

Welcher Tee reguliert den Zyklus?

Es sind zahlreiche verschiedene Zyklustees erhältlich, die auf unterschiedliche Weise wirken sollen. Manche sollen die Fruchtbarkeit verbessern, andere Periodenschmerzen lindern. Melisse und Frauenmantel beispielsweise lindern nachweislich Krämpfe während der Monatsblutung.12,13 Zudem wird Frauenmantel traditionell eingesetzt, um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Mönchspfeffer kann den Hormonhaushalt regulieren und so einem unregelmäßigen Zyklus vorbeugen.14

In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema „Tee bei Kinderwunsch“ von Autorin Michelle Krebs, pharmazeutisch-technische Assistentin. Sie informiert Frauen mit Kinderwunsch umfassend, welche Teesorten empfehlenswert sind und dabei helfen können, schwanger zu werden. 

Kann Magnesium die Periode beeinflussen?

Bei Periodenschmerzen kann Magnesium helfen, da der Mineralstoff Muskelkrämpfe löst. Magnesiumreiche Lebensmittel sind etwa Vollkornprodukte, Bitterschokolade, Hülsenfrüchte, Kerne und Samen.

Unregelmäßiger Zyklus: Aktueller Forschungsstand

Studien haben gezeigt, dass ein erhöhtes Körpergewicht das Risiko für Zyklusstörungen erhöht.15,16 Gleiches gilt Forschungen zufolge für regelmäßige körperliche Anstrengung und Schichtarbeit.16

Ein unregelmäßiger Zyklus scheint zudem mit verschiedenen Erkrankungen im Zusammenhang zu stehen, etwa Diabetes Typ 2.17,18

Stand: 09/2024

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

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Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Bröckeliger Ausfluss

  • Was bröckeliger oder krümeliger Ausfluss bedeutet: Der gesunde Scheidenausfluss variiert in seiner Konsistenz von eher dünnflüssig bis cremig-zäh. Sieht er jedoch bröckelig, krümelig, flockig oder stückig aus, können dies Symptome einer Scheidenpilzinfektion sein.
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  • Was tun bei Scheidenpilz? Eine Scheidenpilzinfektion lässt sich im Allgemeinen gut selbst mit Antipilzmitteln (Antimykotika) aus der Apotheke behandeln. Treten die Symptome erstmalig auf, bleiben sie trotz 3-tägiger Behandlung mit einem Antipilzmittel bestehen oder tritt ein Scheidenpilz immer wieder auf, ist es ratsam zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt zu gehen. Auch bei zusätzlichen Beschwerden wie Fieber, blutigem Ausfluss, unangenehmen Geruch im Vaginalbereich oder (sehr) starken Schmerzen ist es auf jeden Fall sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen.
  • Wie Sie einer Scheidenpilzinfektion mit bröckeligem Ausfluss vorbeugen können: Der Aufbau beziehungsweise die Wiederherstellung einer gesunden Vaginalflora ist der beste Schutz. Sanfte Reinigung ohne aggressive Mittel, atmungsaktive Kleidung und richtiges Abwischen auf der Toilette können dazu beitragen, eine ungünstige Verschiebung des vaginalen pH-Wertes zu verhindern. Eine Kur mit Milchsäurebakterien, z.B. mit Vagiflor® Vaginalzäpfchen, kann ein gesundes Scheidenmilieu ebenfalls fördern.

Was bedeutet bröckeliger oder krümeliger Ausfluss?

Der normale Scheidenausfluss ist bei Frauen durchsichtig bis milchig-weißlich und geruchlos. Seine Konsistenz kann sich durchaus verändern, beispielsweise im Laufe des Zyklus. Während das Sekret rund um den Eisprung meist dünnflüssiger wird, ist es kurz vor und nach der Periode oft dicker und cremig bis zähflüssig. Auch von Frau zu Frau kann es Unterschiede geben.

Sieht der Ausfluss dagegen bröckelig, flockig oder krümelig aus, sollten Sie aufmerksam werden. Denn bröckeliger, weißer bis gelblicher Ausfluss, der an Buttermilch oder Hüttenkäse erinnert, ist oft ein Anzeichen für eine Scheidenpilzinfektion (Vaginalmykose). Diese wird in der Regel von weiteren Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen im Intimbereich, Wundsein im Bereich des Scheideneingangs, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder leicht geschwollene Schamlippen begleitet und sollte behandelt werden.

Gibt es weitere Ursachen für krümeligen Ausfluss?

Neben einer Scheidenpilzinfektion gibt es noch andere Gründe, die zu einer Veränderung von Aussehen oder Konsistenz des Scheidenausflusses führen können. Diese können harmlos sein oder auf eine Erkrankung hindeuten.

Unbedenkliche Ursachen:

Veränderter Ausfluss als Krankheitszeichen:

Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

Was Sie über Scheidenpilz wissen sollten

Scheidenpilzinfektionen kommen sehr häufig vor: Drei von vier Frauen sind mindestens einmal im Leben betroffen. Die Auslöser sind in der Regel Hefepilze der Gattung Candida albicans. Diese sind auch in der gesunden Scheiden- und Darmflora vorhanden, allerdings in begrenzter Anzahl. Bei einer geschwächten Abwehr, hormonellen Schwankungen oder auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Antibiotika) können sie sich stark vermehren und Beschwerden verursachen. Auch eine Infektion durch Geschlechtsverkehr ist möglich, wenn der Partner oder die Partnerin eine Pilzerkrankung hat.

Typische Symptome sind:

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Wie wird bröckeliger Ausfluss infolge von Scheidenpilz behandelt?

Zum Glück ist ein Vaginalpilz in der Regel nicht gefährlich und mit rezeptfreien Antipilzmitteln aus der Apotheke gut zu behandeln. Diese sogenannten Antimykotika – etwa mit dem Wirkstoff Clotrimazol – sind als Zäpfchen und Cremes erhältlich und beseitigen die unangenehmen Beschwerden meist schnell und sicher innerhalb weniger Tage.

Sie sind rezeptfrei erhältlich und können daher zur Selbstbehandlung verwendet werden. Manchmal heilt eine Scheidenpilzinfektion auch von selbst wieder aus. Unterstützen lässt sich dies mit lauwarmen Kamillensitzbädern und sanfter Reinigung sowie anschließendem gutem Abtrocknen und Einfetten des Intimbereichs. Von anderen Hausmitteln wie Joghurt, Teebaumöl oder Essig wird wegen möglicher Risiken abgeraten. Als unbedenklich, aber wirkungslos gelten zuckerfreie Anti-Pilz-Diäten.

Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen der Scheide.

Zuverlässige Creme mit Clotrimazol gegen Scheidenpilz.

Wann mit bröckeligem Ausfluss zum Arzt?

Auch, wenn sich ein Scheidenpilz oft gut selbst behandeln lässt, sollten Sie in folgenden Fällen unbedingt einen Arzt aufsuchen:

Eine Scheidenpilzinfektion kommt in der Schwangerschaft häufiger vor. In der Regel verläuft sie unkompliziert und kann problemlos mit dem Wirkstoff Clotrimazol behandelt werden. Was es in der Schwangerschaft zu beachten gilt und welche Vorsorge-Maßnahmen empfohlen werden, lesen Sie im folgenden Beitrag.

Wie Sie bröckeligem Ausfluss vorbeugen können

Der beste Schutz gegen die Hauptursache von bröckeligem Ausfluss, eine Scheidenpilzinfektion, ist eine gesunde Vaginalflora.

Diese können Sie sehr gut mit einfachen Mitteln unterstützen:

Stand: 09/2024

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Cremiger Ausfluss

  • Jede Frau hat Ausfluss: Im gebärfähigen Alter ist weißer, cremiger Ausfluss ganz normal. Er schützt und reinigt die Scheide. Stärke und Konsistenz schwanken im Verlauf des Zyklus.
  • Ist mein Ausfluss normal oder ungewöhnlich? Gesunder vaginaler Ausfluss ist milchig-weiß, dünnflüssig bis cremig und geruchlos. Eine dicke, klumpige oder schaumige Konsistenz, Verfärbungen sowie fischiger Geruch können auf Erkrankungen wie eine Scheidenentzündung hinweisen, besonders bei weiteren Symptomen wie Jucken, Brennen, Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen.
  • Weißer Ausfluss und Schwangerschaft: Durch die hormonelle Umstellung kann der weiße Ausfluss in der Schwangerschaft oft deutlich stärker sein, was auch ein erstes Schwangerschaftszeichen sein kann. Bei ungewöhnlich dickem, klumpigem, weißem Ausfluss sollten Schwangere ärztlichen Rat einholen.
  • Diagnose bei ungewöhnlichem weißem Ausfluss: Sie erfolgt meist durch einen Abstrich, der mikroskopisch oder im Labor untersucht wird. Je nach dem gefundenen Erreger wird die passende Behandlung verordnet.
  • Mögliche Ursachen für cremigen und dickflüssigen, weißen Ausfluss: In den meisten Fällen ist cremiger weißer Ausfluss völlig unbedenklich. Veränderungen des Hormonspiegels, etwa in einer Schwangerschaft, können ihn verstärken. Dickflüssiger weißer Ausfluss, der an Quark oder Hüttenkäse erinnert, ist typisch für eine Pilzinfektion. Auch bei einigen Geschlechtskrankheiten kann vermehrter, milchiger bis cremig-dicker weißer Ausfluss auftreten.

Jede Frau kennt weißen Ausfluss

Jede Frau im gebärfähigen Alter hat Ausfluss aus der Scheide. Er gehört zu den normalen, weiblichen Körperfunktionen. Der Ausfluss schützt die Scheide vor Krankheitserregern, transportiert abgestorbene Schleimhautzellen ab und kann verhindern, dass außerhalb der fruchtbaren Tage Spermien in die Gebärmutter eindringen. Gesunder Ausfluss ist weißlich. Ärztinnen und Ärzte sprechen deshalb auch von Weißfluss oder Fluor albus.

Der typische weiße Ausfluss verändert seine Farbintensität und Konsistenz rhythmisch im Verlauf des Zyklus: Direkt nach der Periode ist die Menge meist gering und die Konsistenz zäh bis klebrig. Mit steigendem Östrogenspiegel wird der Ausfluss stärker und sieht dann oft weiß und cremig aus. An den fruchtbaren Tagen um den Eisprung ist er am dünnflüssigsten und durchsichtigsten – ähnlich wie rohes Eiweiß. Nach dem Eisprung nimmt die Menge wieder ab, und die Konsistenz wird wieder klebriger. Auch eine leicht gelbliche Verfärbung ist möglich. Das Spektrum dessen, was bei weißem Ausfluss völlig unbedenklich sein kann, ist also recht breit.

Normale und ungewöhnliche Merkmale von Ausfluss

Wie schon beschrieben, ist täglicher Weißfluss von wenig und klebrig über weiß und cremig bis zu dünnflüssig-durchsichtig ganz normal. Weitere

Anzeichen dafür, dass alles in Ordnung ist, sind:

Anzeichen für ungewöhnliche Veränderungen sind dagegen:

Weißer Ausfluss und Schwangerschaft

Wird eine Eizelle befruchtet und die Schwangerschaft beginnt, steigen die Spiegel der Hormone Östrogen und Progesteron im Körper stark an. Die Scheidenschleimhaut wird stärker durchblutet, was sich oft in vermehrtem weißem Ausfluss äußert. Viele Schwangere bemerken den verstärkten Ausfluss schon, bevor das erste Mal die Regel ausbleibt – er kann also ein erstes Schwangerschaftszeichen sein.

Auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft ist es normal, dass der Weißfluss stärker ist als sonst. Das ergibt auch Sinn, denn jetzt muss die Scheide noch gründlicher gereinigt werden als sonst, um das Eindringen von Krankheitserregern in die Gebärmutter zu verhindern. Der Ausfluss kann dünnflüssig bis cremig und fast klar, milchig oder weiß sein.

Ist der weiße Ausfluss allerdings sehr dick, klumpig, quark- oder hüttenkäseartig, kann das ein Hinweis auf eine Pilzinfektion sein – insbesondere, wenn es zusätzlich juckt und brennt. Die Anfälligkeit für Pilzinfektionen ist in der Schwangerschaft durch die Hormonumstellungen erhöht. Zwar bedeuten sie meist keine Gefahr, können aber den Weg für andere schädliche Keime bereiten. Auch können die Pilze bei der Geburt auf das Baby übertragen werden und einen Mundsoor des Kindes verursachen. Deshalb sollte bei ungewöhnlichem weißem Ausfluss in der Schwangerschaft immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Anzeichen und Diagnose bei ungewöhnlichem weißen Ausfluss

Milchiger bis weißer, cremiger bis dickflüssiger Ausfluss ist in bestimmten Phasen des Monatszyklus ganz natürlich. Doch es gibt auch anormale Formen von weißem Ausfluss, die z.B. auf eine Scheideninfektion hindeuten können. Diese kann durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden.

Wenn Sie bei sich Veränderungen des Ausflusses feststellen, z.B. eine ungewöhnliche Zunahme der Menge, eine besonders dicke, dünnflüssige, schaumige, klumpige oder schleimige Konsistenz, einen unangenehmen Geruch oder Verfärbungen, sollten Sie Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt aufsuchen.

In der Frauenarztpraxis wird dann nach Anamnese und äußerer Untersuchung für gewöhnlich ein Abstrich genommen, der direkt unter dem Mikroskop analysiert oder in ein Labor geschickt wird. Ist der Erreger identifiziert, kann die Ärztin oder der Arzt das passende Medikament verordnen – in der Regel ein Antimykotikum gegen Pilze oder ein Antibiotikum bei bakteriellen Erkrankungen. Bei einem gestörten Scheidenmilieu werden auch Produkte mit Milchsäurebakterien wie Vagiflor® Vaginalzäpfchen eingesetzt, um das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich wieder herzustellen.

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Mögliche Ursachen für cremigen und dickflüssigen Weißfluss

FAQ: kurze Antworten auf häufige Fragen zu cremigem Ausfluss

Was bedeutet cremiger weißer Ausfluss?

In der Regel bedeutet er, dass der Körper ganz normal funktioniert. Bei ungewöhnlichen Veränderungen oder weiteren Symptomen wie Jucken, Brennen, Schmerzen oder Rötungen sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Ist es normal, jeden Tag Ausfluss zu haben?

Frauen im gebärfähigen Alter haben eigentlich immer etwas Ausfluss. Menge und Konsistenz verändern sich während des Zyklus.

Warum habe ich immer so viel Ausfluss?

Die Menge des normalen weißen Scheidenausflusses kann von Frau zu Frau verschieden sein. Auch hormonelle Faktoren beeinflussen sie, so ist der Ausfluss rund um den Eisprung und während einer Schwangerschaft meist stärker. Extrem starker oder anderweitig ungewöhnlicher Ausfluss sollte ärztlich abgeklärt werden.

Wie sieht gesunder Ausfluss aus?

Gesunder Ausfluss ist weißlich und geruchlos. Je nach der Zyklusphase kann er cremiger oder dünnflüssiger und milchig-weiß oder fast durchsichtig sein.

Was bedeutet milchiger dicker Ausfluss?

Ist der Ausfluss dick, bröckelig oder klumpig und erinnert an Milchprodukte wie Quark oder Hüttenkäse, kann das ein Anzeichen für einen Scheidenpilz sein. Meist wird dieser von Juckreiz begleitet.

Welcher Ausfluss ist Zeichen für eine Schwangerschaft?

Durch die steigenden Hormonspiegel kommt es bei einer Schwangerschaft meist zu stärkerem weißem Ausfluss. Oft zeigt sich dieser schon früh nach der Einnistung und kann so ein erster Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.

Wie sieht Ausfluss bei Östrogenmangel aus?

Bei einem niedrigen Östrogenspiegel, also insbesondere ab den Wechseljahren, wird weniger Ausfluss produziert. Viele Frauen leiden dann an Scheidentrockenheit, und auch die Anfälligkeit für Infekte steigt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von anormalem Ausfluss größer. Bei Auffälligkeiten, Verfärbungen und schlechtem Geruch ist immer ein Arztbesuch ratsam.

Stand: 09/2024

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Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

Autor
Vagiflor® Redaktion

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Wieso treten Schmerzen beim Sex auf?

  • Viele Frauen sind betroffen: Einer repräsentativen Studie zufolge haben 21 Prozent der Frauen im Verlauf ihres Lebens Probleme mit Schmerzen oder Verspannungen beim Sex – also etwa jede fünfte.1
  • Ursachen für Schmerzen beim Sex: Körperliche Gründe können z.B. Entzündungen, Allergien, Geschlechtskrankheiten, hormonelle Veränderungen, Endometriose, Krebs oder anatomische Probleme sein. Nicht selten spielen aber auch psychische Faktoren eine Rolle, etwa Ängste, Traumata, Stress, Depressionen oder Beziehungsprobleme.
  • Endometriose und Geschlechtsverkehr: Bei einer Endometriose bilden sich gebärmutterschleimhautartige Wucherungen außerhalb der Gebärmutter, was zu Entzündungen, Zysten und Verwachsungen führen kann. Diese können beim oder nach dem Sex Schmerzen verursachen. Für eine Endometriose gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, zusätzlich lassen sich zusammen mit dem Partner individuell angenehmere Sexpraktiken finden.
  • Wechseljahre und Sexualität: Der häufigste Grund für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr in den Wechseljahren ist Scheidentrockenheit, die durch den sinkenden Östrogenspiegel verursacht wird. Abhilfe können ein ausgiebiges Vorspiel, Gleitmittel und lokal angewendete Östrogenpräparate (verschreibungspflichtig) schaffen.
  • Behandlung und Selbsthilfe: Länger andauernde oder wiederkehrende Schmerzen beim Sex sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Je nach Diagnose ist eine Behandlung oft schnell und effektiv möglich. Bei psychischen Ursachen ist eine entsprechende Therapie wichtig, die durch weitere Maßnahmen wie Training der Beckenboden- und Vaginalmuskulatur ergänzt werden kann. Eine gute Intimpflege und Safer Sex können vor Infektionen schützen und so manchen Problemen vorbeugen.

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: ein häufiges Frauenproblem

Eigentlich sollte Sex die schönste Nebensache der Welt sein und sich rundum gut anfühlen. Doch viele Frauen leiden beim Geschlechtsverkehr unter Schmerzen, Fachleute sprechen dann von Dyspareunie. Eine repräsentative Bevölkerungsstudie in Deutschland aus dem Jahr 2020 ergab, dass 21 Prozent der Frauen im Verlauf ihres Lebens Probleme mit Schmerzen oder Verspannungen beim Sex haben, bei 11 Prozent kam das innerhalb der letzten zwölf Monate vor. Dabei sind jüngere Frauen deutlich häufiger von Schmerzen beim Geschlechtsakt betroffen als ältere.1

Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr können in vielen verschiedenen Formen auftreten: Als Brennen, Ziehen oder Stechen, eher oberflächlich am Scheideneingang, in der Scheide oder tiefer im Unterleib – z. B., wenn der Penis gegen den Muttermund stößt –, und sogar beim Orgasmus. Diese verschiedenen Arten des Schmerzes hängen mit den ebenso vielfältigen Ursachen von Schmerzen beim Sexualverkehr zusammen.

Ursachen für Schmerzen beim Sex

Wenn Sex für Frauen schmerzhaft oder unmöglich wird, kann das viele Gründe haben. Oft spielen aber auch mehrere Ursachen zusammen, körperliche und seelische.

Hier ein Überblick.

Mögliche körperliche Ursachen:

Mögliche psychische Ursachen

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Wie Stress oder Beziehungsprobleme sich auf den Sex auswirken

Die meisten Frauen kennen das wahrscheinlich: Stress ist ein echter Lustkiller. War der Tag anstrengend und nimmt die To-do-Liste im Kopf kein Ende, wird es oft sehr schwer, sich zu entspannen und lustvolle Erregung aufzubauen. Bleibt dann die Scheide zu trocken oder die Muskulatur verkrampft, kann der Sex mit dem Partner plötzlich weh tun.

Ein weiterer wichtiger Stressfaktor sind Beziehungsprobleme. Streitigkeiten, Spannungen, unterschwellige Aggressionen oder mangelndes Vertrauen können deshalb indirekt ebenfalls für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verantwortlich sein. Auch die unterschwellige Angst vor einer Schwangerschaft oder ein zu kurzes Vorspiel sind mögliche Auslöser für Unbehagen und Schmerzen beim Sex.

Leicht kann sich daraus eine belastende Abwärtsspirale entwickeln: Durch Stress tut die Scheide beim Sex weh, als Folge wird Geschlechtsverkehr möglichst vermieden und findet vielleicht irgendwann gar nicht mehr statt. Das wiederum kann die Partnerschaft belasten und dadurch zusätzlichen Stress erzeugen. Es ist deshalb ratsam, mit dem Partner oder der Partnerin offen über Schmerzen beim Sex zu sprechen und ihn gegebenenfalls in die Therapie einzubeziehen.

Symptome und Diagnose von Scheidenentzündungen

Gelingt es Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in die Scheide einzudringen und sich dort zu vermehren, beginnt das körpereigene Immunsystem, die Eindringlinge zu bekämpfen und es kann sich eine Scheideninfektion (med. Kolpitis oder Vaginitis) entwickeln, die ebenfalls Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hervorrufen kann.

Neben einer solchen primären Vaginitis kann auch das Scheidenmilieu selbst aus unterschiedlichen Gründen durcheinandergeraten. Infolgedessen können sich bestimmte in der Vagina bereits vorhandene Keime stark vermehren und es entwickelt sich eine sekundäre Vaginitis, die ebenfalls zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr führen kann.

Typische Symptome einer Scheidenentzündung:

In manchen Fällen breitet sich die Entzündung vom Scheideneingang auf die Vulva, also den gesamten äußeren Intimbereich aus. Dann spricht man von einer Vulvovaginitis.

Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Diagnose von Scheidenentzündungen

Beim Verdacht auf eine Scheidenentzündung sollten Sie immer eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt aufsuchen. Dieser untersucht die Scheide und macht einen Abstrich, der dann unter dem Mikroskop oder im Labor untersucht wird. So wird bestimmt, welcher Erreger für die Infektion verantwortlich ist.

Die Behandlung erfolgt dann je nach Erreger, z.B. mit Antibiotika bei bakteriellen Infektionen oder Antimykotika bei Pilzerkrankungen. Wenn den Beschwerden eine gestörte Scheidenflora zugrunde liegt – das ist etwa bei einer bakteriellen Vaginose der Fall – können auch Produkte mit Milchsäurebakterien wie Vagiflor® Vaginalzäpfchen helfen, das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen.

Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).

Endometriose und Geschlechtsverkehr

Endometriose ist eine gutartige, aber sehr häufige Unterleibserkrankung bei Frauen. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes sind schätzungsweise 10 bis 15 Prozent von ihnen im gebärfähigen Alter betroffen3. Bei einer Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter, z.B. am Bauchfell, an den Eileitern und Eierstöcken, an oder in der Gebärmutterwand, an Blase oder Darm. Da die Endometriose-Herde im Rhythmus der normalen Menstruation wachsen und bluten, können sie Entzündungen, Zysten und Verwachsungen verursachen. Schmerzen, Menstruationsprobleme und Unfruchtbarkeit sind häufige Folgen.

Wenn beim Sex der Penis gegen Endometriose-Herde oder Verwachsungen stößt, kann das sehr weh tun. Dazu kommen die erhöhte Durchblutung und die Bewegung der Unterleibsorgane beim Sex. Oft treten die Schmerzen auch erst nach dem Geschlechtsverkehr auf, wenn die Endorphine („Glückshormone“) wieder absinken. Oder die Lust will erst gar nicht aufkommen, weil der Unterleib weh tut.

Wichtig ist, dass Endometriose-Patientinnen mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt über ihre Beschwerden sprechen. Eine Behandlung kann unter anderem durch Schmerzmittel, hormonelle Therapien oder eine operative Entfernung der Schleimhautwucherungen erfolgen. Wenn gewünscht, kann der Partner oder die Partnerin in die Behandlung mit einbezogen werden, denn oft lässt sich durch ein ausgiebiges Vorspiel und das Herausfinden der angenehmsten Praktiken und Stellungen der Sex wieder positiv erleben. Auch eine Paarberatung oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann bei Endometriose unterstützend wirken.

Die Dunkelziffer, der an Endometriose erkrankten Frauen ist hoch – entweder haben betroffene Patientinnen keine bzw. kaum Beschwerden oder falls doch, wird die Diagnose im Durchschnitt erst nach 7 Jahren gestellt.

Behandlung und Selbsthilfe

Vorab: Es ist nicht normal, dass Sex weh tut. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sollten deshalb von Frauen keinesfalls hingenommen oder erduldet werden. Manchmal handelt es sich zum Glück um ein vorübergehendes Problem, das etwa durch Stress oder eine mechanische Reizung durch zu enge Hosen oder ähnliches hervorgerufen wird. Doch wenn die Schmerzen beim Sex länger anhalten oder öfter auftreten, sollte unbedingt medizinischer Rat eingeholt werden. Denn Krankheiten wie eine Scheidenentzündung, ein Tripper oder eine Endometriose gehen selten oder nie von allein wieder weg, sondern müssen fachkundig diagnostiziert und behandelt werden. Meist ist dies mit entsprechenden Medikamenten oder Therapien sehr gut möglich.

Stecken (auch) psychologische Ursachen hinter den Schmerzen beim Sex, kommt eine Paar- oder Sexualberatung oder eine Psychotherapie in Frage. Bei Vaginismus haben sich auch Beckenbodenübungen und der Einsatz von Dilatatoren bewährt. Das sind medizinische Geräte (es gibt sie auch als Sexspielzeuge), die in die Vagina eingeführt werden, um sie an ein Eindringen zu gewöhnen. Sie sind meist im Set mit unterschiedlichen Dicken erhältlich, sodass man mit dem kleinsten anfangen und sich langsam steigern kann.

Tipps zur Intimgesundheit

Tipps zur Intimgesundheit

Häufigen Problemen wie einer Störung des Scheidenmilieus, Scheidenentzündungen und Geschlechtskrankheiten lässt sich zumindest teilweise vorbeugen.

Geeignete Maßnahmen hierfür sind:

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Wechseljahre und Sexualität

Die Wechseljahre sind für Frauen ein großer körperlicher Umbruch und bringen leider auch negative Begleiterscheinungen mit sich. Neben Hitzewallungen und Schlafstörungen gehören dazu auch häufig Schmerzen beim Sex. So klagte bei einer über 13 Jahre laufenden amerikanischen Studie knapp die Hälfte der Teilnehmerinnen, die zu Beginn 42 bis 52 Jahre alt und schmerzfrei waren, im Verlauf dieser Zeit über mindestens gelegentliche Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.4

Die Studie zeigt auch: Wenn Frauen in den Wechseljahren der Scheideneingang beim Geschlechtsakt brennt oder schmerzt, hängt das am häufigsten mit Scheidentrockenheit zusammen. Diese entsteht, weil durch den sinkenden Östrogenspiegel die Schleimhäute in der Scheide dünner, trockener und weniger elastisch werden – medizinisch wird das als vaginale Atrophie bezeichnet. Die Scheide wird dadurch empfindlicher, kann jucken und besonders beim Sex auch schmerzen und brennen. Sogar zu kleinen Rissen und Blutungen kann es kommen.

Das heißt aber nicht, dass mit den Wechseljahren Schmerzen beim Geschlechtsakt als normal akzeptiert werden müssen. Denn die Lust auf Sex und Zärtlichkeit mit dem Partner oder der Partnerin geht ja nicht verloren. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, Sex auch in und nach den Wechseljahren schmerzfrei zu genießen.

Tipps gegen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr in den Wechseljahren

So wie das Leben Veränderungen unterliegt, durchläuft auch unser Körper unterschiedliche Phasen. Die Zeit der Wechseljahre (Klimakterium) als Ende der fruchtbaren Phase ist eine lange und wichtige Zeit im Leben einer Frau, denn sie dauert immerhin im Schnitt etwa 10 Jahre an und bringt oft auch andere einschneidende und lebensverändernde Ereignisse mit sich. 

FAQ: kurze Antworten auf häufige Fragen zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Ist es normal, wenn Frauen Schmerzen beim Sex haben?

Nein, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind nicht normal und sollten nicht einfach erduldet werden. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen darüber.

Warum tut mein Scheideneingang weh?

Schmerzen in der Scheide oder am Scheideneingang können viele Gründe haben, von Entzündungen über Geschlechts- und Hautkrankheiten, Fehlbildungen oder Verletzungen bis hin zu psychischen Ursachen. Für eine genaue Diagnose und Behandlung sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Was soll ich tun, wenn es beim Sex weh tut?

Sie sollten offen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin darüber sprechen und dann mit ärztlicher Hilfe der Ursache für die Schmerzen auf den Grund gehen. Nur so kann die richtige Behandlung gefunden werden.

Wie fühlt sich eine Scheidenentzündung an?

Manche Frauen spüren eine Scheidenentzündung nur wenig oder gar nicht, bei anderen kommt es zu Schmerzen oder Brennen beim Sex oder Wasserlassen, auch Juckreiz ist möglich. Auffälligstes Symptom einer Scheidenentzündung ist meist Ausfluss mit ungewöhnlicher Farbe oder Konsistenz.

Was passiert, wenn man eine Scheidenentzündung nicht behandelt?

Im ungünstigen Fall kann die Entzündung sich ausweiten und z.B. auf die Gebärmutter oder die Eierstöcke übergreifen. Bei Schwangeren kann es zu vorzeitigen Wehen oder einer Ansteckung des Babys während der Geburt kommen.

Was ist ein Scheidenkatarrh?

Ein Katarrh ist eine Entzündung der Schleimhäute, ein Scheidenkatarrh ist also eine Scheidenentzündung. Das Wort ist aber nicht sehr gebräuchlich.

Wie fühlen sich Endometriose-Schmerzen beim Sex an?

Das ist individuell verschieden. Es kann bei bestimmten Bewegungen oder Stellungen schmerzen oder auch erst nach dem Verkehr. Auf jeden Fall sollte die zugrundeliegende Endometriose behandelt werden.

Warum haben Frauen in den Wechseljahren Schmerzen beim Sex?

Der Östrogenmangel in den Wechseljahren führt dazu, dass die Scheidenschleimhaut dünner und trockener wird, manchmal fühlt sich die Scheide dadurch auch enger an. Die Reibung beim Sex kann dann Schmerzen und Brennen auslösen. Abhilfe können ein ausgiebiges Vorspiel, Gleitmittel und ärztlich verordnete Östrogencremes oder -zäpfchen schaffen.

Wie verändert sich der Sex in den Wechseljahren?

Das ist so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Manche haben in und nach den Wechseljahren weniger Lust, viele genießen aber auch noch im höheren Alter eine aktive Sexualität. Oft wird dabei mehr Wert auf Qualität als auf Quantität gelegt. Wichtig ist, gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin herauszufinden, wie der Sex für beide schön und befriedigend gestaltet werden kann.

Stand: 09/2024

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Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Fischiger und strenger Intimgeruch

  • Richtige Pflege für den Intimbereich: Klares Wasser reicht aus, um den Intimbereich zu reinigen. Reinigungsprodukte für den Körper stören die Vaginalflora, daher sollten höchstens Produkte speziell für den Intimbereich verwendet werden. So lässt sich das Risiko für eine Dysbalance der Scheidenflora und damit eventuell einhergehenden strengen Intimgeruch reduzieren.
  • Was tun bei verändertem Intimgeruch? Hinter veränderten, unangenehmen bzw. fischigen Gerüchen aus der Scheide können behandlungsbedürftige Erkrankungen stecken. Daher ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis notwendig, bevor eine gezielte Behandlung eingeleitet werden kann. Steckt ein Scheidenpilz hinter verändertem Intimgeruch, so kann eine Behandlung mit Antimykotika helfen, bei einer gestörten Scheidenflora eine angepasste Intimhygiene und eine Milchsäurekur.
  • Gesunde Vaginalflora: Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien können dabei helfen, die Scheidenflora aufzubauen und vor Infektionen zu schützen.

Ist Intimgeruch normal?

Intimgeruch betrifft viele Frauen. In den meisten Fällen ist er kein Anzeichen für ein gesundheitliches oder hygienisches Problem. Intensivere Intimgerüche können jedoch auf Hygienefehler hindeuten, Hefe- oder Fischgeruch auf eine Erkrankung.

Genau wie im Darm befindet sich in der Vagina ein Mikrobiom. Die Scheide ist von einer Vielzahl verschiedener Mikroorganismen besiedelt, darunter Milchsäurebakterien. Die in der Scheidenflora befindlichen, gesundheitsförderlichen Bakterien produzieren Milchsäure, die vor Infektionen schützt. Dadurch herrscht in der Scheide ein säuerliches Milieu: Der pH-Wert liegt normalerweise unter 4,5.1,2 So hat der weibliche Intimbereich von Natur aus oft einen leicht säuerlichen Geruch.

Mit der Pubertät und noch einmal mit der Menopause wandelt sich das Mikrobiom in der Scheide. Daher verändert sich mit den Wechseljahren der Geruch der Scheide. In den fruchtbaren Jahren dominieren die sogenannten Döderlein-Bakterien; aus diesem Grund ist dann auch von der Döderlein-Flora die Rede, auch wenn noch bis zu 250 weitere Bakterienstämme vorhanden sein können.2

Zu Infektionen mit Pilzen oder Bakterien kommt es vor allem, wenn das saure Milieu der Vagina in Ungleichgewicht gerät, etwa durch hormonelle Schwankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Ursachen für Geruch aus der Scheide

Wenn der Intimgeruch sich plötzlich verändert, kann das harmlose Gründe haben, aber auch auf eine Erkrankung hindeuten. Welche Ursachen dahinterstecken könnten, hängt von der Art des Scheidengeruchs ab.

Fischgeruch aus der Scheide

Bei einem fischigen Geruch aus der Scheide können eine bakterielle Vaginose (BV) oder Trichomoniasis vorliegen:

Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Hefeähnlicher Intimgeruch

Erinnert der Intimgeruch an Hefe, könnte eine Scheidenpilzinfektion mit dem Hefepilz Candida albicans vorliegen. Neben dem unangenehmen Geruch aus der Scheide können weißlich-krümeliger Ausfluss und Juckreiz auftreten sowie ein brennendes Gefühl insbesondere beim Geschlechtsverkehr.

Jedoch muss der Intimgeruch bei Scheidenpilz nicht unbedingt auffällig sein. Es kann auch sein, dass sich der Ausfluss eher bezüglich Menge und Konsistenz verändert, aber geruchslos ist. Typisch für Scheidenpilz ist der bereits genannte bröckelige Ausfluss.

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Metallischer Geruch im Intimbereich vor und nach der Periode

Der Intimgeruch kann während der Menstruation, insbesondere kurz davor und kurz danach, leicht metallisch sein, da Blut, welches sich in den Ausfluss mischt, Eisen enthält. Da Menstruationsblut dementsprechend zusammen mit Vaginalsekret und Ablösungen der Gebährmutterschleimhaut ausgeschieden wird, riecht es auch anders als beispielsweise das Blut, welches aus einer Schnittverletzung an der Hand austritt. Um den Eisprung herum (Ovulation) wird der Geruch hingegen meist als mild und angenhm beschrieben.

Hormonelle Schwankungen und Veränderungen des pH-Werts der Vagina während des Menstruationszyklus können also dazu beitragen, dass der Geruch sich verändert. Denn diese Schwankungen beeinflussen die Zusammensetzung und Menge der Vaginalsekrete und können das Wachstum bestimmter Bakterien fördern. Der Verzehr von eisenreichen Lebensmitteln oder die Einnahme von Eisenpräparaten kann ebenfalls den Geruch beeinflussen.

Ein metallischer Intimgeruch im Zeitraum der Periode ist also völlig normal. Besteht der Geruch jedoch länger, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass die Blutung nicht nur mit der Menstruation zusammenhängt, insbesondere wenn weitere Symptome wie Juckreiz, ein erhöhter pH-Wert oder Schwellungen auftreten. Dann ist ein Arztbesuch unabdingbar.

Fauliger Scheidengeruch

Riecht die Scheide faulig, kann das an einem vergessenen Tampon liegen, der krankmachenden Keimen den idealen Nährboden bietet. Die Keime, welche im Menstruationsblut natürlicherweise enthalten sind, fühlen sich im feuchtwarmen Milieu eines Tampons oder einer Einlage sehr wohl und können sich dort schnell vermehren. Es entsteht schon nach wenigen Tagen ein sehr strenger, unangenehmer und fauliger Intimgeruch. Daher sollte der Tampon schnellstmöglich entfernt werden. Falls das nicht gelingt, ist umgehend ein Besuch in der frauenärztlichen Praxis oder beim Notdienst angezeigt. Andernfalls kann es zu schweren Infektionen bis hin zum gefährlichen toxischen Schock kommen.

Wechseln Sie deshalb alle paar Stunden Ihre Periodenutensilien.

Stechender Uringeruch im Intimbereich

Riecht der Intimbereich nach Ammoniak kann das auf einen Harnwegsinfekt hindeuten, oder darauf, dass Urin in die Unterwäsche gelangt ist. Ist Letzteres der Grund, nutzen Sie einfach etwas Toilettenpapier, um den Urin zu entfernen oder befördern Sie die Unterwäsche einfach in die Waschmaschine. Kommt es jedoch häufiger zu einem Ammoniakgeruch, könnte auch eine Inkontinenz vorliegen, wogegen spezielle Einlagen helfen, die den Geruch binden.

Außerdem hilft viel Trinken gegen intensiven und konzentrierten Uringeruch.

Süßlicher Scheidengeruch

Der Geruch des Intimbereichs unterliegt hormonellen Schwankungen. So kann er sich beispielsweise während einer Schwangerschaft verändern oder in den Wechseljahren süßlicher werden.

Weitere Ursachen für unangenehmen Intimgeruch

Auch mangelnde Hygiene oder falsche Pflege können hinter vermehrten Intimgeruch stecken. Bei heißen Temperaturen oder beim Sport steigt die Schweißproduktion. Im Anschluss daran kann der Intimbereich intensiver riechen. Regelmäßiges Waschen und Unterwäsche aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle helfen in diesem Fall.

Doch auch zu viel Pflege kann schädlich sein. Um den Intimbereich zu reinigen, reicht klares Wasser aus. Waschlappen sind ein Nährboden für Keime, aggressive Pflegeprodukte können die Haut irritieren und den pH-Wert der Scheide aus dem Gleichgewicht bringen. Wer nicht auf ein Reinigungsprodukt verzichten möchte, sollte auf eines zurückgreifen, das ausdrücklich für den Intimbereich gedacht ist.

Durch den Kontakt mit Sperma ändert sich der pH-Wert der Vagina ebenfalls, sodass es nach dem Verkehr vorübergehend zu Veränderungen des Intimgeruchs kommen kann.

Harmlose, alltägliche Auslöser für Intimgeruch:

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Ist ein unangenehmer Geruch der Scheide gefährlich?

In den meisten Fällen ist ein wahrnehmbarer Scheidengeruch ganz normal oder hat harmlose Ursachen wie eine Pilzinfektion. Ganz selten kann jedoch eine Krebserkrankung für den veränderten Geruch verantwortlich sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, Veränderungen stets frauenärztlich abklären zu lassen. Auch ein fischiger Intimgeruch, der auf eine Bakterielle Vaginose hinweisen kann, ist ein wichtiges Alarmsignal, insbesondere während der Schwangerschaft. Denn eine BV gilt als wichtiger Risikofaktor für Frühgeburten und sollte schnellstmöglich abgeklärt werden. Neben einem fischigen Geruch kann auch ein erhöhter pH-Wert auf eine bakterielle Vaginose hinweisen.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Tipps gegen Intimgeruch: Hausmittel und Prävention

Um unangenehme Gerüche im Intimbereich zu vermeiden, ist geeignete Körperpflege unerlässlich. Tägliches Waschen mit klarem Wasser oder einem Reinigungsprodukt für den Intimbereich genügt.

Tampons sind möglichst nach sechs, spätestens jedoch nach acht Stunden zu wechseln und dürfen nicht über Nacht verwendet werden.4

Um zu vermeiden, dass Sperma den Scheiden-pH-Wert verändert, sind Kondome geeignet. Alternativ ist es ratsam, direkt nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen.

Vor Infektionen – nicht nur im Intimbereich – kann ein gesundes Immunsystem schützen. Eine nähr- und ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Rauchverzicht und Stressreduktion können dazu beitragen.

Oft werden bei einem fischigen Geruch der Scheide Hausmittel wie in Joghurt getränkte Tampons oder Honig empfohlen. Davon ist abzuraten, da Lebensmittel nicht für den Intimbereich gedacht sind und durch die genannten Maßnahmen sogar Erreger in die Vagina gelangen können.

Sinnvoller ist es, zunächst mit geeigneten Teststreifen den pH-Wert der Scheide zu bestimmen. Zäpfchen, Gele und Cremes für die Vagina und/oder den Intimbereich können dabei helfen, die Scheidenflora aufzubauen und den pH-Wert zu stabilisieren.

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Intimgeruch loswerden: Welche Medikamente helfen?

Bei plötzlichen Änderungen des Intimgeruchs ist eine Selbstbehandlung nicht ratsam. Insbesondere wenn noch weitere Symptome wie Ausfluss, Juckreiz oder Brennen auftreten, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.

Wird bei der Untersuchung eine Erkrankung als Ursache für den veränderten Intimgeruch festgestellt, muss diese behandelt werden. Je nach Erreger kommen dazu Antibiotika gegen Bakterien und Parasiten oder Antimykotika gegen Pilze zum Einsatz.

Antimykotika werden meist lokal angewendet, also an der betroffenen Stelle in Form von Zäpfchen oder Cremes. Antibiotika können – je nach Ausmaß der Infektion – auch in Tablettenform eingenommen werden.

Im Anschluss an eine solche Behandlung ist es ratsam, die geschwächte Vaginalflora wieder aufzubauen, um weitere Infektionen zu vermeiden. Das gilt auch für Antibiotikatherapien gegen Infektionen in anderen Bereichen des Körpers. Diese Wirkstoffe bekämpfen Bakterien, können aber nicht zwischen »guten« und »schlechten« unterscheiden. So wird die Vaginalflora bei einer Antibiotikatherapie auch in Mitleidenschaft gezogen. Daher kann es vor allem nach der Einnahme eines solchen Medikaments sinnvoll sein, sie mit Vaginalzäpfchen zu unterstützen.

Es wird nicht empfohlen, ergänzende Hausmittel zur Beseitigung des unangenehmen Geruchs zu verwenden. Z. B. können in Joghurt-getränkte Tampons zusätzliche Erreger in die Vagina einführen. Ebenso können parfümierte Produkte, übermäßige Intimhygiene und Scheidenspülungen das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora stören.

Aktuelle Forschung über Intimgerüche

Die Zusammensetzung einer gesunden Intimflora variiert und hängt ab von genetischen Faktoren, dem ethnischen Hintergrund und Umweltfaktoren.5

In verschiedenen Untersuchungen zeigte sich, dass die Ernährung Einfluss auf die Zusammensetzung der Vaginalflora haben könnte und damit auch auf das Risiko von Infektionen. Den Forschenden zufolge ist eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen D und E sowie Kalzium und Folat wichtig.6 Der Verzehr von viel Fett sowie kurzkettigen Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl wirkt sich hingegen negativ auf die Vaginalgesundheit aus.6

Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung deuten darauf hin, dass die Vaginalflora nicht nur eine wichtige Schutzfunktion haben, sondern auch die Fruchtbarkeit beeinflussen könnte.7 So wurde ein Zusammenhang zwischen dem Vaginalmikrobiom und dem Erfolg von künstlicher Befruchtung festgestellt.7

Forschungen zeigten: Trotz der wichtigen Funktionen einer gesunden Vaginalflora legen die meisten Frauen mehr Wert darauf, unrealistische Ansprüche an »Sauberkeit« zu erfüllen, als auf eine gesunde Vagina.

Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.

Intimgeruch: häufig gestellte Fragen

Warum riecht mein Intimbereich so stark?

Ein starker, unangenehmer Intimgeruch kann auf eine Erkrankung hindeuten. Zu den möglichen Ursachen gehören Infektionen mit Hefepilzen, Parasiten oder Bakterien.

Was kann man gegen Scheidengeruch tun?

Leichter, säuerlicher Intimgeruch ist normal. Ein hefeähnlicher, fauliger oder Fischgeruch aus der Scheide kann hingegen auf eine Erkrankung hindeuten und eine ärztliche Behandlung notwendig machen. Vorbeugend können Scheidenzäpfchen mit Milchsäurebakterien wirken.

Was beeinflusst den Intimgeruch?

Der Intimgeruch hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Intimhygiene, der Zusammensetzung der Scheidenflora und dem Hormonstatus.

Wie merkt man, dass die Scheidenflora gestört ist?

pH-Tests für die Vagina geben Aufschluss über die Scheidenflora. Eine gesunde Vagina hat meistens einen pH-Wert von weniger als 4,5.

Wie kann ich Scheidenflora wieder aufbauen?

Bei einem gestörten Scheidenmikrobiom können Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien helfen. Das kann zum Beispiel nach einer Scheideninfektion oder der Einnahme von Antibiotika notwendig sein.

Fazit

Ein leichter, säuerlicher Geruch aus der Scheide ist normal. Riecht die Vagina jedoch faulig, nach Hefe oder Fisch, können eine Infektion oder ein vergessener Tampon dahinterstecken. Insbesondere wenn weitere Symptome wie gefärbter Ausfluss, Juckreiz oder Brennen auftreten, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.

Für die angemessene Intimhygiene reicht tägliches Waschen mit klarem Wasser aus. Wenn überhaupt, sollten nur für den Intimbereich gedachte Reinigungsprodukte dort eingesetzt werden, weil diese den pH-Wert der Vagina nicht verändern.

Wichtig für die Gesundheit im Intimbereich ist die Vaginalflora. Dominieren dort gesundheitsförderliche Bakterienstämme, schützt dies vor Infektionen. Zur gezielten Unterstützung der Scheidenflora eigenen sich Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien. Wer mag, kann zuvor mit einem speziellen Teststreifen den pH-Wert der Scheide ermitteln.

Stand: 09/2024

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Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

Autorin
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
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Rosa Ausfluss

  • Meist ist rosafarbener Ausfluss harmlos: Dabei handelt es sich in der Regel um normalen Ausfluss, dem kleine Mengen von Blut beigemischt sind. Dies ist beispielsweise bei rosa Ausfluss vor und nach der Periode oder bei hormonellen Schwankungen häufiger der Fall.
  • Rosa Schmierblutungen, wenn ich keine Tage habe? Kommt es zu einer rosa oder hellroten Zwischenblutung, kann dies auch eine sogenannte Ovulationsblutung sein, die bei manchen Frauen kurz vor dem Eisprung auftritt.
  • Schwangerschaft und rosa Ausfluss: Die Einnistungsblutung, bei der sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut ansiedelt, ist oft mit rosa Ausfluss und mitunter auch leichten Krämpfen verbunden. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Ratgeber zu Zervixschleim nach der Befruchtung.
  • Kann rosa Ausfluss ein Warnzeichen sein? In selteneren Fällen ist hellroter, rosa- oder fleischfarbener Ausfluss beim Abwischen auch Anzeichen für Schwangerschaftskomplikationen, krankhafte Veränderungen oder Infektionen.
  • Im Zweifelsfall zum Arzt: Bei rosa Ausfluss, Schmier- oder Zwischenblutungen in der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren sollte umgehend der Gynäkologe oder die Gynäkologin aufgesucht werden, um die Ursache zu klären.

Rosa Ausfluss: meist kein Grund zur Besorgnis

Vaginaler Ausfluss ist die natürlichste Sache der Welt und ein Zeichen für die gesunde Funktion des weiblichen Körpers. Wenn sich der normale Ausfluss aber plötzlich rosa verfärbt, kann das für Frauen erst einmal beunruhigend sein. Dennoch besteht meist kein Grund zur Sorge, da rosa Ausfluss oft auf natürliche Prozesse wie die Menstruation, Hormonschwankungen oder den Eisprung zurückzuführen ist. Seltener kann er auch ein Warnzeichen für eine mögliche Erkrankung sein, wie zum Beispiel eine Infektion. Wir informieren über die verschiedenen möglichen Ursachen und klären darüber auf, wann es ratsam ist, ärztlichen Rat einzuholen.

Mögliche Ursachen für rosa Ausfluss

Ab Beginn der Pubertät sind Frauen an Scheidenausfluss gewöhnt. Mit ihm werden Keime sowie alte Hautzellen ausgeschwemmt. Dieses Sekret ist normalerweise klar bis milchig-weiß und nahezu geruchslos. Zeigen sich hingegen beim Abwischen oder beim Blick in den Slip leicht rosa oder hellrote Verfärbungen, handelt es sich vermutlich um Ausfluss, dem eine kleine Menge Blut beigemischt ist. Das kommt in den Tagen vor oder nach dem Einsetzen der Periode häufig vor und ist nicht ungewöhnlich. Durch den Kontakt mit Luft wird der Ausfluss dann aufgrund von Oxidation meist zunehmend brauner. Generell kann die Färbung zwischen hellrosa, rosa, rötlich bis bräunlich variieren.

Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist. 

Ist rosa Ausfluss ein Zeichen für eine Frühschwangerschaft?

Tritt rosa oder hellroter Ausfluss einige Tage nach dem Eisprung auf, handelt es sich oft um die sogenannte Nidations- oder Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut – Hinweis auf eine Frühschwangerschaft. Sie kann auch mit leichten Krämpfen verbunden sein. Allerdings wird diese rosa Blutung manchmal auch mit der Menstruation verwechselt, weil sie ungefähr sieben bis zwölf Tage nach der Befruchtung einsetzt – also etwa zu dem Zeitpunkt, an dem üblicherweise auch die Periode erwartet wird. Jedoch ist die Blutmenge bei einer Einnistung geringer, die Farbe schwächer und die Blutung kürzer. Außerdem gibt es keine Gerinnsel oder Klümpchenbildung.

Weitere mögliche Ursachen für rosa Ausfluss

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Rosa Ausfluss und Schwangerschaft

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei rosa oder bräunlichem Ausfluss oft um die sogenannte Einnistungs- oder Nidationsblutung. Diese tritt auf, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Wenn man also blutet, aber seine Tage nicht hat, kann das ein Anzeichen für eine Frühschwangerschaft sein. Sicherheit gibt dann ein Schwangerschaftstest.

Während einer Schwangerschaft kommt es aufgrund der erhöhten Durchblutung und durch Veränderungen im Gebärmutterhals mitunter zu leichten Blutungen oder rosa Ausfluss, insbesondere nach einer gynäkologischen Untersuchung oder Geschlechtsverkehr.

3 Fragen an

Janette Harazin, Hebamme

1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?

Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.

2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?

Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.

3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?

Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.

Rosa Ausfluss durch Schwangerschaftskomplikationen

Leichte Blutungen in Form von rosa Ausfluss während der Schwangerschaft können auf eine beginnende Fehlgeburt hindeuten. Ebenfalls möglich sind Komplikationen wie eine ektopische Schwangerschaft (Einnistung eines befruchteten Eis außerhalb der Gebärmutter) oder eine subchoriale Blutung. Diese tritt normalerweise im ersten Trimester der Schwangerschaft zwischen der Plazenta und der Gebärmutterwand auf und kann sich durch Schmierblutungen aus der Scheide oder rosa Ausfluss bemerkbar machen.

Wann zum Arzt mit rosa Ausfluss?

Wenn rosa Ausfluss nur einmalig auftritt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Kommt es jedoch häufiger zu Zwischenblutungen und machen sich zusätzlich Schmerzen im Unterbauch oder andere Begleitsymptome bemerkbar, ist ärztlicher Rat gefragt. Ein besonderes Augenmerk sollte auf rosa Ausfluss während der Schwangerschaft und lange nach den Wechseljahren gelegt werden, da dies auf Komplikationen und krankhafte Veränderungen hindeuten kann.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Diagnose und Behandlung

Der Gynäkologe oder die Gynäkologin wird nach einem ausführlichen Anamnesegespräch zunächst Ihre Geschlechtsorgane untersuchen. Dabei kommt oft auch Ultraschall zum Einsatz. Zudem wird ein Abstrich genommen und gegebenenfalls eine Gewebeprobe, um den Verdacht auf Gewebeveränderungen auszuschließen. Je nach Diagnose kann dann im Bedarfsfall eine entsprechende Behandlung in die Wege geleitet werden. In den meisten Fällen ist rosa Ausfluss allerdings harmlos und benötigt keine weitere Therapie.

Kann auch ein Scheidenpilz zu rosa Ausfluss führen? Normalerweise ist weißer bis gelblicher Ausfluss, der bröckelig und krümelig aussieht, ein Hinweis auf Scheidenpilz. Wenn die Infektion allerdings zu starken Reizungen geführt hat, kann sich der Ausfluss mitunter leicht rosa färben.

Zur Behandlung von Scheidenpilz haben sich Antimykotika – etwa mit dem Wirkstoff Clotrimazol – als Zäpfchen und Cremes bewährt. Milchsäurezäpfchen mit Laktobazillen können für den Erhaltung und die Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora sorgen.

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

FAQ: kurze Antworten auf die häufigsten Fragen bei rosa Ausfluss

Was bedeutet rosa Ausfluss?

Typischerweise tritt rosa oder fleischfarbener Ausfluss kurz vor oder nach der Periode auf, wenn sich eine kleine Menge Blut mit dem normalen Ausfluss vermischt.

Ist rosa Ausfluss ein Anzeichen für eine Schwangerschaft?

Das ist gut möglich, denn bei rosa Ausfluss nach dem Eisprung handelt es sich oft um die sogenannte Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.

Warum blute ich, obwohl ich meine Tage schon hatte?

Hellrote Zwischenblutungen können durch hormonelle Veränderungen der Frau verursacht werden. Oft regulieren sie sich von selbst. Schmierblutungen nach dem Eisprung können zudem erster Hinweis auf eine Schwangerschaft sein.

Kann Scheidenpilz auch rosa Ausfluss auslösen?

Scheidenpilz äußert sich vor allem durch weißen, bröckeligen Ausfluss. Bei starken Reizzuständen durch die Infektion kann sich dieser in Ausnahmefälle auch rosa färben.

Wie sieht eine Ovulationsblutung aus?

Eine Ovulationsblutung (Mittelblutung) ist an einem rosafarbenen, leicht rötlichen Ausfluss zu erkennen. Sie tritt nur bei etwa fünf Prozent der Frauen aufgrund von Hormonschwankungen während ihres Eisprungs auf.1

Stand: 09/2024

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Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern.

Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

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Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Der pH-Wert der Scheide in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer Veränderungen im Körper einer Frau, die auch die Scheidenflora betrifft. Der pH-Wert der Scheide spielt dabei eine entscheidende Rolle, da er Aufschluss über den Säuregrad und somit über die Gesundheit der vaginalen Umgebung gibt. Ein aus dem Gleichgewicht geratener pH-Wert kann Risiken für Mutter und Kind bergen, insbesondere das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

  • In welchem Bereich liegt der normale pH-Wert der Scheide bei Schwangeren? Der vaginale pH-Wert sollte im sauren Bereich, das heißt zwischen 3,8 und 4,4 liegen. Das ist wichtig, um das natürliche Scheidenmilieu gesund zu halten und Krankheitserreger abzuwehren. Von einem erhöhten pH-Wert spricht man ab einem gemessenen Wert von 4,5 – 5,5. Liegt er bei >5,5 liegt ein erhöhter pH-Wert vor, was ein Anzeichen für eine Infektion und/oder bakterielle Vaginose sein kann. Während der fruchtbaren Tage liegt der pH-Wert übrigens vorrübergehend zwischen 7,0 und 7,5 (alkalisch / basisch). Sinkt er jedoch danach nicht wieder, ist das ein deutliches Warnsignal für Infektionen oder eine gestörte Scheidenflora.
  • Warum ist der pH-Wert in der Schwangerschaft besonders wichtig? Eine gesunde und widerstandsfähige Scheidenflora stellt einen Schutzmechanismus dar. Ein erhöhter pH-Wert kann auf ein Ungleichgewicht des natürlichen Milieus hinweisen, Krankheitserregern den Weg ebnen und auf diese Weise Komplikationen, bis hin zu Frühgeburten, begünstigen.
  • Messung des vaginalen pH-Wertes: Mit der selbständigen Messung des vaginalen pH-Wertes mithilfe eines Teststreifens für Zuhause können Veränderungen schnell erkannt werden. Wenn nötig, sind eine frühzeitige Arztkontrolle und gegebenenfalls Behandlung möglich.
  • Scheideninfektionen in der Schwangerschaft vorbeugen: Mit verschiedenen Maßnahmen lässt sich das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora erhalten, dazu zählen u.a. eine sanfte Intimhygiene, Baumwollunterwäsche und eine gesunde Ernährung.

Der pH-Wert zeigt an, welchen Säuregrad eine wässrige Lösung hat. Er liegt meist zwischen 0 und 14. Ein pH-Wert von 7 ist neutral – wie reines Wasser. Werte unter 7 stehen für „sauer“, Werte über 7 für „basisch“. So liegt zum Beispiel der pH-Wert von Zitronensaft etwa bei 2, Seifenlauge dagegen ist basisch.

In der weiblichen Scheide herrscht normalerweise ein leicht saures Milieu mit einem pH-Wert von 3,8 bis 4,4. Das ist übrigens auch der pH-Wert, den ein normales Bier hat. Dafür ist die natürliche Scheidenflora verantwortlich, die hauptsächlich aus Milchsäurebakterien (Laktobazillen) besteht, die Zucker in Milchsäure umwandeln und so für ein saures Scheidenmilieu sorgen. Durch den leicht sauren pH-Wert werden schädliche, krankheitsverursachende Bakterien am Wachstum gehindert. Er ist deshalb entscheidend für die Gesundheit der Intimregion.

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Warum ist der vaginale pH-Wert besonders für Schwangere relevant?

Steigt der pH-Wert auf mehr als 4,4 an, ist das ein Zeichen, dass die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten ist und sich womöglich unerwünschte Bakterien, Viren oder Pilze ausbreiten. Häufig ist hier zum Beispiel eine sogenannte bakterielle Vaginose, die bei Schwangeren das Risiko einer Frühgeburt deutlich erhöht.1 „Deshalb sind der vaginale pH-Wert und ein saures Scheidenmilieu für die Schwangerschaft ausgesprochen wichtig“, betont die Hebamme Janette Harazin.

Etwa acht Prozent aller Babys in Deutschland kommen zu früh – also vor dem Abschluss der 37. Schwangerschaftswoche – zur Welt. Dies bringt Risiken für die Gesundheit und Entwicklung der Kinder mit sich, da die Organe und Körperfunktionen noch nicht ausgereift sind.2 Zwar haben Frühgeborene heute sehr gute Überlebenschancen, die Vorbeugung bleibt aber weiterhin wichtig.

Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das austretende Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln.

Den vaginalen pH-Wert einfach selbst messen

Da der pH-Wert in der Scheide wichtige Hinweise auf unbemerkte Infektionen geben und so zur Vorbeugung von Frühgeburten beitragen kann, kann es sinnvoll sein, ihn während der Schwangerschaft zu überwachen. „Er wird normalerweise auch beim Frauenarzt gemessen, häufig, ohne dass die Schwangere das mitbekommt.“

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Mit Selbsttests aus der Apotheke wie dem vaginalen pH-Test von Vagiflor ist die Messung auch zu Hause einfach und hygienisch durchzuführen. Der Teststreifen wird mit dem Applikator sanft etwa 1 bis 3 Zentimeter tief in die Scheide eingeführt und 10 Sekunden gegen die Hinterwand gedrückt. Danach kann das Testergebnis sofort auf einer Farbskala abgelesen werden. Liegt der pH-Wert höher als 4,4, sollten Sie Ihren Frauenarzt kontaktieren, damit die Ursache zügig abgeklärt und behandelt werden kann.

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Wann und wie oft sollte ich den pH-Wert messen?

Ein Selbsttest bietet sich immer dann an, wenn Sie das Gefühl haben, dass im Intimbereich etwas nicht stimmt – zum Beispiel bei Verdacht auf eine Infektion oder bei Beschwerden wie Juckreiz und Ausfluss. Besonders wichtig ist die Sicherstellung eines gesunden Scheidenmilieus aber in der Schwangerschaft – gerade für Frauen, die bereits eine Frühgeburt oder häufigere Infektionen der Scheide hatten oder an Schwangerschaftsdiabetes leiden. Dann kann es empfehlenswert sein, den pH-Wert zweimal wöchentlich selbst zu bestimmen. „So haben Schwangere ihren Wert im Auge und können das Scheidenmilieu mit entsprechenden Präparaten ansäuern, falls erforderlich“, erklärt die Hebamme. Oft werde aber – etwa aufgrund von Unwissenheit und mangelnder Aufklärung – auf die Messung verzichtet.

Zu hoher pH-Wert: Mögliche Symptome & Folgen

Viele Frauen merken zunächst nicht, dass ihr Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das einzige Anzeichen ist oft ein erhöhter pH-Wert.

Es können aber weitere Symptome hinzukommen, zum Beispiel:

Liegt der pH-Wert längere Zeit außerhalb des Normbereichs, kann dies zu Komplikationen führen und das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

Wieso erhöht ein zu hoher pH-Wert das Risiko einer Frühgeburt?

Hinter einem erhöhten pH-Wert in der Scheide, der von den oben genannten Symptomen begleitet sein kann, steckt meist eine bakterielle Vaginose. Dabei werden die nützlichen Milchsäurebakterien von unerwünschten Keimen, häufig der Gattung Gardnerella, verdrängt. Diese können durch die Scheide in die Gebärmutter aufsteigen und vorzeitige Wehen oder einen Blasensprung auslösen. Deshalb sollte eine bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft behandelt werden.1 Hierfür kommen Antibiotika sowie Milchsäurebakterien zur Wiederherstellung der gesunden Scheidenflora infrage. Tatsächlich wird geschätzt, dass die bakterielle Vaginose für ca. 30% aller Frühgeburten in Deutschland verantwortlich ist.

Übrigens: Auch eine – seltenere – Infektion mit Trichomonaden kann zu einem hohen pH-Wert und erhöhter Frühgeburtsgefahr führen.3,4

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Mögliche Ursachen für einen zu hohen pH-Wert in der Schwangerschaft

Häufig ist ein erhöhter pH-Wert auf eine gestörte Scheidenflora bzw. eine bakterielle Vaginose zurückzuführen. Weitere mögliche Ursachen sind sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien, Gonorrhoe oder Trichomoniasis. Tritt zusätzlich zum erhöhten pH-Wert grüner Ausfluss auf, ist das ein zusätzlicher Hinweis auf eine mögliche Infektion als Ursache.

Und auch ein Diabetes kann den pH-Wert beeinflussen. Wenn der Blutzuckerspiegel bei Diabetes erhöht ist, findet sich dieser Überschuss an Glukose nicht nur im Blut, sondern kann auch im Urin und somit in der Nähe der Scheide auftreten. Diese zusätzliche Glukose wirkt wie ein Festmahl für Hefepilze und andere Mikroorganismen, die sich dann schneller vermehren können, was das Risiko für Infektionen wie die durch Candida verursachte Hefepilzinfektion erhöht. Zusätzlich kann Diabetes das Immunsystem beeinträchtigen, was bedeutet, dass der Körper nicht mehr so effektiv gegen Infektionen ankämpfen kann. Dies, gepaart mit einem erhöhten Glukosespiegel und einem veränderten pH-Wert, kann das Risiko für vaginale Infektionen weiter erhöhen. Auf ähnliche Weise könnten auch Probleme mit der Schilddrüse hinter einem erhöhten pH-Wert stecken.

Doch nicht immer sind Störungen oder Erkrankungen schuld, wenn der pH-Wert vorübergehend den Normbereich verlässt. Auch harmlose Ursachen kommen infrage.

Dazu gehören etwa:

Bei einem pH-Selbsttest sollten Sie diese möglichen Ursachen im Kopf haben. Oft ist es dann sinnvoll, den Test bei einem zu hohen Wert nach einigen Stunden oder am nächsten Tag zu wiederholen, bevor man den Arzt konsultiert. Insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr ist es normal, dass der pH-Wert der Scheide erhöht sein kann. Und auch während der fruchtbaren Tage liegt der pH-Wert bei den meisten Frauen im Bereich von 7,0 oder höher. Testet man allerdings einige Stunden oder Tage danach erneut, sollte der pH-Wert wieder im leicht sauren Bereich zwischen 3,8 und 4,4 liegen.

pH-Wert senken oder stabilisieren

Für ein gesundes Scheidenmilieu können Sie selbst viel tun – besonders werdende Mütter sollten darauf achten. Diese Tipps können helfen.

Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).

Achtung: Auf diese Hausmittel lieber verzichten

Manche Frauen setzen auf Hausmittel, um ihre gestörte Scheidenflora wieder in Ordnung zu bringen. „Ein gängiger Mythos ist die Verwendung von Teebaumöl oder Scheidenspülungen mit Wasser oder Essig“, weiß die Hebamme. Doch die Wirkung ist nicht belegt, und die Folgen können sogar negativ sein. Gerade in der Schwangerschaft sollten Sie auf solche Hausmittel deshalb lieber verzichten.

Stand: 09/2024

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Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

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Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Umfrage rund um den pH-Wert der Scheide

Zwei von drei Frauen haben noch nie ihren pH-Wert gemessen

Sechs von zehn Frauen scheinen zwar zu wissen, dass der optimale pH-Wert in der Scheide im sauren Bereich zwischen 3,8 und 4,4 liegen sollte und ein erhöhter pH-Wert über diesen Werten ein Warnsignal sein kann. Wie hoch aber der eigene vaginale pH-Wert tatsächlich ist, haben über zwei Drittel der Frauen eigenen Angaben nach noch nie selbst mithilfe eines vaginalen pH-Teststreifens überprüft. In Sachen Intimgesundheit ist insofern noch viel Luft nach oben.

So lassen sich die Ergebnisse einer Online-Umfrage zusammenfassen, die wir auf unserer Webseite gemeinsam mit der Hebamme Janette Harazin zwischen September 2023 und Januar 2024 durchgeführt haben und an der 1173 Frauen teilgenommen haben. Sie unterstreichen, was wir bereits vermutet haben: Theorie und Praxis klaffen noch immer auseinander.

Drei Fragen standen im Mittelpunkt:

  1. Wissen die Teilnehmerinnen, in welchem Bereich der vaginale pH-Wert optimalerweise liegen sollte?
  2. Wann haben die Teilnehmerinnen ihren vaginalen pH-Wert zuletzt selbst gemessen?
  3. Wissen die Teilnehmerinnen, wie oft der vaginale pH-Wert in der Schwangerschaft gemessen werden sollte?

60,1 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert optimalerweise zwischen 3,8 und 4,4 liegen sollte. Aber 71,4 % haben ihren vaginalen pH-Wert noch nie selbst gemessen. Da verwundert es auch nicht, dass 69,3 % ihren vaginalen pH-Wert in der Schwangerschaft lieber häufiger überprüfen sollten.

Ergebnisse unserer Online-Umfrage im Detail

Mit der ersten Frage unserer Online-Umfrage wollten wir erst mal grundsätzlich in Erfahrung bringen, wie gut die Teilnehmerinnen über den vaginalen pH-Wert Bescheid wissen. Immerhin sechs von zehn Frauen schneiden hier gut ab: Dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4 liegen sollte, ist ihnen bekannt. Die Übrigen kennen die richtigen pH-Werte entweder gar nicht (23,7 %) oder gehen von zu hohen vaginalen pH-Werten aus (16,2 %).

Unsere zweite Frage zielte darauf ab, die Selfcare-Praxis genauer zu beleuchten: Wir wollten wissen, wann die Teilnehmerinnen ihren vaginalen pH-Wert zuletzt selbst gemessen haben. Erstaunlicherweise hat die große Mehrheit (71,4 %) genau das noch nie getan. Lediglich 15,6 % der Befragten geben an, ihren vaginalen pH-Wert vor weniger als einem halben Jahr selbst gemessen zu haben. Bei den Übrigen ist es weniger als ein Jahr (3,9%) oder zum Teil deutlich länger her (9 %).

Da der vaginale pH-Wert in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt, wollten wir in unserer dritten Frage von den Teilnehmerinnen wissen, wie oft der vaginale pH-Wert in dieser Zeit optimalerweise gemessen werden sollte. Die Mehrheit (69,3 %) geht davon aus, dass einmal im Monat genügt. Tatsächlich empfehlen immer mehr Fachleute, die Messung in der Schwangerschaft zweimal in der Woche durchzuführen.1,2

In unserer Umfrage wissen das lediglich 16,9 % der Befragten. Etwas weniger (13,7 %) sagen, dass der vaginale pH-Wert lediglich kurz vor der Geburt gemessen werden sollte und liegen damit ebenfalls falsch.

Dabei ist die Messung mithilfe eines vaginalen Teststreifens für Zuhause unkompliziert und leicht in der Anwendung. Eine ungesunde Verschiebung der natürlichen Zusammensetzung der Scheidenflora kann mit dem vaginalen pH-Test erkannt und möglichen Beeinträchtigungen rechtzeitig entgegengewirkt werden – insbesondere in der Schwangerschaft.

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

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Interview mit Hebamme Janette Harazin zum pH-Wert in der Schwangerschaft

Wieso ist das Messen des vaginalen pH-Wertes in der Schwangerschaft so wichtig?

„Der vaginale pH-Wert und ein saures Scheidenmilieu sind für die Schwangerschaft ausgesprochen wichtig. Diese Werte werden normalerweise auch beim Frauenarzt gemessen, häufig ohne, dass die Schwangere das mitbekommt. Ich persönlich halte nichts davon, ständig etwas in die Scheide einzuführen, das hat immer Potenzial, auch mögliche Erreger einzubringen. Doch es gibt auch Möglichkeiten, den pH-Wert auf sanftere Weise zu messen, beispielsweise mit dem vaginalen pH Test von Vagiflor. So haben Schwangere ihren pH-Wert im Auge und können das Scheidenmilieu mit entsprechenden Präparaten ansäuern, falls erforderlich.

Messen alle deine Klientinnen ihren pH-Wert regelmäßig oder gibt es oft Aufklärungsbedarf?

„Schon Prof. Saling hatte 1991 mit dem Frühgeburtenvermeidungsprogramm darüber aufgeklärt, wie wichtig es ist, den vaginalen pH-Wert regelmäßig zu messen, um so Mutter und Kind zu schützen. Trotzdem wird viel zu wenig über dieses Thema gesprochen. Die Anzahl der Frauen in meiner Praxis, die ihren Zervixschleim regelmäßig testen, ist unterschiedlich. Ein wenig ist es davon abhängig, was sie in ihrer Vorgeschichte so erlebt haben. Frauen, die häufig an Scheideninfektionen leiden, testen den pH-Wert ihres Ausflusses deutlich häufiger als Frauen, die bisher nur selten oder noch nie an Intimbeschwerden gelitten haben. Auch Frauen, die ihren Zervixschleim beobachten, um diesen zur Bestimmung des Eisprungs bzw. der fruchtbaren Tage im Zyklus zu nutzen, testen ihn häufig.“

Welche Dinge hindern Frauen daran, den pH-Wert regelmäßig zu messen?

„Es gibt natürlich Frauen mit positivem Körpergefühl und einer unbesorgten Schwangerschaft, die die Notwendigkeit nicht sehen oder gar nicht über dieses Thema aufgeklärt wurden. In vielen Fällen denke ich, ist es die Unwissenheit. Das bestätigen auch die Ergebnisse unserer gemeinsamen Online-Umfrage. Viele Frauen wissen, wo der optimale pH-Wert des sauren Scheidenmilieus liegen sollte, haben ihn aber noch nie selbst gemessen. Haben Frauen jedoch schon negative Erfahrungen gemacht, etwa mit einem vorzeitigen Blasensprung vor der 37. Schwangerschaftswoche, oder mit einer bakteriellen Vaginose, sind sie für dieses Thema wesentlich sensibler. Aufklärung ist hier unbedingt notwendig, da ein erhöhter pH-Wert oft schon wesentlich früher als andere Symptome für eine gestörte Scheidenflora auftreten kann. So ist er ein Frühindikator und kann sogar dazu dienen, weiteren, sehr unangenehmen Beschwerden wie verändertem Ausfluss, Juckreiz und Scheidenbrennen vorzubeugen.“

Welche Tipps kannst du zur Unterstützung und Stärkung der Scheidenflora in der Schwangerschaft geben?

„Wir Hebammen empfehlen, auf eine gesunde und zuckerarme Ernährung zu achten. Der pH-Wert (der Scheide) sollte so sauer wie möglich sein, die Gefahr einer Infektion, sei es mit Bakterien oder mit Pilzen, steigt, je höher der pH-Wert ist. Ein saures Milieu (der Scheide) hingegen kann die Ausbreitung von Krankheitserregern mildern. Die konkreten Tipps hängen immer von den individuellen Umständen ab. Ist die Schwangere vorbelastet oder nicht? Leidet sie häufig unter Blaseninfektionen oder einem Scheidenpilz? Generell beinhalten meine Empfehlungen die allgemeinen Gesundheitstipps, um möglichen Infektionen, die für die Schwangerschaft gefährlich sein könnten, vorzubeugen. So rate ich immer zu einer Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien ist. Frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und mageres Protein sind nicht nur nahrhaft, sondern unterstützen auch das Immunsystem. Um Infektionen wie Listeriose oder Toxoplasmose zu vermeiden, rate ich davon ab, rohes Fleisch, rohe Eier und unpasteurisierte Milchprodukte zu konsumieren. Ebenso sollte immer für eine gute Hydration gesorgt sein. Das Trinken von viel Wasser hilft dem Körper, die Nierenfunktion zu unterstützen und Infektionen abzuwehren. Alkohol und Tabak sind tabu und Koffein sollte – wenn überhaupt – in Maßen konsumiert werden. Auch die allgemeinen Tipps für eine schonende und scheidenflorafreundliche Intimhygiene sind wichtig. Zudem sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen entscheidend, um den Gesundheitszustand sowohl der Mutter als auch des Kindes zu überwachen. Bei diesen Terminen wird übrigens auch oft der vaginale pH-Wert gemessen, ohne dass die Frauen das mitbekommen. Auch Bewegung ist wichtig, sollte aber immer in einem vertretbaren Rahmen bleiben und nicht mit großer Belastung verbunden sein. Weitere Tipps beziehen sich auf das Stressmanagement und Techniken zur Stressbewältigung, zum Beispiel Spaziergänge oder Meditation. Zu guter Letzt ist erholsamer, guter Schlaf ebenfalls unerlässlich, um das Immunsystem zu stärken.“

Und von welchen Mythen und weit verbreiteten Hausmitteln rätst du eher ab?

Ein gängiger Mythos ist die Verwendung von Teebaumöl oder Scheidenspülungen mit Wasser oder Essig. Oder das Einführen von Tampons, die in Quark getränkt wurden, weil das angeblich dabei hilft, der Scheidenflora wichtige Milchsäurebakterien (Laktobazillen) zuzuführen. Dem ist nicht so.“

Gibt es weitere Symptome außer einem erhöhten pH-Wert, auf die Schwangere achten sollten?

„Häufig ist es so, dass die Frauen ein gutes Körpergefühl haben und schnell Veränderungen in Richtung einer Scheideninfektion merken. Diese kommt auch in der Schwangerschaft nicht immer unbemerkt. Sie spüren ein Ziehen, Brennen oder Jucken und suchen dann Rat bei ihrer Hebamme oder einem Gynäkologen. Ein regelmäßiger pH-Wert Test, insbesondere ab der 12. SSW, kann jedoch ein Frühindikator sein, wenn ein erhöhter pH-Wert der Scheide festgestellt wird.“

Den vaginalen pH-Wert selbst messen

Mit einem Selbsttests aus der Apotheke wie dem vaginalen pH-Test von Vagiflor ist die Messung des pH-Wertes auch zu Hause einfach und hygienisch durchzuführen. Der Teststreifen wird mit dem Applikator sanft etwa 1 bis 3 Zentimeter tief in die Scheide eingeführt und 10 Sekunden gegen die Hinterwand gedrückt. Danach kann das Testergebnis sofort auf einer Farbskala abgelesen werden. Liegt der pH-Wert höher als 4,4, sollten Sie Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt kontaktieren, damit die Ursache zügig abgeklärt und behandelt werden kann.

Bitte beachten Sie bei der Durchführung folgende Hinweise:

  1. Bevor Sie mit Ihren Händen etwas in Ihre Scheide einführen, sollten diese gründlich gewaschen werden. Und zwar möglichst mit einer pH-neutralen Seife.
  2. Fassen Sie den Applikator nur an der runden Griffzone an und halten sie ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Daumen sollte sich immer auf der Seite des Vaginalapplikators befinden, auf der keine pH-Messzone vorhanden ist. Vermeiden Sie, dass die pH-Messzone in Kontakt mit anderen Flüssigkeiten kommt.
  3. Setzen Sie sich mit gespreizten Knien hin oder stehen Sie mit einem Fuß auf dem Toilettensitz oder einer anderen festen Oberfläche.
  4. Spreizen Sie nun mit Hilfe Ihrer freien Hand sanft die Vaginalöffnung, indem Sie vorsichtig die äußeren Schamlippen auseinanderschieben.
  5. Führen Sie den Vaginalapplikator sanft in die Scheide ein, so als würden Sie einen Tampon benutzen (ungefähr 1 – 3 cm tief, jedoch nicht tiefer als bis zur runden Griffzone).
  6. Drücken Sie jetzt den eingeführten Vaginalapplikator mit leichtem Druck für ca. 10 Sekunden gegen die hintere Scheidenwand (zum Rektum hinzeigend), damit die pH-Messzone gut befeuchtet wird. Eine ausreichende Befeuchtung ist wichtig für ein korrektes Ergebnis.
  7. Ziehen Sie anschließend den Vaginalapplikator vorsichtig aus der Scheide und lesen das Testergebnis sofort ab, solange die Messzone noch feucht ist.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Den Selbsttest auswerten

Sollte die pH-Messzone nach der Testdurchführung keine einheitliche Farbe aufweisen, ist dies ein Hinweis darauf, dass der Selbsttest nicht korrekt durchgeführt wurde. Eine mögliche Ursache ist, dass die pH-Messzone nicht ausreichend mit Vaginalsekret befeuchtet wurde. In diesem Fall können Sie die Messung mit dem gleichen Vaginalapplikator wiederholen.

Wenn Ihr vaginaler pH-Wert einmal nicht im Normalbereich liegt, besteht noch kein Grund zur Sorge. Denn mögliche Ursachen können auch bestimmte Nahrungsmittel, sexuelle Aktivität oder der Zyklus sein. In diesem Fall wiederholen Sie die Messung einige Stunden später oder am nächsten Tag.

Bestätigt sich die Veränderung des vaginalen pH-Wertes erneut oder treten zusätzliche Beschwerden einer Infektion wie Rötung, Juckreiz oder Veränderungen des Ausflusses auf, halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Wir empfehlen einen Arztbesuch, damit Ihre Beschwerden sicher diagnostiziert und eine passende Behandlung erfolgen kann.

Der normale pH-Wert der Scheide liegt im sauren Bereich

Idealerweise sollte der vaginale pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 liegen, denn in einem derart sauren Milieu können sich potenziell schädliche Bakterien, Viren oder Pilze nicht übermäßig vermehren. Der vaginale pH-Wert übernimmt also eine wichtige Schutzfunktion.

Gleichwohl wird die Vagina auch von Natur aus von zahlreichen Mikroorganismen besiedelt, verschiedene Bakterien-Arten, aber auch Pilze und Viren können vorkommen. Milchsäurebakterien (Laktobazillen, Döderlein-Stäbchen) treten jedoch mit Abstand am häufigsten auf. Sie halten den vaginalen pH-Wert im optimalen Bereich und damit das vor Krankheitserregern schützende saure Milieu in der Scheide aufrecht.

Aufgaben der Laktobazillen

Forschende haben im Labor mittlerweile über 250 Laktobazillus-Arten ausfindig gemacht, von denen mehrere in der Scheide gesunder erwachsener Frauen vorkommen können.2

Am häufigsten treten folgende Arten auf2:

Milchsäurebakterien können das Zuckermolekül Glykogen in Milchsäure umwandeln und sorgen so für das schützende saure Scheidenmilieu.3 Das Zuckermolekül stammt aus glykogen-beladenen Epithelzellen, die sich beständig aus der Scheidenschleimhaut lösen. Wie viel Glykogen in der Scheidenschleimhaut eingelagert wird, ist abhängig vom Östrogen-Spiegel.4

Ursachen für einen zu hohen vaginalen pH-Wert

Zeigt beispielsweise ein Selbsttest, dass der vaginale pH-Wert zu hoch ist, kann das ein Indiz dafür sein, dass die „guten“ Milchsäurebakterien in der Scheide von krankmachenden Erregern verdrängt worden sind. Wann und warum genau es zu dieser Verdrängung kommt, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Sowohl genetische als auch immunologische Einflüsse scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Bei Frauen im gebärfähigen Alter können es darüber hinaus noch weitere Risikofaktoren wahrscheinlicher machen, dass sich der vaginale pH-Wert ungünstig verschiebt und die Milchsäurebakterien in der Scheide ins bakterielle Hintertreffen geraten. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann auch von einer bakteriellen Vaginose (BV).

Typische Symptome einer BV

Am häufigsten macht sich eine bakterielle Vaginose durch folgende Beschwerden bemerkbar:

MerkmaleBakterielle VaginoseTrichomonadenHefepilz / Scheidenpilz
VaginalgeruchUnangenehmer Geruch (fischartig)Scharfer GeruchMeist neutral, evtl. leicht säuerlich
AusflussDünnflüssig, weiß-grau, homogen (gleichmäßig)Grün-gelblich, kann schaumig seinZunächst vermehrt, dünnflüssig, später weißlich, krümelig
Juckreiz im IntimbereichIn der Regel nicht, keine EntzündungszeichenJaStarker Juckreiz und deutliche Rötung
Schmerzen beim GeschlechtsverkehrSehr seltenJaKönnen auftreten
pH-WertErhöht, über 4,4Erhöht, über 4,4In den meisten Fällen normal, also unter 4,4
LaktobazillenVermindertVermindertNach Antibiotika-Therapie evtl. verringert
Gegenüberstellung der BV mit Kolpitiden, modifiziert nach Weisner und Gätje. Quellenangabe: In Anlehnung an Dissertation Anne Luise Reißhauer5

Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss (Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln

Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Weitere Ursachen und Risikofaktoren für zu hohen pH-Wert

Ein häufiger und harmloser Grund für eine Verschiebung des vaginalen pH-Wertes sind hormonelle Umstellungen, die z.B. im Laufe des weiblichen Zyklus, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten können. Auch an den fruchtbaren Tagen kann der pH-Wert der Scheide bei 7 oder darüber liegen. Das ist normal. Bedenklich wird es nur, wenn der pH-Wert kurz nach dem Eisprung nicht wieder in den sauren Bereich um 3,8 bis 4,4 sinkt. Ist der pH-Wert nämlich dauerhaft erhöht, können andere Faktoren dahinter stecken, die Scheideninfektionen begünstigen.

Übrigens: Auch Sperma und Blut sind alkalische Flüssigkeiten, ihr pH-Wert liegt also >7. Dementsprechend können sie kurzfristige Auswirkungen auf das saure Scheidenmilieu haben. Während der Regelblutung und kurz nach ungeschütztem Sex kann der pH-Wert ebenfalls für wenige Stunden oder maximal einen Tag erhöht sein. Das ist an sich kein Problem, jedoch kann gerade häufiger ungeschützter Sex auf Dauer ein Risiko für eine bakterielle Vaginose sein, da der pH-Wert der Scheide dann häufig erhöht ist.

Diese Ursachen können den vaginalen pH-Wert ebenfalls ansteigen lassen:

Mit Vermeidung der genannten Risikofaktoren können Frauen, die häufiger unter Scheideninfektionen leiden, das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora aufrechterhalten. Mit einem Selbsttest aus der Apotheke, wie dem vaginalen pH-Test von Vagiflor, ist die Messung des pH-Wertes auch zu Hause einfach und hygienisch durchzuführen. Veränderungen können rechtzeitig erkannt und Maßnahmen ergriffen werden, um die Intimflora gesund zu halten.

Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.

Insbesondere für schwangere Frauen ist eine gesunde Scheidenflora wichtig, da es vermehrt zu Komplikationen kommen kann, wenn die „guten“ Milchsäurebakterien plötzlich von schädlichen Keimen wie Gardnerella vaginalis, Atopobium vaginae, Ureaplasma urealyticum oder Mycoplasma hominis verdrängt werden.6

Was kann man selbst tun, wenn der pH-Wert erhöht ist

Um einen gesunden und sauren pH-Wert der Scheidenflora zu erhalten oder wiederherzustellen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  1. Ärztliche Beratung: Bei Anzeichen einer Störung des vaginalen pH-Wertes ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.
  2. Einsatz von Probiotika: Probiotika, insbesondere Milchsäurebakterien, helfen, eine gesunde Scheidenflora aufzubauen und zu erhalten. Sie sind als orale Kapseln, Pulver zum Auflösen oder Vaginalzäpfchen erhältlich. Sie können insbesondere bei Neigung zu vaginalen Infektionen und nach der Einnahme von Antibiotika hilfreich sein, um eine gesunde Scheidenflora aufzubauen und zu stärken.
  3. Präbiotika: Diese unverdaulichen Nahrungsmittelbestandteile fördern das Wachstum von Milchsäurebakterien. Beispiele sind Inulin oder Oligofruktose.
  4. Regelmäßiger Wechsel von Tampons und Menstruationstassen: Diese sollten nicht länger als sechs bis acht Stunden getragen werden. Menstruationstassen nach Gebrauch gründlich reinigen und auskochen. Ein vergessener Tampon ist übrigens häufiger der Grund für unangenehmen Intimgeruch als man denkt.
  5. Gesunde Ernährung: Konsumieren Sie probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kimchi, Sauerkraut, Tempeh oder Miso und meiden Sie zuckerreiche und ballaststoffarme Nahrungsmittel.
  6. Nach dem Sex reinigen: Reinigen Sie die Intimregion, um das natürliche Gleichgewicht zu bewahren.
  7. Schutz beim Geschlechtsverkehr: Verwenden Sie Kondome, um den pH-Wert konstant zu halten.
  8. Auf Slipeinlagen verzichten oder atmungsaktive Einlagen verwenden: sie können die Luftzirkulation im Intimbereich negativ beeinträchtigen und die Schweißbildung begünstigen. Zugleich wird der Schweiß schlechter abtransportiert und durch die überschüssige Flüssigkeit kann die Scheidenflora negativ beeinträchtigt werden. Dies gilt umso mehr, wenn Sie synthetische Unterwäsche tragen.

Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).

Stand: 09/2024

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Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.

Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.

Autor
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare
Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberater nach § 31 MPG / § 83 MPDG, Examinierte Krankenschwester.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

Chief Scientific Officer
Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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Fruchtwasser, Urin oder Ausfluss?

  • Blasensprung erkennen: Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln. Ist der Slip plötzlich durchnässt und tritt eine klare, geruchslose Flüssigkeit schwallartig aus, ist es wahrscheinlich soweit. Zum Ende der Schwangerschaft kann das Fruchtwasser auch hellgelb (ähnlich wie heller Honig) sein und eine kleine Menge Käseschmiere (Vernix) enthalten, was auch als Vernixflocken bezeichnet wird
  • Unterscheidung von Fruchtwasser, Urin und Ausfluss: Sowohl Fruchtwasser als auch Urin können zunächst klar/durchsichtig sein. Jedoch ist Urin eher gelblich und riecht streng. Außerdem kann man austretendes Fruchtwasser im Gegensatz zu Urin nicht bewusst zurückhalten. Tritt es tröpfchenweise statt schwallartig aus, entleeren Sie ihre Blase. Tritt auch danach noch Flüssigkeit aus, handelt es sich vermutlich um Fruchtwasser und nicht um Urin. Färbt sich der Ausfluss grünlich oder grün, ist das immer ein Warnsignal.
  • Diese Faktoren können zu einem vorzeitigen Blasensprung führen: Stress, körperliche Überlastung oder Erkrankungen, aufsteigende Infektionen, Mehrlingsschwangerschaften oder übermäßige Fruchtwassermenge.
  • Handlungsempfehlen beim Blasensprung: Was genau bei einem Blasensprung passiert, hängt davon ab, in welcher Schwangerschaftswoche (SSW) er stattfindet. In erster Linie gilt es, Ruhe zu bewahren und Hebamme und/oder Frauenarzt zu kontaktieren. Bei einem Blasensprung vor der 34. SSW werden häufig Medikamente gegeben, um die Wehen zu hemmen und Antibiotika, um Infektionen der Fruchthöhle vorzubeugen. Kortison wird meist bei einem Blasensprung bis zur 36. SSW verabreicht, um die Lungenbildung des Ungeborenen anzuregen.

Was ist der Blasensprung

Während der Schwangerschaft ist das Baby (genauer gesagt: der Fötus) von der Fruchtblase umgeben. Bereits ab der 8 SSW. ist sie in der Regel vollständig ausgebildet. Es handelt sich um einen dünnen, aber festen Membransack, der mit Fruchtwasser gefüllt ist und dafür sorgt, dass der Nachwuchs gut geschützt und sicher heranwachsen kann.

Bei der Geburt muss das Baby somit nicht nur aus der Gebärmutter, sondern auch aus der Fruchtblase heraus. Diese reißt deshalb vor oder während der Geburt ein, und das Fruchtwasser tritt aus. Das nennt man den Blasensprung oder umgangssprachlich auch das Platzen der Fruchtblase. Gebildet wird das Fruchtwasser durch die Eihäute und die Gefäße der Nabelschnur.

Doch das ist nicht alles. Ein vielleicht eher unbekannter Fakt ist, dass das Baby ebenfalls zur Fruchtwassermenge beiträgt, da es einen Kreislauf schließt. Indem das Ungeborene Wasser in der Fruchtblase trinkt und anschließend als Urin wieder ausscheidet, wird das Fruchtwasser ca. alle drei Stunden ausgetauscht. Bereits in der 20. SSW liegt die Fruchtwassermenge schon bei ca. einem halben Liter, bis zur 38. SSW kann sie auf bis zu 1,5 Liter ansteigen.

Da aus der Scheide austretendes Fruchtwasser meist den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln. Der hollywoodtypische plötzliche Blasensprung im Restaurant ist jedoch keinesfalls Alltag. Häufig setzt der Blasensprung erst ein, wenn die Schwangere sich ohnehin bereits im Kreissaal befindet. Es kann sogar sein, dass er künstlich eingeleitet werden muss.

Zusammensetzung & Aufgaben des Fruchtwassers

Das Fruchtwasser ist entscheidend für die Entwicklung und den Schutz des Fötus. Es enthält unter anderem Kalzium, Eiweiß, Zucker und Spurenelemente, sowie Zellen des Babys.

Jeder dieser Bestandteile hat spezifische Funktionen und trägt auf seine Weise zur gesunden Entwicklung des Kindes bei:

Außerdem bietet das Fruchtwasser nicht nur Nährstoffe, sondern schützt das Kind auch mechanisch, indem es Stöße abfedert, und es hilft bei der Regulierung der Temperatur. Dafür sorgen die sogenannten Eihäute. Sie schließen das Fruchtwasser und das Baby in der Fruchtblase ein und bestehen aus drei robusten, widerstandsfähigen Schichten. Deshalb ist Sex während der Schwangerschaft übrigens im Normalfall auch kein Problem.

Das enthaltene Fruchtwasser ermöglicht es dem Kind, sich im Bauch zu bewegen, was für die Muskelentwicklung und das Knochenwachstum wichtig ist. Und nicht nur das. Es trainiert auch die Lungen, da das Kind Fruchtwasser ein- und ausatmet, was die Lungen auf das Atmen nach der Geburt vorbereitet. Ebenso schluckt das Baby Fruchtwasser und scheidet es wieder aus; ein super Training für Magen, Nieren und Blase.

Zudem fungiert es nicht nur als Stoß- sondern auch als eine Art Schalldämpfer. Durch das Fruchtwasser kann erst eine Lautstärke von 90 Dezibel schädlich für einen Fötus sein, wenn diese über einen längeren Zeitraum anhält. Eine solche Lautstärke wird jedoch nicht einmal auf einem Konzert erreicht. Übrigens: ab der 20. SSW ist der Gehörsinn bereit so weit entwickelt, dass es Musik wahrnehmen kann.

Ein weiterer Bestandteil des Fruchtwasser sind Vernixflocken, kleinste Ablösungen der sogenannten Käseschmiere, einer fettreichen Schicht, die das Baby umgibt und seine Haut vor Schädigungen des Fruchtwasser schützt. Fehlen diese Flocken im Fruchtwasser, ist das ein Zeichen für das Ende der Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt bzw. einen bevorstehenden Blasensprung. Dann hat sich die Vernix, wie die Käseschmiere auch bezeichnet wird, nämlich aufgelöst und es landen keine Flocken mehr im Fruchtwasser.

Unterscheidung von Fruchtwasser, Urin und Ausfluss

Ein Blasensprung lässt sich recht leicht erkennen, wenn das Fruchtwasser – wie oft in Hollywoodfilmen – in einem plötzlichen Schwall abgeht. Immerhin handelt es sich zum Ende der Schwangerschaft um etwa einen Liter Flüssigkeit. Doch viel häufiger entweicht das Fruchtwasser eher langsam und tröpfelnd.

Wie kann man in so einem Fall Fruchtwasser von Urin oder stärkerem Ausfluss unterscheiden? „Grundsätzlich einmal am Geruch. Fruchtwasser riecht eher neutral bis süßlich. Während beides zunächst klar/durchsichtig sein kann, ist konzentrierter Urin eher gelblich und riecht streng“ erklärt dazu die Hebamme Janette Harazin. Außerdem könne man Fruchtwasser im Gegensatz zu Urin nicht bewusst zurückhalten. Wenn es also nach dem Toilettengang weiter tröpfelt, ist es wahrscheinlich Fruchtwasser. Von Ausfluss unterscheidet sich das Fruchtwasser in Menge und Konsistenz. Es ist dünnflüssiger und deutlich mehr.

Jede Frau zwischen Pubertät und Wechseljahren kennt Scheidenausfluss, medizinisch auch Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt. Die Absonderung von Sekret aus der Vagina ist etwas ganz Normales und in der Regel kein Krankheitszeichen.

Es gibt zudem einen kleinen Hebammen-Trick: Legen Sie sich hin, während Ihr Becken durch ein Kissen leicht erhöht ist. So bleiben Sie für 30 bis 60 Minuten liegen. Kommen in dieser Position keine Tröpfchen mehr heraus, sondern erst wieder, wenn Sie aufstehen, handelt es sich bei den Tröpfchen mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fruchtwasser.

Auch hilfreich zur Unterscheidung: pH-Wert Messung

Eine weitere Möglichkeit, Fruchtwasser von Ausfluss oder Urin zu unterscheiden, ist eine pH-Wert-Messung mit einem Teststreifen aus der Apotheke. Denn die Flüssigkeiten unterscheiden sich deutlich in ihrem Säuregrad: „Fruchtwasser hat einen pH-Wert über 6,5, der pH-Wert von Urin liegt darunter bei 5 bis 6“, klärt Harazin auf. Bei normalem Scheidenausfluss liegt der pH-Wert noch einmal deutlich tiefer, zwischen 3,8 und 4,4.

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Warum Fruchtwasseruntersuchungen wichtig sind

Das Fruchtwasser enthält wichtige Nährstoffe, dient dem Baby zum Training wichtiger Körperfunktionen und Bewegungen und schützt es zusätzlich vor Stößen und lauten Geräuschen. Somit gibt es auch Hinweise zum Gesundheitszustand des Babys. Sowohl zu wenig als auch zu viel Fruchtwasser kann zu Problemen führen.

Bei einer routinemäßigen gynäkologischen Untersuchung überprüfen die Ärzte via Ultraschall auch die Fruchtwassermenge. Ist dabei zu wenig Fruchtwasser vorhanden kann es sein, dass das Ungeborene nicht optimal durch die Plazenta versorgt wird. Zudem kann es sein, dass das Fruchtwasser grünlich ist, da das Baby auch seinen ersten Stuhlgang (Kindsprech) ins Fruchtwasser abgibt.

Ist zu viel Fruchtwasser vorhanden kann das daran liegen, dass der Fötus am Trinken gehindert wird, zum Beispiel durch Fehlbildungen. Somit ist der Kreislauf gestört und es sammelt sich mehr Fruchtwasser in der Fruchtblase. Weitere Ursachen für zu viel Fruchtwasser können aber auch ein Diabetes, Infektionen wie die Toxoplasmose oder eine Mehrlingsschwangerschaft sein.

Fällt den Gynäkologen während einer Untersuchung wie dem Ersttrimester-Screening auf, dass es Probleme mit der Fruchtwassermenge gibt, kann eine Amniozentese – also eine Fruchtwasseruntersuchung – vorgenommen werden. Denn im Fruchtwasser befinden sich auch Zellen des Babys, die entnommen und untersucht werden können, da sie Informationen zur Genetik und zum allgemeinen Gesundheitszustand liefern können.

Vorzeitiger Blasensprung: was bedeutet das?

In der Regel passiert der Blasensprung unter der Geburt während der Eröffnungswehen. Dann spricht man von einem rechtzeitigen Blasensprung.

Bei etwa acht bis zehn Prozent der Schwangeren, die nahe am Geburtstermin sind (also nach Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche), platzt die Fruchtblase schon vor Beginn der Wehen. Dies wird als vorzeitiger Blasensprung am Termin bezeichnet.1 Meist setzen dann in den nächsten 24 Stunden die Wehen ein. Andernfalls wird die Geburt eingeleitet, um aufsteigenden Infektionen vorzubeugen. Denn wenn die Fruchtblase offen ist, können Bakterien eindringen und das Baby gefährden.

In etwa drei Prozent der Fälle kommt es zum frühen vorzeitigen Basensprung vor Ende der 37. Woche.2 Dann wird je nach Schwangerschaftswoche und Reifegrad des Fötus entweder die Geburt eingeleitet, oder die werdende Mutter kommt zur Überwachung ins Krankenhaus. Mit der Gabe von Antibiotika, Kortikosteroiden und eventuell Magnesiumsulfat können dort Infektionen verhindert, die Lungenreifung des Fötus angeregt und Gehirnblutungen vorgebeugt werden.

Welche Faktoren können zu einem vorzeitigen Blasensprung führen?

„Es gibt verschiedene Risikofaktoren wie Stress, körperliche Überlastung oder Erkrankungen. In der Regel sind es jedoch aufsteigende Infektionen, die zu einem vorzeitigen Blasensprung führen“, weiß Hebamme Janette Harazin. Oft ist der Auslöser zum Beispiel eine bakterielle Vaginose, bei der die gesunde Scheidenflora von unerwünschten Keimen verdrängt wird und aus dem Gleichgewicht gerät. Gräulicher Ausfluss und ein fischiger Geruch können Hinweise sein.

Frauen, die rauchen, Mehrlinge erwarten, weniger als ein Jahr nach der letzten Geburt wieder schwanger geworden sind, schon eine Frühgeburt oder eine Gebärmutter-OP hatten oder unter Parodontitis leiden, sind ebenfalls stärker gefährdet.

Handlungsempfehlungen beim Blasensprung: was Sie sofort tun sollten

Die meisten Mütter fiebern der Entbindung entgegen und möchten ihr Baby endlich in den Armen halten. Platzt die Fruchtblase, ist es endlich so weit, denn, gemeinsam mit den Wehen, ist der Blasensprung das untrüglichste Anzeichen der beginnenden Geburt.

Wenn Sie schon in der 38. Woche bis 42. SSW sind, ist das ganz normal. Die Eihäute der Fruchtblase reißen und das Fruchtwasser entweicht. Auch das Zusammenziehen der Gebärmutter (Kontraktionen / Wehen) drückt auf die Fruchtblase, bis es schließlich zum Blasensprung kommt.

Dabei kann es sowohl vor den ersten Wehen, aber auch erst während der Geburt zum Platzen der Fruchtblase kommen. Häufiger ist tatsächlich der Blasensprung während des Geburtsvorgangs, also nachdem die Wehen bereits eingesetzt haben. Teilweise sogar erst kurz bevor das Köpfchen des Babys sichtbar wird. Sogar Geburten ganz ohne Blasensprung kommen in seltenen Fällen vor.

Es kann aber auch sein, dass es zunächst zum Blasensprung, aber noch nicht zu Wehen kommt, was dann auch als frühzeitiger Blasensprung bezeichnet wird. Das ist völlig okay, solange es um den berechneten Geburtstermin herum geschieht (plus/minus zwei Wochen). In der Regel setzen die Wehen dann in den nächsten 24 Stunden nach dem Blasensprung ein.

Egal, ob die Fruchtblase vorzeitig, frühzeitig oder rechtzeitig platzt: sie sollten in jedem Fall sofort Hebamme, Gynäkologen und ggf. eine Klinik kontaktieren, sobald zweifelsfrei Fruchtwasser austritt.

Zunächst müssen wir zwischen vorzeitigem und frühzeitigem Blasensprung unterscheiden:

Aber egal, ob zum Termin oder in einem früheren Stadium der Schwangerschaft: „Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, die Hebamme oder den Frauenarzt zu kontaktieren und sich an deren Anweisungen zu halten“, rät Harazin. Sitzt der Kopf des Babys noch nicht fest im Becken, sollten Sie zur weiteren Untersuchung liegend in die Klinik transportiert werden, um einem Nabelschnurvorfall vorzubeugen. Dafür das Becken möglichst etwas höher lagern, zum Beispiel auf einem Kissen. In der Klinik oder dem Geburtshaus wird dann das weitere Vorgehen besprochen.

Mögliche Maßnahmen hängen insbesondere von der SSW ab

Die Behandlung und Überwachung nach einem vorzeitigen Blasensprung hängen stark vom Stadium der Schwangerschaft ab:

Es ist wichtig, dass betroffene Frauen nach dem Platzen der Fruchtblase sofort ihren Arzt oder Geburtshelfer kontaktieren. Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise wird individuell getroffen und berücksichtigt das Wohl von Mutter und Kind.

Mögliche Folgen eines vorzeitigen Blasensprungs

  1. Infektionsrisiko: Nach dem Blasensprung steigt das Risiko einer Infektion für Mutter und Fötus. Wenn die Wehen nicht innerhalb von 6 bis 12 Stunden einsetzen, erhöht sich dieses Risiko weiter. Symptome einer Infektion können Fieber, starker oder übelriechender Scheidenausfluss und Bauchschmerzen sein.
  1. Komplikationen bei Frühgeburt: Wenn die Schwangerschaft weniger als 34 Wochen andauert und die Lunge des Fötus noch nicht voll ausgebildet ist, wird die Mutter ins Krankenhaus eingeliefert und sorgfältig überwacht. Sie erhält Kortikosteroide zur Förderung der Lungenreife des Fötus sowie Antibiotika zur Behandlung oder Vorbeugung von Infektionen. Bei einer Schwangerschaftsdauer von weniger als 32 Wochen kann zusätzlich Magnesiumsulfat verabreicht werden, um das Risiko einer Zerebralparese zu reduzieren.
  1. Weitere Komplikationen: Neben Infektionen können auch Lungenerkrankungen, Blutungen im Gehirn oder im schlimmsten Fall der Tod des Fötus auftreten. Wenn die Fruchtblase sehr früh in der Schwangerschaft platzt (vor 24 Wochen), können Fehlbildungen der Gliedmaßen des Fötus entstehen..

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Interview mit Hebamme Janette Harazin rund um das Thema Blasensprung

Wie unterscheidet man Fruchtwasser von Ausfluss und Urin?

Grundsätzlich einmal am Geruch. Fruchtwasser riecht eher neutral bis leicht süßlich. Während beides zunächst klar bzw. durchsichtig sein kann, ist konzentrierter Urin eher gelblich und riecht streng. Jedoch kann auch Fruchtwasser einen leichten bzw. hellgelben Farbton annehmen. Der Verlust von Fruchtwasser kann tröpfchenweise oder schwallartig erfolgen, man kann ihn im Vergleich zum Urin, jedoch nicht zurückhalten. Falls Sie nach dem Toilettengang – also trotz leerer Blase – immer noch tröpfchenweise Flüssigkeit verlieren, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Fruchtwasser handelt. All diese Anhaltspunkte können dabei helfen, Fruchtwasser von Urin und Ausfluss zu unterscheiden. Wie bei allen Bedanken und gesundheitlichen Fragen in der Schwangerschaft, gilt aber auch hier, dass Sie immer Kontakt mit Ihrer Frauenarztpraxis und Hebamme aufnehmen sollten.“

Kann eine pH-Wert Messung helfen, um Fruchtwasser von Urin und Ausfluss zu unterscheiden?

„Fruchtwasser hat einen pH-Wert über 6,5, der pH-Wert von Urin liegt darunter bei 5 bis 6. Gerade wenn es nicht zu einem schwallartigen, sondern eher einem tröpfchenartigen Ausfluss kommt, kann eine pH-Wert-Messung Sinn ergeben, um so anhand des pH-Wertes einen Indikator zu haben, ob es sich um Urin oder Fruchtwasser handelt. Oft wird oft empfohlen, auf den Geruch zu achten. Fruchtwasser ist in der Regel geruchslos und Urin riecht streng. Jedoch kann es sein, dass der typische Urin-Geruch erst verzögert auftritt. Ein pH-Test kann dann mitunter schneller einen Hinweis darauf liefern, ob es sich um Fruchtwasser handelt.“

Wann spricht man von einem frühzeitigen oder vorzeitigen Blasensprung?

„Ist der Fruchtwasserverlust vorzeitig, also weit vor dem berechneten Geburtstermin, muss das immer ärztlich abgeklärt werden, auch um das Risiko für eine etwaige Frühgeburt einzuschätzen. Ist der Blasensprung hingegen rechtzeitig, setzt also ab der 37. SSW ein, ist es ein körperliches Signal, dass die Geburt beginnt. Zudem muss zwischen einem (echten) vorzeitigen und frühzeitigen Blasensprung unterschieden werden.Von einem frühzeitigen Blasensprung ist die Rede, wenn Baby und Uterus bereit für die Geburt sind, aber noch keine Wehen eingesetzt haben.“

Wie kommt es zu einem vorzeitigen Blasensprung?

„Es gibt verschiedene Risikofaktoren wie Stress, Mehrlingsschwangerschaften, körperliche Überlastung oder Erkrankungen. In der Regel sind es jedoch aufsteigende Infektionen, die zu einem vorzeitigen Blasensprung führen. Eine regelmäßige Messung des pH-Wertes ab der 12. SSW (zwei mal wöchentlich) kann hier dabei helfen, einen zu hohen pH-Wert rechtzeitig zu bemerken.“

Was sollte man bei einem vorzeitigen Blasensprung tun?

„Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und sich an die Angaben der Hebamme oder des Frauenarztes zu halten. Zur weiteren Untersuchung sollte die Schwangere liegend transportiert werden, um einem Nabelschnurvorfall vorzubeugen. Einen kleinen Trick kann man anwenden, um ein schnelles Indiz dafür zu bekommen, ob es sich um Fruchtwasser, oder doch um Urin oder normalen Ausfluss handelt. Die Schwangere sollte sich hinlegen, während Ihr Becken durch ein Kissen leicht erhöht ist. So bleibt sie für 30 bis 60 Minuten liegen. Kommen in dieser Position keine Tröpfchen mehr heraus, sondern erst wieder, wenn Sie aufstehen, handelt es sich bei den Tröpfchen mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fruchtwasser. Allerdings kann man natürlich auch sofort in die Klinik fahren, um auf Nummer sicher zu gehen und keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen.“

Wie viel Zeit vergeht in der Regel zwischen Blasensprung und dem Einsetzen der Wehen?

„Ist die Reifung des Babys abgeschlossen, so hat man in der Regel bis zu 24 Stunden Zeit, die Wehen einzuleiten, sollten sie nicht auf natürliche Weise einsetzen. Ein Blasensprung findet dabei lange nicht immer vor den Wehen statt, auch wenn viele Hollywood-Filme hier ein anderes Bild vermitteln. Tatsächlich spricht man in diesem Fall sogar von einem frühzeitigen Blasensprung. Häufiger ist es so, dass der Blasensprung nach den Wehen stattfindet, wenn die Schwangere schon im Krankenhaus ist. Teilweise muss die Fruchtblase sogar punktiert, also während der Geburt künstlich zum Platzen gebracht werden.“

Wozu rätst du, wenn die Wehen 24 Stunden nach dem Blasensprung noch nicht eingesetzt haben?

In dieser Zeit sollte sich die Schwangere bereits in der Klinik oder einem Geburtshaus befinden, wo dann die nächsten Schritte besprochen werden.“

Ist vorzeitiger Fruchtwasserverlust immer bedenklich?

„Ein vorzeitiger Blasensprung (vor den Wehen) ist immer dann unbedenklich, wenn es in Richtung Geburt gehen darf, also ab der 37. Schwangerschaftswoche. Dann ist der Fruchtwasserverlust ein Zeichen dafür, dass die Geburt beginnt. Bedenklich ist Fruchtwasserverlust immer dann, wenn er vor der 37. SSW auftritt, da es in diesem Fall zu einer Frühgeburt kommen kann.“

Stand: 09/2024

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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  • Wann zum Arzt? Obwohl brauner Ausfluss meistens unbedenklich ist, sollte bei häufigen oder lang anhaltenden Schmierblutungen, zusätzlichen Symptomen wie Schmerzen oder ungewöhnlichem Geruch, sowie bei braunem Ausfluss in der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.

Brauner Ausfluss: zum Glück meist harmlos

Verfärbt sich der normalerweise weißliche Scheidenausfluss bräunlich oder braun, machen Frauen sich oft Sorgen. In den allermeisten Fällen sind diese zum Glück unbegründet, denn brauner Ausfluss kann viele harmlose Ursachen haben – zum Beispiel die Periode oder eine hormonelle Umstellung. Man spricht deshalb auch von Schmierblutungen. In selteneren Fällen können aber auch krankhafte Veränderungen oder Komplikationen in der Schwangerschaft dahinterstecken. Hier erfahren Sie, was braunen Ausfluss auslösen kann und wann Sie damit auf jeden Fall zum Arzt gehen sollten.

Ist eine braune Schmierblutung dasselbe wie brauner Ausfluss?

In der Regel entsteht bräunlicher oder brauner Ausfluss durch eine geringe Blutbeimischung im Scheidensekret. Denn im Kontakt mit dem Luftsauerstoff verfärbt sich das Blut von rot zu braun, manchmal sogar fast schwarz. Deshalb spricht man bei braunem Ausfluss auch von Schmierblutungen. Im englischsprachigen Raum (und mittlerweile auch häufig in Deutschland) werden solche kleinen Blutungen auch Spotting (von spot = Fleck) genannt.

Schmierblutungen nach der Periode

Besonders häufig tritt dunkler Ausfluss im Anschluss an die Periode auf. Das ist völlig normal, denn es handelt sich um Reste von Blut und Gebärmutterschleimhaut, die noch ausgeschieden werden. Auch kurz vor der Periode ist eine hell- bis dunkelbraune Verfärbung des Ausflusses in der Regel unbedenklich und quasi der „Vorbote“ der einsetzenden Blutung.

Bei länger andauernden braunen Schmierblutungen vor oder nach der Regel – eventuell begleitet von weiteren Symptomen – sollten Sie aber zur Sicherheit gynäkologischen Rat einholen. So können häufige Zwischenblutungen vor der Periode auf eine Gelbkörperschwäche hindeuten. Ebenso kann brauner Ausfluss aber auch ein Anzeichen für eine Befruchtung sein, verursacht durch die sogenannte Einnistungsblutung, die den Zervixschleim verändert.

Welche weiteren Ursachen sind möglich?

Wenn bräunlicher Ausfluss unabhängig von der Periode auftritt, kann dies verschiedene Ursachen haben:

Brauner Ausfluss während der Schwangerschaft

Wie schon besprochen, kann sich der Beginn einer Schwangerschaft mit einer Einnistungs- oder Nidationsblutung bemerkbar machen, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut niederlässt. Sie tritt meistens schon vor der nächsten erwarteten Periode auf und ist oft rosa bis braun. Wenn Sie nicht verhüten oder nicht sicher sind, verschaffen Sie sich am besten mit einem Schwangerschaftstest Gewissheit.

Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.

Generell sind braune Schmierblutungen in den ersten Schwangerschaftsmonaten nicht ungewöhnlich. Manchmal treten diese im Rhythmus der eigentlich ausbleibenden Menstruation auf. Außerdem ist der Muttermund in der Schwangerschaft empfindlicher, sodass es nach Untersuchungen oder Geschlechtsverkehr zu braunem Ausfluss kommen kann. In der Spätschwangerschaft kündigt sich dann die Geburt oft durch die sogenannte „Zeichnungsblutung“ an. Sie entsteht, wenn sich der schützende Schleimpfropf im Gebärmutterhals löst und der Muttermund sich zu öffnen beginnt, wobei kleine Blutgefäße reißen können.

3 Fragen an

Janette Harazin, Hebamme

1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?

Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.

2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?

Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.

3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?

Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.

Auch wenn oft nichts Schlimmes dahintersteckt: Bei Schmierblutungen in der Schwangerschaft sollten Sie sich immer an einen Gynäkologen wenden. Denn neben harmlosen kann brauner Ausfluss in der Schwangerschaft auch ernsthafte Ursachen haben. So können zum Beispiel eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft, eine falsche Lage oder vorzeitige Ablösung der Plazenta sowie von der Schwangerschaft unabhängige Erkrankungen und Infektionen Schmierblutungen auslösen.

Brauner Ausfluss bei Fehlgeburten

Gerade in der Frühschwangerschaft sind spontane Fehlgeburten (Aborte) keine Seltenheit. Anzeichen dafür können Schmierblutungen sein – oft merkt die Frau ansonsten gar nicht viel davon. Auch später sind Blutungen das Hauptanzeichen einer Fehlgeburt. Sie können unterschiedlich stark und von Krämpfen und Schmerzen im Unterbauch begleitet sein. Eine unerkannte bzw. unbehandelte bakterielle Vaginose während der Schwangerschaft gilt als Risikofaktor für Frühgeburten.

Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.

Zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes zur frühzeitigen Diagnose einer gestörten Vaginalflora.

Brauner Ausfluss und Ziehen im Unterleib

Wenn sich bei einer braunen Schmierblutung ein Ziehen im Unterleib als Begleitsymptom dazugesellt, kann das verschiedene Gründe haben. Meist kündigt sich nur der Beginn der Periode an, oder es handelt sich um den Mittelschmerz um den Eisprung herum. Auch in der Frühphase einer Schwangerschaft kann es öfter zu braunem Ausfluss und Ziehen im Unterleib kommen, beispielsweise bei der Einnistungsblutung.

Bräunlicher Ausfluss, der von Unterleibsschmerzen begleitet wird, kann aber auch auf Schwangerschaftskomplikationen oder Erkrankungen (siehe brauner Ausfluss ohne Periode) hinweisen. Im Zweifel ist immer eine ärztliche Abklärung ratsam.

Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.

Wann mit braunem Ausfluss zum Arzt?

Auch wenn brauner Ausfluss nur selten ein Grund zur Sorge ist, ist es oft sicherer und beruhigender, den Ursachen auf den Grund zu gehen und eine gynäkologische Praxis aufzusuchen.

Bei folgenden Anzeichen ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich:

In diesen Fällen ist es wichtig, eine genaue Diagnose zu stellen und die dem braunen Ausfluss zugrundeliegende Erkrankung oder Störung zu behandeln.

Fazit:

Brauner oder bräunlicher Ausfluss, auch als Schmierblutung oder Spotting bezeichnet, ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Er kommt bei vielen Frauen im Zusammenhang mit der Periode, aber auch bei hormonellen Schwankungen etwa rund um den Eisprung, bei Änderungen der hormonellen Verhütung, in der Pubertät, den Wechseljahren oder bei der Einnistung der befruchteten Eizelle zu Beginn einer Schwangerschaft vor.

Tritt brauner Ausfluss häufig oder länger anhaltend, im Zusammenhang mit weiteren Beschwerden, im Verlauf einer Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren auf, können jedoch auch ernsthafte Ursachen dahinterstecken. Spätestens dann sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Stand: 09/2024

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Autor
Vagiflor® Redaktion

Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.

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Geprüft von
Dipl. Chemikerin Mariola Matura

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Chief Scientific Officer, Qualified Person §15 AMG, Universitätslehrgang „Pharmazeutisches Qualitätsmanagement“

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