Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist ein hochkoordiniertes Orchester, bei dem Hormone die Musiker sind, die in perfektem Einklang spielen müssen, um eine harmonische Melodie zu erzeugen. Manchmal klingen die Töne wunderbar, manchmal ist es ein bisschen chaotisch – und das ist völlig normal! Doch was passiert, wenn der Zyklus aus dem Takt gerät? Stress, Erkrankungen wie Endometriose oder das polyzystische Ovarialsyndrom können den Rhythmus durcheinanderbringen. Und obwohl ein unregelmäßiger Zyklus die Familienplanung etwas kniffliger machen kann, bedeutet das nicht das Ende Ihrer Träume vom Nachwuchs. Mit ein wenig Wissen und der richtigen Strategie können auch diese Herausforderungen gemeistert werden.
Ablauf des Zyklus im Überblick Ob zur Bestimmung der fruchtbaren Tage, oder zur Einordnung von Unregelmäßigkeiten; es schadet nicht, den Ablauf des Zyklus besser zu verstehen.
Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 25 und 31 Tage und umfasst vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, den Eisprung und die Gelbkörper- oder Lutealphase.
Unregelmäßiger Zyklus: Neben Stress können auch Erkrankungen Zyklusunregelmäßigkeiten auslösen, beispielsweise Endometriose oder das polyzystische Ovarialsyndrom.
Kinderwunsch bei unregelmäßigem Zyklus: Die meisten Frauen können trotz eines unregelmäßigen Zyklus schwanger werden. Für sie ist es jedoch schwieriger, die fruchtbaren Tage auszumachen.
Der weibliche Zyklus
Der Menstruationszyklus hat nicht nur während der Blutung einen entscheidenden Einfluss auf das Alltagsleben. Die Hormonschwankungen im Verlauf des etwa vierwöchigen weiblichen Zyklus können auch während der anderen Zyklusphasen das Wohlbefinden und die Stimmung beeinflussen.
Umso beunruhigender ist es, wenn er sich plötzlich verändert, etwa weil er unregelmäßig wird oder Beschwerden wie veränderter Ausfluss oder Intimgeruch auftreten. Oft stecken harmlose Ursachen hinter solchen Veränderungen, die dennoch ärztlich abgeklärt werden sollten. Auch bei Kinderwunsch lohnt es sich, den weiblichen Zyklus zu verstehen und die fruchtbaren Tage zu kennen.
»Der Zyklus dauert vier Wochen« – diese Faustregel nehmen viele wörtlich und sind beunruhigt, wenn ihr Menstruationszyklus davon abweicht. In Wirklichkeit sind aber 25 bis 31 Tage völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung.1 Gezählt wird immer ab dem ersten Tag der Blutung.
Der weibliche Zyklus umfasst vier Phasen:
Menstruationsphase
Follikelphase
Eisprung
Luteal- oder Gelbkörperphase
Abgesehen von kleineren Abweichungen ist ein gesunder Zyklus regelmäßig. Nicht immer steckt jedoch ein gesundheitliches Problem hinter dem Ausbleiben der Periode. Neben einer Schwangerschaft kann beispielsweise Stress eine Ursache dafür sein.
Auch Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus können schwanger werden, solange keine Erkrankung vorliegt, die das verhindert. Wenn »frau« ihre fruchtbaren Tage kennt, ist es jedoch einfacher, den richtigen Zeitpunkt für die Zeugung abzupassen.
Die vier Phasen der Menstruation
Ein gesunder Zyklus dauert zwischen 25 und 31 Tagen und umfasst vier Phasen: die Menstruationsphase, die Follikelphase, den Eisprung und die Gelbkörper- oder Lutealphase. Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen kleinen Dramen und Heldengeschichten mit sich – von der tapferen Eizelle, die sich auf den Weg macht, bis hin zum Gelbkörper, der fleißig Hormone produziert. Und natürlich von der Frau, die all diese Veränderungen durch verschiedenste Symptome und Gefühle erlebt und diese im Alltag immer noch viel zu häufig verstecken muss.
Dementsprechend wissen viele Frauen auch nicht, an wen sie sich wenden sollen, wenn es zu Unregelmäßigkeiten oder besonders starken Menstruationsbeschwerden kommt, wie zum Beispiel bei der Endometriose. Deshalb möchten wir mit unseren Erklärungen vielleicht die eine oder andere Unsicherheit beseitigen, ohne dass Sie sich dabei unwohl fühlen müssen.
Als Beginn eines neuen Zyklus wird der erste Tag der Monatsblutung angesehen. Um die Vorgänge während eines gesamten Zyklus besser verstehen zu können, betrachten wir diesen im Folgenden aber ab dem Beginn der Follikelphase.
Der gesamte Zyklus hat vorallem einen Zweck: er bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor. Dafür muss die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter wachsen, da diese im Fall einer Befruchtung die Eizelle mit Nährstoffen versorgt. Kommt es zu keiner Einnistung, stirbt die Eizelle am Ende des Zyklus ab, die Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut öffnen sich und die obere Schicht der Schleimhautschicht löst sich ab.
Das reicht jedoch nicht, damit die abgelöste Schleimhaut auch wirklich aus dem weiblichen Geschlechtsorgan ausgeschieden werden kann. Deshalb ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter unregelmäßig zusammen und entspannen sich dann wieder, um so das Gewebe von der Innenwand der Gebärmutter zu lösen. Zusammen mit dem Menstruationsblut fließt es dann aus der Scheide ab. Es kommt also zur Menstruation bzw. Periode, die meistens 3 bis 7 Tage dauert. Sie zeigt das Ende eines Zyklus an, bevor dieser mit der Follikelphase erneut beginnt. Außer, die Frau ist schwanger oder nutzt hormonelle Verhütungsmittel.
Follikelphase (Follikelreifungsphase)
Die Follikelphase dauert in der Regel vom 1. bis zum 12. Tag des Zyklus. In dieser Zeit beginnt die Hypophyse im Gehirn, das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) auszuschütten, welches die Reifung von mehreren Follikeln in den Eierstöcken anregt. Diese Phase wird auch als Proliferationsphase bezeichnet.
Als Follikel werden die Eizelle und die sie umgebende Hülle aus Epithelzellen bezeichnet. Das Hormon Östrogen, das vorwiegend in den Eierstöcken gebildet wird, regt in dieser Zyklusphase die Reifung mehrerer solcher Follikel an (ca. zwischen 20 und 25 an der Zahl), von denen jedoch nur der stärkste überlebt und etwa zwei Zentimeter groß wird.
Die Follikel bilden ebenfalls Östrogen, wodurch der Spiegel weiter ansteigt und die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet wird. Östrogen stimuliert außerdem den Aufbau der obersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut, die sich während der vorherigen Menstruationsblutung abgelöst hat. Sie soll die Eizelle im Falle einer Befruchtung mit Nährstoffen versorgen. Kommt es zu keiner Befruchtung, löst sich die Schleimhaut ab und wird während der Menstruationsblutung ausgeschieden.
Auch der Gebärmutterkanal (Zervix) öffnet sich während der Follikelphase unter Einfluss des Östrogens, während der Zervixschleim sich temporär verflüssigt. Außerhalb der Follikelphase und nach dem Eisprung ist dieser eigentlich zähflüssig und hindert so Krankheitserreger und andere Mikroorganismen daran, die Gebärmutter zu erreichen. Während der fruchtbaren Tage wird er flüssig, um den Spermien den Weg zur Gebärmutter „frei zu machen“.
Zudem hebt das Hormon die Stimmung, sodass Frauen in dieser Zyklusphase besonders ausgeglichen sind und viel Energie haben. Etwas, was die wenigsten wissen dürften, da die Menstruation ja vor allem mit negativen Stimmungsschwankungen verbunden wird. Zuminst in den Köpfen der Männer. Diese hormonellen Veränderungen während der ersten zwei Wochen des Zyklus können hingegen positive Auswirkungen auf die Stimmung haben.
Auch das Luteinisierende Hormon (LH) wird vermehrt ausgeschüttet, das den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers anregt.
Übrigens: in dieser Phase führt der hohe Östrogenspiegel auch zu einem erhöhten Risiko für Scheidenpilzinfektionen, da unter dem Einfluss von Östrogen auch mehr Glucose in der Scheide gebunden wird, wovon sich der Hefepilz Candida albicans ernährt.
Häufigster Auslöser der Scheidenpilzinfektion ist Candida albicans. Bestimmte Faktoren können zur Vermehrung des eigentlich harmlosen Hefepilzes führen. Etwa ein geschwächtes Immunsystem oder hormonelle Veränderungen. In den meisten Fällen finden sich jedoch keine erkennbaren Auslöser und es ist nicht abschließend erforscht, warum ansonsten gesunde Frauen an einer Vaginalmykose erkranken.
Am 12. bis 13. Zyklustag findet der Eisprung statt.2 Also ziemlich genau in der Mitte des Zyklus. Die Eizelle gelangt nun vom Eierstock in den Eileiter und von dort aus in die Gebärmutter. Dort überlebt sie etwa 24 Stunden lang und ist nur in dieser Zeit empfängnisbereit.3 Angeregt wird diese Wanderung der Eizelle durch einen nun abfallenden Östrogenspiegel und die vermehrte Produktion der Hormone FSH und LH durch die Hirnanhangdrüse.
»Erfahrungsgemäß gehen sogar eher introvertierte Personen zum Eisprung hin mehr aus sich heraus«, wie Dr. Mirjam Wagner in ihrem Buch »Mein PMS und ich« schreibt.4 Das Plus an Charisma in dieser Zeit sorgt sogar dafür, dass Frauen rund um den Eisprung herum besonders attraktiv wirken.
Tatsächlich gibt es sogar Frauen, die den Eisprung spüren können und dieses Gefühl als einen dumpfen und einseitgen Schmerz (Mittelschmerz) im Unterbauch beschreiben, der in der Regel für einige Minuten anhält. Aber er kann auch einige Stunden fortbestehen.
Zervixschleimbeobachtung für Verhütung und Familienplanung
Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.
Diese Zyklusphase – auch als Lutealphase oder Sekretionsphase bezeichnet – dauert genau 14 Tage.1,2 In dieser Zeit bildet die Follikelhülle, die nach dem Eisprung zurückbleibt, den sogenannten Gelbkörper. Er stellt Progesteron her, das auch als Gelbkörperhormon bezeichnet wird.
Es bereitet die Gebärmutter auf das Einnisten des befruchteten Eis vor –unabhängig davon, ob tatsächlich eine Befruchtung stattgefunden hat. Im Fall einer Schwangerschaft bleibt der Gelbkörper bestehen, andernfalls verschwindet er wieder.
Progesteron wirkt dämpfend auf die Psyche und weckt den Wunsch nach Ruhe und Rückzug. Auch das Prämenstruelle Syndrom (PMS) und dessen schwerere Form, die Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), fallen bei Betroffenen in diese Phase des Zyklus und sorgen für Stimmungsschwankungen oder gar depressive Symptome.
Menstruationsphase
Wenn die Frau nicht schwanger geworden ist und der Gelbkörper sich zurückbildet, sinkt auch der Progesteronspiegel. Als Reaktion darauf wird die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und blutet ab. Teilweise wird diese kurze Phase vom sinkenden Progesteronspiegel bis zur Blutung auch als ischämische Phase bezeichnet, die der Gelbkörperphase zugerechnet wird.
Die darauffolgende Blutung der Menstruationsphase dauert zwischen drei und sieben Tage.1 Gewebshormone lösen Kontraktionen der Gebärmutter aus, was zu Krämpfen führt. So soll die abgestorbene obere Schicht der Schleimhaut von der Gebärmutterwand gelöst werden. In den ersten ein bis zwei Tagen sind diese besonders stark, sodass Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen in dieser Zeit vermehrt auftreten.1 Auch Stimmungsschwankungen können weiterhin bestehen.
Typische Menstruationsbeschwerden:
Kopfschmerzen
Tagesmüdigkeit
Reizbarkeit
sexuelle Unlust
empfindliche oder schmerzende Brüste
Stimmungsschwankungen
ein aufgeblähter Bauch bzw. Völlegefühl
Diese typischen PMS-Beschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich ausgeprägt. Besonders starke Regelschmerzen können übrigens Symptom für eine Endometriose sein.
Wer die Pille 21 Tage lang einnimmt und dann pausiert, sorgt so für einen sinkenden Hormonspiegel. Darauf reagiert die Gebärmutter, indem sie die obere Schicht der Schleimhaut abstößt. Somit findet die Blutung ganz regelmäßig statt. Dabei handelt es sich aber nicht um eine reguläre Menstruationsblutung, sondern lediglich eine Reaktion auf das Absetzen der Pille.
Übrigens:
Das Menstruationsblut kann den pH-Wert der Scheide kurzfristig erhöhen, da Blut eine basische Flüssigkeit mit einem pH-Wert von >7 ist. Während der Periode kann ein pH-Wert Teststreifen somit also einen erhöhten pH-Wert anzeigen, der aber unbedenklich ist. Nur wenn der pH-Wert auch wenige Tage nach dem Ende der Periode noch erhöht ist, sollten Sie einen Gynäkologen aufsuchen. Normalerweise sollte die Scheidenflora nämlich stets ein leicht saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4 haben. Nur so ist der Intimbereich ideal vor der Ausbreitung und Einnistung von krankheitserregenden Keimen geschützt. Insbesondere während der Schwangerschaft wird deshalb dazu geraten, den pH-Wert regelmäßig zu überprüfen.
Fruchtbare Tage im Zyklus
Damit es zu einer Schwangerschaft kommt, müssen in der Gebärmutter eine befruchtungsfähige Eizelle und Spermien aufeinandertreffen. Während die Eizelle nur 24 Stunden überlebt, beträgt die Lebensspanne von Spermien in der Gebärmutter zwei bis sieben Tage.3
Geschlechtsverkehr kann also bereits eine Woche vor dem Eisprung und maximal einen Tag danach noch zu einer Schwangerschaft führen. Kurz vor der Periode kann es nicht mehr zur Zeugung kommen, da zwischen dem Eisprung und der Blutung immer 14 Tage liegen.1,2
Wenn eine Befruchtung stattgefunden hat, kann die Schwangere frühestens fünf bis sechs Tage später erste Anzeichen dafür ausmachen.5 Je jünger die Frau, desto wahrscheinlicher ist eine Schwangerschaft. Bis zum Alter von 25 Jahren werden neun von zehn Frauen bei ungeschütztem Verkehr innerhalb eines Jahres schwanger.6 Zwischen 35 und 40 sind es nur von zwei von zehn Frauen.6
Schmierblutung als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Um die fruchtbaren Tage auszumachen, kann eine Zyklus-App helfen, die anhand der bisherigen Daten den wahrscheinlichen Zeitpunkt des nächsten Eisprungs und auch den Beginn der kommenden Periode berechnet.
Ein unregelmäßiger Zyklus erschwert die Familienplanung, weil Betroffene vorab nie genau wissen, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Die Bestimmung der Basaltemperatur, die nach dem Eisprung leicht ansteigt, kann helfen.
Falls den Unregelmäßigkeiten keine Erkrankung zugrunde liegt, die die Betroffene unfruchtbar macht, ist eine Schwangerschaft aber dennoch möglich.
Zyklusstörungen und deren Ursachen
Als Zyklusstörungen werden verschiedene Unregelmäßigkeiten beim Menstruationszyklus zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem:
Ausbleiben der Blutung: länger als drei Monate lang keine Blutung (Amenorrhö)1
verkürzter Zyklus: Blutung alle 21 bis 25 Tage (Polymenorrhö)1
verlängerter Zyklus: Blutung alle 31 bis 33 Tage (Oligomenorrhö)1
Menstruationsbeschwerden wie Unterleibskrämpfe oder Kopfschmerzen (Dysmenorrhö)
In den meisten Fällen sind Zyklusstörungen harmlos und/oder gut behandelbar. So kann Stress beispielsweise zu Hormonungleichgewichten führen und die Periode hinauszögern. Der Beginn der Wechseljahre ist ebenfalls eine mögliche Erklärung. Hier bleibt die Monatsblutung nicht direkt ganz aus, sondern kann zunächst unregelmäßig auftreten.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Doch auch verschiedene medizinische Ursachen können hinter einem unregelmäßigen Zyklus stecken.
Mögliche Ursachen für einen unregelmäßigen Zyklus:
Eierstockschwäche (Ovarialinsuffizienz)
hormonelle Ungleichgewichte
anatomische Besonderheiten
Myome
Gebärmutterpolypen
Gerinnungsstörungen
Endometriose, die zudem besonders starke Periodenschmerzen verursachen kann
polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
Eine weitere mögliche Erklärung für Zyklusstörungen ist eine vorangegangene Ausschabung. Selten kann eine Krebserkrankung für einen unregelmäßigen Zyklus verantwortlich sein.
Gesundheit und Selbstfürsorge für einen regelmäßigen Zyklus
Bei einem unregelmäßigen Zyklus durch zu viel Stress kann Entspannung Abhilfe schaffen. Techniken wie achtsamkeitsbasierte Stressreduktion oder autogenes Training eigenen sich gut, um Anspannung zu reduzieren.
Kann Vitamin D die Periode beeinflussen?
Es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Vitamin D mit Zyklusstörungen in Verbindung stehen könnte.7,8,9
Laut Robert-Koch-Institut litt im Jahr 2016 etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland unter einem Vitamin D-Mangel, ein weiteres Drittel war suboptimal versorgt.10
Bei einem ärztlich diagnostizierten Mangel kann eine Nahrungsergänzung sinnvoll sein, da eine ausreichende Vitamin D-Versorgung über die Nahrung schwierig ist.
Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann in dieser Jahreszeit ganz bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
Phytoöstrogene sind chemische Verbindungen aus pflanzlichen Quellen, die dem menschlichen Östrogen ähneln. Sie sind vor allem in Hülsenfrüchten und Soja, aber auch beispielsweise in Beeren enthalten.
Omega-3-Fettsäuren werden für die Bildung von Hormonen benötigt. Zudem könnten sie Beschwerden im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) lindern.11 Dabei handelt es sich um essentielle Fette, die in fettreichem Seefisch, aber auch in Nüssen, Lein-, Raps- und Walnussöl enthalten sind.
Welcher Tee reguliert den Zyklus?
Es sind zahlreiche verschiedene Zyklustees erhältlich, die auf unterschiedliche Weise wirken sollen. Manche sollen die Fruchtbarkeit verbessern, andere Periodenschmerzen lindern. Melisse und Frauenmantel beispielsweise lindern nachweislich Krämpfe während der Monatsblutung.12,13 Zudem wird Frauenmantel traditionell eingesetzt, um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Mönchspfeffer kann den Hormonhaushalt regulieren und so einem unregelmäßigen Zyklus vorbeugen.14
Können Himbeerblätter- und Frauenmanteltee wirklich helfen?
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema „Tee bei Kinderwunsch“ von Autorin Michelle Krebs, pharmazeutisch-technische Assistentin. Sie informiert Frauen mit Kinderwunsch umfassend, welche Teesorten empfehlenswert sind und dabei helfen können, schwanger zu werden.
Bei Periodenschmerzen kann Magnesium helfen, da der Mineralstoff Muskelkrämpfe löst. Magnesiumreiche Lebensmittel sind etwa Vollkornprodukte, Bitterschokolade, Hülsenfrüchte, Kerne und Samen.
Unregelmäßiger Zyklus: Aktueller Forschungsstand
Studien haben gezeigt, dass ein erhöhtes Körpergewicht das Risiko für Zyklusstörungen erhöht.15,16 Gleiches gilt Forschungen zufolge für regelmäßige körperliche Anstrengung und Schichtarbeit.16
Ein unregelmäßiger Zyklus scheint zudem mit verschiedenen Erkrankungen im Zusammenhang zu stehen, etwa Diabetes Typ 2.17,18
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Grüner Ausfluss ist ein deutliches Signal des Körpers, das nicht ignoriert werden sollte, da es auf eine mögliche Infektion hinweisen kann. In diesem Artikel gehen wir auf die Ursachen, die damit verbundenen Symptome und die Wichtigkeit einer frühzeitigen medizinischen Abklärung ein.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Dr. Mirjam Wagner: Mein PMS und ich. herbig in der Franck-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2023.
Frauenarztpraxis am Stachus: Anzeichen einer Schwangerschaft – Hilfreiche Tipps vom Frauenarzt: https://www.frauenarzt-muenchen.eu/leistungen/schwangerschaft/anzeichen-einer-schwangerschaft/ , Abruf 04/2024
Łagowska, K. The Relationship between Vitamin D Status and the Menstrual Cycle in Young Women: A Preliminary Study. Nutrients2018, 10, 1729. https://doi.org/10.3390/nu10111729
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Der pH-Wert der Scheide in der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist eine Zeit großer Veränderungen im Körper einer Frau, die auch die Scheidenflora betrifft. Der pH-Wert der Scheide spielt dabei eine entscheidende Rolle, da er Aufschluss über den Säuregrad und somit über die Gesundheit der vaginalen Umgebung gibt. Ein aus dem Gleichgewicht geratener pH-Wert kann Risiken für Mutter und Kind bergen, insbesondere das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.
Wissenswertes zum Thema vaginaler pH-Wert in der Schwangerschaft
In welchem Bereich liegt der normale pH-Wert der Scheide bei Schwangeren? Der vaginale pH-Wert sollte im sauren Bereich, das heißt zwischen 3,8 und 4,4 liegen. Das ist wichtig, um das natürliche Scheidenmilieu gesund zu halten und Krankheitserreger abzuwehren. Von einem erhöhten pH-Wert spricht man ab einem gemessenen Wert von 4,5 – 5,5. Liegt er bei >5,5 liegt ein erhöhter pH-Wert vor, was ein Anzeichen für eine Infektion und/oder bakterielle Vaginose sein kann. Während der fruchtbaren Tage liegt der pH-Wert übrigens vorrübergehend zwischen 7,0 und 7,5 (alkalisch / basisch). Sinkt er jedoch danach nicht wieder, ist das ein deutliches Warnsignal für Infektionen oder eine gestörte Scheidenflora.
Warum ist der pH-Wert in der Schwangerschaft besonders wichtig? Eine gesunde und widerstandsfähige Scheidenflora stellt einen Schutzmechanismus dar. Ein erhöhter pH-Wert kann auf ein Ungleichgewicht des natürlichen Milieus hinweisen, Krankheitserregern den Weg ebnen und auf diese Weise Komplikationen, bis hin zu Frühgeburten, begünstigen.
Messung des vaginalen pH-Wertes: Mit der selbständigen Messung des vaginalen pH-Wertes mithilfe eines Teststreifens für Zuhause können Veränderungen schnell erkannt werden. Wenn nötig, sind eine frühzeitige Arztkontrolle und gegebenenfalls Behandlung möglich.
Scheideninfektionen in der Schwangerschaft vorbeugen: Mit verschiedenen Maßnahmen lässt sich das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora erhalten, dazu zählen u.a. eine sanfte Intimhygiene, Baumwollunterwäsche und eine gesunde Ernährung.
Der pH-Wert zeigt an, welchen Säuregrad eine wässrige Lösung hat. Er liegt meist zwischen 0 und 14. Ein pH-Wert von 7 ist neutral – wie reines Wasser. Werte unter 7 stehen für „sauer“, Werte über 7 für „basisch“. So liegt zum Beispiel der pH-Wert von Zitronensaft etwa bei 2, Seifenlauge dagegen ist basisch.
In der weiblichen Scheide herrscht normalerweise ein leicht saures Milieu mit einem pH-Wert von 3,8 bis 4,4. Das ist übrigens auch der pH-Wert, den ein normales Bier hat. Dafür ist die natürliche Scheidenflora verantwortlich, die hauptsächlich aus Milchsäurebakterien (Laktobazillen) besteht, die Zucker in Milchsäure umwandeln und so für ein saures Scheidenmilieu sorgen. Durch den leicht sauren pH-Wert werden schädliche, krankheitsverursachende Bakterien am Wachstum gehindert. Er ist deshalb entscheidend für die Gesundheit der Intimregion.
Gut zu wissen:
Nach ihrem Entdecker, dem Frauenarzt Albert Döderlein, werden die Milchsäurebakterien in der Vagina auch als Döderlein-Stäbchen oder Döderleinflora bezeichnet.
Warum ist der vaginale pH-Wert besonders für Schwangere relevant?
Steigt der pH-Wert auf mehr als 4,4 an, ist das ein Zeichen, dass die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten ist und sich womöglich unerwünschte Bakterien, Viren oder Pilze ausbreiten. Häufig ist hier zum Beispiel eine sogenannte bakterielle Vaginose, die bei Schwangeren das Risiko einer Frühgeburt deutlich erhöht.1„Deshalb sind der vaginale pH-Wert und ein saures Scheidenmilieu für die Schwangerschaft ausgesprochen wichtig“, betont die Hebamme Janette Harazin.
Etwa acht Prozent aller Babys in Deutschland kommen zu früh – also vor dem Abschluss der 37. Schwangerschaftswoche – zur Welt. Dies bringt Risiken für die Gesundheit und Entwicklung der Kinder mit sich, da die Organe und Körperfunktionen noch nicht ausgereift sind.2 Zwar haben Frühgeborene heute sehr gute Überlebenschancen, die Vorbeugung bleibt aber weiterhin wichtig.
Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das austretende Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln.
Da der pH-Wert in der Scheide wichtige Hinweise auf unbemerkte Infektionen geben und so zur Vorbeugung von Frühgeburten beitragen kann, kann es sinnvoll sein, ihn während der Schwangerschaft zu überwachen. „Er wird normalerweise auch beim Frauenarzt gemessen, häufig, ohne dass die Schwangere das mitbekommt.“
Schon Prof. Erich Saling, der als Vater der Perinatalmedizin gilt, hatte 1991 mit dem Frühgeburtenvermeidungsprogramm darüber aufgeklärt, wie wichtig es ist, den vaginalen pH-Wert regelmäßig zu prüfen, um so Mutter und Kind zu schützen.
Janette Harazin Hebamme
Mit Selbsttests aus der Apotheke wie dem vaginalen pH-Test von Vagiflor ist die Messung auch zu Hause einfach und hygienisch durchzuführen. Der Teststreifen wird mit dem Applikator sanft etwa 1 bis 3 Zentimeter tief in die Scheide eingeführt und 10 Sekunden gegen die Hinterwand gedrückt. Danach kann das Testergebnis sofort auf einer Farbskala abgelesen werden. Liegt der pH-Wert höher als 4,4, sollten Sie Ihren Frauenarzt kontaktieren, damit die Ursache zügig abgeklärt und behandelt werden kann.
Ein Selbsttest bietet sich immer dann an, wenn Sie das Gefühl haben, dass im Intimbereich etwas nicht stimmt – zum Beispiel bei Verdacht auf eine Infektion oder bei Beschwerden wie Juckreiz und Ausfluss. Besonders wichtig ist die Sicherstellung eines gesunden Scheidenmilieus aber in der Schwangerschaft – gerade für Frauen, die bereits eine Frühgeburt oder häufigere Infektionen der Scheide hatten oder an Schwangerschaftsdiabetes leiden. Dann kann es empfehlenswert sein, den pH-Wert zweimal wöchentlich selbst zu bestimmen. „So haben Schwangere ihren Wert im Auge und können das Scheidenmilieu mit entsprechenden Präparaten ansäuern, falls erforderlich“, erklärt die Hebamme. Oft werde aber – etwa aufgrund von Unwissenheit und mangelnder Aufklärung – auf die Messung verzichtet.
Zu hoher pH-Wert: Mögliche Symptome & Folgen
Viele Frauen merken zunächst nicht, dass ihr Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das einzige Anzeichen ist oft ein erhöhter pH-Wert.
Es können aber weitere Symptome hinzukommen, zum Beispiel:
Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen und Rötungen im Intimbereich
ungewöhnlicher Ausfluss, oft gräulich und dünnflüssig
Liegt der pH-Wert längere Zeit außerhalb des Normbereichs, kann dies zu Komplikationen führen und das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.
Wieso erhöht ein zu hoher pH-Wert das Risiko einer Frühgeburt?
Hinter einem erhöhten pH-Wert in der Scheide, der von den oben genannten Symptomen begleitet sein kann, steckt meist eine bakterielle Vaginose. Dabei werden die nützlichen Milchsäurebakterien von unerwünschten Keimen, häufig der Gattung Gardnerella, verdrängt. Diese können durch die Scheide in die Gebärmutter aufsteigen und vorzeitige Wehen oder einen Blasensprung auslösen. Deshalb sollte eine bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft behandelt werden.1 Hierfür kommen Antibiotika sowie Milchsäurebakterien zur Wiederherstellung der gesunden Scheidenflora infrage. Tatsächlich wird geschätzt, dass die bakterielle Vaginose für ca. 30% aller Frühgeburten in Deutschland verantwortlich ist.
Übrigens: Auch eine – seltenere – Infektion mit Trichomonaden kann zu einem hohen pH-Wert und erhöhter Frühgeburtsgefahr führen.3,4
Gut zu wissen:
Bei manchen Erkrankungen wie Scheidenpilzinfektionen kann der pH-Wert auch zu niedrig oder im Normbereich sein. Deshalb ist ein normaler Wert keine hundertprozentige Garantie, dass alles in Ordnung ist. Die pH-Wert-Messung in Eigenregie kann deshalb die Schwangerschaftsvorsorge beim Frauenarzt nicht ersetzen.
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Mögliche Ursachen für einen zu hohen pH-Wert in der Schwangerschaft
Häufig ist ein erhöhter pH-Wert auf eine gestörte Scheidenflora bzw. eine bakterielle Vaginose zurückzuführen. Weitere mögliche Ursachen sind sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien, Gonorrhoe oder Trichomoniasis. Tritt zusätzlich zum erhöhten pH-Wert grüner Ausfluss auf, ist das ein zusätzlicher Hinweis auf eine mögliche Infektion als Ursache.
Und auch ein Diabetes kann den pH-Wert beeinflussen. Wenn der Blutzuckerspiegel bei Diabetes erhöht ist, findet sich dieser Überschuss an Glukose nicht nur im Blut, sondern kann auch im Urin und somit in der Nähe der Scheide auftreten. Diese zusätzliche Glukose wirkt wie ein Festmahl für Hefepilze und andere Mikroorganismen, die sich dann schneller vermehren können, was das Risiko für Infektionen wie die durch Candida verursachte Hefepilzinfektion erhöht. Zusätzlich kann Diabetes das Immunsystem beeinträchtigen, was bedeutet, dass der Körper nicht mehr so effektiv gegen Infektionen ankämpfen kann. Dies, gepaart mit einem erhöhten Glukosespiegel und einem veränderten pH-Wert, kann das Risiko für vaginale Infektionen weiter erhöhen. Auf ähnliche Weise könnten auch Probleme mit der Schilddrüse hinter einem erhöhten pH-Wert stecken.
Doch nicht immer sind Störungen oder Erkrankungen schuld, wenn der pH-Wert vorübergehend den Normbereich verlässt. Auch harmlose Ursachen kommen infrage.
Dazu gehören etwa:
Sex: Sperma hat einen pH-Wert zwischen 7,2 und 8, ist also basisch. Nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr kann der pH-Wert der Scheide daher für ca. 12 Stunden erhöht sein.
Blut und Urin: Sowohl Menstruationsblut als auch der versehentliche Kontakt des Teststreifens mit Urin können den gemessenen pH-Wert temporär nach oben verschieben. Auch direkt nach dem Toilettengang und während der Menstruation kann der pH-Wert also vorrübergehend erhöht sein, ohne dass eine gestörte Scheidenflora oder Infektion ursächlich ist.
Antibiotika: Sie töten zwar Krankheitserreger ab, aber leider auch Milchsäurebakterien. Deshalb kann nach einer Antibiotikaeinnahme der vaginale pH-Wert erhöht sein.
Falsche Intimhygiene: Übertriebenes Waschen mit basischen Reinigungsmitteln sowie Scheidenspülungen stören die Scheidenflora. Cremes, Zäpfchen und andere Hygieneartikel und Pflegeprodukte sollten also auf den leicht sauren pH-Wert der Scheide abgestimmt sein. Am besten ist es, die Scheide lediglich mit lauwarmem Wasser zu reinigen.
Wechseljahre: der sinkende Östrogenspiegel kann die Vaginalwand dünner machen und so den pH-Wert indirekt erhöhen.
Zucker & Kohlenhydrate: eine Ernährung mit viel Zucker und Kohlenhydraten kann das Wachstum von Hefepilzen wie Candida albcans begünstigen und so mitunter den pH-Wert erhöhen.
Bei einem pH-Selbsttest sollten Sie diese möglichen Ursachen im Kopf haben. Oft ist es dann sinnvoll, den Test bei einem zu hohen Wert nach einigen Stunden oder am nächsten Tag zu wiederholen, bevor man den Arzt konsultiert. Insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr ist es normal, dass der pH-Wert der Scheide erhöht sein kann. Und auch während der fruchtbaren Tage liegt der pH-Wert bei den meisten Frauen im Bereich von 7,0 oder höher. Testet man allerdings einige Stunden oder Tage danach erneut, sollte der pH-Wert wieder im leicht sauren Bereich zwischen 3,8 und 4,4 liegen.
pH-Wert senken oder stabilisieren
Für ein gesundes Scheidenmilieu können Sie selbst viel tun – besonders werdende Mütter sollten darauf achten. Diese Tipps können helfen.
Sanfte Intimpflege: nur den äußeren Intimbereich mit warmem Wasser oder einer pH-neutralen Intimwaschlotion waschen. Das Innere der Scheide reinigt sich selbst.
Richtig wischen: besonders nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten, um keine Darmbakterien in die Vulva zu verschleppen.
Baumwollslips tragen: Sie sorgen für ein luftigeres Klima und verhindern einen Feuchtigkeitsstau.
Gesund ernähren: „Wir Hebammen empfehlen, auf eine gesunde und zuckerarme Ernährung zu achten“, so Janette Harazin. Zusätzlich können probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Co. das Wachstum von Milchsäurebakterien unterstützen.
Kondome nutzen: So wird das basische Sperma ferngehalten.
Milchsäure: Nach der Einnahme von Antibiotika, aber auch bei einem erhöhten pH-Wert, kann es sinnvoll sein, Milchsäurezäpfchen bzw. eine Milchsäurekur zur Stärkung der Scheidenflora anzuwenden. Jedoch sollte dies – insbesondere in der Schwangerschaft – niemals ohne Rücksprache mit einem Gynäkologen erfolgen. Denn ein hoher pH-Wert kann viele Ursachen haben. Zunächst muss also abgeklärt werden, ob die Ursache, die tatsächlich hinter dem hohen pH-Wert steckt, nicht medikamentös behandelt werden muss.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Milchsäurebakterien für Erhalt & Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora. Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien stärken ein geschwächtes Scheidenmilieu und stabilisieren den pH-Wert, dank Laktobazillen (L. acidophilus).
Manche Frauen setzen auf Hausmittel, um ihre gestörte Scheidenflora wieder in Ordnung zu bringen. „Ein gängiger Mythos ist die Verwendung von Teebaumöl oder Scheidenspülungen mit Wasser oder Essig“, weiß die Hebamme. Doch die Wirkung ist nicht belegt, und die Folgen können sogar negativ sein. Gerade in der Schwangerschaft sollten Sie auf solche Hausmittel deshalb lieber verzichten.
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
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AWMF online: Frühgeburt – Was Sie als werdende Eltern wissen sollten,
Infektiologische Ursachen und Folgen von Frühgeburt – Auswertung von Daten aus der Neonatologie des Klinikums Großhadern und literarisches Kompendium, Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Zahnheilkunde an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Monika Lechner, 2013, https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16310/1/Lechner_Monika.pdf
Eine Schwangerschaft ist so einzigartig wie aufregend und bringt viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Eine der brennendsten Fragen, die werdende Mütter oft beschäftigt, ist, wie sie im Ernstfall rechtzeitig bemerken können, ob der Blasensprung eingesetzt hat oder es sich statt um Fruchtwasser nur um Ausfluss oder Urin handelt.
Das Wichtigste zum Thema Blasensprung im Überblick: Der hollywoodtypische plötzliche Blasensprung im American Diner ist eher die Ausnahme als die Regel.
Blasensprung erkennen: Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln. Ist der Slip plötzlich durchnässt und tritt eine klare, geruchslose Flüssigkeit schwallartig aus, ist es wahrscheinlich soweit. Zum Ende der Schwangerschaft kann das Fruchtwasser auch hellgelb (ähnlich wie heller Honig) sein und eine kleine Menge Käseschmiere (Vernix) enthalten, was auch als Vernixflocken bezeichnet wird
Unterscheidung von Fruchtwasser, Urin und Ausfluss: Sowohl Fruchtwasser als auch Urin können zunächst klar/durchsichtig sein. Jedoch ist Urin eher gelblich und riecht streng. Außerdem kann man austretendes Fruchtwasser im Gegensatz zu Urin nicht bewusst zurückhalten. Tritt es tröpfchenweise statt schwallartig aus, entleeren Sie ihre Blase. Tritt auch danach noch Flüssigkeit aus, handelt es sich vermutlich um Fruchtwasser und nicht um Urin. Färbt sich der Ausfluss grünlich oder grün, ist das immer ein Warnsignal.
Diese Faktoren können zu einem vorzeitigen Blasensprung führen: Stress, körperliche Überlastung oder Erkrankungen, aufsteigende Infektionen, Mehrlingsschwangerschaften oder übermäßige Fruchtwassermenge.
Handlungsempfehlen beim Blasensprung: Was genau bei einem Blasensprung passiert, hängt davon ab, in welcher Schwangerschaftswoche (SSW) er stattfindet. In erster Linie gilt es, Ruhe zu bewahren und Hebamme und/oder Frauenarzt zu kontaktieren. Bei einem Blasensprung vor der 34. SSW werden häufig Medikamente gegeben, um die Wehen zu hemmen und Antibiotika, um Infektionen der Fruchthöhle vorzubeugen. Kortison wird meist bei einem Blasensprung bis zur 36. SSW verabreicht, um die Lungenbildung des Ungeborenen anzuregen.
Was ist der Blasensprung
Während der Schwangerschaft ist das Baby (genauer gesagt: der Fötus) von der Fruchtblase umgeben. Bereits ab der 8 SSW. ist sie in der Regel vollständig ausgebildet. Es handelt sich um einen dünnen, aber festen Membransack, der mit Fruchtwasser gefüllt ist und dafür sorgt, dass der Nachwuchs gut geschützt und sicher heranwachsen kann.
Bei der Geburt muss das Baby somit nicht nur aus der Gebärmutter, sondern auch aus der Fruchtblase heraus. Diese reißt deshalb vor oder während der Geburt ein, und das Fruchtwasser tritt aus. Das nennt man den Blasensprung oder umgangssprachlich auch das Platzen der Fruchtblase. Gebildet wird das Fruchtwasser durch die Eihäute und die Gefäße der Nabelschnur.
Doch das ist nicht alles. Ein vielleicht eher unbekannter Fakt ist, dass das Baby ebenfalls zur Fruchtwassermenge beiträgt, da es einen Kreislauf schließt. Indem das Ungeborene Wasser in der Fruchtblase trinkt und anschließend als Urin wieder ausscheidet, wird das Fruchtwasser ca. alle drei Stunden ausgetauscht. Bereits in der 20. SSW liegt die Fruchtwassermenge schon bei ca. einem halben Liter, bis zur 38. SSW kann sie auf bis zu 1,5 Liter ansteigen.
Da aus der Scheide austretendes Fruchtwasser meist den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln. Der hollywoodtypische plötzliche Blasensprung im Restaurant ist jedoch keinesfalls Alltag. Häufig setzt der Blasensprung erst ein, wenn die Schwangere sich ohnehin bereits im Kreissaal befindet. Es kann sogar sein, dass er künstlich eingeleitet werden muss.
Spannend zu wissen:
In seltenen Fällen wird ein Baby mit Teilen der Fruchtblase über Kopf und Gesicht oder noch seltener sogar in der intakten Fruchtblase geboren. Früher glaubte man, dass Kindern, die mit einer solchen „Glückshaut“ oder „Glückshaube“ geboren wurden, ein besonderes glückliches Leben bevorstand oder sie spezielle Fähigkeiten hätten.
Zusammensetzung & Aufgaben des Fruchtwassers
Das Fruchtwasser ist entscheidend für die Entwicklung und den Schutz des Fötus. Es enthält unter anderem Kalzium, Eiweiß, Zucker und Spurenelemente, sowie Zellen des Babys.
Jeder dieser Bestandteile hat spezifische Funktionen und trägt auf seine Weise zur gesunden Entwicklung des Kindes bei:
Kalzium: das Mineral ist entscheidend für den Aufbau von Knochen und Zähnen des Kindes. Es spielt auch eine Rolle bei der Regulierung der Muskelkontraktionen und der Nervenfunktionen.
Kalium: wichtig für die Herzfunktion und spielt eine Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts im Körper des Kindes sowie bei der Muskel- und Nervenfunktion.
Natrium: Natrium ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des osmotischen Gleichgewichts und des Flüssigkeitshaushalts im Körper. Es spielt auch eine Rolle bei der Nervenimpulsübertragung und Muskelkontraktion.
Eiweiß: Proteine sind die Bausteine des Körpers und essenziell für das Wachstum und die Entwicklung des Kindes. Sie sind notwendig für die Bildung von Zellen, Geweben, Organen und Enzymen.
Zucker (meist Glukose): Die primäre Energiequelle für das Kind. Es unterstützt das Wachstum und die Energieversorgung des Kindes.
Spurenelemente (wie Eisen, Zink, Kupfer): Diese sind in kleinen Mengen notwendig, aber essenziell für verschiedene biologische Prozesse. Sie sind wichtig für die Entwicklung des Immunsystems, den Stoffwechsel und die Funktion verschiedener Enzyme.
Zellen des Kindes: Diese Zellen können verschiedene Informationen über die Gesundheit und Entwicklung des Kindes liefern. Sie werden manchmal für pränatale Tests während der Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) verwendet, um die Genetik oder andere Gesundheitsaspekte des Kindes zu untersuchen.
Außerdem bietet das Fruchtwasser nicht nur Nährstoffe, sondern schützt das Kind auch mechanisch, indem es Stöße abfedert, und es hilft bei der Regulierung der Temperatur. Dafür sorgen die sogenannten Eihäute. Sie schließen das Fruchtwasser und das Baby in der Fruchtblase ein und bestehen aus drei robusten, widerstandsfähigen Schichten. Deshalb ist Sex während der Schwangerschaft übrigens im Normalfall auch kein Problem.
Das enthaltene Fruchtwasser ermöglicht es dem Kind, sich im Bauch zu bewegen, was für die Muskelentwicklung und das Knochenwachstum wichtig ist. Und nicht nur das. Es trainiert auch die Lungen, da das Kind Fruchtwasser ein- und ausatmet, was die Lungen auf das Atmen nach der Geburt vorbereitet. Ebenso schluckt das Baby Fruchtwasser und scheidet es wieder aus; ein super Training für Magen, Nieren und Blase.
Zudem fungiert es nicht nur als Stoß- sondern auch als eine Art Schalldämpfer. Durch das Fruchtwasser kann erst eine Lautstärke von 90 Dezibel schädlich für einen Fötus sein, wenn diese über einen längeren Zeitraum anhält. Eine solche Lautstärke wird jedoch nicht einmal auf einem Konzert erreicht. Übrigens: ab der 20. SSW ist der Gehörsinn bereit so weit entwickelt, dass es Musik wahrnehmen kann.
Ein weiterer Bestandteil des Fruchtwasser sind Vernixflocken, kleinste Ablösungen der sogenannten Käseschmiere, einer fettreichen Schicht, die das Baby umgibt und seine Haut vor Schädigungen des Fruchtwasser schützt. Fehlen diese Flocken im Fruchtwasser, ist das ein Zeichen für das Ende der Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt bzw. einen bevorstehenden Blasensprung. Dann hat sich die Vernix, wie die Käseschmiere auch bezeichnet wird, nämlich aufgelöst und es landen keine Flocken mehr im Fruchtwasser.
Unterscheidung von Fruchtwasser, Urin und Ausfluss
Ein Blasensprung lässt sich recht leicht erkennen, wenn das Fruchtwasser – wie oft in Hollywoodfilmen – in einem plötzlichen Schwall abgeht. Immerhin handelt es sich zum Ende der Schwangerschaft um etwa einen Liter Flüssigkeit. Doch viel häufiger entweicht das Fruchtwasser eher langsam und tröpfelnd.
Wie kann man in so einem Fall Fruchtwasser von Urin oder stärkerem Ausfluss unterscheiden? „Grundsätzlich einmal am Geruch. Fruchtwasser riecht eher neutral bis süßlich. Während beides zunächst klar/durchsichtig sein kann, ist konzentrierter Urin eher gelblich und riecht streng“ erklärt dazu die Hebamme Janette Harazin. Außerdem könne man Fruchtwasser im Gegensatz zu Urin nicht bewusst zurückhalten. Wenn es also nach dem Toilettengang weiter tröpfelt, ist es wahrscheinlich Fruchtwasser. Von Ausfluss unterscheidet sich das Fruchtwasser in Menge und Konsistenz. Es ist dünnflüssiger und deutlich mehr.
Jede Frau zwischen Pubertät und Wechseljahren kennt Scheidenausfluss, medizinisch auch Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt. Die Absonderung von Sekret aus der Vagina ist etwas ganz Normales und in der Regel kein Krankheitszeichen.
Es gibt zudem einen kleinen Hebammen-Trick: Legen Sie sich hin, während Ihr Becken durch ein Kissen leicht erhöht ist. So bleiben Sie für 30 bis 60 Minuten liegen. Kommen in dieser Position keine Tröpfchen mehr heraus, sondern erst wieder, wenn Sie aufstehen, handelt es sich bei den Tröpfchen mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fruchtwasser.
Auch hilfreich zur Unterscheidung: pH-Wert Messung
Eine weitere Möglichkeit, Fruchtwasser von Ausfluss oder Urin zu unterscheiden, ist eine pH-Wert-Messung mit einem Teststreifen aus der Apotheke. Denn die Flüssigkeiten unterscheiden sich deutlich in ihrem Säuregrad: „Fruchtwasser hat einen pH-Wert über 6,5, der pH-Wert von Urin liegt darunter bei 5 bis 6“, klärt Harazin auf. Bei normalem Scheidenausfluss liegt der pH-Wert noch einmal deutlich tiefer, zwischen 3,8 und 4,4.
Das Fruchtwasser enthält wichtige Nährstoffe, dient dem Baby zum Training wichtiger Körperfunktionen und Bewegungen und schützt es zusätzlich vor Stößen und lauten Geräuschen. Somit gibt es auch Hinweise zum Gesundheitszustand des Babys. Sowohl zu wenig als auch zu viel Fruchtwasser kann zu Problemen führen.
Bei einer routinemäßigen gynäkologischen Untersuchung überprüfen die Ärzte via Ultraschall auch die Fruchtwassermenge. Ist dabei zu wenig Fruchtwasser vorhanden kann es sein, dass das Ungeborene nicht optimal durch die Plazenta versorgt wird. Zudem kann es sein, dass das Fruchtwasser grünlich ist, da das Baby auch seinen ersten Stuhlgang (Kindsprech) ins Fruchtwasser abgibt.
Ist zu viel Fruchtwasser vorhanden kann das daran liegen, dass der Fötus am Trinken gehindert wird, zum Beispiel durch Fehlbildungen. Somit ist der Kreislauf gestört und es sammelt sich mehr Fruchtwasser in der Fruchtblase. Weitere Ursachen für zu viel Fruchtwasser können aber auch ein Diabetes, Infektionen wie die Toxoplasmose oder eine Mehrlingsschwangerschaft sein.
Fällt den Gynäkologen während einer Untersuchung wie dem Ersttrimester-Screening auf, dass es Probleme mit der Fruchtwassermenge gibt, kann eine Amniozentese – also eine Fruchtwasseruntersuchung – vorgenommen werden. Denn im Fruchtwasser befinden sich auch Zellen des Babys, die entnommen und untersucht werden können, da sie Informationen zur Genetik und zum allgemeinen Gesundheitszustand liefern können.
Vorzeitiger Blasensprung: was bedeutet das?
In der Regel passiert der Blasensprung unter der Geburt während der Eröffnungswehen. Dann spricht man von einem rechtzeitigen Blasensprung.
Bei etwa acht bis zehn Prozent der Schwangeren, die nahe am Geburtstermin sind (also nach Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche), platzt die Fruchtblase schon vor Beginn der Wehen. Dies wird als vorzeitiger Blasensprung am Termin bezeichnet.1 Meist setzen dann in den nächsten 24 Stunden die Wehen ein. Andernfalls wird die Geburt eingeleitet, um aufsteigenden Infektionen vorzubeugen. Denn wenn die Fruchtblase offen ist, können Bakterien eindringen und das Baby gefährden.
In etwa drei Prozent der Fälle kommt es zum frühen vorzeitigen Basensprung vor Ende der 37. Woche.2 Dann wird je nach Schwangerschaftswoche und Reifegrad des Fötus entweder die Geburt eingeleitet, oder die werdende Mutter kommt zur Überwachung ins Krankenhaus. Mit der Gabe von Antibiotika, Kortikosteroiden und eventuell Magnesiumsulfat können dort Infektionen verhindert, die Lungenreifung des Fötus angeregt und Gehirnblutungen vorgebeugt werden.
Welche Faktoren können zu einem vorzeitigen Blasensprung führen?
„Es gibt verschiedene Risikofaktoren wie Stress, körperliche Überlastung oder Erkrankungen. In der Regel sind es jedoch aufsteigende Infektionen, die zu einem vorzeitigen Blasensprung führen“, weiß Hebamme Janette Harazin. Oft ist der Auslöser zum Beispiel eine bakterielle Vaginose, bei der die gesunde Scheidenflora von unerwünschten Keimen verdrängt wird und aus dem Gleichgewicht gerät. Gräulicher Ausfluss und ein fischiger Geruch können Hinweise sein.
Frauen, die rauchen, Mehrlinge erwarten, weniger als ein Jahr nach der letzten Geburt wieder schwanger geworden sind, schon eine Frühgeburt oder eine Gebärmutter-OP hatten oder unter Parodontitis leiden, sind ebenfalls stärker gefährdet.
Handlungsempfehlungen beim Blasensprung: was Sie sofort tun sollten
Die meisten Mütter fiebern der Entbindung entgegen und möchten ihr Baby endlich in den Armen halten. Platzt die Fruchtblase, ist es endlich so weit, denn, gemeinsam mit den Wehen, ist der Blasensprung das untrüglichste Anzeichen der beginnenden Geburt.
Wenn Sie schon in der 38. Woche bis 42. SSW sind, ist das ganz normal. Die Eihäute der Fruchtblase reißen und das Fruchtwasser entweicht. Auch das Zusammenziehen der Gebärmutter (Kontraktionen / Wehen) drückt auf die Fruchtblase, bis es schließlich zum Blasensprung kommt.
Dabei kann es sowohl vor den ersten Wehen, aber auch erst während der Geburt zum Platzen der Fruchtblase kommen. Häufiger ist tatsächlich der Blasensprung während des Geburtsvorgangs, also nachdem die Wehen bereits eingesetzt haben. Teilweise sogar erst kurz bevor das Köpfchen des Babys sichtbar wird. Sogar Geburten ganz ohne Blasensprung kommen in seltenen Fällen vor.
Es kann aber auch sein, dass es zunächst zum Blasensprung, aber noch nicht zu Wehen kommt, was dann auch als frühzeitiger Blasensprung bezeichnet wird. Das ist völlig okay, solange es um den berechneten Geburtstermin herum geschieht (plus/minus zwei Wochen). In der Regel setzen die Wehen dann in den nächsten 24 Stunden nach dem Blasensprung ein.
Egal, ob die Fruchtblase vorzeitig, frühzeitig oder rechtzeitig platzt: sie sollten in jedem Fall sofort Hebamme, Gynäkologen und ggf. eine Klinik kontaktieren, sobald zweifelsfrei Fruchtwasser austritt.
Zunächst müssen wir zwischen vorzeitigem und frühzeitigem Blasensprung unterscheiden:
Der frühzeitige Blasensprung ist erstmal nicht weiter bedenklich. Er beschreibt das Platzen der Fruchtblase ohne Wehen und ab der 37. SSW. Teilweise wird in diesem Zusammenhang auch von einem vorzeitigen Blasensprung am Termin gesprochen. Baby und Uterus sind also bereit, aber die Kontraktionen der Gebärmutter lassen noch auf sich warten. Solange sie innerhalb von 24 Stunden danach auftreten, ist alles okay. Passiert dies nicht, wissen die Ärzte, was zu tun ist.
Der vorzeitige Blasensprung tritt ein, wenn die Fruchtblase weit vor dem kalkulierten Geburtstermin platzt. Es drohen Frühgeburt und weitere Komplikationen wie aufsteigende Infektionen, ein vorzeitiges Ablösen der Plazenta oder eine ungünstige Geburtslage für das Baby.
Ein rechtzeitiger Blasensprung liegt vor, wenn die Fruchtblase während des Geburtsvorgangs platzt. Eine Geburt kann also ohne einen Blasensprung beginnen. Auch, wenn Filme ein gegenteiliges Bild vermitteln, ist das sogar der Normalfall, der auf etwa zwei Drittel der Geburten zutrifft. Es kann sogar notwendig sein, dass Hebammen die Fruchtblase während der Geburt „aufpiksen“ müssen, damit sie platzt. Nämlich dann, wenn der Geburtsvorgang ins Stocken gerät und Mutter und Kind bereits müde und ausgelaugt sind. Das Piksen selbst spüren übrigens weder die Mütter noch das Kind. Doch danach werden die Wehen heftiger, da die Geburt „Fahrt aufnimmt“.
Übrigens:
Wehen können auch schon vor der 38. SSW auftreten, ohne dass daraufhin die Fruchtblase platzt. Dabei handelt es sich um sogenannte Senk- oder Übungswehen.
Aber egal, ob zum Termin oder in einem früheren Stadium der Schwangerschaft: „Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, die Hebamme oder den Frauenarzt zu kontaktieren und sich an deren Anweisungen zu halten“, rät Harazin. Sitzt der Kopf des Babys noch nicht fest im Becken, sollten Sie zur weiteren Untersuchung liegend in die Klinik transportiert werden, um einem Nabelschnurvorfall vorzubeugen. Dafür das Becken möglichst etwas höher lagern, zum Beispiel auf einem Kissen. In der Klinik oder dem Geburtshaus wird dann das weitere Vorgehen besprochen.
Mögliche Maßnahmen hängen insbesondere von der SSW ab
Die Behandlung und Überwachung nach einem vorzeitigen Blasensprung hängen stark vom Stadium der Schwangerschaft ab:
34 Wochen oder mehr: In der Regel wird die Entbindung künstlich eingeleitet, wenn die Lunge des Fötus voll ausgebildet ist. Ab der 37. SSW sind normalerweise alle lebenswichtigen Funktionen des Babys, insbesondere die Lunge, einsatzbereit und es handelt sich nicht mehr um eine Frühgeburt.
Weniger als 34 Wochen: Die Mutter wird im Krankenhaus überwacht, um Anzeichen einer Infektion oder einsetzende Wehen zu erkennen. Bettruhe, enge Überwachung, Antibiotika und manchmal Kortikosteroide zur Anregung der Lungenbildung des Babys sind Teil der Behandlung. Es können auch Medikamente verabreicht werden, um die Wehen zu hemmen und die Geburt hinauszuzögern, um dem Baby noch etwas Zeit zur Entwicklung zu geben. Antibiotika senken derweil das Risiko für Entzündungen der Fruchthöhle, da diese ohne Fruchtblase anfälliger ist und mit ihr auch das Baby.
Weniger als 32 Wochen: Neben den oben genannten Maßnahmen kann Magnesiumsulfat verabreicht werden, um das Risiko von Gehirnblutungen und Entwicklungsstörungen des Gehirns beim Neugeborenen zu verringern.
Es ist wichtig, dass betroffene Frauen nach dem Platzen der Fruchtblase sofort ihren Arzt oder Geburtshelfer kontaktieren. Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise wird individuell getroffen und berücksichtigt das Wohl von Mutter und Kind.
Mögliche Folgen eines vorzeitigen Blasensprungs
Infektionsrisiko: Nach dem Blasensprung steigt das Risiko einer Infektion für Mutter und Fötus. Wenn die Wehen nicht innerhalb von 6 bis 12 Stunden einsetzen, erhöht sich dieses Risiko weiter. Symptome einer Infektion können Fieber, starker oder übelriechender Scheidenausfluss und Bauchschmerzen sein.
Komplikationen bei Frühgeburt: Wenn die Schwangerschaft weniger als 34 Wochen andauert und die Lunge des Fötus noch nicht voll ausgebildet ist, wird die Mutter ins Krankenhaus eingeliefert und sorgfältig überwacht. Sie erhält Kortikosteroide zur Förderung der Lungenreife des Fötus sowie Antibiotika zur Behandlung oder Vorbeugung von Infektionen. Bei einer Schwangerschaftsdauer von weniger als 32 Wochen kann zusätzlich Magnesiumsulfat verabreicht werden, um das Risiko einer Zerebralparese zu reduzieren.
Weitere Komplikationen: Neben Infektionen können auch Lungenerkrankungen, Blutungen im Gehirn oder im schlimmsten Fall der Tod des Fötus auftreten. Wenn die Fruchtblase sehr früh in der Schwangerschaft platzt (vor 24 Wochen), können Fehlbildungen der Gliedmaßen des Fötus entstehen.
Interview mit Hebamme Janette Harazin rund um das Thema Blasensprung
Wie unterscheidet man Fruchtwasser von Ausfluss und Urin?
„Grundsätzlich einmal am Geruch. Fruchtwasser riecht eher neutral bis leicht süßlich. Während beides zunächst klar bzw. durchsichtig sein kann, ist konzentrierter Urin eher gelblich und riecht streng. Jedoch kann auch Fruchtwasser einen leichten bzw. hellgelben Farbton annehmen. Der Verlust von Fruchtwasser kann tröpfchenweise oder schwallartig erfolgen, man kann ihn im Vergleich zum Urin, jedoch nicht zurückhalten. Falls Sie nach dem Toilettengang – also trotz leerer Blase – immer noch tröpfchenweise Flüssigkeit verlieren, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Fruchtwasser handelt. All diese Anhaltspunkte können dabei helfen, Fruchtwasser von Urin und Ausfluss zu unterscheiden. Wie bei allen Bedanken und gesundheitlichen Fragen in der Schwangerschaft, gilt aber auch hier, dass Sie immer Kontakt mit Ihrer Frauenarztpraxis und Hebamme aufnehmen sollten.“
Kann eine pH-Wert Messung helfen, um Fruchtwasser von Urin und Ausfluss zu unterscheiden?
„Fruchtwasser hat einen pH-Wert über 6,5, der pH-Wert von Urin liegt darunter bei 5 bis 6. Gerade wenn es nicht zu einem schwallartigen, sondern eher einem tröpfchenartigen Ausfluss kommt, kann eine pH-Wert-Messung Sinn ergeben, um so anhand des pH-Wertes einen Indikator zu haben, ob es sich um Urin oder Fruchtwasser handelt. Oft wird oft empfohlen, auf den Geruch zu achten. Fruchtwasser ist in der Regel geruchslos und Urin riecht streng. Jedoch kann es sein, dass der typische Urin-Geruch erst verzögert auftritt. Ein pH-Test kann dann mitunter schneller einen Hinweis darauf liefern, ob es sich um Fruchtwasser handelt.“
Wann spricht man von einem frühzeitigen oder vorzeitigen Blasensprung?
„Ist der Fruchtwasserverlust vorzeitig, also weit vor dem berechneten Geburtstermin, muss das immer ärztlich abgeklärt werden, auch um das Risiko für eine etwaige Frühgeburt einzuschätzen. Ist der Blasensprung hingegen rechtzeitig, setzt also ab der 37. SSW ein, ist es ein körperliches Signal, dass die Geburt beginnt. Zudem muss zwischen einem (echten) vorzeitigen und frühzeitigen Blasensprung unterschieden werden.Von einem frühzeitigen Blasensprung ist die Rede, wenn Baby und Uterus bereit für die Geburt sind, aber noch keine Wehen eingesetzt haben.“
Wie kommt es zu einem vorzeitigen Blasensprung?
„Es gibt verschiedene Risikofaktoren wie Stress, Mehrlingsschwangerschaften, körperliche Überlastung oder Erkrankungen. In der Regel sind es jedoch aufsteigende Infektionen, die zu einem vorzeitigen Blasensprung führen. Eine regelmäßige Messung des pH-Wertes ab der 12. SSW (zwei mal wöchentlich) kann hier dabei helfen, einen zu hohen pH-Wert rechtzeitig zu bemerken.“
Was sollte man bei einem vorzeitigen Blasensprung tun?
„Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und sich an die Angaben der Hebamme oder des Frauenarztes zu halten. Zur weiteren Untersuchung sollte die Schwangere liegend transportiert werden, um einem Nabelschnurvorfall vorzubeugen. Einen kleinen Trick kann man anwenden, um ein schnelles Indiz dafür zu bekommen, ob es sich um Fruchtwasser, oder doch um Urin oder normalen Ausfluss handelt. Die Schwangere sollte sich hinlegen, während Ihr Becken durch ein Kissen leicht erhöht ist. So bleibt sie für 30 bis 60 Minuten liegen. Kommen in dieser Position keine Tröpfchen mehr heraus, sondern erst wieder, wenn Sie aufstehen, handelt es sich bei den Tröpfchen mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fruchtwasser. Allerdings kann man natürlich auch sofort in die Klinik fahren, um auf Nummer sicher zu gehen und keine wertvolle Zeit verstreichen zu lassen.“
Wie viel Zeit vergeht in der Regel zwischen Blasensprung und dem Einsetzen der Wehen?
„Ist die Reifung des Babys abgeschlossen, so hat man in der Regel bis zu 24 Stunden Zeit, die Wehen einzuleiten, sollten sie nicht auf natürliche Weise einsetzen. Ein Blasensprung findet dabei lange nicht immer vor den Wehen statt, auch wenn viele Hollywood-Filme hier ein anderes Bild vermitteln. Tatsächlich spricht man in diesem Fall sogar von einem frühzeitigen Blasensprung. Häufiger ist es so, dass der Blasensprung nach den Wehen stattfindet, wenn die Schwangere schon im Krankenhaus ist. Teilweise muss die Fruchtblase sogar punktiert, also während der Geburt künstlich zum Platzen gebracht werden.“
Wozu rätst du, wenn die Wehen 24 Stunden nach dem Blasensprung noch nicht eingesetzt haben?
„In dieser Zeit sollte sich die Schwangere bereits in der Klinik oder einem Geburtshaus befinden, wo dann die nächsten Schritte besprochen werden.“
Ist vorzeitiger Fruchtwasserverlust immer bedenklich?
„Ein vorzeitiger Blasensprung (vor den Wehen) ist immer dann unbedenklich, wenn es in Richtung Geburt gehen darf, also ab der 37. Schwangerschaftswoche. Dann ist der Fruchtwasserverlust ein Zeichen dafür, dass die Geburt beginnt. Bedenklich ist Fruchtwasserverlust immer dann, wenn er vor der 37. SSW auftritt, da es in diesem Fall zu einer Frühgeburt kommen kann.“
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
2. Maul H, Kunze M, Berger R. Aktuelles Vorgehen bei frühem vorzeitigem Blasensprung: neue Definitionen? Ist die CRP-Bestimmung sinnvoll? Sind Alternativen in Sicht? [Current approach in preterm prelabor rupture of membranes: new definitions? Is CRP determination useful? Are alternatives in sight?]. Gynakologe. 2021;54(3):186-194. German. doi: 10.1007/s00129-021-04750-3. Epub 2021 Feb 16. PMID: 33612852; PMCID: PMC7884967. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7884967/
Zervixschleim & Zyklus
Der Zervixschleim, ein wichtiger Indikator für die Fruchtbarkeit einer Frau, durchläuft im Menstruationszyklus verschiedene Phasen, die Aufschluss über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage geben können. Der Artikel beleuchtet, wie sich die Beschaffenheit des Zervixschleims von trocken über cremig bis hin zu flüssig und fadenziehend verändert, abhängig von den hormonellen Schwankungen im Zyklus. Diese natürlichen Veränderungen können Frauen nutzen, um ihre fruchtbarsten Tage zu bestimmen oder um Anzeichen einer frühen Schwangerschaft zu erkennen.
Alles Wichtige zum Zervixschleim Der Zervixschleim kann nicht nur viel über den Zyklus verraten, sondern auch über Fruchtbarkeit und Gesundheit.
Was verrät der Zervixschleim über Fruchtbarkeit & Zyklus? Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Aufgaben und Qualität des Zervixschleims: Die Qualität des Zervixschleims verändert sich im Laufe eines Zyklus und übernimmt unterschiedliche Aufgaben. Je nach Phase des Zyklus erschwert oder erleichtert seine Beschaffenheit den Spermien den Weg zur Gebärmutter. Außerdem hält er Krankheitserreger fern und filtert Spermien nach ihrer Qualität.
Veränderung des Zervixschleims nach der Einnistung und Befruchtung: Vermehrter rot-bräunlicher, aber auch weißer und cremiger bis dünnflüssiger Ausfluss, kurz vor dem üblichen Beginn der Periode, kann ein erstes Anzeichen für eine beginnende Schwangerschaft sein.
Kann man die Qualität des Zervixschleims verbessern? Wenn in der fruchtbaren Zeit des Zyklus kein oder kaum Zervixschleim vorhanden ist, kann man die Qualität und Menge mitunter fördern und verbessern. Da der Schleim größtenteils aus Wasser besteht, ist zunächst reichliches Trinken der beste Tipp – etwa zwei bis drei Liter pro Tag. Gut geeignet sind Wasser, Kräuter- oder Früchtetees bzw. sog. Kinderwunschtees.
Was verrät Zervixschleim über Fruchtbarkeit und Zyklus?
Der weibliche Ausfluss besteht neben abgeschilferten Zellen der Scheidenschleimhaut zum größten Teil aus dem sogenannten Zervixschleim. Dabei handelt sich um ein Sekret, das in den Drüsen des Gebärmutterhalses (Zervix, Cervix uteri) produziert wird. Neben einem großen Teil Wasser besteht Zervixschleim zudem aus Muzinen (Schleimstoffe), Aminosäuren, Salzen, Zucker und Enzymen, und er erfüllt mehrere wichtig Aufgaben. Er wird auch als Sekret des Muttermundes bezeichnet.
Unter dem Einfluss der Hormone Östrogen und Progesteron verändern sich im Laufe eines Zyklus die Farbe bzw. Durchsichtigkeit, Konsistenz, pH-Wert und Menge des Schleims. Üblicherweise wandelt er sich von trocken zu flüssig, von cremig zu zäh-fadenziehend, von fein spinnbar zu klebrig.
Diese Veränderungen sind natürlich und vollkommen normal. Die Beschaffenheit des Zervixschleim kann vielfach sogar interessante Informationen liefern – so lassen sich etwa wichtige Rückschlüsse auf den Eisprung und die Fruchtbarkeit ziehen. Also darauf, ob man sich im Zyklus vor, während oder nach dem Eisprung befindet. Und auch nach der Befruchtung und Einnistung kann der veränderte Zervixschleim ein erstes Anzeichen für die beginnende Frühschwangerschaft sein. Es handelt sich also um einen normalen Bestandteil des gesunden Ausflusses.
Auf eventuelle Erkrankungen im Genitalbereich deuten eher veränderter Geruch, blutiger Ausfluss oder gelbliche und grünliche Farbveränderungen hin, aber nicht eine schwankende Menge und Konsistenz.
Wichtig:
Scheidenausfluss ist etwas ganz Natürliches. Treten dabei allerdings Beschwerden oder eine ungewöhnliche Menge, Farbe und Beschaffenheit auf, ist ärztlicher Rat gefragt. Solche Veränderungen können auf Infektionen oder andere Erkrankungen hindeuten.
Jede Frau zwischen Pubertät und Wechseljahren kennt Scheidenausfluss, medizinisch auch Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt. Die Absonderung von Sekret aus der Vagina ist etwas ganz Normales und in der Regel kein Krankheitszeichen.
Die Qualität bzw. Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims verändern sich im Lauf eines Zyklus. Mal ist er dick, weißlich und undurchlässig und schützt den Muttermund so vor eindringenden Keimen oder auch vor Spermien, wenn die Eizelle noch nicht befruchtungsfähig ist. Dann ist er wieder flüssiger, glasiger und spinnbarer, um den Spermien das Durchkommen zu erleichtern. Hat der weiße und spinnbare Zervixschleim etwa die Konsistenz von rohem Eiweiß und zieht zwischen den Fingern Fäden, ist dies die fruchtbarste Zeit.
Funktionen und Aufgaben des Zervixschleims in der Übersicht:
In der unfruchtbaren Zeit bildet der zähe und dicke Schleim eine undurchdringliche physikalische Barriere für Spermien, sodass diese nicht zur Gebärmutter (Uterus) vordringen können.1Am Scheideneingang ist dann oft kein Schleim spür- und sichtbar.
Darüber hinaus schirmt er die Gebärmutter vor Bakterien und anderen Krankheitserregern ab.2
In der fruchtbaren Zeit um den Eisprung(Ovulation) herum sorgt seine wässrige, spinnbare Beschaffenheit dafür, dass die Spermien leichter hindurchschwimmen, in die Gebärmutter aufsteigen und zur Eizelle gelangen können. Der Zervixschleim ist dann weißlich bis gelblich und wandelt sich von klumpig und zäh, hin zu elastisch, bis er an den fruchtbarsten Tagen dann sehr dünnflüssig wird, ähnlich wie Wasser oder rohes Eiweiß. Das Fädenziehen (Spinnbarkeit zwischen den Fingern) ist sehr typisch für Zervixschleim an fruchtbaren Tagen.
Zervixschleim filtert Spermien mit schlechter Morphologie und Beweglichkeit heraus, damit nur eine Minderheit tatsächlich in den Gebärmutterhals vordringt.3
Der Zervixschleim schafft außerdem einen Ausgleich zum sauren Milieu in der Vagina und enthält Antikörper, die Krankheitserreger fernhalten. Spermien können in der Flüssigkeit und dem neutralen bis basischen Bereich (pH-Wert 7 bis 7,5) während der fruchtbaren Tage verharren und somit länger überleben. Denn im ansonsten sauren Milieu der Scheide (pH-Wert 3,8 bis 4,4) überleben Spermien nur wenige Stunden.3,4
Kann man die Qualität des Zervixschleims verbessern?
Wenn in der fruchtbaren Zeit des Zyklus kein oder kaum Zervixschleim vorhanden ist, kann man die Qualität und Menge mitunter fördern und verbessern. Da der Schleim größtenteils aus Wasser besteht, ist zunächst reichliches Trinken der beste Tipp – etwa zwei bis drei Liter pro Tag. Gut geeignet sind Wasser, Kräuter- oder Früchtetees. Alkohol hingegen entzieht dem Körper Wasser.
Auch soll Grapefruitsaft die Produktion des Zervixschleims anregen, da er den Östrogenabbau im Körper verzögert. Bestätigende Studien gibt es dazu allerdings nicht.
Zudem kann regelmäßiger Verzehr von Lachs hilfreich sein. Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren reguliert den Hormonhaushalt, unterstützt den Eisprung und wirkt sich positiv auf die Bildung von Zervixschleim aus.5
Vitamin B kann die Konsistenz des Zervixschleims ebenso verbessern. Es ist zum Beispiel in Spinat, Grünkohl, Rosenkohl, Orangen und Tomaten enthalten.
Eine gesunde Ernährung hat somit vor allem Auswirkungen auf einen regelmäßigen und gesunden Zyklus, der dann auch die Eireifung verbessert.
Mein persönlicher Tipp ist, auf das eigene Körpergefühl zu hören, das erachte ich aber grundsätzlich für sehr wichtig und hilfreich. Zur Familienplanung ist es gut zu wissen, inwieweit sich der Zervixschleim an den fruchtbaren Tagen verändert. Zur Verhütung sollte man sich aber dennoch im Klaren sein, dass trotz aller Beobachtungen eine Schwangerschaft eintreten kann.
Janette Harazin Hebamme
Normale Veränderungen des Ausflusses während des Zyklus
Dass sich Konsistenz und Aussehen des Zervixschleims innerhalb eines Zyklus wandeln, ist ein natürlicher Prozess, welcher optimale Bedingungen für die Fortpflanzung schaffen soll. Dabei durchläuft der Ausfluss im Zyklus mehrere Phasen.
Phase 1: Menstruation
Der erste Tag der Monatsblutung markiert auch den ersten Tag des Zyklus. In dieser Zeit sind die Spiegel von Östrogen und Progesteron niedrig und es wird kaum oder auch gar kein Zervixschleim produziert. Aufgrund der Periode nehmen Frauen ihn sowieso nicht wahr.
Phase 2: Zervixschleim nach der Periode
In den ersten Tagen kurz nach der Periode ist nahezu kein Zervixschleim vorhanden bzw. er tritt nicht aus der Scheide aus. Der Scheideneingang fühlt sich trocken bis schwach feucht an. Das rührt auch daher, da der zähe und undurchlässige Schleim zu diesem Zeitpunkt vor allem innerhalb der Scheide bleibt, um Spermien den Weg zur Gebärmutter zu versperren und Keime fernzuhalten. In dieser Zeit kann der Ausfluss auch leicht gelblich oder klumpig sein.
Phase 3: Zervixschleim vor dem Eisprung
Erst in den nächsten Tagen des Zyklus steigt der Östrogenspiegel und die Menge des Zervixschleims nimmt zu. In dieser Phase variieren Konsistenz und Farbe von Frau zu Frau. Der Zervixschleim ist meist milchig-trüb, kann aber auch gelblich sein und ist eher dickflüssig, klebrig oder klumpig. Zum bevorstehenden Eisprung hin wird er dann immer cremiger, weiß und schließlich dünnflüssig und spinnbar. Wenn man vermehrt Zervixschleim feststellen kann, der zwischen den Fingern Fäden zieht und der Scheideneingang langsam feuchter wird, ist dies ein Zeichen dafür, dass man kurz vor dem Eisprung ist.
Phase 4: Zervixschleim während des Eisprungs
Je mehr Östrogen gebildet wird, umso mehr verflüssigt sich der Ausfluss. In der Zeit um den Eisprung herum wird der Zervixschleim klarer, dünnflüssig, glitschiger und zunehmend eiweißartig bzw. geleeartig und spinnbarer. Er kann auch durchsichtig sein, teilweise gemischt mit weißen Schlieren. Die Vagina ist insgesamt nasser. Die Chance, dass sich ein Ei im Eileiter befindet, ist jetzt am höchsten. Doch fruchtbarkeitstypischer Zervixschleim ist keine Garantie für fruchtbare Tage. Nach dem Eisprung bleiben noch etwa 24 Stunden Zeit für die Befruchtung.
Phase 5: Zervixschleim nach dem Eisprung und vor der Periode
Nach dem Eisprung (Platzen des Follikels), und somit kurz vor der nächsten Periode, nimmt die Östrogenproduktion ab und es wird wieder mehr Progesteron produziert. Der Follikel wird zu einem Gelbkörper (Corpus luteum), nach dem das „Gelbkörperhormon“, wie Progesteron auch genannt wird, übrigens benannt wurde. Wenn das Ei gesprungen ist, wandelt sich die Konsistenz des Zervixschleims unter Einfluss des Gelbkörperhormons wieder, hin zu cremigem bis klumpigem oder zähflüssigem Ausfluss. Die Farbe ist dann meist weiß bis gelblich. Der Zervixschleim ist vor der Periode somit wieder undurchlässiger für Sperma, da die Schutzmechanismen, die während der fruchtbaren Tage für kurze Zeit heruntergefahren wurden, wieder aktiv sind.
Fand jedoch während der fruchtbaren Phase eine Befruchtung statt, verändert sich der Zervixschleim nach dem Eisprung natürlich auf andere Art und Weise. Insbesondere nimmt die Menge dann kurz vor dem Moment deutlich zu, an dem normalerweise die Periode einsetzen würde. Der Zervixschleim bleibt dann dünnflüssig bzw. gelee- oder eiweißartig, anstatt wieder zäh und undurchlässig zu werden.
Schmierblutung als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Nicht nur der Zyklus kann sich auf Qualität und Beschaffenheit des Zervixschleims und Scheidenausflusses auswirken. Zudem muss das Sekret etwa von Erregungsschleim unterschieden werden, damit die Zervixschleimbeobachtung zur natürlichen Familienplanung (NFP) genutzt werden kann.
Folgende Dinge können den Zervixschleim verändern:
Antihistaminika: Sekretverdickende Mittel, die beispielsweise bei Pollenallergien eingenommen werden, können nicht nur die Nase austrocknen und die Tränenproduktion verringern, sondern auch die Konsistenz und Qualität des Zervixschleims verändern, was die Beobachtung und Auswertung für die NFP erschwert. Dadurch kann die Auswertung erschwert werden, da die Menge des Schleims abnimmt und es den Spermien etwas schwieriger machen kann.
Veränderung des Hormonhaushalts: Da die Beschaffenheit und Menge des Zervikalschleims von den Hormonen Östrogen und Progesteron beeinflusst werden, kann auch eine Veränderung des Hormonhaushalts das Sekret beeinflussen. Und Hormone können aus verschiedensten Gründen aus der Balance gerate, etwa durch Medikamente, ungesunde Ernährung und Stress.
Erregungsschleim: Es ist wichtig, den Erregungsschleim vom Zervixsekret zu unterscheiden. Der Erregungsschleim des Körpers ist ebenfalls klar und bildet Fäden. Wenn Sie erregt sind, können Sie Ihren Zervixschleim nicht richtig auswerten. Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um Erregungsschleim handelt, können Sie ihn in Wasser auflösen. Im Gegensatz zum Gebärmutterhalsschleim löst sich Erregungsschleim auf.
Veränderter Ausfluss: Auch Erkrankungen können den Ausfluss verändern. Nicht jede farbliche Veränderung des Scheidensekrets ist bedenklich. Treten jedoch zusätzlich ein strenger Geruch, Juckreiz oder Brennen auf, ist Vorsicht geboten.
Zervixschleim für die natürliche Familienplanung – mit technischer Unterstützung
Frauen können mit modernen Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) durch Beobachtung des Zervixschleims sowie Temperaturmessung das Zeitfenster im Monatszyklus ermitteln, in dem sie fruchtbar sind. Spezielle Smartphone-Apps oder Tracker unterstützen und vereinfachen dies.
Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.
Zusammen mit der Messung der Basaltemperatur (Symptothermale Methode) ist das regelmäßige Prüfen und Auswerten des Zervixschleims deshalb elementar für die natürliche Familienplanung. Jedoch ist die alleinige Beobachtung des Sekrets nicht zuverlässig genug und sollte immer mit der Temperaturmessung kombiniert werden, vor allem dann, wenn die NFP primär der Verhütung und nicht dem Kinderwunsch dienen soll.
Der Zervixschleim gibt lediglich Hinweise auf den bevorstehenden Eisprung, stellt jedoch keinen Beweis dafür dar, ob der Eisprung tatsächlich stattgefunden hat. Bei einigen Frauen treten Störungen bei der Reifung der Eier auf. Dies erschwert einerseits die Empfängnis, andererseits kann der Eisprung dann nochmals stattfinden. Nach dem scheinbaren Höhepunkt der Zervixschleimqualität folgt dann ein weiterer, da der Eisprung aufgrund der Eireifungsstörung noch nicht stattgefunden hat. Das ist dann besonders problematisch, wenn man die Beobachtung des Zervixschleims zur Verhütung nutzen möchte. Ein verlässlicher Indikator dafür, dass der Eisprung tatsächlich stattgefunden hat, ist nur die Körpertemperatur.
Ausfluss vor der Periode: Anzeichen für Schwangerschaft oder Warnsignal?
Bis zur nächsten Menstruation ist es noch ein paar Tage hin, aber trotzdem ist es untenrum ständig feucht? Dieser Zervixschleim vor der Periode kann auf hormonelle Umstellungen hindeuten, wie sie bei einer beginnenden Schwangerschaft auftreten. Dieser Scheidenausfluss beziehungsweise Zervixschleim in der Frühschwangerschaft ist üblicherweise farblos oder weiß, geruchlos und nicht mit Beschwerden verbunden. 6 Also alles ganz normal.
Dennoch ist vermehrter Ausfluss vor der Periode kein eindeutiges Anzeichen für eine Schwangerschaft. Sicherheitshalber sollte immer ein Schwangerschaftstest gemacht werden.
Wenn kurz vor der Periode rosaroter oder bräunlicher Ausfluss auftritt, ist das ebenfalls kein Warnsignal, sondern üblicherweise einfach der Vorbote für die nahende Monatsblutung.
Manchmal kann veränderter Ausfluss – auch vor der Periode – allerdings auf Infektionen oder andere Krankheiten hindeuten. Das gilt etwa, wenn er eine ungewöhnliche Farbe (insbesondere grünlich) und/oder Konsistenz aufweist, sowie mit unangenehmen Begleiterscheinungen einhergeht.
In diesem Fall ist es angeraten, umgehend den Gynäkologen oder die Gynäkologin aufzusuchen. Meist handelt es sich um harmlose Erkrankungen, die schnell und unkompliziert behandelt werden können. Am häufigsten sind hier bakterielle Entzündungen und Pilzinfektionen.7 Bei Scheidenpilz hat sich beispielsweise der Wirkstoff Clotrimazol zur Behandlung bewährt. Ist die Scheidenflora beispielsweise nach einer Antibiotikaeinnahme gestört, kann eine Milchsäurekur sie wieder ins Gleichgewicht zurückbringen.
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Wenn beim Eisprung keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat und somit keine beginnende Schwangerschaft vorliegt, produziert der Körper erst einmal weniger Ausfluss. Dieser wird zunächst weniger flüssig und klar, sondern mehr milchig, zäh und cremig. Kurz vor der Periode zeigt sich dann meist gar kein Zervixschleim mehr.
Was, wenn allgemein gar kein Zervixschleim vorhanden ist?
Wenn eine Frau bei sich allgemein keinen Zervixschleim feststellt, kann das daran liegen, dass dieser einfach nicht bis zum Scheidenausgang hinunterfließt. Möglicherweise auch, weil nicht so viel produziert wird. Wichtig ist jedoch, dass am Gebärmutterhals genügend Zervixschleim vorhanden ist. Wird jedoch insgesamt zu wenig produziert, erschwert dies den Weg der Spermien zum Ei.
Ob die Menge an Zervixschleim ausreicht und wie es um die Qualität steht, kann der Gynäkologe mit dem sogenannten Postkoitaltest bestimmen.
Veränderung des Zervixschleims nach Einnistung und Befruchtung
Bin ich endlich schwanger? Diese Frage stellen sich viele Frauen, die sich ein Baby wünschen, jeden Monat vor Einsetzen ihrer Periode aufs Neue. Eine Veränderung des Zervixschleims kann hier erste Hinweise geben. Dazu muss man wissen: Nach erfolgreicher Befruchtung wandert die Eizelle durch den Eileiter zur Einnistung in die Gebärmutter. Dabei teilt sie sich mehrere Male und verbindet sich schließlich über die Gebärmutterschleimhaut mit dem Blutkreislauf. Dieser Prozess dauert etwa vier bis fünf Tage.8
Währenddessen steigt die Produktion des Östrogens im Körper. Das wiederum führt zu einer vermehrten Durchblutung der Scheidenschleimhaut und damit oftmals auch zu mehr Ausfluss. Er hat im Normalfall eine milchige bis flüssige Konsistenz. Mitunter kann die Einnistung auch eine leichte Zwischenblutung auslösen, dann färbt sich der Zervixschleim rötlich-braun. Tritt also vermehrter weißer oder auch rot-bräunlicher Ausfluss kurz vor der Periode auf, kann das ein frühes Anzeichen einer beginnenden Frühschwangerschaft sein.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Kann man die Zervixschleimbeobachtung zur Verhütung nutzen?
Mit ein wenig Übung und Erfahrung kann man die Veränderung des Zervixschleims im Monatszyklus erkennen, daraus Rückschlüsse auf die Fruchtbarkeit ziehen – und sie damit natürlich auch zur Verhütung nutzen. Die sogenannte „Billingsmethode“ wurde nach dem australischen Ärztepaar Billings benannt, die hierzu wichtige Beobachtungen machten.
Experten raten aber von der „Billingsmethode“ als sichere Verhütungsmethode ab.
Bei der natürlichen Familienplanung NFP wird die Schleimbeobachtung zusammen mit der Temperaturmessung genutzt und dadurch etwas sicherer. Tatsächlich aber eignet sich die Methode eher zur Berechnung des idealen Zeitpunkts für die Zeugung.
Während gelber Ausfluss in einigen Fällen ein normaler Teil des weiblichen Zyklus sein kann, weist er in anderen Fällen auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hin, das medizinische Aufmerksamkeit erfordert. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen von gelbem Ausfluss beleuchtet, von harmlosen bis zu solchen, die eine Behandlung erfordern.
Grüner Ausfluss ist ein deutliches Signal des Körpers, das nicht ignoriert werden sollte, da es auf eine mögliche Infektion hinweisen kann. In diesem Artikel gehen wir auf die Ursachen, die damit verbundenen Symptome und die Wichtigkeit einer frühzeitigen medizinischen Abklärung ein.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Eurocytology, Plattform zur beruflichen Aus- und Weiterbildung von Zytotechnologen und Zytotechnologinnen/Funktion der Zervix uteri. Stand: 2016. Online verfügbar unter: https://www.eurocytology.eu/de/course/930. Abgerufen am 6.12.2021.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gebärmutterhalskrebs. Stand: 06.2021. Online verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/gebaermutterhalskrebs.html. Abgerufen am 6.12.2021.
Suarez SS, Pacey AA. Sperm transport in the female reproductive tract. Human Reproduction Update. 2006 Jan 1;12(1):23-37.
Saltzman WM, Radomsky ML, Whaley KJ, Cone RA. Antibody diffusion in human cervical mucus. Biophysical journal. 1994 Feb 1;66(2):508–15.
Gaskins AJ, Sundaram R, Buck Louis GM, Chavarro JE. Seafood Intake, Sexual Activity, and Time to Pregnancy. J Clin Endocrinol Metab. 2018 Jul 1;103(7):2680-2688. doi: 10.1210/jc.2018-00385. PMID: 29800287; PMCID: PMC6276709.
Berufsverband der Frauenärzte e.V. Anzeichen einer Schwangerschaft. Stand: 03.2018. Online verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/schwangerschaftsanzeichen-schwangerschaftstest/. Abgerufen am 6.12.2021.
Berufsverband der Frauenärzte e.V. Ausfluss / Entzündung der Scheide. Stand: 04.2018. Online verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/ausfluss-entzuendung-der-scheide/. Abgerufen am 16.11.2021.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Befruchtung und Einnistung (1. bis 4. Schwangerschaftswoche). Stand: 05.2016. Online verfügbar unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/die-schwangerschaft/kindliche-entwicklung/1-bis-4-woche/. Abgerufen am 6.12.2021.
Zervixschleim an fruchtbaren Tagen
Die Beobachtung des Zervixschleims kann für viele Frauen ein Schlüssel zur natürlichen Familienplanung sein – ein Weg, der es ermöglicht, den eigenen Körper und Zyklus besser zu verstehen. Egal, ob der Wunsch nach einem Kind besteht oder derzeit eine Schwangerschaft vermieden werden soll, die Signale, die uns unser Körper sendet, sind wertvoll und aufschlussreich. Unser Artikel führt Sie einfühlsam und verständlich durch das Thema. Er bietet Ihnen nicht nur fundiertes Wissen, sondern auch praktische Tipps, wie Sie die Veränderungen Ihres Zervixschleims beobachten und interpretieren können, um Ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen.
Zervixschleim zur Familienplanung und Verhütung Die regelmäßige Beobachtung von Konsistenz, Menge und Farbe des Zervixschleims kann sowohl die Verhütung als auch die Familienplanung unterstützen, aber es gibt einige Dinge zu beachten.
Was ist Zervixschleimbeobachtung? Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Zervixschleimbeobachtung den Kinderwunsch auf natürliche Weise unterstützen, indem sie dabei hilft, die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Als zuverlässige Verhütungsmethode eignet sie sich hingegen nicht, so der Konsens der Experten.
Wie hängen Zervixschleim und Fruchtbarkeit zusammen? Im Verlauf eines Monatszyklus verändert sich der Zervixschleim spür- und sichtbar. Menge, Farbe und insbesondere die Konsistenz variieren, von cremig und zähflüssig, hin zu dünnflüssig und spinnbar (fädenziehend). Diese Veränderungen haben einen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit, da sie unter anderem beeinflussen, wie leicht Spermien bis zum Ei vordringen können.
Zervixschleim vor, während und nach dem Eisprung: Im Verlauf des Monatszyklus treten also Veränderungen auf, die Sie beobachten können, um so die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu erkennen beziehungsweise zu berechnen. Denn die Hormone Östrogen und Progesteron, die sich maßgeblich auf den Zyklus und Eisprung auswirken, verändern auch die Zusammensetzung und Menge des Zervixschleims. Die Beobachtung dieser Veränderungen kann anzeigen, in welcher Phase des Zyklus die Frau sich derzeit befindet.
Zervixschleim zur Familienplanung nutzen
Manche Frauen möchten unbedingt schwanger werden – andere wiederum auf keinen Fall. Doch ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand der Beobachtung des Zervixschleims können Frauen viel über ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren. Denn mit dem Beginn der Pubertät tritt Ausfluss bei jeder Frau auf. Genauer gesagt geht es hier um den sogenannten Zervixschleim, der den Hauptbestandteil des vaginalen Ausflusses bildet. Er wird von Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) produziert. Erst mit den Wechseljahren nimmt die Produktion des Sekrets ab. Dann endet die fruchtbare Zeit der Frau.
Wie hängen Zervixschleim und Fruchtbarkeit zusammen?
Im Verlauf eines Monatszyklus verändert sich der Zervixschleim spür- und sichtbar. Und diese Veränderungen haben einen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Es kommt dabei auf die Menge, die Beschaffenheit beziehungsweise Konsistenz sowie die Farbe des Ausflusses an. Je klarer, reichlicher und flüssiger der Schleim wird, desto mehr nähert sich die Frau ihrem Eisprung und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit zur Befruchtung der Eizelle. Da diese Veränderungen durch den Einfluss der Hormone Östrogen und Progesteron beeinflusst werden, ist der Zervixschleim ein wichtiger Indikator für fruchtbare und unfruchtbare Tage.
Östrogen: Das Hormon wird in den heranreifenden Eibläschen (Follikel) produziert. Das Hormon macht den Zervixschleim spinnbar und dünnflüssig. Da mit dem wachsenden Ei auch die Östrogenmenge zunimmt, ist der Zervixschleim kurz vor dem Eisprung am dünnflüssigsten, in großer Menge vorhanden und hat gute Spinnbarkeit.
Progesteron: Beim Eisprung „platzt“ der Follikel und wird zum Gelbkörper, also zur reifen Eizelle (Corpus luteum). Dabei wird Progesteron (Gelbkörperhormon) produziert, welches die Produktion des Zervixschleims senkt. Außerdem wird der Schleim wieder zäher und ist weniger spinnbar.
Aufgaben des Zervixschleims an fruchtbaren Tagen:
Ernährung der Spermien
Transport der Spermien von der Vagina zum Uterus
Herausfiltern von „schlechten“ Spermien1
Schutz der Spermien vor dem sauren Scheidenmilieu2
Tatsächlich müssen Sie sich stets vor Augen führen, dass Sie nur an wenigen Tagen des Monats überhaupt fruchtbar sind und schwanger werden können – und zwar an vier bis fünf Tagen vor dem Eisprung und zudem direkt am Eisprungtag selbst.
Das genaue Zeitfenster für eine Befruchtung beträgt tatsächlich nur 12-24 Stunden um den Eisprung herum und ist somit relativ schmal. Bei einem regelmäßigen 28-Tage Zyklus findet der Eisprung in der Regel 14 Tage vor der nächsten Monatsblutung statt. Doch jede Frau ist nun einmal anders, der Monatszyklus nicht immer regelmäßig und abschätzbar. Zudem können bestimmte Faktoren wie Stress, Essstörungen oder körperliche Belastungen zu Verschiebungen und Störungen im Zyklus führen.3
Als alleiniges Mittel zur Verhütung eignet sich die Beobachtung des Zervixschleims deshalb eher nicht. Schon deshalb, weil Spermien in der Scheide zwei bis fünf Tage überleben können. Deuten Konsistenz, Menge und Farbe des Zervixschleims am Tag des Geschlechtsverkehrs also auf unfruchtbare Tage hin, so ändert sich dies oft schon zwei Tage später. Jedoch können die Veränderungen des Ausflusses durchaus Aufschluss über die Fruchtbarkeit und damit auch über die Chance schwanger zu werden geben. So kann die natürliche Familienplanung mithilfe der Zervixschleimbeobachtung sinnvoll unterstützt werden.
Wenn Sie mehr über die allgemeinen Veränderungen des Zervixschleims im Laufe des Zyklus, seine Zusammensetzung und seine Aufgaben erfahren möchten, empfehlen wir folgenden Artikel:
Menge, Konsistenz und Farbe des Zervixschleims geben Hinweise auf die Phase, in welcher sich der weibliche Zyklus befindet. Der Ausfluss verändert sich vor, während und nach dem Eisprung.
Wie man Zervixschleim richtig und hygienisch beobachtet
Um zu erkennen, in welcher Phase Ihres Zyklus Sie sich gerade befinden, ist darum eine genaue Beobachtung des Ausflusses – insbesondere der Beschaffenheit, der Menge und der Farbe des Zervixschleims – sinnvoll. Dafür muss man aber auch wissen, welche Veränderungen eigentlich was bedeuten.
Übrigens:
Auch der pH-Wert des Zervixschleims verändert sich unter dem Einfluss des Östrogens. An den fruchtbaren Tagen ist er basisch (>7), an den unfruchtbaren Tagen des Zyklus leicht sauer (3,8 – 4,4). Spermien sind im sauren Milieu weniger überlebensfähig. Der basische pH-Wert des Zervixschleims an fruchtbaren Tagen schützt die Spermien also vor dem sauren Scheidenmilieu, sodass sie länger in der Scheide überleben und es bis zur Gebärmutter schaffen können.
Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.
Zur natürlichen Familienplanung beobachten Sie den Zervixschleim am besten ein- bis zweimal täglich, möglichst immer zur gleichen Zeit. Man kann dafür die Finger verwenden oder Toilettenpapier, um (vor dem Wasserlassen!) etwas Zervixschleim am Scheideneingang abzustreifen. Am sichersten lässt sich der Schleim allerdings beurteilen, wenn man ihn mit zwei Fingern tiefer in der Vagina direkt am Muttermund abnimmt.4
So gehen Sie richtig und hygienisch vor:
Hände waschen, bevor Sie Zervixschleim abstreifen.
Zervixschleim vor dem Urinieren prüfen, da Urin die Konsistenz und Optik verändern kann.
Entnahme mit Toilettenpapier: Entnommenen Zervixschleim im Toilettenpapier zusammenfalten und dann langsam wieder auseinanderfalten. So lässt sich die Spinnbarkeit erkennen (zieht der Zervixschleim Fäden, oder nicht?). Ziehen sich lange Fäden und ist der Zervixschleim glasig und dünnflüssig, befinden Sie sich in Ihren fruchtbaren Tagen.
Probe mit den Fingern: Die Spinnbarkeit des Zervixschleims lässt sich beim Auseinanderziehen zwischen Zeigefinger und Daumen beobachten.
Worauf es bei der Zervixschleimbeobachtung ankommt:
Gefühl: Fühlt sich der Scheideneingang trocken, feucht oder sogar glitschig an?
Farbe/Aussehen: Ist das entnommene Sekret eher weißlich, gelb oder nahezu durchsichtig bzw. glasig?
Konsistenz & Spinnbarkeit: Lassen sich beim Auseinanderfalten des Klopapiers bzw. beim Spreizen von Daumen und Zeigefinger lange Fäden ziehen, oder reißen diese nach wenigen Millimetern ab? Ist der Zervixschleim cremig, dünnflüssig oder klumpig? Um die Konsistenz zu prüfen, reiben Sie Daumen und Finger aneinander.
Beobachtung ein- bis zweimal täglich wiederholen und Ergebnisse notieren, am besten immer zur gleichen Uhrzeit
Nachdem Sie nun erfahren haben, wie genau Sie den Zervixschleim untersuchen und worauf Sie achten sollten, geht es nun darum, die beobachteten Merkmale wie Spinnbarkeit, Konsistenz und Farbe einzuordnen.
So sieht Zervixschleim vor, während und nach dem Eisprung aus
Im Verlauf des Monatszyklus treten im Normalfall folgende Veränderungen auf, mit denen Sie Ihre fruchtbaren Tage erkennen beziehungsweise berechnen können.5
Zervixschleim an den unfruchtbaren Tagen nach der Menstruation
Direkt im Anschluss an die Monatsblutung wird am wenigsten Zervixschleim produziert, die Vagina ist eher trocken. In den nächsten Tagen steigt die Menge an Ausfluss dann langsam an. Er ist jetzt meist trüb, weiß oder gelblich und fühlt sich klebrig an. Viele Frauen beschreiben den Zervixschleim in dieser Phase auch als quark- oder joghurt-artig und milchig. Aufgrund seiner dicken und zähen Konsistenz können Spermien nicht passieren. Dies sind die unfruchtbaren Tage.
Gefühl: Scheideneingang vielleicht unangenehm trocken, nach wenigen Tagen zunehmende Feuchtigkeit
Farbe, Aussehen & Menge: Wenig bis gar kein Zervixschleim. Wenn vorhanden, weiß oder gelblich
Konsistenz: Eher dickflüssig, teilweise sogar klumpig und zäh, sehr klebrig
Kurz vor und während des Eisprungs
Kurz vor dem Eisprung: Wenn die fruchtbaren Tage allmählich beginnen, nimmt die Menge an Schleim zu und die Beschaffenheit wird immer cremiger und feuchter, da die Drüsen des Gebärmutterhalses nun mehr Östrogen produzieren, wodurch der Zervixschleim auch immer glasiger und transparenter wird.
Während des Eisprungs: In den Tagen unmittelbar vor dem Eisprung sowie am Eisprungtag ist die Produktion von Zervixschleim am höchsten. Die Konsistenz sowie die Farbe vom Ausfluss ähneln dem von klarem, glitschigem, rohem Eiweiß. Wenn Sie den Schleim zwischen zwei Finger dehnen und zu Fäden „spinnen“ können, wissen Sie, dass Sie sich in Ihren fruchtbarsten Tagen befinden. Spermien können dank der flüssigen Konsistenz den Schleim leicht durchschwimmen und zur Eizelle gelangen.
Zudem steigt der vaginale pH-Wert in den basischen Bereich auf 7 oder höher, da Spermien in diesem basischen Scheidenmilieu besser überleben können. Im sauren Scheidenmilieu mit einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4, der an unfruchtbaren Tagen ganz normal und sogar wichtig für die Intimgesundheit ist, würden Spermien nur wenige Minuten überleben. Im basischen Scheidenmilieu während der fruchtbaren Tage überleben sie mehrere Tage, was ihre Chance erhöht, das Ei zu erreichen und zu befruchten.
Gefühl: Feuchter Scheideneingang, teilw. sogar glitschig
Farbe, Aussehen & Menge: Es wird viel Zervixschleim produziert, der glasig und durchsichtig ist
Konsistenz: Die Konsistenz während der fruchtbaren Tage erinnert an rohes Eiweiß, ist dünnflüssig und zieht lange Fäden
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, lässt die Produktion von Zervixschleim nach dem Eisprung merklich nach. Der Ausfluss wird wieder dicker, klebriger und trüber und damit wieder zur Barriere, die für Spermien nur schwer zu durchdringen ist. Damit beginnen erneut die unfruchtbaren Tage der Frau. Der pH-Wert des Ausflusses sinkt und zwischen den Fingern, oder beim Auseinanderfalten des Toilettenpapiers, zieht der verbliebene zähe Zervixschleim keine Fäden mehr. Der Scheideneingang fühlt sich wieder trockener an und teilweise verschwindet der Zervixschleim bis kurz vor dem nächsten Eisprung auch ganz.
Gut zu wissen:
Wenn jedoch eine Befruchtung stattgefunden hat, ist die Veränderung des Zervixschleims nach dem Eisprung anders. Dann kann es bei der Einnistung der Zygote (Verschmelzung der weiblichen Eizelle mit der männlichen Samenzelle) in der Gebärmutter zu einer leichten Schmierblutung kommen. In den nächsten Tagen wird schließlich verstärkt Östrogen produziert, was wiederum oft zu einem verstärkten Ausfluss führt, der aber harmlos ist. Fand also eine Befruchtung statt, kann es zu rosa-braunem Ausfluss kommen (Schmierblutung). Zudem nimmt die Menge des Zervixschleims dann nach dem Eisprung nicht ab, sondern zu und die Konsistenz wird nicht dickflüssiger und zäh, sondern bleibt dünnflüssig und spinnbar.
Schmierblutung als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft
Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung kann auch der Zervixschleim kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Wie bereits oben aufgeführt, dient der Zervixschleim einerseits dem Schutz der Gebärmutter vor Spermien und Keimen. Andererseits bereitet er wiederum den Spermien einen leichteren Weg zur Gebärmutter und zur Eizelle. Daran, wie sich die Konsistenz und Farbe des Zervixschleims im Laufe des Zyklus verändern, lassen sich unfruchtbare Tage und fruchtbare Tage erkennen. Das kommt sowohl einem etwaigen Kinderwunsch entgegen, kann aber auch die Verhütung unterstützen.
Dazu ist es wichtig, genau zu beobachten und zu fühlen. Am besten tut man dies jeden Tag zur gleichen Zeit.
Am besten spürt man erst einmal in sich hinein: Fühlt sich die Scheide eher trocken oder feucht an, reibt oder brennt es?
Dann wischt man mit Zeige- und Mittelfinger vor (!) dem Toilettengang sanft über den Scheideneingang, streift etwas Zervixschleim ab und fühlt die Konsistenz: Ist sie klumpig, cremig oder flüssig? Ist die Farbe weißlich bis gelblich oder klar?
Nun wird der Zervixschleim zwischen zwei Fingern auseinandergezogen. Dabei lässt sich beobachten: Klebt er eher fest an den Fingern? Oder zieht er lange Fäden?
Fruchtbare und unfruchtbare Tage erkennen
Menge & Konsistenz des Zervixschleims
Fruchtbare oder unfruchtbare Tage
Trocken, zäh und wenig bis gar kein Schleim außerhalb der Scheide
Unfruchtbare Tage: Die Gebärmutter wird durch zähen und undurchdringlichen Zervixschleim geschützt, der kaum aus der Scheide tritt.
Klumpiger, klebriger bis cremiger Schleim
Mögliche fruchtbare Tage: Es wird langsam immer mehr Zervixschleim gebildet, der zunehmend cremiger wird und weiß oder gelblich sein kann.
Große Menge flüssiger, glasiger und spinnbarer Zervixschleim
Fruchtbare Tage: Die Vagina ist nun sehr feucht und der heraustretende Ausfluss lässt sich zu Fäden spinnen. Dieser Zervixschleim nährt, schützt und transportiert die Spermien.
Am Anfang ist es nicht ganz so leicht, den eigenen Zervixschleim richtig einordnen zu können, vor allem während der unfruchtbaren Tage. Je mehr Östrogen produziert wird, desto dünnflüssiger und spinnbarer wird der Zervixschleim und somit auch die Beurteilung seiner Qualität. Trotzdem scheinen die meisten Frauen die Bewertung der eigenen Zervixschleimqualität regelrecht im Blut zu haben. So zeigte eine WHO-Studie, dass der selbst festgestellte Höhepunkt der Qualität des Zervixschleims (LH-Höhepunkt) im Schnitt nur 0,3 Tage hinter dem tatsächlichen Höhepunkt liegt.6
Interessant für die natürliche Familienplanung ist der Zusammenhang zwischen Östrogen und dem Zervixschleim. Je größer ein Eibläschen (Follikel) während des Zyklus wird, desto mehr Östrogen wird produziert und dieses verändert dann die Konsistenz, Elastizität und Farbe des Zervixschleims, von zäh, klumpig und weiß-gelblich, hin zu dünnflüssig und durchsichtig. Kurz vor dem Eisprung erreicht der Östrogenspiegel dann seinen Höhepunkt und mit ihm auch die Qualität des Zervixschleims. Dementsprechend kann man so durch die Beobachtung des Sekrets den Eisprung und somit die fruchtbaren Tage deutlich eingrenzen.
Beobachtung des Zervixschleims auswerten und dokumentieren
Wenn Sie ein Gefühl für die Bewertung von Empfinden, Menge und Konsistenz haben, geht es an die Dokumentation. Für die Auswertung gibt es fünf einheitliche Kennzeichnungen. Sie bewerten Aussehen des Zervixschleims und das Empfinden in der Vagina und am Scheideneingang,
t: wenig oder gar kein Zervixschleim, bei einer trockenen, rauen, teils unangenehm juckenden Empfindung
Ø: keinerlei Zervixschleim, kein Empfinden in der Vagina, weder feucht noch trocken
f: kein bzw. sehr wenig Schleim, aber feuchtes Empfinden in der Vagina
S: zäher, cremiger, klumpiger, dickflüssiger Zervixschleim, eventuell leicht elastisch, bei entweder feuchtem oder gar keinem vaginalen Empfinden
S+: glasiger, elastischer, dünnflüssiger Zervixschleim, der Fäden von bis zu 10cm zwischen den Fingern zieht, teils rötlich bzw. braun-rötlich oder gelb-rötlich verfärbt, bei entweder feuchtem oder gar keinem vaginalen Empfinden
S+H: Der letzte Tag, an dem die Zervixschleimqualität S+ beobachtet werden kann, bevor sie dann deutlich abnimmt. Die Beobachtung S+H kann also nur rückwirkend gemacht werden. Es handelt sich bei diesem Tag dann um den Zervixschleimhöhepunkt, der sehr nah am tatsächlichen Eisprung liegt. In der Regel liegt der S+H-Zeitpunkt zwei Tage vor oder hinter dem Eisprung. Sicherheit gibt aber nur die zusätzliche Messung der Basaltemperatur.
Tipps zur Dokumentation der Zervixschleimbeobachtung:
Tägliche Aufzeichnungen: Führen Sie eine tägliche Aufzeichnung über die Qualität des Zervixschleims. Notieren Sie dafür die Beschaffenheit, Farbe, Konsistenz und den eventuellen Geruch des Schleims.
Beschreibende Begriffe verwenden: Verwenden Sie beschreibende Begriffe, um den Zervixschleim genau zu dokumentieren. Beispielsweise können Wörter wie „klar“, „trüb“, „klebrig“, „spinnbar“, „elastisch“ oder „trocken“ verwendet werden, ebenso wie die Kategorien t, Ø, f, S und S+.
Farbcodierung oder Symbole: Nutzen Sie eine Farbcodierung oder Symbole, um verschiedene Arten von Zervixschleim zu kennzeichnen. Dies erleichtert die spätere Auswertung und Identifizierung von Mustern.
Regelmäßigkeitbeachten: Dokumentieren Sie den Zeitpunkt, zu dem Sie Veränderungen im Zervixschleim bemerken. Beachten Sie dabei, ob die Veränderungen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Menstruationszyklus auftreten.
Zusätzliche Informationen: Ergänzen Sie Ihre Zervixschleim-Dokumentation um weitere Informationen wie Menstruationsbeginn, Geschlechtsverkehr, auftretende Symptome oder Veränderungen im Körper, um ein umfassenderes Bild des Zyklus zu erhalten. Entscheidend ist die zusätzliche tägliche Dokumentation der Basaltemperatur (Aufwachtemperatur).
Verwendung eines Zyklusblattes: Verwenden Sie ein spezielles Zyklusblatt oder eine mobile App, um die Dokumentation zu erleichtern und alle relevanten Informationen an einem Ort zu sammeln.
Konsistenz wahren: Seien Sie konsequent bei der Dokumentation des Zervixschleims, um genaue und aussagekräftige Daten zu erhalten. Lücken oder unregelmäßige Einträge können die Auswertung erschweren.
Schulung und Beratung: Besuchen Sie einen Experten für natürliche Familienplanung, um eine gründliche Schulung zu erhalten und individuelle Beratung zu deiner spezifischen Situation zu erhalten. Eine professionelle Anleitung kann helfen, die Beobachtung des Zervixschleims korrekt zu dokumentieren und zu interpretieren.
Während der fruchtbaren Phase lassen sich die Schleimkategorien „f“ und „S“ feststellen. Die Eigenschaft „S+“ wird als besonders gute Schleimqualität angesehen und ist demnach optimal für eine Befruchtung. Der Zervixschleimhöhepunkt, auch bekannt als „S+H“, bezeichnet den Tag mit dem besten Zervixschleim, bevor dieser wieder schlechter wird.
Die Veränderung des Schleims verläuft bei jeder Frau individuell. Einige spüren und sehen nur während des Eisprungs Veränderungen, während andere verschiedene Phasen von trocken zu feucht und von klumpig zu glasig und spinnbar durchlaufen. Eine Verringerung der Schleimqualität nach dem Eisprung kann jedoch in der Regel immer festgestellt werden. Das ist entscheidend um den S+H-Zeitpunkt zu notieren. So kann man bei zukünftiger Beobachtung des Zervixschleims auch die Regelmäßigkeit des eigenen Zyklus dokumentieren.
Wenn Sie an drei aufeinanderfolgenden Tagen die allerbeste Zervixschleimqualität „S+“ beobachtet haben und am vierten Tag eine Verminderung der Qualität feststellen, wird der dritte Tag als Schleimhöhepunkt „S+H“ markiert.
Apps für die natürliche Familienplanung
Frauen können mit modernen Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) durch Beobachtung des Zervixschleims sowie Temperaturmessung das Zeitfenster im Monatszyklus ermitteln, in dem sie fruchtbar sind. Spezielle Smartphone-Apps oder Tracker unterstützen und vereinfachen dies.
Gut für die Familienplanung – aber auch gut zur Verhütung?
Für eine natürliche Familienplanung und zur Empfängnis eines Wunschbabys lassen sich diese Erkenntnisse zum Zervixschleim wunderbar nutzen. Die Methode geht auf das australische Ärzte-Ehepaar Billings zurück. Sie beobachteten, dass sich der Schleim am Muttermund kurz vor dem Eisprung und unter Einfluss der Hormone verändert. Bei der nach ihnen benannten Billings-Methode wird allein diese Veränderung zur Bestimmung der fruchtbaren Zyklusphase herangezogen.7
Manche Frauen möchten dies gern auch für die Verhütung nutzen. Doch als alleiniges Mittel wird die Billings-Methode dafür nicht empfohlen, da sie nicht zuverlässig ist. Allerdings lässt sich die Zervixschleimbeobachtung gut mit der Basaltemperaturmethode verbinden. Man spricht dann von der Symptothermalen Methode(STM).7 Diese Kombination führt zu einer höheren Verlässlichkeit, wenn kein ungeschützter Geschlechtsverkehr in der von der Frau festgestellten fruchtbaren Phase stattfindet.
Basaltemperatur richtig messen
Nachdem wir die Geheimnisse des Zervixschleims gelüftet und seine Rolle in der natürlichen Familienplanung erkundet haben, möchten wir Ihnen nun eine Brücke zur Basaltemperaturmethode bauen. Diese Methode, kombiniert mit der Beobachtung des Zervixschleims, entfaltet ihr volles Potenzial in der Symptothermalen Methode (STM), die eine höhere Verlässlichkeit in der Bestimmung der fruchtbaren Tage verspricht. Doch wie misst man die Basaltemperatur richtig, um dieses Wissen effektiv in die Familienplanung einfließen zu lassen?
Ein kurzer Leitfaden
Die Messung der Basaltemperatur sollte bei der natürlichen Bestimmung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu Ihrer persönlichen Morgenroutine werden, die Ihnen Einblicke in die geheimen Zyklen Ihres Körpers gewährt.
Das ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Es geht darum, die Körpertemperatur in Ruhe, direkt nach dem Aufwachen, zu messen. Diese Temperatur, ein Spiegel Ihrer inneren hormonellen Landschaft, hilft Ihnen, den subtilen Beginn Ihrer fruchtbaren Phase zu erkennen.
Einfache Schritte zur Messung der Basaltemperatur:
Wählen Sie Ihr Werkzeug: Ein normales, mechanisches Thermometer ist Ihr treuer Begleiter auf dieser Reise. Es ist einfach zu handhaben und liefert präzise Ergebnisse. Für diejenigen, die den Komfort der Moderne bevorzugen, bieten digitale Thermometer mit Speicherfunktion eine schnelle und bequeme Alternative.
Finden Sie Ihren Messpunkt: Die Basaltemperatur kann rektal, oral oder vaginal gemessen werden. Die rektale Messung gilt als Goldstandard, da sie am wenigsten anfällig für Störungen ist. Die orale Messung erfordert ein wenig Übung, um sie korrekt durchzuführen, während die vaginale Messung von vielen als komfortable Mitte empfunden wird.
Messen Sie zur richtigen Zeit: Direkt nach dem Aufwachen, noch bevor Sie das Bett verlassen, ist der perfekte Moment. Die genaue Uhrzeit ist dabei weniger wichtig als die Regelmäßigkeit des Messens direkt nach dem Aufwachen.
Dokumentieren Sie Ihre Werte: Halten Sie Ihre Messergebnisse fest, am besten in einem Zyklusblatt oder einer App. So lernen Sie Ihren Körper und seine Muster kennen und können Ihre fruchtbaren Tage noch präziser bestimmen.
Hören Sie auf Ihren Körper: Die Basaltemperaturmethode ist eine Einladung, in einen tieferen Dialog mit Ihrem Körper zu treten. Beobachten Sie die Veränderungen und lernen Sie, die Signale Ihres Körpers zu verstehen.
Für unangenehme Symptome im weiblichen Intimbereich gibt es viele mögliche Ursachen und Risikofaktoren. Oft unterschätzt (oder auch überschätzt) wird dabei die richtige Intimhygiene. So können z. B. Intimdeos oder Scheidenspülungen die sensible Region reizen und das natürliche Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen.
Das physiologische Scheidenmilieu besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, die ein gesundes Gleichgewicht aufrechterhalten und krankmachende Keime abwehren. Eine gestörte Scheidenflora äußert sich beispielsweise durch Juckreiz, Brennen oder einen veränderten Ausfluss. Die Verwendung lebender Milchsäurebakterien kann helfen, das Scheidenmilieu wieder aufzubauen und gesund zu halten.
Brauner Ausfluss kann bei Frauen zu Verunsicherung und Sorgen führen, besonders wenn er unerwartet auftritt. Viele fragen sich, was die Ursache dafür sein könnte und ob es ein Grund zur Besorgnis ist.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Die Reise zur Schwangerschaft ist für viele Paare ein aufregender und manchmal auch herausfordernder Weg, auf dem der eigene Körper zum faszinierenden Begleiter wird. Nach ersten Anzeichen für eine erfolgreiche Befruchtung und beginnende Schwangerschaft hält man ständig Ausschau. Der Zervixschleim kann uns wertvolle Hinweise auf eine Befruchtung und den Beginn einer Schwangerschaft geben. Wir informieren über die Veränderungen des Zervixschleims nach der Befruchtung und während der Einnistung.
Zervixschleim nach der Befruchtung: Tatsächlich kann die Beobachtung des Ausflusses dabei helfen, frühe Anzeichen einer Befruchtung zu entdecken.
So verändert sich der Zervixschleim nach der Befruchtung & Einnistung: durch Einnistungsblutung evtl. rötlicher oder brauner, meistens aber weißer und cremiger Ausfluss kurz vor dem üblichen Beginn der Periode. Einige Frauen sprechen auch von geleeartigem oder eiweißartigem Ausfluss. In seltenen Fällen verändert sich auch der Geruch.
Mehr Zervixschleim bei beginnender Schwangerschaft: Nicht alle Frauen haben eine Einnistungsblutung, aber bei vielen weist dennoch der vermehrte milchige oder cremige Zervixschleim vor der üblichen Periode auf die Frühschwangerschaft hin.
Kein Ausfluss vor der Periode oder gar kein Zervixschleim? Wenn Sie bei sich keinen Zervixschleim kurz vor der Periode feststellen können, ist das meist ganz normal.
Zervixschleim als Anzeichen für eine Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger werden möchten, können Sie wahrscheinlich kaum erwarten, dass es endlich „klappt“. Bei jedem Zyklus wird dann der eigene Körper genau beobachtet und auf mögliche Schwangerschaftszeichen untersucht. Neben leichtem Ziehen im Unterleib und der sogenannten Einnistungsblutung können auch bestimmte Veränderungen des Zervixschleims kurz vor der Periode Hinweise auf eine erfolgreiche Befruchtung geben.
Zervixschleim ist ein Sekret, das von Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) gebildet wird. Zusammen mit abgeschilferten („heruntergefallene“ bzw. sich ablösenden) Schleimhautzellen und Milchsäurebakterien bildet er den normalen Scheidenausfluss. Der Zervixschleim schützt die Gebärmutter durch seine Zähflüssigkeit und Undurchlässigkeit vor eindringenden Keimen und bildet in den unfruchtbaren Tagen auch eine Barriere gegen die Spermien.1
Um den Eisprung herum verändert sich der vorher eher milchig-trübe, weiß-gelbliche Ausfluss, da der Zervixschleim zu den fruchtbaren Tagen um den Eisprung herum dünnflüssig, eiweißartig und „spinnbar“ wird (das heißt, dass er Fäden zieht). So lässt er die Spermien passieren und es kann zu einer Befruchtung kommen.
Nach dem Eisprung wird der Schleim dann kurz vor der Periode wieder zäher, trüber und auch die (äußerlich sicht- und fühlbare) Menge nimmt ab.2 So wird die Schutzfunktion des Zervixschleims reaktiviert, um die Gebärmutter vor Keimen zu schützen. Bei manchen Frauen ist kurz vor der Periode auch gar kein Zervixschleim zu sehen, und die Vagina fühlt sich eher trocken an. Nach einer Befruchtung und erfolgreichen Einnistung können die Veränderungen des Zervixschleims jedoch anders aussehen. Kurz vor dem Zeitpunkt, an dem normalerweise die Periode einsetzt, verändert sich der Zervixschleim dann auf eine andere Art und Weise; die Menge nimmt zu statt ab und die Konsistenz bleibt dünnflüssig und zieht Fäden, wird also nicht wieder zäh- bzw. dickflüssiger.
Woraus besteht Zervixschleim eigentlich?
Der Hauptbestandteil von Zervixschleim ist Wasser (90-98 Prozent). Dazu kommen Mucine (Schleimstoffe), die für die Konsistenz sorgen. Weitere Bestandteile sind unter anderem Salze, Aminosäuren, Cholesterin, Lipide, Glucose, Proteine und Enzyme.3
Zervixschleimbeobachtung für Verhütung und Familienplanung
Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.
Da ein Blasensprung fast immer den Geburtsbeginn anzeigt und auch auf eine drohende Frühgeburt hinweisen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und das austretende Fruchtwasser nicht mit Ausfluss oder Urin zu verwechseln.
Wird die Eizelle innerhalb von 24 Stunden nach dem Eisprung von Spermien erreicht, kann es zur Befruchtung kommen. Eizelle und Spermium verschmelzen zur Zygote. Dann sind Sie aber noch nicht schwanger. Zuerst muss die Zygote vom Eileiter in die Gebärmutter wandern. Das dauert vier bis fünf Tage, während derer sie sich bereits teilt und zu einer Keimblase wird. Diese braucht dann nochmals einige Tage, um sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten – der eigentliche Beginn der Schwangerschaft.4 Dieser Vorgang wird Nidation oder Implantation genannt.
Dabei können Blutgefäße verletzt werden, sodass es zu einer leichten Schmierblutung(Einnistungsblutung) kommt. Auch brauner Ausfluss kann deshalb ein Anzeichen für eine beginnende Schwangerschaft sein. Keine Angst, diese kurze, meist schwache Rotfärbungdes Zervixschleims, oder ein leicht bräunlicher Ausfluss vor der Periode, sind nach der Befruchtung ganz harmlos, dafür aber eines der frühesten möglichen Schwangerschaftszeichen.5 Manchmal wird der mit Blut vermischte Zervixschleim bei der Einnistung mit der Menstruation verwechselt, da die Einnistungsblutung etwa zur gleichen Zeit auftritt. Sie ist aber deutlich schwächer und kann bereits vor der erwarteten Periode auftreten. Nach der Einnistung können sich weitere Symptome beim Ausfluss zeigen.
3 Fragen an
Janette Harazin, Hebamme
1. Frage: Welche Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft sind normal?
„Einen normalen Ausfluss während der Schwangerschaft würde ich als milchig, von der Konsistenz eher sämig beschreiben. Zudem nimmt der Ausfluss während der Schwangerschaft hormonell bedingt zu, als eine Schutzfunktion des Körpers.„
2. Frage: Auf welche Warnzeichen (Farbe, Konsistenz) sollte man schnell reagieren?
„Bei Veränderungen von Farbe und Geruch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Tritt auf einmal sehr viel Ausfluss auf, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Ist der Ausfluss eher wässrig/ durchsichtig, kann das auf einen vorzeitigen Blasensprung hinweisen. Unter Umständen wird dieser mit Urin verwechselt. Ein auffälliger Uringeruch zeigt sich manchmal erst verspätet.„
3. Frage: Welche ungefährlichen und gefährlichen Ursachen können Veränderungen des Ausflusses in der Schwangerschaft haben?
„Hormonelle Veränderungen können den Ausfluss während der Schwangerschaft verändern, sind in dem Zusammenhang aber ungefährlich. Jegliche Infektionen in der Schwangerschaft können zu Veränderungen wie der Farbe oder des Geruchs führen und stellen immer eine Gefahr für die Schwangerschaft dar, zum Beispiel grüner Ausfluss.„
Zervixschleim bei beginnender Schwangerschaft
Nicht alle Frauen haben eine Einnistungsblutung. Aber bei vielen weist dennoch der veränderte Zervixschleim auf die Frühschwangerschaft hin. Denn während normalerweise kurz vor der Periode eher weniger, festerer und zäher Zervixschleim produziert wird und die Scheide sich manchmal sogar trocken anfühlt, kann dieser nach einer Befruchtung anders sein.
Bemerken Sie nicht weniger, sondern vermehrten weißen Ausfluss vor der erwarteten Periode, der zudem eher flüssig, cremig, gelee- oder eiweißartig ist, kann das ein Anzeichen für eine beginnende Schwangerschaft sein. Denn durch die hormonellen Veränderungen wird die Scheide intensiver durchblutet als vorher, was oft einen verstärkten Ausfluss zu Folge hat. Solange dieser durchsichtig bis weiß ist, nicht unangenehm riecht und keine Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen dazukommen, müssen Sie sich keine Sorgen machen.6 Der vermehrte Zervixschleim in der Schwangerschaft hat sogar positive Effekte, denn er reinigt die Scheide und hält Krankheitserreger davon ab, in die Gebärmutter aufzusteigen.7
Wichtig:
Ändert sich der Zervixschleim bzw. der Ausfluss in der Schwangerschaft, können auch andere Ursachen dahinterstecken. Achten Sie auf Farbe und Konsistenz: Gelber, grüner, grauer oder brauner Ausfluss sowie eine schleimige, krümelige oder wässrige Beschaffenheit und ein unangenehmer Geruch können Krankheitsanzeichen sein. Da unbemerkte Scheideninfektionen zu den häufigsten Gründen für eine Fehlgeburt zählen, sollte jeder Verdacht ärztlich abgeklärt werden.8 Das gilt ebenso bei Blutungen, die über leichte Schmierblutungen (Spotting) hinausgehen. Insbesondere die bakterielle Vaginose gilt in der Schwangerschaft als Risikofaktor für eine Frühgeburt, kann aber über eine regelmäßige Messung des pH-Wertes der Scheide frühzeitig erkannt werden.
Mehr als 60 % der Befragten wissen zwar, dass der vaginale pH-Wert idealerweise zwischen 3,8 und 4,4, also im sauren Bereich liegen sollte. Aber nur wenige Frauen überprüfen selbst regelmäßig, ob das bei ihnen tatsächlich der Fall ist. Dabei kann genau diese Selfcare-Praxis insbesondere werdende Mütter vor möglichen Komplikationen schützen.
Kein Ausfluss vor der Periode oder gar kein Zervixschleim?
Wenn Sie bei sich keinen Zervixschleim kurz vor der Periode feststellen können, ist das meist ganz normal. Denn nach dem Eisprung wird der Ausfluss deutlich weniger, und nicht selten ist gar kein Ausfluss vor der Periode zu bemerken. Zeigt sich während des gesamten Zyklus kein Zervixschleim, produzieren Sie vielleicht generell nur relativ wenig, sodass er nicht durch die Scheide nach außen dringt.
Eine unzureichende Produktion von Zervixschleim – vor allem dem spinnbaren Schleim in der Zyklusmitte, der die Befruchtung erleichtert – oder das Vorhandensein von anormalem Zervixschleim, der Spermien nicht durchlässt oder sogar angreift, kann unter anderem folgende Ursachen haben:9
Hormonelle Störungen
Stress
Ernährung
bestimmte Medikamente (z. B. Clomid/Clomifen)
Im Zweifel sollten Sie einen Gynäkologen zu Rate ziehen. Zur Selbsthilfe ist es auch empfehlenswert, viel zu trinken, wenn kein Zervixschleim sichtbar wird.
Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann in dieser Jahreszeit ganz bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.
Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.
Seit mehr als 25 Jahren ist Vagiflor® Ihr Partner in Sachen Intim- und Frauengesundheit. Mit unserer Erfahrung und unserem Wissen begleiten wir Sie in der Prävention CARE, der Akutbehandlung MED sowie der Nachsorge BALANCE und informieren Sie umfassend über Themen der Frauengesundheit.
Schwangerschaftsdiabetes, auch bekannt als Gestationsdiabetes, ist eine Form des Diabetes, die während der Schwangerschaft auftritt und die Gesundheit von Mutter und Kind beeinflussen kann. Obwohl der Name etwas Süßes suggeriert, wie der „honigsüße Durchfluss“ des Diabetes mellitus, verbirgt sich dahinter eine ernsthafte Stoffwechselstörung, die eine vermehrte Ausscheidung von Zucker mit dem Urin zur Folge hat. Diese Erkrankung, die zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen zählt, erfordert Aufmerksamkeit und Fürsorge, um die besondere Zeit der Schwangerschaft unbeschwert genießen zu können.
Schwangerschaftsdiabetes: Diabetes in der Schwangerschaft kommt relativ häufig vor, kann aber gut behandelt werden. Es ist wichtig, erste Anzeichen rechtzeitig zu bemerken.
Definition: Der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine Störung des Blutzuckerstoffwechsels (Glukosetoleranzstörung), der erstmals während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde.
Symptome / erste Anzeichen: Frühe Anzeichen können entweder vollständig ausbleiben oder beispielsweise wiederkehrende Harnwegsinfekte und chronische Scheidenpilzinfektionen sein.
Ursachen: Die Ursachen des Schwangerschaftsdiabetes entsprechen zum großen Teil denen des Typ-2-Diabetes, d.h. neben einer genetischen Veranlagung begünstigen vor allem Übergewicht und der Lebensstil (Ernährung und Bewegung) die Entstehung dieser Stoffwechselstörung.
Diagnose & Blutzuckerwerte: Laut Mutterschaftsrichtlinien ist in der Zeit zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Zuckerbelastungstest (Glukosetoleranztest) vorgesehen. Zeigt dieser Auffälligkeiten, so wird ein sog. „Großer Zuckertest“ vorgenommen (oraler Glukosetoleranztest = oGTT). Mehr Infos zu normalen und erhöhten Blutzuckerwerten in der Schwangerschaft gibts in diesem Artikel.
Behandlung: Mit einer Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung lässt sich bei vielen Frauen der Blutzuckerspiegel im Normbereich halten. Falls die Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht den gewünschten Erfolg bringt, folgt eine Behandlung mit Insulin.
Was genau ist ein Schwangerschaftsdiabetes?
„Honigsüßer Durchfluss“ – so lautet die Übersetzung des Diabetes mellitus. Da stelle ich mir immer vor, wie glänzender Honig ruhig und andächtig durch meine Finger rinnt. Das klingt eigentlich ganz nett. Allerdings beschreibt diese Übersetzung anschaulich das Hauptsymptom des Diabetes, nämlich die vermehrte Ausscheidung des süßen Zuckers mit dem Urin. Es handelt sich um eine Störung im Zuckerstoffwechsel. Wird dies zum ersten Mal während einer Schwangerschaft diagnostiziert, spricht man von Schwangerschaftsdiabetes oder auch Gestationsdiabetes mellitus (GDM).
Weil die Stoffwechselstörung eine der häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen ist, ist es wichtig zu wissen, wie Sie die ersten Symptome früh erkennen können. Denn mit der heutigen Erfahrung im Bereich der Diagnostik, Behandlung und unterstützenden Maßnahmen, können die besonderen Monate der Schwangerschaft trotz Schwangerschaftsdiabetes ganz unkompliziert verlaufen. Doch ein Schwangerschaftsdiabetes erfordert Aufmerksamkeit und Fürsorge.
Der Schwangerschaftsdiabetes ist eine Störung des Blutzuckerstoffwechsels (Glukosetoleranzstörung), der erstmals während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde. Er wird auch als Gestationsdiabetes mellitus und manchmal als Typ-4-Diabetes bezeichnet. Es handelt sich um eine Sonderform des Diabetes, die glücklicherweise oftmals nach der Schwangerschaft auch wieder verschwindet. In Deutschland sind etwa 5 % aller Schwangeren vom Gestationsdiabetes betroffen.1
Wie bei anderen Diabetes-Typen ist die Erkrankung durch hohe Blutzuckerwerte gekennzeichnet, die mit einem speziellen Blutzuckerbelastungstest bestimmt werden. Da die Stoffwechselstörung bei vielen Frauen nur wenige oder gar keine Beschwerden verursacht, ist ein Blutzuckerbelastungstest zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche vorgesehen, um einen Diabetes frühzeitig zu erkennen und mit Umstellung der Lebensgewohnheiten oder gegebenenfalls Insulin entgegenzusteuern. Wenn die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Mutter und Kind problemlos durch die Schwangerschaft kommen.
Welche Ursachen hat der Schwangerschaftsdiabetes?
Die Ursachen des Schwangerschaftsdiabetes entsprechen zum großen Teil denen des Typ-2-Diabetes, d.h. neben einer genetischen Veranlagung begünstigen vor allem Übergewicht und der Lebensstil (Ernährung und Bewegung) die Entstehung dieser Stoffwechselstörung.
Wie genau die Mechanismen ablaufen, die zum Schwangerschaftsdiabetes führen, ist noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Bekannt ist aber, dass dem Schwangerschaftsdiabetes eine Insulinresistenz zugrunde liegt. Das bedeutet, dass die Wirkung des Hormons Insulin vermindert ist.
Insulin wird in den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und ist verantwortlich dafür, dass Körperzellen Zucker (Glukose) aus dem Blut aufnehmen. Dadurch werden die Zellen mit Energie versorgt und die Konzentration an Glukose im Blut sinkt. Bei einer Insulinresistenz funktioniert dies nur unzureichend, sodass der Blutzuckerwert ansteigt.
Wieso tritt eine Insulinresistenz in der Schwangerschaft auf?
Eine Schwangerschaft geht mit großen hormonellen Veränderungen einher. Vor allem ab der 20. Schwangerschaftswoche werden vermehrt Hormone, wie Progesteron, Östrogene, Kortisol und Prolaktin gebildet. Diese Hormone schwächen die Wirkung des körpereigenen Insulins ab (physiologische Insulinresistenz). Gesunde Frauen produzieren dann in der Schwangerschaft mehr Insulin, um den höheren Blutzuckerspiegel zu senken.
Wenn aber bereits vor der Schwangerschaft unbekannterweise eine verringerte Insulinsensivität vorliegt, d.h. die Zellen sprechen nicht so gut auf Insulin an und benötigen mehr davon, dann ist die Bauchspeicheldrüse in der Schwangerschaft mit der nochmals erhöhten Insulinproduktion überfordert. So kann der Blutzuckerspiegel aus eigener Kraft nicht mehr effektiv gesenkt werden.
Symptome eines möglichen Schwangerschaftsdiabetes
Das Tückische am Schwangerschaftsdiabetes ist, dass er häufig gar keine oder nur unspezifische Symptome verursacht. Während beim Diabetes mellitus eher die klassischen Beschwerden, wie starker Durst oder erhöhter Harndrang auftreten, muss man beim Gestationsdiabetes manchmal schon genauer hinsehen, um ihn zu erkennen.
Symptome des Schwangerschaftsdiabetes:
Harnwegsinfekte
Pilzinfektionen
Zucker im Urin (Glucosurie)
Gesteigerte Fruchtwassermenge (Polyhydramnion)
Übermäßiges Gewicht oder Größe des Kindes (Makrosomie)
Bluthochdruck
Frühe Anzeichen können entweder vollständig ausbleiben oder beispielsweise wiederkehrende Harnwegsinfekte und Vaginalpilzinfektionen sein.
Bei einem Scheidenpilz treten typischerweise starker Juckreiz und ein vermehrter sowie weiß-bröckeliger, geruchloser Ausfluss(Fluor) auf. Juckreiz, vor allem im Bereich des Scheideneingangs und der Schamlippen, ist dabei das Leitsymptom eines Vaginalpilzes. Die charakteristischen Symptome und Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion sind zwar unangenehm, aber in der Regel gut zu behandeln.
Zucker gehört normalerweise nicht in den Urin. Ist er dennoch durch den Diabetes dort vorhanden, bietet er gemeinsam mit einer eingeschränkten Blasenentleerung ein warmes und nahrhaftes Angebot für Bakterien und Pilze. Die Blasenentzündung lässt dann nicht mehr lange auf sich warten. Pilze, z. B. Candida albicans, brauchen Zuckerbestandteile, um sich zu vermehren. Das tun sie gern auf Schleimhäuten und können so Vaginalpilzinfektionen auslösen.
Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft fällt bei der Ultraschalluntersuchung manchmal eine erhöhte Fruchtwassermenge und Wachstumsstörungen des Ungeborenen auf. Das Zuviel an Zucker im Organismus der Mutter führt auch beim Kind zu einer verstärkten Insulinproduktion, was wiederum dessen Wachstum anregt. Das Kind versucht zudem, den Zucker loszuwerden, indem es öfter uriniert. Das ist die Ursache für zu viel Fruchtwasser.
Schwangere Frauen mit Diabetes haben außerdem ein höheres Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln. Sollten Sie selbst oder Ihr Arzt diese Symptome bemerken, muss unbedingt an Schwangerschaftsdiabetes als Auslöser gedacht werden und Untersuchungen folgen.
Mögliche Folgen des Schwangerschaftsdiabetes für Mutter und Kind
Die Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft müssen unbedingt regelmäßig durch Blutzuckermessungen überwacht und gut eingestellt sein. Ist der Blutzuckerwert außerhalb des Normbereichs, hat das oft negative Auswirkungen auf Mutter und Kind. Es kann sowohl zu akuten als auch zu Langzeitfolgen führen. Ein unbehandelter oder schlecht eingestellter Gestationsdiabetes ist also gefährlich für das Ungeborene und die Mutter.
Folgen & Risiken eines Schwangerschaftsdiabetes:
Übermäßiges Wachstum (Makrosomie)
Unreife
Neugeborenengelbsucht
Unterzuckerung und Atemnotsyndrom nach der Geburt
Fehlbildungen
Erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus, Übergewicht und Bluthochdruck
Über die Nabelschnur wird der überschüssige Zucker in den Kreislauf des Kindes weitergeleitet und löst damit eine übermäßige Insulinfreisetzung aus. Dadurch nimmt das Kind an Größe und Gewicht zu (Makrosomie) bei gleichzeitiger Unreife. Zum Beispiel kann die Ausbildung der Lunge gestört sein, sodass es nach der Geburt zum Atemnotsyndrom kommen kann. Es besteht auch das Risiko von Fehlbildungen an Organen, Neugeborenengelbsucht und Unterzuckerung nach der Geburt. Aus diesen Gründen werden die Babys von erfahrenen Ärzten und Pflegepersonal besonders überwacht und untersucht. Im schlimmsten Fall wird der Mutterkuchen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wodurch der Fetus nicht mehr am Leben gehalten werden kann.
Die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft kann das Auftreten verschiedener Beschwerden begünstigen. Die Gesundheit der Frau beeinflusst zudem den reibungslosen Ablauf der Schwangerschaft erheblich. Eine gesunde und ausgeglichene Intimflora senkt das Infektionsrisiko für Sie und Ihr Kind.
Es hat sich gezeigt, dass Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes im Laufe ihres Lebens häufiger zu Übergewicht, Diabetes mellitus und Bluthochdruck neigen, als Kinder von Frauen ohne Blutzuckerstörung in der Schwangerschaft.
Welche Folgen sind bei der Mutter möglich?
Hohe Blutzuckerwerte können auch bei der Mutter und bei der Geburt vielfältige Probleme mit sich bringen:
Harnwegsinfekte
Pilzinfektionen und Scheidenentzündungen
Bluthochdruck
Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“)
Fruchtwassersucht
Frühgeburt
Geburtskomplikationen
Diabetes mellitus Typ 2
Frauen mit Gestationsdiabetes sind anfälliger für Harnwegsinfekte und Pilzinfektionen. Sie tragen ein Risiko für Bluthochdruck und Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“), was die Schwangerschaft und das Wochenbett komplizieren kann. Wegen der größeren Menge an Fruchtwasser, kann es passieren, dass der Blasensprung vorzeitig ausgelöst wird. Die Geburt selbst kann auch mit Komplikationen verbunden sein, denn aufgrund der Kindsgröße ist es möglich, dass die Schulter im Becken hängenbleibt und das Kind nicht genügend mit Sauerstoff versorgt wird. Daher wird oft im Vorfeld schon beschlossen, einen Kaiserschnitt zu machen.
Bei etwa 35-60 % der Frauen, die an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt waren, entwickelt sich innerhalb von 10 Jahren ein Diabetes mellitus Typ 2.1 Deshalb ist es so wichtig, auch nach der Geburt weiterhin auf gesunde Ernährung und Bewegung zu achten, um dies zu verhindern.
Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes
Bereits bei der Feststellung der Schwangerschaft sollte Ihre Ärztin abklären, ob Ihr Diabetes-Risiko erhöht ist.
Risikofaktoren:
Übergewicht (BMI über 25,0 kg/m2)
Höheres Alter (ab etwa 30 Jahren)
Familiäres Auftreten von Diabetes mellitus Typ 2
Schwangerschaftsdiabetes in einer vorherigen Schwangerschaft
Geburt eines Kindes mit hohem Geburtsgewicht (über 4500 g)
Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)
Einige Medikamente mit Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel, z.B. Glukokortikoide („Kortison“) oder Betablocker (Blutdrucksenker)
Auf viele Faktoren, wie familiäre Veranlagung oder Vorerkrankungen, haben wir keinen Einfluss. Was aber in Ihrer Hand liegt, ist eine gesunde Ernährung und ein gutes Körpergewicht, um das Risiko zu senken.
Wie läuft ein Zuckertest in der Schwangerschaft ab?
Falls Sie ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus haben, wird bereits zu Beginn der Schwangerschaft eine Blutentnahme zur Abklärung einer Zuckerstoffwechselstörung durchgeführt. Andernfalls ist laut Mutterschaftsrichtlinien in der Zeit zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein Zuckerbelastungstest (Glukosetoleranztest) vorgesehen.
Dabei wird zunächst ein „kleiner“ Test (50-g-Suchtest) gemacht. Sollte dieser Auffälligkeiten zeigen, muss eine zweite Untersuchung, der „große“ Zuckertest (oraler Glukosetoleranztest = oGTT), stattfinden.
In der Antike und bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts stellten Ärzte die Diabetes-Diagnose noch durch eine Geschmacksprobe des Urins fest. Heute muss aber keiner mehr süßen Urin probieren. Kleine Mengen Blut aus der Vene und ein geeignetes Messgerät reichen aus.
Wie läuft der „kleine“ Zuckertest (50-g-Suchtest) ab?
Vor dem kleinen Zuckerbelastungstest sind keinerlei Vorbereitungen zu treffen, der Test wird unabhängig von Tageszeit und Nahrung durchgeführt. Es werden hierfür 50 g Glukose in 200 ml Wasser aufgelöst und getrunken. Nach einer Stunde wird der Blutzuckerwert bestimmt. Ein Ergebnis von mehr als 135 mg/dl (7,5 mmol/l) erfordert eine weitere Überprüfung mittels großem Zuckerbelastungstest. Sollte der 50-g-Suchtest allerdings schon einen Blutzuckerwert von über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) anzeigen, wird nicht erneut getestet, weil die Diagnose des Schwangerschaftsdiabetes damit als gesichert gilt.
Wie läuft der „große“ Zuckertest (oraler Glukosetoleranztest =oGTT) ab?
Anders als beim „kleinen“ Test wird der „große“ Zuckerbelastungstest (oGTT) unter Standardbedingungen vollzogen. Die Patientin kommt morgens zwischen 6 und 9 Uhr nüchtern zum Test. Es wird dann erstmal der Nüchternblutzuckerwert bestimmt. Im Anschluss trinkt sie innerhalb von 3-5 Minuten, nicht „auf ex“, 75 g gelöste Glukose in 300 ml Wasser. Nach 60 und nach 120 Minuten werden erneut die Zuckerwerte gemessen.
Erhöhte Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft
Ein Schwangerschaftsdiabetes liegt vor, wenn mindestens einer der folgenden Werte im oGTT erreicht ist:
Nüchtern: > 92 mg/dl (5,1 mmol/l)
1-Stunde: ≥ 180 mg/dl (10,0 mmol/l)
2-Stunden: > 153 mg/dl (8,5 mmol/l)
Worauf soll beim oGTT unter Standardbedingungen geachtet werden?
Am Vorabend Nüchternperiode ab 22 Uhr einhalten, mindestens 8 Stunden lang
Am Morgen vor dem Test keine Einnahme von Medikamenten, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, z. B. Cortisol, L-Thyroxin oder ß-Sympathomimetika
Testbeginn zwischen 6 und 9 Uhr wegen der tageszeitlichen Abhängigkeit der Glukosetoleranz
Keine Durchführung während einer akuten Erkrankung, Fieber oder übermäßigem Schwangerschaftserbrechen
keine außergewöhnliche körperliche Belastung, auch während der Messung nicht Umherlaufen oder Rauchen
Wie wird der Schwangerschaftsdiabetes behandelt?
Wenn bei Ihnen die Diagnose des Schwangerschaftsdiabetes gestellt wurde, lassen Sie sich zu einer Diabetes-Schwerpunktpraxis überweisen. Dort lernen Sie in einer Schulung, wie Sie mit kleinen Veränderungen in der Ernährung und durch körperliche Aktivität Ihren Blutzuckerspiegel senken können.
Die gute Nachricht ist: 2 von 3 Patientinnen können durch Umstellung ihrer Ess- und Trinkgewohnheiten und zusätzlicher Bewegung ihre Blutzuckerwerte optimal einstellen.2 Ziel ist es, die Blutzuckerwerte in einem idealen Bereich zu halten.
Welche Blutzuckerwerte sind in der Schwangerschaft normal?
Im Rahmen der Behandlung eines Schwangerschaftsdiabetes spricht man in diesem Zusammenhang auch von sogenannten Zielwerten.
Zeitpunkt
Normaler Blutzuckerwert
Nüchternwert
60-90 mg/dl (3,3-5,0 mmol/l)
Nach dem Essen (1 Stunde)
< 140 mg/dl (<7,8 mmol/l)
Nach dem Essen (2 Stunden)
< 120 mg/dl (<6,7 mmol/l)
Vor dem Schlafengehen
90-120 mg/dl (5,0-6,6 mmol/l)
Welcher Blutzuckerwert gut ist, hängt davon ab, wann und ob Nahrung aufgenommen wird. So sollte der Wert eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl (<7,8 mmol/l) liegen. Zwei Stunden nach einer Mahlzeit sollte die Konzentration des Blutzuckers auf unter 120 mg/dl (<6,7 mmol/l) gesunken sein. Der Nüchternwert, also vor dem Essen, darf 60-90 mg/dl (3,3-5,0 mmol/l) betragen.
Maßnahmen, die den Blutzucker senken
Zwei Punkte sind entscheidend, um den Blutzuckerwert in den Normbereich zu bringen: Ernährung und Bewegung.
Geeignete und ungeeignete Lebensmittel bei Schwangerschaftsdiabetes
Die Nahrung sollte zu 40-50 % aus Kohlenhydraten, zu 20 % aus Proteinen und zu 30-35 % aus Fett bestehen.6 Sie sollten drei nicht zu große Hauptmahlzeiten und 2-3 kleinere Zwischenmahlzeiten am Tag essen, inklusiver einer Spätmahlzeit.
Konkret bedeutet das, dass Sie mehr Gemüse, ballaststoffreiche Vollkornprodukte und fettarme Milchprodukte zu sich nehmen. Der Verzehr von Süßigkeiten, Weißmehlprodukten oder salzhaltigen Fertiggerichten sollte stark verringert werden. Außerdem muss auf eine ausreichende Vitamin- und Mineralstoffzufuhr geachtet werden. Viel erreichen können Sie auch dadurch, dass Sie Wasser oder ungesüßten Tee trinken anstatt von Säften oder Softdrinks.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema „Tee bei Kinderwunsch“ von Autorin Michelle Krebs, pharmazeutisch-technische Assistentin. Sie informiert Frauen mit Kinderwunsch umfassend, welche Teesorten empfehlenswert sind und dabei helfen können, schwanger zu werden.
Eine gute Möglichkeit, den Blutzuckerwert zu senken, ist zügiges Spazierengehen. Mindestens 30 Minuten 2-3 Mal wöchentlich können schon einen großen positiven Effekt haben. Auch viele Sportarten können während der Schwangerschaft fortgesetzt werden, beispielsweise Radfahren, Schwimmen oder Schwangerschaftsyoga, sofern dem gesundheitlich nach Absprache mit Ihrem Arzt nichts im Wege steht.
Wann wird Insulin gespritzt?
Falls die Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht den gewünschten Erfolg bringt, folgt eine Behandlung mit Insulin, das gespritzt wird. Blutzuckersenkende Tabletten sind in der Schwangerschaft nicht offiziell zugelassen. Sie werden nur unterstützend als letztes Mittel „off-label“ eingesetzt, wenn sich der Blutzuckerspiegel auf anderem Wege nicht unter Kontrolle bringen lässt.
Welche Nebenwirkungen hat Insulin in der Schwangerschaft?
Insulin ist das einzige Medikament, das zur Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes zugelassen ist, weil es sich als sehr sicher und wirksam erwiesen hat. Es schadet Ihrem Kind nicht. Da das Hormon Insulin eine aufbauende Wirkung im Körper hat, ist eine Gewichtszunahme möglich. Wichtig ist, dass Insulin immer optimal an Ihren Blutzuckerwert angepasst dosiert werden muss. Denn zu viel Insulin kann zu einer Unterzuckerung führen.
Wann gibt es ein Beschäftigungsverbot bei Schwangerschaftsdiabetes?
Beim Vorliegen eines Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Risikoschwangerschaft. Das bedeutet aber nicht, dass Sie zwangsläufig besorgt sein müssen oder grundsätzlich nicht arbeiten dürfen, sondern dass Sie in der Schwangerschaft engmaschiger überwacht werden. Stellt Ihr Arzt aber fest, dass Ihre Arbeit gefährdend für Sie oder Ihr Kind ist, weil beispielsweise die Gefahr einer Frühgeburt erkennbar ist, kann er ein individuelles Beschäftigungsverbot aussprechen.
Wie lässt sich einem Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?
Um das Gestationsdiabetes-Risiko zu verringern, sollten Sie bereits spätestens ab dem Kinderwunsch damit beginnen, sich körperlich fit zu halten, indem Sie sich gesund und ausgewogen ernähren. Wer schon vor der Schwangerschaft einen gesunden und aktiven Lebensstil führt, reduziert das Risiko deutlich stärker als diejenigen, die erst während der Schwangerschaft ihre schlechten Lebensgewohnheiten über Bord werfen. Später anzufangen ist trotzdem besser, als es gar nicht zu tun.
Wie sieht es mit dem Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt aus?
Glücklicherweise stabilisiert sich die Stoffwechsellage in den allermeisten Fällen und der Diabetes verschwindet nach der Geburt wieder. Falls Insulin in der Schwangerschaft gespritzt wurde, wird die Insulinbehandlung ab Beginn der Wehentätigkeit eingestellt. Zur Kontrolle werden aber noch die Blutzuckerwerte überprüft.
Grundsätzlich wird dann nach 6-12 Wochen nach der Geburt ein erneuter „großer“ Zuckerbelastungstest (oGTT) durchgeführt, weil der Diabetes in Einzelfällen bestehen bleiben kann.
Auch in den folgenden Jahren wird Ihnen je nach persönlichem Risiko alle 1-3 Jahre ein weiterer Test angeboten. Die Teilnahme an den Nachsorgeuntersuchungen ist unerlässlich, da ein unentdeckter Diabetes sich manchmal nicht bemerkbar macht, aber trotzdem Schäden an Ihren Organen anrichten kann.
Ist Schwangerschaftsdiabetes nur Panikmache?
Das Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes in den letzten 15 Jahren ist weltweit deutlich gestiegen.1 Das hört sich zunächst erschreckend an. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass dies teilweise an veränderten Screeningverfahren und der Einführung neuer diagnostischer Grenzwerte liegt. Außerdem steigt die Zahl der Schwangeren, die wesentliche Risikofaktoren, wie beispielsweise Übergewicht und höheres Alter, mitbringen. Wichtig ist, dass ein Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig erkannt wird. Nur so lässt sich dagegen etwas tun, damit Mutter und Kind ohne gesundheitliche Folgen durch die Schwangerschaft kommen.
Durch meine persönliche Erfahrung als Apothekerin kann ich berichten, dass Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes in aller Regel eine nahezu normale Schwangerschaft erleben. Es ist immer erfreulich zu sehen, dass auch die Kinder gesund und munter zur Welt kommen, wenn die Mütter sich an die Vorgaben zur Senkung des Blutzuckerwertes halten.
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Bei einem Kinderwunsch spielen die Schilddrüsenwerte eine entscheidende Rolle. Eine gut funktionierende Schilddrüse ist wesentlich für die hormonelle Balance und die Fruchtbarkeit. Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können die Chancen auf eine Schwangerschaft beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte frühzeitig überprüfen und gegebenenfalls regulieren zu lassen, um optimale Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft zu schaffen.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
In der kalten Jahreszeit, wenn Raureif die Landschaft in ein glitzerndes Winterwunderland verwandelt, denken wir selten an Vitamin D – das Sonnenvitamin, das für unsere Gesundheit so essentiell ist. Gerade bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft spielt Vitamin D eine Schlüsselrolle, doch seine Bedeutung reicht weit über die Knochengesundheit hinaus. Das Vitamin, welches unser Körper mit Hilfe der Sonnenstrahlen selbst herstellen kann, unterstützt nicht nur die Entwicklung der Knochen und Zähne des Ungeborenen, sondern auch die Muskelfunktion und das Immunsystem. Doch wie sorgt man für eine ausreichende Vitamin D-Versorgung, wenn die Sonne sich rar macht?
Wieso Vitamin D bei Schwangerschaft & Kinderwunsch? Um Vitamin D und entsprechende Präparate ranken sich zahlreiche Mythen. Aber reicht die Sonne allein wirklich aus?
Was macht die Vitamin D-Versorgung so schwierig? Um Vitamin D selbständig bilden zu können, benötigt unser Körper die Sonne. Genaugenommen die UVB-Strahlung. Da sich die meisten Menschen mittlerweile vor den schädigenden UV-Strahlen schützen und viele Menschen die Mittagssonne meiden, ist auch die verlässlichste Quelle keine Garantie für eine ausreichende Vitamin D-Bildung. Über die Nahrung wird nur ein geringer Teil aufgenommen.
Vitamin D ist wichtig für: Zahnbildung, Mineralisation der Knochen, Muskelkraft, diverse Stoffwechselprozesse, Zelldifferenzierung und Zellwachstum, Immunsystem.
Wann ist der Vitamin D Bedarf erhöht? Das Alter, eine Schwangerschaft oder das Stillen führen nicht zwangsläufig zu einem erhöhten Bedarf. Ob die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels gerechtfertigt ist, richtet sich nach der körpereigenen Möglichkeit, Vitamin D zu bilden.
Warum erhalten Säuglinge Vitamin D Präparate? Zur Rachitisprophylaxe (Störungen des Knochenwachstums und bleibender Schäden durch fehlende Mineralisierung) erhalten Neugeborene ab der 1. Lebenswoche täglich 400 bis 500 I.E. Vitamin D3. Die alleinige Versorgung über die Muttermilch oder Säuglingsnahrung reicht noch nicht aus. Da Babys und Kleinkinder nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden dürfen, ist auch die hauteigene Produktion von Vitamin D deutlich herabgesetzt.
Wofür ist Vitamin D eigentlich wichtig?
Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
Vitamin D stellt eine Besonderheit dar, denn es ist das einzige Vitamin, das unser Körper selbst bilden kann und zwar mithilfe der Sonne. Denn das über die Nahrung aufgenommene Vitamin D trägt nur zu einem kleinen Teil dazu bei. Das gilt auch für entsprechende Vitaminpräparate. Aber wenn die Sonnenstunden in der wunderschönen – jedoch auch dunklen – Winterzeit deutlich abnehmen, muss man entsprechend gegensteuern. Das gilt umso mehr für schwangere Frauen bzw. bei Kinderwunsch.
Vitamin D ist der Überbegriff für eine Gruppe fettlöslicher Vitamine. Sie werden auch als Calciferole bezeichnet. Das Cholecalciferol (D3) ist das natürlich vorkommende Vitamin D im Menschen und daher von besonderer Bedeutung.
Seine wohl bekannteste Aufgabe ist die Regulierung des Calciums- und Phosphatstoffwechsels und somit die Härtung der Knochen. So ist eine ausreichende Vitamin D Versorgung für ein gesundes Wachstum, dieEntwicklung der Kinderknochen und die Zahnbildung notwendig und stellt bei älteren Personen eine wichtige begleitende Therapie der Osteoporose dar.
Darüber hinaus ist Vitamin D an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Es unterstützt außerdem die normale Muskelfunktion sowie die des Immunsystems (Infektabwehr) und ist an der Zellteilung beteiligt.
Da Vitamin D im Körper vielfältige Aufgaben übernimmt, soll sich ein guter Vitamin-D-Spiegel positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Auch werden ihm schützende Eigenschaften für unterschiedliche Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einigen Krebserkrankungen, zugesprochen. Allerdings bedarf es hier weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse, bis verlässliche Empfehlungen gegeben werden können.
Wie wirkt Vitamin D im Körper – Übersicht der wichtigsten Funktionen:
Wichtig für Mineralisation der Knochen (Rachitisprohylaxe des Babys, Osteomalazie bei Erwachsenen) und Muskelkraft
Zahnbildung
Wichtig für Regulierung des Calziums- und Phosphatstoffwechsels
Beteiligung an zahlreichen Stoffwechselprozessen
Zelldifferenzierung und Zellwachstum
Einfluss auf Hormon- und Immunsystem
Noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegter Einfluss des Vitamins:
Positive Wirkung auf die Psyche
Schutz des Herz-Kreislauf-Systems und der Nervenzellen
Verringerung von Gefäßerkrankungen
Schützende Wirkung auf die Haut (Psoriasis)
Präventive Wirkung gegenüber chronischer Erkrankungen und bestimmten Krebserkrankungen
Vitamin D wird viele schützende Eigenschaften zugesprochen. Aus wissenschaftlicher Sicht müssen die teils widersprüchlichen Ergebnisse jedoch noch weiter erforscht werden.
Wie kann der Körper selbst Vitamin D bilden?
Vitamin D ist das einzige Vitamin, welches unser Körper unter dem Einfluss der Sonneneinstrahlung selbst herstellen kann. Die genauere Bezeichnung wäre daher Vitamin D-Hormon. Auch entspricht die Wirkweise im Körper eher die eines Steroidhormons.
Dabei wird die Vorstufe, die bereits in unseren Hautzellen vorhanden ist, durch die Sonnenbestrahlung (UVB-Strahlung) in Prävitamin D3 umgewandelt. Zunächst in der Leber und anschließend in den Nieren, erfolgt die weitere Umwandlung in die biologisch aktive Form Calcitriol (Vitamin D-Hormon). Über die Nahrung können wir Vitamin D dagegen nur zu einem kleinen Teil aufnehmen. Dafür geeignete Lebensmittel sind überwiegend tierische Produkte, wie beispielsweise fettreiche Fischsorten (Makrele oder Hering), Milchprodukte, Rinderleber.
Gespeichert wird das Vitamin hauptsächlich im Muskel- und Fettgewebe, so dass unser Körper über die Wintermonate davon zehren kann. In bestimmten Breitengraden wie hier bei uns, muss der Vitamin D-Speicher ausreichend aufgefüllt werden, denn im Winter reicht die Sonnenstärke bei uns nicht aus, damit unser Körper Vitamin D bilden kann. Wie gut wir Vitamin D bilden können, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen nicht nur der Aufenthalt im Freien, auch das Alter, der eigene Hauttyp und der persönliche Bedarf spielen eine Rolle.
Mit dem Frühlingserwachen im März können wir wieder Vitamin D bilden.
Vitamin D-Dosierung: wie viel ist gesund?
Die Vitamin D-Synthese sollte hauptsächlich mit Hilfe der UVB-Strahlung über die Haut (endogene Synthese) erfolgen. Nur ein ganz kleiner Anteil wird der Nahrung zugeschrieben.
Ist keine Eigensynthese möglich und muss Vitamin D ausschließlich über die Nahrung zugeführt werden, so liegt die Empfehlung des Robert Koch Instituts bei 800 I.E. Vitamin D pro Tag.
Durch eine körpereigene Vitamin D-Produktion und die natürliche Aufnahme Vitamin D-reicher Nahrungsmittel kann es zu keiner Überdosierung kommen. Hauptsächlich sind Vergiftungen mit nachfolgend schweren Erkrankungen auf übermäßig hohe Einnahmen von Vitamin D-Präparaten zurückzuführen. Um eine Überdosierung und schädigende Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden, sind Präparate über 1000 I.E. verschreibungspflichtig.
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt eine nahrungsbasierte Vitamin-D-Zufuhr von täglich 20 Mikrogramm(µg), wenn die körpereigene Synthese ausbleibt oder gestört ist. Säuglinge benötigen etwa die Hälfte. Die körpereigene Synthese kann zum Beispiel im Winter, durch Krankheiten und Medikamenteneinnahmen oder anderweitige Ursachen, die den Aufenthalt im Sonnenlicht erschweren, gestört sein.
Zufuhr pro Tag: Vitamin-D-Zufuhr durch Präparate & Nahrung
Alter
Vitamin D-Zufuhr µIKROGRAMM/Tag
Bis 12 Monate
10
1 bis 14 Jahre
20
15 bis 64 Jahre
20
Ab 65 Jahren
20
Schwangere
20
Stillende
20
Quelle: „Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.“
Das Alter, eine Schwangerschaft oder das Stillen führen demnach nicht zwangsläufig zu einem erhöhten Bedarf. Ob die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels gerechtfertigt ist, richtet sich nach der körpereigenen Möglichkeit, Vitamin D zu bilden.
Was macht die Vitamin D-Versorgung so schwierig?
Um Vitamin D selbständig bilden zu können, benötigt unser Körper die Sonne. Genaugenommen die UVB-Strahlung. Da die sich die meisten Menschen mittlerweile vor den schädigenden UV-Strahlen schützen und viele Menschen die Mittagssonne meiden, ist auch die verlässlichste Quelle keine Garantie für eine ausreichende Vitamin D-Bildung. Wir befolgen die nötigen Sonnenschutzmaßnahmen, tragen einen Sonnenhut, bedecken unsere Haut oder verwenden Sonnenschutzcremes. Diese Maßnahmen schützen uns vor einem Sonnenbrand und vor Veränderungen des Erbgutes, welche im weiteren Verlauf zu Hautkrebs führen können. Doch leider ist damit auch nötige Umwandlung der Vorstufe des Vitamin-D-Hormons, insbesondere für hellhäutige Menschen, erschwert.
In der Zeit zwischen Oktober und März können wir in unseren Breitengraden kein eigenes Vitamin D bilden, die Sonnenstrahlung ist dafür zu schwach und unser Körper muss auf die gespeicherten Reserven zurückgreifen. Wurden diese im Sommer nicht ausreichend aufgefüllt, kann es zu einem Vitamin D-Mangel kommen. Dieser ist übrigens im hohen Norden weit verbreitet. Über die Nahrung sind Defizite nicht auszugleichen. Veganer/innen sind hier besonders gefährdet, denn es gibt kaum pflanzliche Lebensmittel, die nennenswerte Mengen an Vitamin D enthalten, ausgenommen einige Speisepilze und angereicherte Margarine.
Trotzdem gehört das lange Sonnenbaden immer mehr der Vergangenheit an und zum Glück ist das für eine ausreichende Vitamin D-Produktion auch gar nicht notwendig. Um der nötigen Vitamin D-Versorgung und einem gleichzeitigen Sonnenschutz gerecht zu werden, sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden.
Vitamin D trotz Sonnenschutz: das sollten Sie beachten
Haut zwei- bis dreimal pro Woche für ein paar Minuten ungeschützt der Sonne aussetzen (ohne Sonnencreme und unbedeckt),
Unterarme, Hände und Gesicht sind hierfür optimal,
einen Sonnenbrand unbedingt vermeiden und die Haut nur eine kurze Zeit ungeschützt sonnen,
kurze Zeit bedeutet in diesem Fall, die Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde,
daher ist es wichtig, den eigenen Hauttyp zu kennen,
für eine ausreichende Vitamin D-Produktion ist kein Sonnenbaden nötig.
Gut zu Wissen:
Das Solarium ist keine geeignete Vitamin D-Quelle für den Winter. Da die meisten Solarien über UVA-Strahlen verfügen, wäre eine Vitamin D-Synthese gar nicht möglich. Wissenschaftliche Ergebnisse weisen hingegen auf einen Vitamin D-Abbau hin, also einen gegenteiligen Effekt. Zudem wurde die Nutzung des Solariums als krebserregend eingestuft und hat somit keinerlei positiven gesundheitlichen Mehrwert.
Symptome bei Vitamin D-Mangel
Die Symptome eines Vitamin D-Mangels können sehr vielseitig sein.
Dazu zählen unter anderem:
Müdigkeit,
Antriebslosigkeit,
depressive Verstimmung,
Knochenerkrankungen (bei Kindern die Rachitis, bei Erwachsenen die Osteomalazie)
sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit.
Wann sind Nahrungsergänzungsmittel notwendig?
Anhand einer Blutuntersuchung kann ein Mangel festgestellt werden und eine mögliche Substitution in Form von Nahrungsergänzungsmitteln in Erwägung gezogen werden. Bei bestimmten Personenkreisen ist die ausreichende Vitamin D-Bildung erschwert, bzw. sie haben einen erhöhten Bedarf. Das betrifft vorrangig Menschen mit begrenzter Sonnenexposition und einem eingeschränkten Aufenthalt im Freien. Bestimmte Grunderkrankungen, wie chronische Darmerkrankungen, Zöliakie oder Morbus Crohn können die Aufnahme stören.
Besonders ältere Menschen können von einer Vitamin D-Supplementation profitieren. Veränderungen der Haut führen zu einer herabgesetzten Eigensynthese, Einschränkungen in der Mobilität schränken den Aufenthalt im Freien ein. Eine erhöhte Neigung zur Muskelschwäche und Knochenerweichung, der sogenannten Osteomalazie, kann so begünstigt werden.
Jegliche Form der Nahrungsergänzung sollte nur bei einem tatsächlichen, diagnostizierten Mangel erfolgen. Da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, kann die Einnahme mit fettreichem Joghurt, Milch oder etwas Öl empfohlen werden.
Müssen wir für eine sicher Vitamin D-Bildung zusätzlich Vitamin K einnehmen?
Laut Verbraucherzentrale ist eine kombinierte Einnahme nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Eine generelle Empfehlung kann daher nicht gegeben werden. Wann eine zusätzliche Vitamin K-Gabe notwendig ist, sollte im Einzelfall mit dem Arzt besprochen werden.
Vitamin D: wichtige Rachitisprophylaxe für Babys
Zur Rachitisprophylaxe (Störungen des Knochenwachstums und bleibender Schäden durch fehlende Mineralisierung) erhalten Neugeborene ab der 1. Lebenswoche täglich 400 bis 500 I.E. Vitamin D3. Die alleinige Versorgung über die Muttermilch oder Säuglingsnahrung reicht noch nicht aus. Da Babys und Kleinkinder nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden dürfen, ist auch die hauteigene Produktion von Vitamin D deutlich herabgesetzt. Die präventive Maßnahme sollte daher das gesamte erste Lebensjahr bis zum zweiten erlebten Frühling beibehalten werden. Viele Kinderärzte empfehlen die Vitamin D-Gabe noch eine Zeit lang darüber hinaus.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt klare Empfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft. So ist beispielsweise der Bedarf an Jod oder auch Folsäure erhöht.
Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.
Grundsätzlich ist der Bedarf auch in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht erhöht. Eine ausreichende Vitamin D-Versorgung ist trotzdem wichtig, denn in der Schwangerschaft muss das Ungeborene über die Mutter mit Vitamin D versorgt werden. Vitamin D ist bei der kindlichen Entwicklung an verschiedenen Prozessen beteiligt. Um eine abschließende Empfehlung für eine Vitamin D-Einnahme in der Schwangerschaft geben zu können, müssen noch weitere klinische Untersuchungen durchgeführt werden.
Welche Folgen hat ein Vitamin D-Mangel?
Vitamin D werden viele protektive Eigenschaften für Mutter und Kind zugesprochen. So soll eine physiologische Vitamin D-Versorgung die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen und vor schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen wie Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie (Schwangerschaftsgestose), Frühgeburten sowie einem niedrigen Geburtsgewicht des Kindes schützen.1,2
Auch ist noch nicht ausreichend belegt, ob vor späteren allergischen Erkrankungen des Kindes, wie beispielsweise Asthma oder Nahrungsmittelallergien, mit einer Vitamin D-Supplementation in der Schwangerschaft vorgebeugt werden kann.
Die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft kann das Auftreten verschiedener Beschwerden begünstigen. Die Gesundheit der Frau beeinflusst zudem den reibungslosen Ablauf der Schwangerschaft erheblich. Eine gesunde und ausgeglichene Intimflora senkt das Infektionsrisiko für Sie und Ihr Kind.
Was passiert bei zu viel Vitamin D in der Schwangerschaft?
Neben zahlreichen schützenden Eigenschaften des Vitamins wurde hingegen bei zu hohen Dosierungen ein nachteiliger Effekt beobachtet. Auch wird die kombinierte Vitamin D- und Kalzium-Einnahme mit einem erhöhten Risiko für eine Frühgeburt in Verbindung gebracht.1,3
Um zu erkennen, ob ein Vitamin D-Mangel vorliegt, sollten zunächst die Blutwerte bestimmt und ein möglicher Bedarf entsprechend angepasst werden. Daher ist die Einnahme eines Vitamin D-Präparates nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Apotheker zu empfehlen. Wir wünschen Ihnen alles Gute und eine entspannte Schwangerschaft.
Zu den Hauptsymptomen einer bakteriellen Vaginose gehören ein vermehrter, dünnflüssiger Scheidenausfluss, ein erhöhter vaginaler pH-Wert und ein unangenehmer, fischiger Intimgeruch. Warum diese Symptome immer ärztlich abgeklärt werden sollten und die sogenannten Amsel-Kriterien und der Nugent Score relevant für die Diagnose sind, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Bei einem Kinderwunsch spielen die Schilddrüsenwerte eine entscheidende Rolle. Eine gut funktionierende Schilddrüse ist wesentlich für die hormonelle Balance und die Fruchtbarkeit. Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können die Chancen auf eine Schwangerschaft beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte frühzeitig überprüfen und gegebenenfalls regulieren zu lassen, um optimale Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft zu schaffen.
De-Regil LM, Palacios C, Lombardo LK, Peña-Rosas JP. Vitamin D supplementation for women during pregnancy. Cochrane Database Syst Rev. 2016 Jan 14;(1):CD008873. doi: 10.1002/14651858.CD008873.pub3. Update in: Cochrane Database Syst Rev. 2019 Jul 26;7:CD008873. PMID: 26765344.
Zhang Y, Gong Y, Xue H, Xiong J, Cheng G. Vitamin D and gestational diabetes mellitus: a systematic review based on data free of Hawthorne effect. 2018 Jun;125(7):784-793. doi: 10.1111/1471-0528.15060. Epub 2018 Jan 18. PMID: 29244241
Yepes-Nuñez JJ, Brożek JL, Fiocchi A, Pawankar R, Cuello-García C, Zhang Y, Morgano GP, Agarwal A, Gandhi S, Terracciano L, Schünemann HJ. Vitamin D supplementation in primary allergy prevention: Systematic review of randomized and non-randomized studies. 2018 Jan;73(1):37-49. doi: 10.1111/all.13241. Epub 2017 Aug 11. PMID: 28675776.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Vitamin D. Schätzwerte für eine angemessene Vitamin D-Zufuhr bei fehlender endogener Synthese. Online verfügbar unter: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/?L=0. Abgerufen am 10.12.20.
Kopfschmerzen und Migräne können während der Schwangerschaft für viele Frauen zu einer besonderen Herausforderung werden. Die hormonellen Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, können insbesondere im ersten Trimester häufig zu entsprechenden Beschwerden führen. Unser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, den typischen Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten von Kopfschmerzen und Migräne während dieser besonderen Lebensphase. Wir gehen auf die Bedeutung der hormonellen Umstellung ein, erläutern, wie sich Kopfschmerzen und Migräne im Verlauf der Schwangerschaft verändern können, und bieten praktische Tipps für Betroffene.
Kopfschmerzen und Migräne in der Schwangerschaft lindern
Mögliche Ursachen für Kopfschmerzen und Migräne in der Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen, Schlafmangel, Verzicht auf Koffein, eine unausgewogene Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Stress.
Was ist bei einer Migräne in der Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten? Besonders erleichternd für Schwangere mit einer Migräneerkrankung ist die Tatsache, dass Intensität, Dauer sowie Häufigkeit einer Migräne in vielen Fällen rückläufig sind und manchmal sogar gar nicht mehr auftreten. Für die Zeit nach der Geburt ist es allerdings wichtig zu wissen, dass die Beschwerden im Wochenbett zurückkehren können.
Welche Schmerzmittel kann ich in der Schwangerschaft verwenden? Eine medikamentöse Behandlung sollte immer kritisch und in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen. Laut Embryotox, einem unabhängigen Pharmakovigilanz – und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, zählt Paracetamol zu den geeigneten Arzneimitteln in allen Trimestern der Schwangerschaft.
Wieso treten Kopfschmerzen so häufig in der Schwangerschaft auf?
Aufgrund der hormonellen Umstellung treten Kopfschmerzen in den ersten Wochen einer Schwangerschaft häufig auf. Vor allem im 1. Trimester(bis zur vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche) sind sie besonders häufig, verschwinden dann aber auch oft von ganz alleine wieder. Für die werdende Mama sind sie sehr unangenehm, viele sorgen sich um ihr ungeborenes Baby und die Behandlung ist durch die bestehende Schwangerschaft erschwert. In den meisten Fällen sind die Kopfschmerzen jedoch harmlos und im Laufe der Schwangerschaft im 2. und 3. Trimester rückläufig. Bei der Migräne gehen sie sogar oft komplett zurück und die Schmerzen sind weniger stark ausgeprägt. Dieser glückliche Umstand ist der hormonellen Veränderung geschuldet und stellt häufig eine große Erleichterung für Schwangere mit einer Kopfschmerzerkrankung dar.
Spannungskopfschmerzen und Migräne zählen zu den neurologischen Erkrankungen, die auch in der Schwangerschaft und Stillzeit behandelt werden können, wenn auch unter strengeren Gesichtspunkten. Auch gibt es vorbeugende Maßnahmen, um eine medikamentöse Therapie auf ein Minimum zu reduzieren. Denn gerade in der Schwangerschaft und auch später in der Stillzeit, sollte auf die Einnahme von Arzneimitteln, wann immer möglich, verzichtet werden. In unserem Beitrag informieren wir Sie umfassend zu diesem Thema und wünschen Ihnen eine schöne und sorgenfreie Schwangerschaft.
In welcher Schwangerschaftswoche (SSW) treten Kopfschmerzen bei Schwangeren am häufigsten auf?
Im ersten Schwangerschaftsdrittel (1. Trimester) muss sich der Körper erst einmal an die Schwangerschaft gewöhnen. Aufgrund der hormonellen Umstellung kommt es neben Stimmungsschwankungen und Kreislaufproblemen häufig auch zu Kopfschmerzen, insbesondere in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Manchmal ist dies allein der Tatsache geschuldet, dass man zum Wohle des Babys komplett auf Koffein verzichtet. Faktoren wie zu wenig Schlaf, Stress und Verspannungen, Flüssigkeitsmangel, Eisenmangel, Veränderungen des Blutzuckerspiegels oder zu wenig Sauerstoff können natürlich ebenfalls zu einfachen Kopfschmerzen in der Schwangerschaft führen.
Mit Beginn des 2. Schwangerschaftsdrittels hat sich die Hormonlage eingependelt, die meist harmlosen Kopfschmerzen gehen zurück. Besonders erleichternd für Schwangere mit einer Migräneerkrankung ist die Tatsache, dass Intensität, Dauer sowie Häufigkeit einer Migräne in vielen Fällen rückläufig sind und manchmal sogar gar nicht mehr auftreten. Im Wochenbett können die Beschwerden jedoch zurückkommen.
Häufigkeit der Kopfschmerzen anhand der SSW (Schwangerschaftswoche)
SSW
Mögliche Ursachen
Vorkommen / Häufigkeit
1.-4. SSW
Faktoren wie beispielsweise die hormonelle Umstellung, eine unausgewogene Ernährung, Schlafmangel oder Verzicht auf Coffein können zu Kopfschmerzen führen.
Kopfschmerzen treten häufig auf.
5.-40. SSW
Der Körper stellt sich auf die hormonelle Veränderung ein.
In vielen Fällen gehen die Kopfschmerzen zurück. Besonders die Migräne tritt seltener auf, Schmerzintensität und Dauer nehmen ebenfalls ab.
Geburt und Stillzeit
Leider kann die Migräne nach der Geburt, in der Stillzeit zurückkehren.
Es kann wieder zu vermehrten Beschwerden kommen.
Vorbeugung und Behandlung einfacher Kopfschmerzen
Mit dem Eintreten der Schwangerschaft stellt sich der Körper auf die hormonelle Umstellung ein. Nehmen auch Sie sich bewusst Zeit und passen Ihren Alltag entsprechend an. Je nach Befinden, können regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft oder leichter Ausdauersport guttun. Achten Sie auf eine gesunde, regelmäßige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr. So wird nicht nur Ihr Baby mit wichtigen Nährstoffen versorgt, sondern auch Sie und das ist gut für Ihren Kreislauf. Sie können sich auch gerne einmal eine Tasse Kaffee gönnen, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Denn in der Schwangerschaft sind bis zu 200 mg Coffein, das entspricht ca. zwei Tassen Kaffee pro Tag, durchaus erlaubt. Schlafen Sie ausreichend und entspannen Sie sich, wann immer möglich und genießen Sie Ihre Schwangerschaft.
Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.
Migräne oder Kopfschmerzen – Unterschiede und mögliche Ursachen
Insgesamt unterscheiden Mediziner an die 200 Kopfschmerzformen. Zu den häufigsten Kopfschmerzformen zählen die Spannungskopfschmerzen und die Migräne. Zudem gibt es die Migräne mit Aura (Wahrnehmungsstörungen), unter der ca. 10 Prozent der Migränepatienten leiden. Spannungskopfschmerzen und Migräne zählen zu den neurologischen Erkrankungen, unterscheiden sich aber in wesentlichen Punkten voneinander. Grundsätzlich sind bei Kopfschmerzerkrankungen mehr Frauen betroffen als Männer. Das Verständnis um die Migräne, die Möglichkeiten der Prävention und der Behandlung haben sich über die letzten Jahre enorm entwickelt.
Die Ursachen der neurologischen Funktionsstörung sind noch nicht abschließend geklärt, eine familiäre Veranlagung wurde festgestellt. Während Spannungskopfschmerzen auf ein erhöhtes Schmerzgedächtnis zurückzuführen sind, kommt es bei der Migräne zu einer Art Entzündung im Gehirn. Beide Kopfschmerzformen können Nacken- und Rückenschmerzen begünstigen, weswegen oft fälschlicherweise der Eindruck entsteht, die Verspannungen wären die eigentliche Ursache des Kopfschmerzes.
Migräne in der Schwangerschaft, nach der Geburt & während der Stillzeit
Die genaue Entstehung einer Migräne ist sehr komplex. Bevor es zu einer Migräne kommt, können sogenannte Trigger eine Attacke auslösen. Diese Faktoren gelten aber nicht als eigentliche Ursache, sie können eine Migräne jedoch begünstigen. Dabei sind sie individuell verschieden, die meisten Migränepatienten kennen ihre Trigger mit der Zeit und können gewisse Anzeichen so besser einordnen. Eine sich ankündigende Migräne kann in den Nackenbereich ausstrahlen und Schmerzen verursachen. Diese Rückenschmerzen lösen die Migräne jedoch nicht aus, sie entstehen durch sie. Dies wurde lange Zeit fehlinterpretiert.
Besonders erleichternd für Schwangere mit einer Migräneerkrankung ist die Tatsache, dass Intensität, Dauer sowie Häufigkeit einer Migräne in vielen Fällen rückläufig sind und manchmal sogar gar nicht mehr auftreten. Für die Zeit nach der Geburt ist es allerdings wichtig zu wissen, dass die Beschwerden im Wochenbett zurückkehren können.
Zu den möglichen Anzeichen, die eine Aura mit folgender Migräne ankündigen, zählen:
Stress (negativer, aber auch positiver Stress kann eine Migräne begünstigen, die Migräne zeigt sich in der Regel, wenn wir wieder zur Ruhe kommen)
Generell Hektik, Unruhe (alles, was sich plötzlich ändert kann sich ungünstig auf die Migräneproblematik auswirken)
Bestimmte Nahrungsmittel wie Käse, Rotwein oder Schokolade werden häufig in Verbindung mit Migräne angegeben
Plötzlicher Wetterumschwung, Hitze, Föhn
Starke Emotionen (Freude, aber auch tiefe Trauer)
Wie kann man den Spannungskopfschmerz von der Migräne unterscheiden?
Betroffene mit Spannungskopfschmerzen berichten häufig von einem Gefühl der Enge, eine Art „Schraubstock“ oder auch der „zu enge Hut“ dienen häufig als Beschreibung. Der Schmerz ist dumpf, drückend und meist ist der gesamte Kopfbereich betroffen. Menschen mit Spannungskopfschmerzen tut es in der Regel gut, wenn sie sich bewegen und beispielsweise einen Spaziergang an der frischen Luft machen. Das hilft in vielen Fällen schon, um die unangenehmen Beschwerden zu lindern. Bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp treten keine Sensibilitätsstörungen oder Beeinträchtigungen des Sehens auf. Auch kommt es in der Regel nicht zu Übelkeit und Erbrechen.
Bei Migränikern hingegen verschlechtern sich die Schmerzen bei Bewegung. Sie müssen sich zurückziehen und warten, bis die Migräneattacke vorübergegangen ist. Der Schmerz hat eine andere Intensität, meist einseitig und pulsierend oder pochend. Betroffene beschreiben ihn als eine Art Explosion im Kopf. Die Migräneattacke läuft in mehreren Phasen ab. Auch wenn der Schmerz überstanden ist, benötigen die Betroffenen eine längere Erholungszeit, die häufig von einer langen Schlafphase geprägt ist. Es kann zu weiteren Beschwerden wie Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Übelkeit und Erbrechen kommen. Migräniker mit Aurasymptomatik leiden vor dem Migräneschmerz unter Sensibilitätsstörungen, wie beispielsweise einseitigen Taubheitsgefühlen, Kribbeln in den Händen oder dem typischen Zickzack-Sehen, Flimmern sowie blinden Flecken vor dem Auge. Auch kann es zu Schwindel, Gangunsicherheit und Sprachstörungen kommen.
Was passiert eigentlich bei einem Migräneanfall im Gehirn?
Komplexe Vorgänge im Gehirn führen zu einer Art Entzündung des Hirngewebes und der Hirnhäute. Nach neuesten Erkenntnissen geht man davon aus, dass es zu einer Überaktivität der Nervenzellen im Hirnstamm kommt. Diese Überaktivität führt dazu, dass Schmerzsignale an das Gehirn gesendet werden. Weiterhin fördern bestimmte Botenstoffe eine Dehnung, also Weitstellung der Blutgefäße, welche die Durchblutung und Freisetzung entzündlicher Stoffe fördert. Durch diese Fehlregulierung der Nervenfunktion wird die Migräneattacke ausgelöst. Die neurogene Entzündung und die mit ihr einhergehende Schmerzempfindlichkeit führen zu dem typischen, pochenden Migräneschmerz, der mit jedem Pulsschlag spürbar ist.
Bei der Migräne handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Sie äußert sich durch typische Beschwerden wie dumpfe, pulsierende Kopfschmerzen, die meist einseitig sind. Die Schmerzintensität ist sehr hoch und Betroffene sind gezwungen, sich zurückzuziehen. Eine Licht- und Geräuschempfindlichkeit kommen häufig hinzu, auch kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Oft kündigt sich eine Migräneattacke in den frühen Morgenstunden an. Appetitlosigkeit und eine gesteigerte Geruchsempfindlichkeit gehen häufig mit einer Migräne einher.
Besteht zusätzlich eine Aurasymptomatik kommt es vor dem Migräneanfall zu weiteren typischen Symptomen. Diese äußern sich in der Regel durch Sehstörungen wie Flimmern, Zickzack-Sehen. Sensibilitätsstörungen wie beispielsweise ein Kribbeln in der Hand oder im Gesicht, aber auch Sprachstörungen können auftreten. Diese, durch die Migräne ausgelösten starken Beeinträchtigungen können beängstigend sein, daher ist es wichtig zu wissen, dass sie sich immer folgenlos zurückbilden. Treten diese Art der Symptome zum ersten Mal auf, müssen sie natürlich ärztlich abgeklärt werden. Charakteristisch beginnen sie langsam, halten ca. eine halbe Stunde bis maximal eine Stunde an und werden dann vom eigentlichen Migräneschmerz abgelöst. In den meisten Fällen dauert ein Migräneanfall 4 bis 72 Stunden, selten dauern die Migräneattacken noch länger an.
Ein schöner Spaziergang in der Winterlandschaft kann in dieser Jahreszeit ganz bezaubernd sein, Raureif glitzert in der Sonne und wir genießen die schöne kühle Schneeluft. Damit unser Körper jedoch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ausreichend mit Vitamin D versorgt wird, braucht es ein wenig mehr, insbesondere in der kalten Jahreszeit.
Hat die Migräne Auswirkungen auf die Schwangerschaft?
Zum Glück verhält es sich in der Schwangerschaft so, dass Häufigkeit, Dauer und Schmerzintensität der Migräne zurückgehen. In vielen Fällen verschwinden sie sogar ganz, besonders, wenn die Migräne mit der Menstruation zusammenhing. Das ist eine große Erleichterung, denn neben der Migräne, machen sich viele werdende Mamas Sorgen um ihr ungeborenes Baby. Umso beruhigender, dass die Migräne selbst dem Ungeborenen nicht schadet, auch erhöht sie nicht das Risiko für Fehlbildungen.1
Bestimmte Schwangerschaftserkrankungen können jedoch durch eine bestehende Migräne begünstigt werden. Auch leiden Schwangere mit Migräne häufiger unter Übelkeit und Erbrechen. Treten Kopfschmerzen das erste Mal auf oder sind sie sehr stark, können sie ebenfalls mit einer Schwangerschaftserkrankung einhergehen.1 Wenden Sie sich daher bitte bei Beschwerden grundsätzlich an Ihren behandelnden Frauenarzt und weisen noch einmal auf die Migräneerkrankung hin, so dass nichts übersehen wird.
Behandlung der Migräne in der Schwangerschaft
Viele Migränikerinnen kennen ihre persönlichen Vorboten und können in dieser Zeit noch Vorkehrungen treffen. Der Partner, die Großeltern oder der Freundeskreis müssen um Unterstützung gebeten werden. Denn die Schmerzintensität einer Migräne sowie mögliche Sinnes- und Sensibilitätsstörungen zwingen die Betroffenen zur Ruhe und machen es in der Regel unmöglich, dem Alltag weiter nachzugehen.
Empfohlen Maßnahmen bei einer Migräneattacke:
Zurückziehen und Hinlegen
Aufgrund der Lärm- und Lichtempfindlichkeit sollte der Rückzugsort ruhig und abgedunkelt sein
Einige Migränepatienten empfinden eine leichte Massage im Nackenbereich als angenehm
Ein kühler Lappen auf der Stirn kann ebenfalls wohltuend wirken
Welche Medikamente & Tabletten bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft helfen
In der Schwangerschaft sollten so wenig Medikamente eingenommen werden, wie irgend möglich. Alles, was Sie zu sich nehmen, erreicht über die Plazentaschranke in der Regel auch Ihr ungeborenes Baby. Eine medikamentöse Behandlung sollte daher immer kritisch und in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen.
Manchmal sind vorbeugende und lindernde Maßnahmen auch in der Schwangerschaft leider nicht ausreichend. Wir empfehlen Ihnen daher, bei häufigen Kopfschmerzen oder einer bekannten Migräneerkrankung, schon zu Beginn der Schwangerschaft mit Ihrem behandelnden Arzt über geeignete Therapieverfahren zu sprechen. So sind Sie für den Ernstfall gewappnet und haben die Ihnen verordneten Medikamente stets griffbereit. Sollte die Anwendung eines Arzneimittels wie Sumatriptan in der Schwangerschaft verordnet worden sein, so ist auf die korrekte Einnahme, nach einer Aura, zu achten. Bei starkem Erbrechen können gegebenenfalls Medikamente gegen den Elektrolytverlust hilfreich sein, halten Sie diesbezüglich bitte Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt oder Apotheker.
Laut Embryotox, einem unabhängigen Pharmakovigilanz – und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, zählt Paracetamol zu den geeigneten Arzneimitteln in allen Trimestern der Schwangerschaft. Der Erfahrungsumfang ist hoch, trotzdem sollten auch diese scheinbar harmlosen Medikamente nur eingenommen werden, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichend sind. Eine Alternative könnte die Einnahme von Magnesium und Pfefferminzöl darstellen, womit viele Kopfschmerzpatienten gute Erfahrungen gemacht haben. Die Wahl des richtigen Medikamentes richtet sich auch danach, in welchem Schwangerschaftsabschnitt Sie sich befinden.
Mögliche Behandlungsoptionen, wenn vorbeugende Maßnahmen nicht ausreichen:
Magnesium
Pfefferminzöl
Paracetamol in allen Phasen der Schwangerschaft
Ibuprofen und Naproxen nur im 1. und 2. Schwangerschaftsdrittel (nur bis zur 28. SSW)
Sumatriptan bei schweren Migräneanfällen
Metoclopramid zur medikamentösen Behandlung bei Übelkeit und Erbrechen
Selten ist eine Medikamenteneinnahme zur Vorbeugung schwerer Migräneattacken notwendig
Welche vorbeugenden Maßnahmen können empfohlen werden?
Um in der Schwangerschaft nach Möglichkeit auf eine medikamentöse Therapie zu verzichten, sollten alle Dinge, die zur Prävention geeignet sind, in Betracht gezogen werden. So können vorbeugende Maßnahmen zusätzlich helfen, Spannungskopfschmerzen oder eine Migräneattacke zu vermeiden.
Zu den Methoden, die sich für viele Kopfschmerzpatienten als lindernd herausgestellt haben, zählen die bewährte Muskelentspannung nach Jakobsen, Akupunktur, Akupressur, Biofeedback, autogenes Training sowie leichter Ausdauersport. Am besten besprechen Sie mit Ihrer Hebamme, was für Sie persönlich geeignet wäre. Verbannen Sie nach Möglichkeit jeglichen Stress und Zeitdruck aus Ihrem Alltag, genießen Sie einen schönen Spaziergang an der frischen Luft − gönnen Sie sich und Ihrem Baby schon jetzt die nötige Ruhe. Denn jegliche Form der Entspannung sowie ein geregelter Tagesablauf können das Wohlbefinden in der Schwangerschaft fördern.
Zur genauen Abklärung der Kopfschmerzen sowie einer geeigneten Behandlung in der Schwangerschaft, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihren Frauenarzt.
In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
Bei einem Kinderwunsch spielen die Schilddrüsenwerte eine entscheidende Rolle. Eine gut funktionierende Schilddrüse ist wesentlich für die hormonelle Balance und die Fruchtbarkeit. Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können die Chancen auf eine Schwangerschaft beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte frühzeitig überprüfen und gegebenenfalls regulieren zu lassen, um optimale Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft zu schaffen.
Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie. Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie. Migräne. Online verfügbar unter: https://www.embryotox.de/erkrankungen/details/migraene/. Abgerufen am 26.11.20.
Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie. Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie. Paracetamol. Online verfügbar unter: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/paracetamol/. Abgerufen am 26.11.20.
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden, besonders wenn es um den Kinderwunsch und die Schwangerschaft geht. Apothekerin Annika Paulsen erklärt in diesem Artikel die Bedeutung dieses kleinen, aber mächtigen Organs und die Auswirkungen seiner Fehlfunktionen auf die Fruchtbarkeit und den Verlauf einer Schwangerschaft. Sie teilt ihr Fachwissen über Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsansätze. Darüber hinaus gibt sie wertvolle Tipps, wie betroffene Frauen mit einer Schilddrüsenfehlfunktion umgehen und ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft verbessern können.
Wie die Schilddrüse den Kinderwunsch beeinflusst Sowohl bei einer Schilddrüsenüber- als auch Unterfunktion gibt es einiges zu beachten.
Wie wichtig ist die Schilddrüse für Kinderwunsch und Schwangerschaft? Eine Schwangerschaft ist für den gesamten Körper eine besondere Situation, viele Organe arbeiten auf Hochtouren, um das Kind zu versorgen. Auch für die Schilddrüse sind die neun Monate ein echter Stresstest. In der Zeit muss sie etwa 50 % mehr Schilddrüsenhormone produzieren, denn sie versorgt jetzt nicht mehr nur eine Person, sondern zwei. Sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktion der Schilddrüse kann dementsprechend Auswirkungen auf Kinderwunsch und Schwangerschaft haben.
Was zählt zu den häufigsten Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion? Die chronische Entzündung der Schilddrüse, die Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis).
Was zählt zu den häufigsten Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion? Morbus Basedow (Graves-Krankheit), eine Schilddrüsenautonomie (unkontrollierte Hormonproduktion), eine Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis), eine Überdosierung von Schilddrüsenhormonen im Rahmen der Behandlung einer Unterfunktion, die übermäßige Aufnahme von Jod
Schilddrüse und Kinderwunsch: „Eine Schilddrüsenerkrankung sollte kein K.o.-Kriterium für einen Kinderwunsch darstellen. Wichtig ist nur, ein paar Dinge möglichst im Vorfelde zu beachten und eine nötige Tabletteneinnahme auch in der Schwangerschaft einzuhalten. Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet, umso schöner, dass die meisten Babys trotzdem gesund und zufrieden zur Welt kommen.“, sagt Apothekerin Annika Paulsen.
Wie sich Fehlfunktionen der Schilddrüse auswirken
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ, das eine große Verantwortung für viele Stoffwechselvorgänge im Körper trägt und damit lebensnotwendig ist. Wenn sie schwächelt oder zu aktiv ist, kann es beim Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft schwieriger werden. Doch zum Glück lassen sich Schilddrüsenerkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) in der Regel gut behandeln.
Auch kann eine gesunde Ernährung unterstützend hilfreich sein. Mit diesem Beitrag möchte ich Sie über die gängigsten Fehlfunktionen der Schilddrüse informieren und darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Beobachtung der Schilddrüsenwerte bereits bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft ist. Und ich möchte Ihnen Mut machen, denn hinter einem unerfüllten Kinderwunsch verbirgt sich relativ häufig eine diskrete und deshalb bisher unbemerkte und unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion.
Ich habe schon Kundinnen in der Apotheke wiedergesehen, die nach der Diagnose und der richtigen Therapie mit Tabletten und kleiner Ernährungsumstellung nicht nur an Lebensqualität gewonnen haben, sondern auch endlich ihren Kinderwunsch erfüllen konnten. Um eine Unterfunktion oder Überfunktion rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln möchte ich Sie außerdem für die Symptome, Ursachen und möglichen Folgen & Risiken einer unerkannten und unbehandelten Schilddrüsenfehlfunktion sensibilisieren.
Welche Funktion und Bedeutung hat die Schilddrüse für den Menschen?
Bei gesunden Menschen ist die Schilddrüse nur etwas größer als eine Walnuss und fällt mit ihren 20-25 Gramm auch kaum ins Gewicht, aber die von ihr produzierten Hormone sind für uns unverzichtbar. Sie sitzt im Hals unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre. Weil sie aus zwei Lappen besteht, die über eine Brücke miteinander verbunden sind, erinnert ihre Form an einen Schmetterling.
Die Hauptfunktion der Schilddrüse ist die Speicherung von Jod, mit dem sie dann die jodhaltigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) bildet. Die beiden Hormone T3 und T4 haben mit den Bussen eines bekannten Autoherstellers übrigens nichts zu tun. Sie werden so abgekürzt, weil sie aus 3, bzw. 4 Jod-Atomen bestehen.
Für den menschlichen Körper sind diese Hormone von großer Bedeutung, da sie für die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels gebraucht werden.
Sie regulieren:
den Herzschlag
die Zellteilung
den Fettstoffwechsel
den Auf- und Abbau der Muskulatur
indirekt den Blutzuckerspiegel
bei Kindern die Entwicklung des Gehirns
Neben T3 und T4 stellt die Schilddrüse noch das Peptidhormon Calcitonin her, das für das Knochenwachstum unerlässlich ist.
Bei Kinderwunsch und Schwangerschaft ist eine gesunde Schilddrüse besonders wichtig
Eine Schwangerschaft ist für den gesamten Körper eine besondere Situation, viele Organe arbeiten auf Hochtouren, um das Kind zu versorgen. Auch für die Schilddrüse sind die neun Monate ein echter Stresstest.
In der Zeit muss sie etwa 50 % mehr Schilddrüsenhormone produzieren, denn sie versorgt jetzt nicht mehr nur eine Person, sondern zwei. Eine gesunde Schilddrüse kann diesen Mehrbedarf kompensieren.
Liegt aber z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vor, fehlen die Hormone für eine optimale Entwicklung des Kindes.
Vor allem in den ersten 12 Wochen ist das Ungeborene vollständig von den mütterlichen Schilddrüsenhormonen abhängig. Erst danach kann es geringe Mengen dieser Hormone selbst bilden. Daher wäre es auch schon bei Kinderwunsch gut zu wissen, ob die eigene Schilddrüse richtig funktioniert. Ohne ausreichende Konzentrationen an T3 und T4 kann die Zellteilung so sehr beeinträchtigt sein, dass es möglicherweise nicht zur Schwangerschaft kommt oder diese nicht aufrechterhalten werden kann.
Optimale Schilddrüsenwerte bei Kinderwunsch und Schwangerschaft
Die Referenzbereiche sind nicht allgemein gültig, sondern schwanken je nach verwendeter Labormethode.
In der Schwangerschaft besteht zudem ein erhöhter Jodbedarf. Für einen reibungslosen Ablauf benötigt unsere Schilddrüse Jod. Eine zusätzliche Jodsupplementation wird in der Regel auch bei Schilddrüsenerkrankungen empfohlen. Auch sollte bereits bei Kinderwunsch die zusätzliche Einnahme eines Folsäurepräparates erfolgen.
Sobald Frauen schwanger werden möchten, werden sie mit den Begriffen Folsäure oder Folat konfrontiert. Ebenso wie mit den Folgen und Risiken eines Folsäuremangels. Zugegebenermaßen kann das Thema sehr verunsichern, doch insbesondere in der Frühschwangerschaft ist ein gedeckter Folatbedarf von großer Bedeutung.
Welche Schilddrüsenwerte deuten auf eine Über- oder Unterfunktion hin?
In der Schwangerschaft gelten bei allen drei Hormonen etwas niedrigere Blutwerte als normal, was sich durch den Einfluss ansteigender Schwangerschaftshormone, wie Östrogen oder hCG (humanes Choriongonadotropin), erklären lässt.
Um die Funktion der Schilddrüse beurteilen zu können, wird neben den freiverfügbaren T3 und T4 (fT3, fT4)auch der TSH-Wert bestimmt.
TSH steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon, das in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) im Gehirn gebildet wird. Dieses Hormon regt die Schilddrüse an, ihre Arbeit zu tun – nämlich ihrerseits die Produktion der Hormone T3, T4 und Calcitonin zu starten, und Jod aufzunehmen.
Da die genannten Hormone miteinander in Verbindung stehen, lässt sich bei Frauen außerhalb einer Schwangerschaft bereits am TSH-Wert erkennen, ob eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegen könnte. Zum Beispiel um eventuelle Fehlfunktionen bei Kinderwunsch festzustellen.
Nur in der Schwangerschaft reicht die TSH-Messung nicht aus, weil Schwangerschaftshormone wie Östrogen oder hCG auch die Schilddrüsenhormonwerte verändern. Hier müssen also auch die freien Schilddrüsenhormone T3 und T4 im Blut gemessen werden.
Wenn der TSH-Wert außerhalb des Normalbereichs von 0,4 – 4,2 mU/l liegt, schaut sich der Arzt auch die Konzentrationen von freiem T3 und T4 im Blut an und stellt eine Diagnose. Ein zu hoher TSH-Wert ist ein Zeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion, während ein zu geringer TSH-Wert eine Schilddrüsenüberfunktion anzeigen kann.
Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Störungen der Schilddrüse zählen zu den häufigsten Organerkrankungen überhaupt, insbesondere die Schilddrüsenunterfunktion wird vielfach diagnostiziert. Frauen sind in dem Fall fünfmal häufiger betroffen als Männer. Bei der Unterfunktion ist es so, dass das Gewebe der Schilddrüse dem Körper zu wenig T3 und T4 zur Verfügung stellt. Sofern aber in der Schilddrüse noch Lebensgeister wohnen, lässt sie sich durch vermehrte Ausschüttung von TSH aus der Hirnanhangdrüse motivieren, die lebenswichtigen Hormone T3 und T4 in normaler Menge zu bilden. Diesen Zustand nennen Mediziner latente Schilddrüsenunterfunktion.
Ist die Schilddrüse so zerstört oder erschöpft, dass auch eine noch höhere Dosis von TSH das Organ nicht mehr ausreichend befeuern kann, spricht man von einer manifesten Schilddrüsenunterfunktion. Im Blut sind demzufolge viel zu viel TSH und zu wenig T3 und T4 zu finden.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Bei Erwachsenen zeigt sich eine Unterfunktion in der Regel nicht von heute auf morgen.
Häufig ist es ein schleichender Prozess mit vielfältigen und teilweise unspezifischen Symptomen, wie zum Beispiel:
Gewichtszunahme
Müdigkeit
übermäßige / schnelle Erschöpfung durch alltägliche Aufgaben
depressive Verstimmung
trockene Haut
Menstruationsstörungen
Verstopfung
Zunehmende Kälteempfindlichkeit
Haarausfall
Erhöhte Infektanfälligkeit
Insgesamt kann man sagen, dass fast alle Stoffwechselvorgänge verlangsamt sind. Deswegen klagen Betroffene oft über Verstopfung, nehmen ungewollt an Gewicht zu, obwohl die Ernährung nicht verändert wurde, oder haben unregelmäßige Monatsblutungen.
Zu wenig Schilddrüsenhormone haben auch einen großen Einfluss auf die Stimmung: nicht selten fühlen sich Patienten mit einer Unterfunktion erschöpft, lustlos oder werden depressiv. Auch Haarausfall, trockene Haut, brüchige Nägel und häufiges Frieren können auf eine Hypothyreose hindeuten.
Mögliche Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion
Etwa einer von 3500 Neugeborenen kommt bereits mit einer Schilddrüsenunterfunktion zur Welt, weil die Schilddrüse komplett fehlt oder nicht richtig ausgebildet ist. Aus diesem Grund wird die Schilddrüsenfunktion beim Neugeborenenscreening am dritten Lebenstag überprüft.
Weitaus häufiger jedoch wird eine Unterfunktion im Laufe des Lebens erworben, dies betrifft bei der manifesten Hypothyreose 1-2% und bei der latenten Ausprägung Schätzungen zur Folge sogar bis zu 10% der Bevölkerung.
Als Ursache ist in den meisten Fällen eine Autoimmunerkrankung(Hashimoto-Thyreoiditis) zu nennen, die eine chronische Entzündung des Organs auslöst. Vom Körper gebildete Antikörper richten sich gegen das Gewebe der Schilddrüse und zerstören es. Warum das passiert, ist noch ungeklärt. Klar hingegen ist, dass ein extremer Mangel an Selen und vor allem Jod zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann.
Seltenere Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion:
Angeborene Unterfunktion
Fehlfunktion der Hirnanhangdrüse (mangelnde TSH Produktion)
Die Ursache identifizieren
Neben den allgemeinen Symptomen, die eine Schilddrüsenunterfunktion anzeigen, können weitere Begleiterscheinungen Hinweise auf die eigentliche Ursache liefern. Nachfolgend finden Sie eine Liste der möglichen Symptome verschiedener Ursachen, unterteilt in Anfangsstadium und fortgeschrittenes Stadium.
Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis):
Anfangsstadium: Leichte Ermüdbarkeit, Trockenheit der Haut, Kälteempfindlichkeit, leichte Gewichtszunahme, Menstruationsunregelmäßigkeiten.
Fortgeschrittenes Stadium: Deutliche Gewichtszunahme, starke Müdigkeit und Antriebslosigkeit, ausgeprägte Kälteintoleranz, Verstopfung, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Myxödem (schwere Schwellung der Haut, besonders im Gesichtsbereich).
Jodmangel:
Anfangsstadium: Leichte Müdigkeit, geringfügige Kälteempfindlichkeit, Hauttrockenheit, Anschwellen der Schilddrüse (Kropfbildung) als Kompensationsversuch.
Fortgeschrittenes Stadium: Deutliche Symptome der Hypothyreose wie Trägheit, deutliche Kälteempfindlichkeit, starke Gewichtszunahme, Verlangsamung der Herzfrequenz, möglicherweise Entwicklung einer Struma mit Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden.
Therapeutische Schilddrüsenentfernung oder -zerstörung:
Anfangsstadium: Abhängig von der Ersatztherapie; ohne angemessene Hormonersatztherapie schnelle Entwicklung von Hypothyreose-Symptomen wie Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit und Trockenheit der Haut.
Fortgeschrittenes Stadium: Ohne Behandlung fortschreitende Symptome einer Hypothyreose, einschließlich Myxödem, Herz-Kreislauf-Probleme, ernsthafte Stoffwechselstörungen.
Angeborene Hypothyreose:
Anfangsstadium: Bei Neugeborenen oft schwer zu erkennen; mögliche Anzeichen können Trinkschwäche, verminderte Aktivität, übermäßiges Schlafen, Ikterus neonatorum (verlängerte Gelbsucht) sein.
Fortgeschrittenes Stadium: Ohne frühzeitige Behandlung Entwicklungsverzögerungen, Wachstumsstörungen, geistige Behinderung.
Medikamenteninduzierte Hypothyreose:
Anfangsstadium: Abhängig vom auslösenden Medikament; leichte Symptome einer Hypothyreose wie Müdigkeit, trockene Haut und leichte Kälteempfindlichkeit können auftreten.
Fortgeschrittenes Stadium: Bei fortgesetzter Einnahme des Medikaments ohne Anpassung der Schilddrüsenhormontherapie können sich vollständige Symptome einer Hypothyreose entwickeln, einschließlich Gewichtszunahme, Gedächtnisprobleme und Herz-Kreislauf-Probleme.
Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Das Gegenteil der Unterfunktion ist die Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt, die etwas seltener auftritt. Die Schilddrüse ist hier zu aktiv und produziert mehr Hormone als gebraucht werden. Weil zu viel T3 und T4 im Blut zirkulieren, ist der gesamte Stoffwechsel schneller.
Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion
Übermäßig hohe Werte von Schilddrüsenhormonen führen zu einer Beschleunigung der Körperfunktionen.
Die Symptome können unter anderem sein:
Gewichtsabnahme, trotz Heißhunger
Schwitzen, Wärme wird als unangenehm empfunden
Häufigerer Stuhlgang / Durchfall
Unruhe
erhöhter Pulsschlag / Herzrasen
hervortretende Augäpfel (Exophtalmus)
Händezittern
Muskelschwäche
Schlaflosigkeit
Konzentrationsprobleme
Haarausfall
Menstruationsstörungen
Auf ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen reagiert der Körper im Grunde gegensätzlich zur Unterfunktion: der Motor läuft schneller. Es wird mehr Energie verbraucht, was zum unbeabsichtigten Gewichtsverlust führen kann. Patienten klagen häufig über Herzrasen, innere Unruhe, Durchfälle und Schwitzen. Manchmal ist ein Patient mit Hyperthyreose auch auf den ersten Blick erkennbar, da der Hormonüberschuss Auswirkungen auf die Augen haben kann, sodass diese sichtbar hervortreten. Aber einige Symptome sind nicht eindeutig zuzuordnen, zum Beispiel können Über- und Unterfunktion mit Haarausfällen und Menstruationsstörungen einhergehen.
Mögliche Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion
Auch die Überfunktion ist hauptsächlich auf eine Autoimmunerkrankung, Morbus Basedow, zurückzuführen. Diese Erkrankung kommt häufiger bei jungen Menschen vor. Antikörper bringen dabei die Schilddrüse dazu, mehr Hormone zu bilden. Fachleute haben Grund zur Annahme, dass Morbus Basedow durch genetische Veranlagung, psychischen Stress oder Rauchen ausgelöst werden kann. Endgültig geklärt sind die Ursachen aber noch nicht. Auf Rauchen zu verzichten und Stress zu reduzieren, sind trotzdem in jedem Fall gute Maßnahmen.
Manchmal verhält sich die Schilddrüse auch als komplett eigenständiges Organ, ohne auf die Befehle des Gehirns zu reagieren, und produziert scheinbar grundlos zu viele Hormone. Diese Überproduktion findet oft in vereinzelten Knoten(sog. „Heiße Knoten“), medizinisch auch als autonome Adenome bezeichnet, statt. Einer der häufigsten Gründe, ähnlich wie bei einer Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf), ist die mangelnde Jodzufuhr. Diese Schilddrüsenautonomie betrifft vor allem ältere Menschen.
Auch kann es in der Schwangerschaft zu einer meist vorübergehenden, nicht behandlungsbedürftigen Überfunktion kommen. Sie tritt häufig im ersten Drittel der Schwangerschaft in Erscheinung und ist in vielen Fällen mit einer Hyperemesis gravidarum und dem steigenden hCG-Wert verbunden. Seltener stehen Krebserkrankungen der Schilddrüse hinter der Überfunktion oder auch eine übermäßige Jodzufuhr, zum Beispiel durch jodhaltige Röntgenkontrastmittel.
Häufige Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion:
Schilddrüsenautonomie
Morbus Basedow
Zu hohe Dosis von Schilddrüsenhormonen bei Behandlung einer Unterfunktion
Gestationshyperthyreose in der Schwangerschaft
Seltenere Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion:
Angeborene Überfunktion
Chronische Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis). Zu Beginn der chronischen Entzündung kann es zu einer vermehrten Freisetzung von Schilddrüsenhormonen kommen, also einer vorübergehenden Überfunktion.
Weitere mögliche Schilddrüsenprobleme in der Schwangerschaft:
Schilddrüsenentzündung nach der Geburt (Post-Partum-Thyreoiditis)
Knotige Schilddrüsenvergrößerungen
Anhaltspunkte für die Ursache hinter der Schilddrüsenüberfunktion
Auch hier können die individuellen Symptome der verschiedenen möglichen Ursachen wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose der eigentlichen Ursache hinter der Schilddrüsenüberfunktion liefern.
Fortgeschrittenes Stadium: Hervortreten der Augen (Exophthalmus), sichtbare Schwellung am Hals durch vergrößerte Schilddrüse (Struma), Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche, erheblicher Gewichtsverlust.
Schilddrüsenautonomie:
Anfangsstadium: Ähnlich wie bei Morbus Basedow, jedoch oft weniger ausgeprägt; leichte Nervosität, Wärmeintoleranz, gesteigerter Appetit.
Fortgeschrittenes Stadium: Deutliche Gewichtsabnahme, Tachykardie (beschleunigter Herzschlag), erhöhter Blutdruck, Zittern, möglicherweise Entwicklung einer Struma.
Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis):
Anfangsstadium: Anfangs möglicherweise Schmerzen im Bereich der Schilddrüse, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, gefolgt von Symptomen einer Hyperthyreose wie Nervosität und Gewichtsverlust.
Fortgeschrittenes Stadium: Nach dem akuten Entzündungsstadium kann es zu einer vorübergehenden Hypothyreose kommen, bevor sich die Schilddrüsenfunktion normalisiert. In der hyperthyreoten Phase können Symptome wie Tachykardie und Unruhe auftreten.
Überdosierung von Schilddrüsenhormonen:
Anfangsstadium: Leichte Symptome einer Hyperthyreose wie Nervosität, Herzklopfen, leichte Gewichtsabnahme, erhöhte Körpertemperatur.
Fortgeschrittenes Stadium: Deutliche Symptome einer Hyperthyreose mit starkem Gewichtsverlust, Herzrhythmusstörungen, Zittern, Angstzuständen, möglicherweise Osteoporose bei langfristiger Überdosierung.
Jodinduzierte Hyperthyreose:
Anfangsstadium: Leichte Symptome einer Hyperthyreose, insbesondere bei Personen mit vorbestehenden Schilddrüsenerkrankungen; gesteigerter Appetit, Nervosität, Schwitzen.
Fortgeschrittenes Stadium: Starke Symptome einer Hyperthyreose wie Gewichtsverlust, Tachykardie, erhöhte Blutdruckwerte, Schlaflosigkeit, bei langfristiger Exposition möglicherweise Entwicklung einer Struma.
Können Himbeerblätter- und Frauenmanteltee wirklich helfen?
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema „Tee bei Kinderwunsch“ von Autorin Michelle Krebs, pharmazeutisch-technische Assistentin. Sie informiert Frauen mit Kinderwunsch umfassend, welche Teesorten empfehlenswert sind und dabei helfen können, schwanger zu werden.
Wird eine Störung der Schilddrüse nicht erkannt und behandelt, kann es bei ausgeprägten Formen neben unangenehmen Symptomen auch schwere Schäden verursachen. Eine unentdeckte Unterfunktion kann zu psychischen Veränderungen mit Halluzinationen zur Folge haben. Langfristig ist eine Herzmuskelschwäche, erhöhte Cholesterinwerte mit erhöhten Infarktrisiko oder sogar Komazustände möglich. Für Kinder ist ein Mangel an Schilddrüsenhormonen besonders gravierend, da er die geistige und sprachliche Entwicklung und das körperliche Wachstum verzögern kann. Die unbehandelte Überfunktion kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden, weil das Herz so unter Strom steht, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern erhöht ist.
Folgen und Risiken einer Schilddrüsenerkrankung bei Kinderwunsch und Schwangerschaft?
Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, ist es möglich, dass der Kinderwunsch über lange Zeit unerfüllt bleibt. Durch die Beeinträchtigung im Stoffwechsel ist oftmals der Zyklus der Frau gestört: die Menstruation bleibt aus oder ist unregelmäßig, was die Chance auf eine Schwangerschaft deutlich verringert. Kommt es dennoch zu einer Befruchtung, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt, insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Liegt eine Unterfunktion vor, kann sie Komplikationen für Mutter und Kind mit sich bringen: erhöhtes Risiko der Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht oder psychomotorische und intellektuelle Einschränkungen des Kindes.
Bei der Überfunktion besteht unter anderem die Gefahr, dass das Kind an Herz-Kreislauferkrankungen, wie Herzschwäche oder Bluthochdruck, leidet. Außerdem können Fütterungsprobleme und mangelnde Gewichtszunahme auftreten, sowie die Vergrößerung verschiedener Organe des Kindes (Leber, Milz oder Schilddrüse).
Mögliche Folgen & Auswirkungen einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion
Vermehrte Fehl- oder Frühgeburten
Kretinismus (geistige und körperliche Schäden des Kindes)
Untergewicht des Kindes bei Geburt
Mögliche Folgen & Auswirkungen einer unbehandelten Schilddrüsenüberfunktion
Herz-Kreislauferkrankungen des Kindes (Herzschwäche, Bluthochdruck)
Probleme bei Gewichtszunahme
Vergrößerte Organe
Da sich unsere Schilddrüse auch auf die Fruchtbarkeit auswirkt, ist es empfehlenswert, die Schilddrüsenwerte bereits bei Kinderwunsch kontrollieren zu lassen. Bei einzunehmenden Schilddrüsenmedikamenten sind manchmal nur minimale Anpassungen notwendig, um die Aussicht auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Ab wann sollten Sie zum Arzt?
Routinemäßig wird die Schilddrüse übrigens beim Frauenarzt nicht untersucht, sodass eine Schilddrüsenerkrankung unentdeckt bleiben kann.
Ohne konkrete Beschwerden ist eine TSH-Bestimmung eine individuelle Gesundheitsleistung(IGeL), deren Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen wird. Wenn die IGeL in Anspruch genommen wird, erfolgt die Überprüfung der Schilddrüse durch TSH-Messung im Blut und kostet die Patientin 20 bis 30 Euro. Diese Bestimmung wird oft zusammen mit einem Ultraschall als „Schilddrüsen-Check“ angeboten.
Eine Erkrankung der Schilddrüse äußert sich während der Schwangerschaft mit den gleichen Symptomen wie vorher.
Das heißt, wenn Sie Veränderungen wahrnehmen, wie zum Beispiel mangelnde Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Verstopfung, Frieren oder Haarausfall, kann es auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten.
Bei Durchfall, Herzrasen, Schwitzen oder Gewichtsabnahme kann eine Überfunktion vorliegen. Alle Anzeichen sollten umgehend dem Arzt mitgeteilt werden, damit eine eventuelle Störung entdeckt und behandelt wird.
Trotz Schilddrüsenerkrankung schwanger werden – ist das möglich?
Die gute Nachricht zuerst: eine Schilddrüsenstörung ist heutzutage kein Grund mehr für einen unerfüllten Kinderwunsch! Wichtig ist, dass die Symptome erkannt werden, sodass der Arzt die richtige Diagnose stellen kann und eine optimale Behandlung erfolgt.
Während der Schwangerschaft ist eine engmaschige Überprüfung der Schilddrüsenwerte, auch bei bereits bekannter Über- oder Unterfunktion, durch den Frauenarzt oder Endokrinologen notwendig.
Schwanger mit Schilddrüsenunterfunktion:
Die Werte müssen regelmäßig kontrolliert werden, meist erhöht sich der Bedarf zu Beginn der Schwangerschaft und die Dosierung muss entsprechend angepasst werden
Selen- und jodhaltige Lebensmittel in den Speiseplan integrieren (Fisch, Spargel, Kohl, Eier, Nüsse, Vollmilch, Roggen)
Engmaschige Überprüfung der Schilddrüsenwerte in der gesamten Schwangerschaft und nach der Geburt
Schwanger mit Schilddrüsenüberfunktion:
Dosis des Thyreostatikums möglichst weit reduzieren, wenn möglich, ausgeglichener TSH-Wert vor der Schwangerschaft
Weniger selen- und jodhaltige Lebensmittel essen
Anregende Getränke wie Kaffee, Cola und Alkohol vermeiden
Kinderwunsch und Schwangerschaft sind mit einer Schilddrüsenüber- oder Unterfunktion heute keine Seltenheit mehr. Im besten Fall wurde eine mögliche Erkrankung im Vorfelde erkannt und eine nötige Behandlung begonnen. Zu beachten ist die regelmäßige Kontrolle, die Einnahme verordneter Schilddrüsenmedikamente sowie eine gesunde und angepasste Ernährung. So stellen Sie nicht nur die Versorgung Ihres ungeborenen Kindes sicher, auch trägt es zu Ihrem Wohlbefinden bei.
Wie werden Schilddrüsenerkrankungen in der Schwangerschaft behandelt?
Behandlung der Unterfunktion
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann während der Schwangerschaft auftreten, oder bereits bekannt und in Behandlung sein. In beiden Fällen muss eine engmaschige Überwachung erfolgen und die Medikation angepasst werden. Was der Körper nicht mehr selbst herstellen kann, nämlich das T4(Thyroxin), muss meist lebenslang ersetzt werden. Durch regelmäßige Blutuntersuchung werden die Schilddrüsenwerte gecheckt und die Menge des Hormons gegebenenfalls angepasst. Frauen, die schon vor der Schwangerschaft L-Thyroxin einnehmen, bekommen& in der Schwangerschaft meistens 25-30% mehr, da das Baby mitversorgt werden muss. Die Tabletteneinnahme erfolgt in der Regel nüchtern, eine halbe Stunde vor dem Essen. Werden noch andere Medikamente eingenommen, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Halten Sie dazu bitte in der Apotheke Rücksprache.
Behandlung der Überfunktion
Eine milde Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft ist häufig und normalisiert sich häufig von allein wieder. Man spricht hier auch von einer latenten schwangerschaftsbedingten Überfunktion. Eine Behandlung wird dann notwendig, wenn es sich um eine manifeste Hyperthyreose handelt, da diese sonst schwerwiegende Folgen für die Schwangerschaft und das Ungeborene haben kann. Fehlgeburten, Frühgeburten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Missbildungen bzw. vergrößerte Organe des Kindes werden begünstigt. Häufige Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft sind die Basedowsche-Krankheit oder die funktionelle Autonomie. Hier muss die Schilddrüse gebremst werden, was mit sogenannten Thyreostatika, beispielsweise dem Wirkstoff Carbimazol, erfolgen kann. Je nach Schwere der Erkrankung wird die Dosis mit Hilfe von Blutwerten bestimmt. Bei schwangeren Frauen achtet der Arzt genau darauf, dass die Patientin die kleinste Dosis erhält, um gerade noch gut eingestellt zu sein. Zu viel von dem Thyreostatikum könnte sich negativ auf das Baby auswirken.
Gut zu wissen:
Tritt eine Schilddrüsenerkrankung durch die Schwangerschaft auf, sind die Frauen von der gesetzlichen Zuzahlung für ihre Schilddrüsenmedikamente befreit.
Worauf sollten Sie im Alltag oder bei der Ernährung achten?
Neben der korrekten Einnahme Ihrer Schilddrüsenmedikamente ist es wichtig auf Veränderungen zu achten. Tritt zum Beispiel bei der Behandlung der Unterfunktion plötzlich Herzklopfen, Zittern oder Durchfall auf, muss der Arzt informiert werden, der eventuell dann die Dosierung verringert. Unterstützend kann es hilfreich sein, die eigene Ernährung zu betrachten. Schilddrüsenerkrankungen lassen sich zwar nicht durch bestimmte Ernährungsweisen heilen, aber einige Lebensmittel können einen positiven oder negativen Einfluss auf die Krankheit haben. Hier sind insbesondere Nahrungsmittel mit hohem Jodgehalt zu nennen. Viel Jod enthalten unter anderem Meeresalgen, Meeresfrüchte(z. B. Muscheln, Garnelen), Seefische(z. B Lachs, Kabeljau, Thunfisch), jodiertes Salz, Roggenbrot, Vollmilch und Kiwis.
Patienten mit einer Unterfunktion profitieren eher von diesen Lebensmitteln, während Patienten mit einer Überfunktion beim Verzehr jodhaltiger Speisen zurückhaltend sein sollten. Ein Sushi-Abend mit Fisch und Algen ist also nicht für jeden gut geeignet. Auch anregende Getränke wie Kaffee, Cola oder Alkohol sind bei der Überfunktion eher zu meiden, weil sie den bereits zu aktiven Stoffwechsel noch weiter befeuern. Wenn Sie schwanger sind oder werden wollen und eine Unterfunktion haben, ist der erhöhte Jodbedarf für gewöhnlich nicht allein durch die Ernährung zu decken. Deshalb wird empfohlen, 150 – 200 Mikrogramm Jod zusätzlich einzunehmen. Lassen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker über geeignete Nahrungsergänzungsmittel beraten, die alle empfohlenen Inhaltsstoffe abdecken. Darüber hinaus kann das Spurenelement Selen der schwachen Schilddrüse in ihrer Funktion helfen. Selenreiche Lebensmittel sind beispielsweise Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse, Kohl und Spargel.
Ernährung mit Schilddrüsenunterfunktion:
Nahrungsmittel mit hohem Jodgehalt konsumieren, z.B. Meeresfrüchte, Algen, Seefisch oder Roggenbrot
Auch Selen kann bei einer Unterfunktion helfen, Fleisch, Eier, Nüsse, Kohl und Spargel sind empfehlenswert
Ernährung mit Schilddrüsenüberfunktion:
Patienten mit Überfunktion sollten weniger jodhaltige Speisen wie Fisch, jodiertes Salz, Roggenbrot, Vollmilch, Kiwis und Meeresfrüchte konsumieren
Außerdem anregende Getränke wie Kaffee, Cola und Alkohol vermeiden
„In meiner Apotheke habe ich bereits viele Frauen zum Thema Schilddrüsenerkrankungen beraten. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die Diagnose mit all ihren Auswirkungen und die Aussicht darauf, eventuell lebenslang auf Hormontabletten angewiesen zu sein, erst einmal Sorgen bereitet und zu vielen Fragen führt. Allerdings stehen Sie keineswegs allein da, denn Schilddrüsenerkrankungen, vor allem die Unterfunktion, sind sehr weit verbreitet. Das hat den Vorteil, dass ein großer Erfahrungsschatz bei der Erkennung und Behandlung zur Verfügung steht, und passgenau für jede Patientin die richtige Behandlungsstrategie entwickelt werden kann. Eine Schilddrüsenerkrankung sollte kein K.o.-Kriterium für einen Kinderwunsch darstellen. Wichtig ist nur, ein paar Dinge möglichst im Vorfelde zu beachten und eine nötige Tabletteneinnahme auch in der Schwangerschaft einzuhalten. Schilddrüsenerkrankungen sind weit verbreitet, umso schöner, dass die meisten Babys trotzdem gesund und zufrieden zur Welt kommen!“ Annika Paulsen, Apothekerin
Der vaginale pH-Wert sollte zwischen 3,8 und 4,4 liegen, also im sauren Bereich. Ob das bei ihnen der Fall ist, können werdende Mütter z.B. ganz einfach mit einem Selbsttest ermitteln. Zeigt sich dann, dass der vaginale pH-Wert bei 4,5 oder darüber liegt, kann das dafür sprechen, dass die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Schwangere derartige Veränderungen zeitnah mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt besprechen und abklären lassen.
In der Schwangerschaft stellt eine intakte und abwehrstarke Intimflora den größten Schutz für das ungeborene Baby und den Schwangerschaftsverlauf dar. Untersuchungen bestätigen einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer bakteriellen Vaginose und dem Auftreten verschiedener Komplikationen während der Schwangerschaft. Umso wichtiger ist das rechtzeitige Erkennen und eine geeignete Behandlung der BV bereits bei Kinderwunsch und zu Beginn der Schwangerschaft.
Ganz gleich, ob Sie sich sehnlich ein Baby wünschen oder eben nicht: Anhand des Ausflusses können Sie viel über Ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage erfahren und dies – unter Vorbehalt – für Familienplanung und Verhütung nutzen.
Ab Mai müssen Vaginalia mit lebenden probiotischen Inhaltsstoffen als Arzneimittel zugelassen sein und dürfen nicht mehr als Medizinprodukt verkauft werden. Grundlage für die Neuregelung ist die Medical Device Regulation (MDR), EU 2017/745. Betroffen sind auch Vaginaltherapeutika mit lebensfähigen Milchsäurebakterien.
Allerdings haben wir für Vagiflor® eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2028 erhalten.
Somit kann Vagiflor® bedenkenlos biszu diesem Zeitpunkt weiter vertrieben werden.